Laden mit 100m-Verlängerungskabel

Eigentlich müsste doch von jedem Wohnungszähler eine eigene Leitung runter in die TG gezogen werden. Oder wie wollt ihr das sonst ordentlich abrechnen?
Oder sollte das etwa über den Allgemeinstrom laufen?

Beim Bekannten gab’s im Keller einen Raum mit den ganzen Zählern. Von dort wurden dann jeweils die Leitungen zu der entsprechenden Dose gezogen, damit jeder seinen eigenen Strom bezahlt. Der Profi kümmert sich dann auch um die Brandvorschriften.
Und ja, die Sache ist eine psychologisch schwierige Angelegenheit, sobald irgendeiner der Parteien das Gefühl bekommt, einen Nachteil zu haben, ist’s momentan vorbei. Am besten auch nur von Steckdosen für Staubsauger sprechen. Bei EVs haben einige doch noch ziemliche Vorurteile wie „die Kisten brennen doch laufend“. 6-12 Monate von der Idee bis zur fertigen Steckdose sind vermutlich noch optimistisch geschätzt.
Nach der Geschichte bin ich noch mehr froh ein Eigenheim mit Doppelgarage zu besitzen :slight_smile:

Ach ja, um Probleme mit „alle schalten Herd und Föns gleichzeitig ein“ zu vermeiden würde ich mit Ladetimern die Ladung zu „bösen“ Zeiten unterbinden. Die Nacht ist lange genug ohne „Herd und Föns“

Ich glaube, ich bin noch nicht verstanden worden. Also noch mal. :slight_smile: Dunkel wird es im Haus nicht dadurch, dass zu viele kW gezogen werden. Die Sicherung misst keine kW. Dunkel wird es dadurch, dass auf mindestens einer Phase zu viele Ampère fließen. Das ist deshalb die Größe, die es im Mehrfamilienhaus zu begrenzen gilt. Das geht mit einer Dose nicht bzw. nur durch Einstellungen im Auto, die man dann nicht vergessen darf. Mit einer Wallbox geht es dagegen schon.

Mit dem Fehlerstrom-Schutz sprichst Du ein Interessantes Thema an. Den muss man nach DIN VDE 0100 Teil 530 eigentlich in dem Moment einrichten, in dem ein glatter Gleichfehlerstrom entstehen kann. Das kann durch die Installation einer roten oder blauen Dose allein nicht passieren. Wenn man aber regelmäßig ein Elektroauto dranhängt, dann sehr wohl. So wie ich es sehe, ist der FI-B bei Wallboxen verglichen mit den Dosen nur deshalb vorgeschrieben, weil mit der Wallbox eben per se klar ist, dass ein Elektroauto dranhängt. Wie ist die Rechtslage, wenn es durch den fehlenden FI-B an einer roten oder blauen Dose zum Brand kommt? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Weiß das hier jemand?

Ob es nun sinnvoll ist, sich die Kosten für einen eigentlich angemessenen Brandschutz zu sparen, dazu gibt es bestimmt abweichende Ansichten. Ich meine, man sollte es nicht tun.

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@malamut
Bei 1-phasigem Ladevorgang kann es keinen DC-Fehlerstrom geben. Der Typ B RCCB kann im Gegensatz zum normalen Typ A auch Gleichstrom-Fehlerstrom erkennen. Bei der ZOE wird z.B. auch die Motorwicklung mit in den Ladevorgang miteinbezogen um sich Geld für einen vernünftigen Onboard-Charger zu sparen (das gibt jetzt bestimmt böse Reaktionen :wink: ). Wenn der Motor jetzt einen Isolationsfehler hat, kann es ohne Typ B RCCB passieren, dass man einen elektronischen Schlag bekommt, wenn man die Karosserie berührt.

Ich möchte ja wirklich niemandem hier zu nahe treten und nenne ganz bewusst auch keine Namen, aber bei dem was ich hier so lese, möchte ich doch anregen, bei Dingen rund um den Strom, bei denen ihr nicht hundertprozentig ganz sicher seid bitte, bitte einen echten Fachmann zu rate zu ziehen.

Zur eingangs gestellten Frage: „Machbar“ wäre es , denn es gibt 100 Mater lange Kabel. Aber ich rate dir trotzdem es nicht zu machen. Weil komplizierte technische Begründungen oft eh nichts bringen: Nimm einfach ein 10m Kabel, lade mal eine Stunde lang mit 10-13A und dann prüfe die Temperatur des Kabels. Das rechne dann auf 100m und 10 Stunden pro Nacht sowie 180 Tage pro Jahr um.
Davon abgesehen findet sich in einem Mehrfamilienhaus eigentlich immer einer, der an so einem „rumliegenden“ Kabel was zu motzen hat.

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Die Geschichte mit dem FI-Schutz ist im Forum an anderer Stelle schon diskutiert worden: FI-Typ A-EV (oder B) nur bei 3 Phasen nötig? .

Quintessenz, was sich auch mit einer separaten Google-Recherche deckt: vorgeschrieben ist er auch bei einer Phase auf jeden Fall. Ob der Fall, vor dem der FI schützen soll, einphasig tatsächlich vorkommen kann, daran scheiden sich die Geister - gegen Masse ist es prinzipiell denkbar, und ob es auch in der Realität passieren kann ist, hängt davon ab, was im Auto für eine Schaltung vorliegt - welche da real bei den ganzen Herstellern existieren, da weiß ich nicht mehr Bescheid, sorry. Ich persönlich würde meine Entscheidung aber auch nicht davon abhängig machen, denn sowas kann sich in zukünftigen Modellen auch ändern.

Weitere Diskussionen zum FI-Thema sind in dem FI-Thread wohl am besten aufgehoben.

Was den Thread hier angeht, bleibe ich dabei: bitte nicht im Alleingang einphasig im Mehrfamilienhaus Elektroautos laden.

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Der Leitungsschutzschalter ist dazu da, bei zu grossen Strömen abzuschalten und verhütet damit u.a. dass hohe Temperaturen oder gar Brände entstehen.

Der FI schützt salopp gesagt Personen davor, mit Netzspannung in Berührung zu kommen wenn Geräte fehlerhaft sind. Mit Temperaturen oder Bränden hat das nichts zu tun.

Der erste Satz stimmt, der zweite aber nicht. Fehlerströme sind zwar für den Brandschutz der (dicken) Leitung selbst irrelevant, nicht aber für den Brandschutz an der Stelle, wo der Fehlerstrom auftritt. Das fällt nicht so auf, weil ein normaler FI primär Personen schützen soll, aber der Brandschutz ist quasi kostenlos mit dabei und alles andere als irrelevant.

In seltenen Fällen, wo ein Personenschutz nicht benötigt wird, werden FI mit höheren Auslöseströmen wie 300mA ausschließlich zum Brandschutz verbaut. Details dazu gibt’s etwa bei https://www.brand-feuer.de/index.php/Fehlerstromschutzschalter .

Bedenkt bitte auch dass, üblicherweise, und ganz platt gesagt, vom Hausanschluss aus zum Verbraucher hin der Kabel-Leiterdurchmesser entweder durchgehend der gleiche sein sollte, oder zumindest zum Verbraucher hin abnehmend.

Wenn ich hier so Dinge lese wie „nimm eine Abzweigdose in der Nähe und geh dann mit 6mm² von da aus weiter“ ist das zwar ein guter Tipp um auf dem neu gelegten Weg kein Problem zu haben, wenn aber die bestehende Leitung zwischen Hausanschluss und der kleinen Abzweigdose wo bisher nur eine kleine Leuchtröhre fürs Kellerlicht dran war nur in 1,5mm² gelegt ist die mit Lüsterklemmen aus der Nachkriegszeit angetüdelt sind dann gibt das Probleme. Nicht das Problem dass die neue, dick gelegte Leitung zu warm wird, sondern einfach dass man damit dann unbemerkt in einem anderen, etwas entfernteren Teil des Hauses ein Feuer legen kann wo die Leitung dünner ist.
Es hat ja einen Grund dass der Schuko-Adapter vom Notladegerät einen Temperatursensor hat um im Falle einer zu warmen Leitung herunterzuregeln oder abzuschalten, das funktioniert aber nicht wenn unterwegs noch anderswo eine „Engstelle“ ist die genauso warm oder wärmer wird.

So verlockend das sein kann da selbst Hand anlegen zu wollen, lasst das im Zweifel von jemandem mit Ahnung machen, oder wenigstens kontrollieren und abnehmen.
Niemand von uns möchte Schlagzeilen lesen wie „E-Auto brennt Hochhaus nieder“ oder „Sie werden geschockt sein wie schlecht dieser Hobbyelektriker arbeitete“.
Die Geschichte erfreut dann auch weder den Sachbearbeiter bei der KFZ- noch den bei der Gebäudeversicherung, denn das wäre in dem Fall dann irgendwo zwischen grober Fahrlässigkeit und Vorsatz.

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Der Brandschutz durch FI mag theoretisch gegeben sein, weil der FI eben einen Fehlerstrom zur Erde abschaltet aber in der Praxis ist das die Aufgabe der Sicherung bzw. des Leitungsschutzschalters. Viel bringt ein FI meiner Meinung nach bezueglich Brandschutz nicht, ein „Masseschluss“ loest i.a. ja keinen hohen und damit brandgefaehrlichen Kurzschlussstrom aus. Aber bitte, kann man natuerlich „mitnehmen“ die Funktion.

Streng genommen hast Du natuerlich vollkommen recht. Solche Details lasse ich hier aber immer weg, das verwirrt die Leute die nicht vom Fach sind eher als es hilft.

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Ich würde es testen, allerdings mit einem sehr dicken Kabel. Die Ampere würde ich am TESLA unbedingt auf minimum stellen. Öfters den Stecker auf Wärme prüfen.
Müsste dann klaglos funktionieren.

Ne, oder? Du stehst nachts noch mal auf und gehst „anfassen“? :face_with_symbols_over_mouth:
Geht gar nicht. „Safe by design“ ist hier absolut die Devise.

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Wer redet von „IN DER NACH“?
Am Anfang öfters testen, dann weiss man bescheid.
Bitte etwas mitdenken.
Liebe Grüße Hans Jürgen

Das ist unsinnig. Unterschiedliche Leitungsdurchmesser sind vollkommen unproblematisch. Problematisch ist nur ein zu dünnes Kabel, ganz egal, ob es näher oder ferner vom Verbraucher ist.

Problematisch ist auch ein schlechter Steck-Kontakt. Deswegen muss man alle Stecker auf übermäßige Erwärmung nach einer gewissen Zeit prüfen. Eine leichte Erwärmung ist normal, heiß werden nicht.

Problematisch kann übrigens auch ein aufgerolltes Kabel sein, weil es sich aufheizen kann (weil die Kabelwindungen dicht und ohne Luft-Zwischenräume beieinander liegen.)

Da sagt die VDE 100 aber was ganz anderes! Eine Erhöhung des Leiterquerschnitts zum Verbraucher hin ist nicht zulässig!

Hier sind nicht die fehlenden Luft-Zwischenräume das Problem sondern die Selbstinduktion. Das aufgerollte Kabel wird zur Spule.

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Was soll denn die physikalische Erklärung dafür sein?

Ah, das wusste ich nicht, klingt aber einleuchtend. Das würde zur gegenseitigen Aufheizung der Kabelwindungen, die es sicher auch gibt, hinzukommen.

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Es geht hierbei um die elektrische Sicherheit. Wenn an der elektrischen Anlage ein Elektriker arbeitet, der mit den örtlichen Gegebenheiten nicht vertraut ist, am Installationsort einen Leitungsquerschnitt X vorfindet kann es zu falschen Rückschlüssen kommen. Beispiel: Der Elektriker findet vor Ort ein 6 qmm Kabel vor. Auf Grund seines Wissenstandes weiß er, dass hier eine Belastung von X kW möglich ist. Was er nicht wissen kann, ist, dass es im Leitungsabschnitt ein Kabel mit z. B. 1,5 qmm gibt. Dieses Kabel wird dann überansprucht und kann eine Brandgefahr darstellen.

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Das ist ein verbreitetes Märchen.
Ohne Eisenkern ist die Induktionswirkung viel zu gering.
Die Erklärung mit der fehlenden Belüftung war die Richtige:

https://www.brennenstuhl.com/de-DE/themenwelt/sicherheit/warum-ein-kabel-komplett-abrollen

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