Laden in der Garage über Strom des Nachbarn?

Hallo zusammen,

auch wenn ich meine Pläne bezüglich dem Parken in meiner Garage umwerfen musste aufgrund des zu kleinen Tors, werde ich trotzdem bei mir in der Garage das kommende Model 3 SR+ laden aber bin noch am überlegen, wie man das in meiner Situation am besten lösen kann :slight_smile:

Da ich in einer Häuserreihe ziemlich weit hinten wohne und deshalb in meiner Garage vorne keinen Strom habe, bat ich meinen (zum Glück sehr netten und hilfsbereiten) Nachbar vom ersten Haus um Hilfe, welcher mir zugesagt hat, die Stromleitung von seiner Garage bis in meine zu erweitern. Voraussetzung hierfür ist die sowieso selbstverständlich Übernahme der dadurch entstehenden Kosten und die Anschaffung einer Steckdose, welche den ausgehenden Strom misst zur korrekten Bezahlung des Stroms.

Genug Vorgeplänkel und ab zu meiner Frage :smiley:
Wie und welche Steckdose sollte ich mir am besten in der Garage einbauen lassen, dass ich all diese Kriterien erfülle? Er hat „nur“ eine normale Stromleitung mit 230V/16A bei sich in der Garage. Könnte man theoretisch auch eine blaue CEE Steckdose installieren, um mit dem mitgelieferten TMC und dem dazugehörigen Adapter laden zu können?

Vielen Dank im Voraus für die Hilfe und liebe Grüße! :slight_smile:

Je nach Fahrleistung reicht eine Schuko-Steckdose. Die Ladeleistung ist zwar nicht so hoch (2.7kw), aber über Nacht juckt das ja niemanden. Und sonst kannst du ja auch bei euch im Hotel laden, oder nicht? :wink:
Ich weiß gerade nicht, wie die spezielle Schuko-Dose heißt, aber es sollte nicht die für zwei-Mark-Fünzig im Discounter sein. Sollte die erforderliche Ampere Anzahl aushalten, sonst musst du eben runter regeln (im Fahrzeug) und dann hast du wieder weniger Leistung.

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Gut kombiniert! :wink: Ich kann tatsächlich im Hotel laden, wo ich mich sowieso hauptsächlich aufhalte. Aber es ist mir lieber zu Hause auch was zu haben, worauf man zurückgreifen kann… sicher ist sicher :grin: Auch wenn es nicht meine Haupt-Lademöglichkeit sein wird, will ich trotzdem lieber bisschen mehr investieren, sodass alles sicher ist und mir nichts durchschmort.
Kann man die Ampere Anzahl auch manuell runterregeln? :astonished:

Technisch gesehen kannst Du mit der blauen CEE Dose 230V 16A über den Stecker übertragen. Und wenn Ihr schon etwas implementiert, dann doch direkt 16A und nicht die 10A per Schuko Dose.
Die Frage ist natürlich, ob der gute Nachbar noch andere Verbraucher an dieser Leitung hat. Denn dann fliegt ggf die Sicherung. Weiterhin wäre zu prüfen, ob die Leitung in die Garage vom Querschnitt her reicht. Oft sind das eher sparsame 1.5mm^2 Leitungen und da gehen 16A schon nach recht kurzen Distanzen nicht mehr.
Last but not least sollte Euch bewusst sein, dass eine private Stromverteilung zwischen Grundstücken rechtlich meistens unzulässig ist. Wo kein Kläger, da kein Richter.

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Vielen Dank erstmal für die Infos :slight_smile:
Er meinte, er benutzt die Leitung kaum. Wenn dann nur für kleine Geräte aber man kann ja reden und dann je nach Situation einfach abstöpseln, falls es Komplikationen geben sollte.
Ich denke, wenn wir dann einen Elektriker beauftragen wird er darauf achten, dass mit dem Querschnitt alles passt. Die Distanz beträgt nämlich nur ca. 3m (Ich weiß nicht ob das viel oder wenig ist, aber es klingt auf jeden Fall wenig :smiley: )

Der sicherere Weg ist die blaue CEE-Dose.
Die ist für dauerhafte Belastung ausgelegt.
Die Zuleitung könnte tatsächlich ein Knackpunkt sein, ebenso die Verbindungen.
Rechne an einer Steckdose mit ca. 100km pro Nacht an Reichweitenzuladung.
Eine Unterverteilung rechtlich sollte nicht relevant sein, sofern das unter euch geregelt ist.
Gegebenenfalls einen Vertrag aufsetzen.
Die Leitung selber darf eigentlich nur eine Elektrofachkraft mit entsprechenden Prüfgeräten verlegen, aber das wisst ihr ja bestimmt.
Ausserdem solltest du vorsichtshalber bei einer normalen SchuKo-Dose die Ampére-Zahl reduzieren. (10A-11A), um die Leitung nicht zusehr zu belasten.

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3m sind wenig! Mit der Elektrofachkraft/Elektriker seid ihr auf dem sicheren Weg!

Das stimmt, ich glaube mit der blauen CEE-Dose bin ich am besten dran und es ist auch sicher, was mir am wichtigsten ist! Bezüglich der Unterverteilung sollte es gar keine Probleme geben, wir sind schon fast 2 Jahrzehnte gute Nachbarn und Freunde, wodurch es auch keinerlei Misstrauen, etc. gibt :smiley:
Dann mache ich mich mal auf die Suche nach einem guten Elektriker, der sich darum kümmern kann :slight_smile:

Gerade das ist dann eher ein Problem. Rechtlich gesehen darf der Nachbar nur dann Strom verkaufen, wenn er ein Elektrizitätsunternehmen mit der entsprechenden Lizenz ist. :wink:

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Selbst wenn ihr zwischen seiner und deiner Garage 2,5mm² verlegt, so könnte seine Garage trotzdem nur eine 1,5mm² Zuleitung haben.

Kommt der Strom in der Garage deines Nachbarn denn wirklich aus seiner Wohnung?
Oder läuft der Strom in den Garagen über den Gemeinschaftsstrom des Hauses?

Wichtig wäre für deine Unterverteilung ein eigener kleiner Stromzähler, dann könnt ihr kWh-genau abrechnen und niemand kann dem anderen unterstellen, dass er sich bereichert.

Ich hatte von November 2016 bis Mai 2018 ein Abkommen mit meinem Vermieter, dass ich über den Gemeinschaftsstrom des Hauses laden darf.
Abgerechnet würde dann auf Vertrauensbasis (Excel-Tabelle mit im Fahrzeug abgelesenen Werten), bevor er die Abrechnung für die anderen Mieter erstellt.
Im Jan. 2017 hatten wir dann zufällig von einem Nachbarn erfahren, dass in seiner Garage noch eine (mittlerweile nicht mehr genutzte) CEE-Dose existiert.
Daraufhin habe ich beim örtlichen Elektriker eine CEE-Verlängerung (16A, 5x2,5mm²) sowie eine Unterverteilung (mit FI Typ A-EV, Allphasentrenneder LSS sowie Stromzähler) beauftragt.
Ab Feb. 2017 konnte ich dann mit dem Vermieter kWh-genau abrechnen.

Irgendwann im Sommer 2017 hatte mein Nachbar sich über seinen extrem hohen Stromverbrauch beklagt, und gefragt, was die Ursache sein könnte. Kriechströme bei der Beleuchtung auf der Terasse? Defektes Gerät?
Als er mir seinen angeblichen Verbrauch nannte, kam mir diese Zahl irgendwie bekannt vor.
Das könnte doch glatt der Verbrauch meines Autos sein.
Wir stellten uns also vor seinen Stromzähler und ich startete die Ladung per App.
Siehe da: Sein Stromzähler mutierte zum Ventilator.
Ladung per App beendet: Stromzähler schleicht gemütlich vor sich hin.

Es kam heraus, dass früher die CEE-Steckdose am Gemeinschaftsstrom angeschlossen war, weil darüber die Brunnen-Pumpe betrieben wurde.
Als das Haus dann an das Trinkwassernetz angeschlossen wurde, hatte die Mutter des Vermieters (die zu der Zeit auch in dem Haus wohnte) die Steckdose auf ihren Wohnungszähler umklemmen lassen, da sie in ihrer Garage angebracht war.
Die gute Frau lebt nicht mehr und so wohnte nun der besagte Nachbar in der Wohnung.

Der Vermieter hatte direkt einen Elektriker kommen lassen, um die CEE-Steckdose auf unseren Zähler umklemmen zu lassen.
Dank meines Stromzählers in der Unterverteilung konnte ich dem Nachbarn den Strom centgenau zurückzahlen und brauchte danach auch nicht mehr mit dem Vermieter abrechnen, da es jetzt über unseren eigenen Hauptzähler lief.

Mittlerweile wohnen wir in einer Doppelhaushälfte, nutzen den Nebenzähler aber weiterhin, um von dem Stromverbrauch den Anteil für das Auto zu eigenen statistischen Zwecken trennen zu können.

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Er verkauft ihm doch aber gar kein Strom.
Und anscheinend ist dort auch keine Gewinnerzielungsabsicht vorhanden.

Der Strom kommt tatsächlich direkt aus seinem Haus, da dies direkt an die Garagenreihe anknüpft und seine Garage auch mit dem Haus „verbunden“ ist.

Als Zähler würde ich am liebsten auf eine Steckdose zurückgreifen, die so eine Funktion schon mit sich führt (falls es sowas gibt, aber ich gehe mal davon aus :smiley:)

Bei der Passage musste ich laut lachen, Hut ab! Super geschrieben! :rofl:

Aber erstaunlich was alltägliche Stories für unvorhergesehene Wendungen nehmen können. Dann hoff ich mal, dass ich davor verschont bleibe und wenn, es so gut ausgeht wie bei dir :smile:

Es waere zwar mit Kanonen auf Spatzen geschossen, aber der go-eCharger (und andere sicher auch) koennen den Verbrauch zaehlen. Den kann man entweder direkt an die Leitung klemmen lassen oder als halb-mobile Loesung per Adapter an blau-CEE16 anschliessen.
Waere ggf. dann eine Ueberlegung wert, wenn Du ab und an in den Urlaub faehrst und dafuer ne Loesung suchen wuerdest.

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Ich verweise mal auf die Aussage von Stefan73 :wink:

Laut meinem Stand, ist es ja kein offizieller Verkauf von Strom, sondern als „Stromabgabe mit Kompensation dadurch entstandener Unkosten“ oder habe ich einen Denkfehler?

Keiner von uns will ja einen Vorteil draus ziehen, vor allem keinen finanziellen :slight_smile: Der einzige Vorteil ist für mich die Möglichkeit das Auto in der Garage zu laden und der Vorteil meines Nachbars ist eine gute Tat vollbracht zu haben, mehr aber nicht :grin:

Das stimmt, danke! Das wäre sogar wirklich auch ne gute Lösung!
Vor allem der Vorteil, dass man das gute Stück auch mit in Urlaub oder auf längere Trips nehmen kann, wie du schon gesagt hast :slight_smile:

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Und ne App Anbindung hat das Teil auch - d.h. im Zweifel geht das Auslesen bequem vom Arbeitszimmer… :sunglasses:

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Wobei, wenn du erst in der wallbox (oder dem Stecker davor) misst, unterschätzt du den tatsächlichen Energieaufwand, da die Leitungsverluste zw. geeichtem Stromzähler des Nachbarn und deinem Zwischenzähler zwar als Wärme in der Leitung entstehen, aber nicht mitgemessen werden…

(Nur als Anmerkung).

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Guter Punkt! Dann runde ich ein wenig auf und hoffe, dass das die Leitungsverluste ein wenig kompensiert.

Zwischen dem, was der go-eCharger misst und dem, was tatsächlich an Leistung ab dem Zählerschrank fließt, kann ein nicht unerheblicher Unterschied liegen. Ich hatte den go-eCharger einige Monate in Betrieb und im Zählerschrank extra einen kleinen Hutschienenzähler an der 20 m Leitung (5 x 10qmm), die in die Garage führt und war nicht schlecht überrascht, wie groß der gemessene Unterschied ist. Genau kann ich es nicht mehr sagen, da seit Mai eine andere Wallbox mit PV in Betrieb ist aber definitiv relevant.
Nun wird es so sein, dass die Leitung in die Garage deines Nachbarn bzw. weiter zu deinem neuen Anschluss nicht neu ab dem Zählerschrank gelegt wird vermute ich. Aber ich würde trotzdem die paar Euro für einen „richtigen“ Zähler investieren, den dein Nachbar auch selber zu jeder Zeit ablesen kann. Wenn ein Verlegen ab Zählerschrank möglich ist, dann würde ich auf jeden Fall das bevorzugen. Dann wäre ein kleiner Hutschinenzähler im Zählerschrank und die Leitung würde von dort explizit verlegt und an ihr ausschließlich dein Anschluss sein.

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Höchstens, dass es sowas nicht gibt :wink: Wenn eine Gegegenleistung fließt dann ist es ein Verkauf. Egal ob bar oder Naturalien. So lange du das privat machst (also nicht irgendwie bei Finanzamt geltend machst) wird es vermutlich unproblematisch bleiben. Außer du lädst dauerhaft viel und der Stromversorger fragt bei deinem Nachbar nach, warum der Verbrauch stark gestiegen ist und nicht mehr dem üblichen Haushaltsprofil entspricht. Und wenn er dann was von Auto, Ladestation, Nachbar erzählt, weiß ich nicht, wie der Netzbetreiber darauf reagiert.

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