Leben ohne Google?

Ich bin unsicher ob der Motive hier, Google Produkte zu meiden.

Wie schon von anderen hier erwähnt: Das wichtigste Gut, nämlich Daten zu unserem Surfverhalten mit allem was dazu gehört, liefern wir ja sowieso alle ab, selbst jene die nicht mal einen Google Account besitzen.
Vermutlich haben über 95% der Seiten und Webanwendungen die man so täglich besucht irgendwas von Google eingebunden. Analytics ist ein heißer Kandidat, aber auch Google Fonts, Maps etc. Eine einfache eingebundene Map auf einer Seite genügt, Tracking läuft.

Natürlich stellt Google (muss es ja) entsprechende Tools zur Verfügung um sich hier zu opt-outen, aber wer tut das schon. Und wer denkt daran wenn er einen neuen Rechner kauft das wieder erneut zu tun etc.
Natürlich könnte man seinen Browser, seine Firewall etc. mit entsprechenden Regelwerken und Plugins ausstatten um all das zu blocken, aber auch das artet in Aufwand aus wenn man es konsequent machen will.

Daher denke ich: Es mag zu allen Tools von Google gute Alternativen geben. Wirklich im Internet unterwegs zu sein, ohne Daten an Google abzudrücken, wird aber immer schwieriger.

Ja, Posteo ist sehr konsequent. Man kann sogar die (geringen) Kosten für das Postfach per Briefpost begleichen, um auch gegenüber dem Anbieter vollkommen anonym zu bleiben (muss man aber nicht).

Ich habe einen Zimbra-Account bei einem mittelständischen deutschen Dienstleister. Ist für mich perfekt für Email, Adressbuch, Kalender. Das nutzt bei mir die ganze Familie, wir können uns gegenseitig Einsicht in unsere Kalender geben usw. Zimbra hat eine ordentliche Weboberfläche, lässt sich also überall problemlos im Browser nutzen (und unterstützt auch 2FA). Zwecks Synchronisation lässt sich der Account als Exchange Server im Handy hinterlegen, funktioniert reibungslos sowohl mit Android als auch mit iPhone.

Ganz nebenbei legt der Provider wert auf „Öko Webhosting“, was im Wesentlichen bedeutet, dass der Strom sowohl für die Server als auch für alle Büros von Greenpeace Energy kommt.

Und weil das viel glauben passiert nichts. Viele erinnern sich auch an das dont be evil. Oder wie das Motto damals. Dieses hehre Ziel ist schon lange Makulatur.

Diese Erkenntnis ist ziemlich banal. Die Frage ist: Sollte man deswegen gleich vollkommen die Flinte ins Korn werfen und Alternativen nicht mal eine Chance geben? Will man Google wirklich mit noch mehr privaten Details füttern, als man – wie von Dir beschrieben – ohnehin schon preisgibt?

Für mich stellt sich auch noch eine ganz andere Frage: Wer garantiert mir, dass Google nicht irgendwann mal – versehentlich, absichtlich, whatever – meinen Account schließt und meine Daten verliert (oder zumindest für mich unzugänglich macht)? Das ist für mich ein wesentliches Argument dafür, meine Email, Adressen, Kalender einem mittelständischen deutschen Anbieter anzuvertrauen, der

  • von mir direkt für seine Leistung bezahlt wird
  • deutscher Jurisdiktion unterliegt
  • mir gegenüber durch Menschen aus Fleisch und Blut repräsentiert ist, die einen Namen haben und die man anrufen kann.

Ich finde es wichtig, dass jeder Bescheid weiss, wer was wofür sammelt und verkauft, und dann für sich selber die richtige Lösung findet. :smiley:

In meinem Fall:

  • Android Handy
  • Div. Google Anwendungen (GMail, GKalender, GTasks, …)
  • Chromium Browser (bis 2018 noch Firefox, seit der neuen Version nur noch sporadisch) mit Add-Blocker und Add-Blocker for YT
  • Google Suche oft angemeldet, teilweise aber auch im Inkonito Modus
  • KEIN Facebook, Twitter, Instagram, TV
  • Linux Betriebssystem mit eigenem LAN und Mythtv
    :mrgreen:

das sehe ich auch so:
klar entkomme ich gügel nicht, aber ich kann wenigstens noch einwenig tun, um es bei mir auszubremsen.

und zu: jeder sollte wissen, was er tut:
das interessiert eben leider 99% der nutzer nicht.
das ist das, was gögel sich zu nutzen macht und auf ganzer länge gewinnt…

ecosia.org/

Kannst Du mehr dazu sagen? Vorteile/Nachteile? Warum ergibt das Sinn? Vergleich mit DuckDuckGo oder Startpage?

oha, da hab ich ja was losgetreten :open_mouth:

@Volker:
ich nutze Whatsapp via Festnetz am PC, ich habe noch nie ein Smartphone oder Handy besessen (Ja!).
Habe kein Appstore-Konto, Suche mit Bing, maile mit Yahoo und Surfe mit Explorer :mrgreen:
Bin wohl etwas Odlschool hier im Vergleich. Trinke auch Whisky, Rauche ab und an mal ne Zigarre und esse ungesunde Dinge.
–> Man kann auch so Spass haben, alles Geschmackssache, wie so vieles.

Bevor der Aufschrei kommt: Meine Frau hat ein Smartphone und über das können wir mit dem Tesla kommunizieren. Zuhause besitze ich ein Telefon und einen PC. Hätte ich ein Handy, würde es ausgeschaltet zwischen Telefon und PC liegen. Macht ja auch keinen Sinn irgendwie. Alles was kleiner als der Tesla-Screen ist finde ich sowieso schwer zu bedienen, ich hab Wurstfinger :mrgreen:

Jetzt zerreißt mich :astonished:

Wozu? Jeder macht da so wie es für ihn am besten passt. Man muss ja nicht aus allem eine Religion machen.

Man kann immer und überall kritisieren, man muss es aber nicht. Wenn man mag diskutiert man über dies und das. Zum lernen und zum Spass.

Ich darf mal etwas ketzerisch anmerken, dass ein Leben ohne Google auch ein Leben ohne Tesla ist, da Tesla Karten von Google Maps implementiert hat. :wink:

Hat sich außerdem noch niemand Gedanken gemacht, was mit den Daten passiert, die von unseren PWs, MS, MX, usw. an Tesla geschickt werden? Ich vermute mal, dass das richtig viele Daten sind. Dass hierzu in der Presse noch keine Sau durchs Dorf getrieben wurde, wundert mich ehrlich etwas.

Dazu versteht die Presse noch zu wenig von Tesla (was ja quasi täglich durch die Berichte bewiesen wird).

Komplett ohne Datenfreigabe ist fast unmöglich, das stimmt. Aber man kann es ja zumindest reduzieren wenn man das möchte.

Hi !

Ich finde den Thread hier gut…

Kann ja mal meine Erfahrungen schildern…

Also meine Frau und ich haben natürlich geschäftliche accounts - klar - dagegen kann man sich nicht wehren.

Wir haben Accounts bei Apple (ID). Das läßt sich mit iOS auch kaum vermeiden.

Für die wirklich wichtigen Dinge betreiben wir einen eigenen Server für mail, Kalender, Kontakte, files, chat ist auch möglich…eigene hardware im eigenen Betrieb auf eigenem Grund - mit leider allen Konsequenzen daraus - dem Betrieb.

Wir unterscheiden dann sehr genau bei der Kommunikation, was wir über welchen account machen.

Wir sind nicht bei YT, twitter, facebook, WhatsApp. Threema ist im Einsatz.

Problem:

Wenn Du einen eigenen mailserver betreibst mit fester IP über Provider hinter NAT, dann stellt sich heraus, dass das Internet weitaus weniger frei ist, als man glaubt. Outgoing müssen wir einen relay-server bei einem deutschen hoster einsetzen, weil die IPs, die man von seinem provider bekommt i.d.R. alle blacklisted sind und man damit zwar fein mails empfangen kann, aber beim Senden bleibt man überwiegend in den SPAM filtern dieser Welt kleben - das funktionierte für uns nicht verläßlich. Es ist schwer, wirklich der Herr oder die Frau über seine eigenen Daten zu sein oder zu bleiben.

Unseren eigenen Server betreiben wir erfolgreich seit 2011 - inkl. device management über profiles und provisioning in house. Die Endgeräte unserer Kinder (7 und 11) sind über profile so eingestellt, dass wir aktuell nur das erlauben, was wir aus Elternsicht altersgemäß für richtig erachten.

Mit meiner Tochter hatte ich schon wahnwitzige Wortgefechte und Auseinandersetzungen zum Thema facebook, WhatsApp und co. . Sie ist aber bereits soweit, zu verstehen, warum wir das - auch in ihrem Alter - nicht gut finden und den Weg der Verwendung über Verstehen nicht beschreiten wollen. Das funktioniert recht gut.

Das Problem: DIE ANDEREN !!!

Soziale Medien und deren Verwendung werden so gut wie gar nicht von der Masse der Menschen bewertet. Trefflich regt man sich über den Zensus auf um seine Meinung im Gleichen Moment über facebook und twitter zu teilen und es auch der WhatsApp Gruppe mitzuteilen.

Wenn man dort nicht mit macht, dann werden die Kinder der Eltern, die darüber nachdenken und sich anders verhalten, schnell stigmatisiert und zu Aussenseitern. Der von uns selbst erschaffene gesellschaftliche Druck zur Nutzung dieser Medien - der dadurch selbstkreierte Gruppendruck oder Massenzwang wird zum Problem.

Du willst wissen, was die Elternvertretung in der Klasse Deiner Tochter gerade macht > WhatsApp. Das Fußballspiel Deines Sohnes wurde abgesagt ? - hey stand doch auf facebook oder hast Du es nicht in der WhatsApp Gruppe gelesen ? Was bist Du denn für einer - und Du machst was mit Computern ?

Leute - was ich mir schon anhören mußte…

Neulich konnten wir uns aber erstmals (über die DSGVO) durchsetzen, dass die Bilder der Klassenfahrt NICHT auf WhatsApp geteilt werden. Wir haben einfach unser Einverständnis nicht erklärt, nachdem wir eine Weile dafür gekämpft hatten, DASS unser Einverständnis dazu notwendig wäre.

Als Eltern ist man auch immer in der Pflicht, für die Belange seiner Kinder einzutreten, denn die verstehen das alles erst weitaus später !

WIR sind es selbst, die die Probleme verursachen.

Je mehr das Individuum in der Gesellschaft untergeht, je weniger man sein Gegenüber respektiert und anerkennt, je weniger wir uns für den anderen interessieren - umso mehr kommt in uns der Wunsch hoch, doch selber die Dinge in die Hand zu nehmen, denn jetzt kann man es.

Friends and follower ersetzen echte Freunde und mit dem smartphone kann ich es umsetzen. Noch vor 10 Jahren mußte man echt Plan haben, im Internet das zu veranstalten und so frequentiert zu werden, wie uns das heute diese Plattformen per touch & swipe erlauben - GANZ KOSTENFREI - vordergründig.

Für mich endet das immer in einer Wertediskussion. Je eher ich weiß, wer ich bin und was ich kann - je eher mir das widerfährt, was ich mir selber wünsche, je weniger benötige ich die Bestätigung durch andere - von aussen.

Soziale Medien sind in vielen Bereichen einfach nur der Ersatz für das, was man nicht hat - oder zu wenig und es bleibt famos einfach, das zu bekommen, was man sich dort erhoft, auch wenn es nur der Schein ist.

Für mich - auch als Vater - bleibt das ein schwieriges Feld - oftmals mit kaum einem Verständnis auf der Gegenseite.

:question:

Kleiner Trost: Ich selbst habe kein Whatsapp (nie gehabt), aber meine Frau und meine Kinder nutzen das durchaus für die Diskussion in ihren jeweiligen Gruppen. Den Kampf habe ich aufgegeben. Es gibt m.E. nur eine Möglichkeit, nämlich mit gutem Beispiel voranzugehen. Mehr kann ich an dieser Front nicht tun.

Zum Thema eigener Server: Da muss man sich schon gut auskennen und auch einiges an Arbeit investieren, damit der nicht am Ende unsicherer ist, als jede andere Option. Daher meine Entscheidung für einen Dienstleister, siehe oben.

RICHTIG !!! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Manchmal nervt das auch einfach nur…ich habe Tage, da ist patch day - einmal durchs komplette RACK bis hin zur USV…

Es gab schon Tage, da wollte ich einknicken, hab’s aber durchgehalten…ist in keinem Fall für jeden etwas…

Die Idee war und ist - die maximale Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten. Zu 100% funktioniert das aber leider nicht…das ist die Wahrheit !!!

dachte, das sei selbsterklärend. Es geht darum, für was die Einnahmen verwendet werden:

"Ecosia funktioniert wie jede andere Suchmaschine – mit einem entscheidenden Unterschied: Wir verwenden die Einnahmen aus Suchanzeigen, um Bäume zu pflanzen wo sie am meisten gebraucht werden. "

…und zu den Bäumen ist zu sagen,

je mehr Grünfläche wir haben/pflanzen, desto besser können wir die derzeitigen Klimaeskapaden im Griff bekommen, oder wollt Ihr in Norddeutschland noch mehr Waldbrände wie dieses Jahr?

Für mich ist nicht selbst erklärend, woher die Einnahmen kommen. Das ist für mich immer der Schlüssel zum Verständnis der Interessenlage, egal ob es um ecosia, Google, Apple oder Tesla geht.

kann auch nur Infos aus den FAQ holen:

"Wie die meisten Suchmaschinen zeigt Ecosia Anzeigen neben den regulären Suchergebissen. Diese Anzeigen werden genauso wie die Suchergebnisse selbst von Ecosias Partner Bing zur Verfügung gestellt. Wenn Nutzer auf eine dieser Anzeigen klicken, wird Ecosia von Bings Werbekunden bezahlt. Mit diesen Werbeeinnahmen zahlen wir die Gehälter von aktuell etwa 35 Mitarbeitern, die Miete für unser Büro, unsere Server- und Hosting-Kosten sowie unsere Investitionen in Marketing und IT. Anschließend investieren wir 100% des überschüssigen Gewinns in Baumpflanzprojekte in aller Welt.

Belege über Zahlungen an unsere Pflanzpartner und eine ausführliche Aufstellung unserer monatlichen Einnahmen und Ausgaben findet ihr in unseren monatlichen Geschäftsberichten."
ecosia.zendesk.com/hc/de/articl … verwendet-

hier der letzte Geschäftsbericht
documents.ecosia.org/467540/15430312