Liegengeblieben mit Kind und Kegel. Fahrzeugsicherung an Ladestation durchgebrannt

Wenn auf einer Tankstelle der falsche Sprit in den Tanks der Tankstelle ist (kommt vor!) wird auch kein Autohersteller die Kosten der Fehlbetankung übernehmen - da muss man sich dann auch mit der Tankstelle um Schadenersatz bemühen. Warum sollte sich Tesla darum kümmern? Tesla hat für eine schnelle Analyse und Reparatur gesorgt (und mit der Pyrofuse sogar den Kunden vor größerem Schaden geschützt) und hat damit seine Pflichten erfüllt. Würden die das auf Kulanz machen, wäre das rechtlich vermutlich sogar ein Schuldeingeständnis. Der Geschädigte ist der Kunde in dem Fall und nicht Tesla. Wäre das auf einem Supercharger von Tesla passiert, wäre das ein anderes Thema.

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Danke für die Urlaubswünsche. Ich melde mich, sobald es Neuigkeiten zu meinem Fall zu berichten gibt.

Kurze Zusammenfassung bis dato:

Tesla: Pyrofuse und 12V Batterie ersetzt, Akku wird gerade noch Testzyklen am Supercharger und bei 11kW unterzogen. Rechnung aktuell ca. 800 Euro. In Klärung, ob ggf. die Teilkasko der HUK24 die Kosten übernimmt. Kurzschlüsse sind nämlich als Teilkasko-Leistung versichert. Frage ist, ob es ausreicht auf der Rechnung von Tesla zu schreiben, dass die „Pyrofuse weitere Kurzschlüsse und Schäden verhindert“ hat - kennt sich jemand von euch da aus?

Mietwagen: Wird ggf. vom Kfz-Schutzbrief bezahlt, Umfang der Übernahme in Klärung

EnBW: Logs angefragt. Hotline möchte Techniker an die Ladestation schicken und sich bis morgen melden.

Alpitronic: Support angeschrieben und Logs angefragt. Schnelle und kooperative Antwort, man untersuche den Fall schnellstmöglich.

Weitere Updates folgen, sobald es was zu berichten gibt.

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Endich wieder etwas zum Thema! Dankeschön

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Das wäre doch super unproblematisch für Dich. Kein Hinterherrennen wer Schuld war und bei Teilkasko ja auch keine Rückstufung. Lass uns wissen wie es ausging. Danke.

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Hallo,

ich würde da nochmal meckern, eventuell interpretieren die Jungs da die Logs falsch! Die Säule kann überhaupt nicht mit 600 Volt geladen haben. Weil sobald die Spannung der Ladesäule deutlich über die Akkuspannung steigt, erhöht sich der Stromfluss überproportional stark, und einen so hohen Strom kann die Säule gar nicht liefern. Entweder war das eine Fehlmessung und damit ist die Sicherung „zu Unrecht“ gezündet worden, oder (wahrscheinlicher!): Durch das „fallen“ der Sicherung ist ja der Stromfluss durch die Batterie schlagartig unterbunden. In der Folge ist ein Spannungsanstieg unvermeidlich, weil die Leistungselektronik in der Säule so schnell gar nicht runteregeln kann! Wenn da 400 Ampere fließen und schlagartig der Strom auf 0 knallt, dann ist 600 Volt als „Überschwinger“ sogar noch ausgesprochen gut.

Ich arbeite nicht bei Tesla, aber was allgemeine Elektrotechnik betrifft, kenn Ich mich eigentlich aus.

Nette Grüße,
Thomas.

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Hi zusammen, es gibt spannende neue Entwicklungen von Alpitronic - hier eine kleine unverbindliche Zusammenfassung meines Telefonats (bitte verzeiht, falls ich technische Zusammenhänge nur vereinfacht wiedergebe - meine letzte E-Technik Vorlesung war schon etwas länger her):

Ich habe eben ein sehr nettes Gespräch gehabt mit einem Alpitronic On-Site Service Manager. Der Vorfall hat bei Alpitronic große Wellen geschlagen - das Management ist mit EnBW und Tesla im Austausch und ist um eine Lösung für mich und alle Tesla Fahrer bemüht.

Der Alpitronic Service Manager hat die Logs von der betroffenen Ladesäule analysiert und den technischen Grund für den Spannungsanstieg herausgefunden: Der Tesla hat anscheinend die richtige Ladespannung und Ladestrom angefordert und die Säule hat die richtige Spannung und Strom geliefert. Allerdings scheint es, als habe der Tesla das Schütz im Fahrzeug zum HV-Akku nicht rechtzeitig geschlossen, sodass der Strom nirgendwo hin konnte und sich im Fahrzeug gestaut hat. Dies führte zum Spannungsanstieg und zum Auslösen der Pyrofuse.

Dies sei wohl der erste von ihnen dokumentierte Fall einer solchen Fehlfunktion mit einem Tesla an einer Alpitronic Säule.

3 wichtige Punkte zu den nächsten Schritten:

  1. Alpitronic hat gute Kontakte zu Tesla Europe - sie werden mit Tesla Europe in den Niederlanden zusammenarbeiten, um die tatsächliche Ursache in Zusammenhang mit dem zu spät schaltenden Schütz zu untersuchen und eine Lösung für meine Fahrzeugreparatur und die Kosten zu finden

  2. In der Zwischenzeit arbeitet Alpitronic an einem OTA-Software-Update für alle Alpitronic Hypercharger, um zu verhindern, dass ein Hypercharger bei offenem Schütz im Tesla zu einer Auslösung der Pyrofuse führt.

  3. Alpitronic hat angeboten, dass ich auf dem Rückweg vom Gardasee mal einen Zwischenstop in deren Zentrale in Bozen mache und mir die technischen Details anschauen kann.

Ich finde die schnelle und professionelle Kommunikation von Alpitronic echt vorbildlich und bin gespannt, wohin sich der Fall noch entwickelt.

Hoffentlich können wir bald wieder ohne schlechtes Gefühl an fremden Ladesäulen DC-laden!

Weitere Updates folgen, wenn es welche gibt!

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Gute Vermutung Tommy! So ein ähnlicher Spannungsanstieg durch verhinderten Stromfluss scheint laut Alpitronic tatsächlich passiert zu sein:

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Wow - sehr schön, von so einer guten Fehlerkultur und Kundenservice zu lesen.

Weiterhin euch einen schönen Urlaub und ich bleibe gespannt (womöglich auch über den Abstecher nach Bozen).

Viele Grüße
Manuel

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Das freut mich sehr für dich, dass du das Engagement der Beteiligten erfährst und auch anerkennst. Klasse!

Ich hatte vor einem Jahr mal beruflich Kontakt zu Alpitronic und ich fand das Klima der Leitungsebene sehr, sehr kooperativ und im besten Sinne bodenständig. Ich würde den Abstecher nach Bozen an deiner Stelle auf jeden Fall machen. Das Produkt dieses Unternehmen ist klasse, das sieht und „spürt“ man sofort bei der Anwendung. Das Unternehmen ist daher stark am Wachsen, zu Recht.

Schönen Resturlaub noch!

madmax

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Das freut mich doch sehr für euch, jetzt könnt ihr den Urlaub ja wirklich genießen :slight_smile:

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mmm - wenn das Fahrzeug eine Spannung und einen Strom anfordert, der dann aber nicht fließen möchte steigt die Spannung, klar.

Müßte im Standard nicht drinstehen, wie stark die Spannung dann überhaupt steigen darf, wenn der Strom nicht oder nicht im gewünschten Maß fließt? Zumindest diese Überspannung (und ggf. daraus folgendem kurzzeitigen Überstrom) muß das Fahrzeug dann auch tolerieren.

„Klassisch gedacht“ würde eine Konstantstromquelle ja sonst in so einem Falle immer so schnell sie kann zur maximalen Spannung hochgehen (und sobald der Strom fließt wieder auf eine Spannung abfallen die gerade hoch genug ist), sowas muß beim Design natürlich bedacht werden.

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es steckt sicher eine Regelung dahinter, aber die Fuse wird einfach schneller sein

Das hört sich alles gut und nett an.

Aber mehr als „wir gucken was falsch war“, „wir reparieren was falsch ist“ und „komm uns doch mal besuchen“ lese ich da nicht raus.

Den eigentlich wichtigsten Punkt „wir bezahlen den Schaden“ fehlt da komplett.

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Vielen Dank für deine spannenden Ausführungen!
Ich bin neugierig, wie du dich entscheidest (ist ja immerhin eure Zeit und Nerven) und was letzten Endes geschieht/wie es umgesetzt wird.
VG und weiterhin schönen Urlaub!
(Ich hoffe, ihr seid von dem Sturm verschont geblieben!)

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Top! Ich bin sehr angenehm überrascht!

Bye Thomas

Ist ja auch nicht der Fehler der Säule, sondern des Tesla. Der Tesla hat nicht geprüft ob das Schütz wirklich geschlossen ist, sondern hat trotz offenem Schütz einen Ladestrom kommandiert, sich dann gewundert warum die Spannung so weit steigt und dann die pyrofuse gezündet obwohl gar kein Strom geflossen ist. Ziemlich dämlich.

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Er schreibt doch:

Ich finde das klingt alles sehr beruhigend. Sowohl für den konkreten Fall, als auch für alle anderen M3 Fahrer.

Vielleicht kriegen wir per Software Update eine Lösung, um sowas in Zukunft zu verhindern.

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Nein - die Säule darf die Spannung nicht beliebig erhöhen, wenn/nur weil der Strom nicht fließt.

Es kann aber auch mal in die ganz andere Richtung gehen, mit den Kosten.
https://www.golem.de/news/kuehlwasser-leckage-tesla-verlangt-fuer-700-dollar-reparatur-das-zwanzigfache-2107-158098.html

Nein, wenn das Fahrzeug eine Spannung anfordert, sollte es nicht mehr Spannung bekommen, als es angefordert hat.

Im besten Fall würde ich hier vermuten, dass es vom Techniker zum Kundenbetreuer ein paar Informationsverluste gegeben hat. Aber die Erklärung ist nicht nachvollziehbar.

Es ist ja nicht so, dass das Auto 400V/500A anfordert, die Ladestation die liefert und wenn das Auto dann nicht bereit ist (oder der Stecker nicht richtig steckt) die Ladestation einfach die Spannung hochdreht damit der Strom passt. Auch nicht aus Versehen. Die Spannung wird langsam hochgefahren, deswegen hat man ja nicht direkt nach dem Anstecken 200kW, sondern die Leistung geht langsam hoch.

Wenn die Ladestation die Spannung über die angeforderte hochregelt, obwohl kein Strom fliesst (und somit offensichtlich was nicht in Ordnung ist) dann gehört sie ausgetauscht. Da zu argumentieren, dass der Tesla noch nicht eingeschaltet hätte, hört sich eher so an, als würde man schon mal an der Abwehr von Schadenersatzansprüchen arbeiten.

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