Laden bei großer Kälte

Habe heute versucht bei 20% Restakku meinen P85d am öffentlichen 22 kW Lader zu füttern. Akku war kalt. Habe bei ca. -11°C ca. 20 Minuten gewartet. Ladeleistung wurde manchmal kurz (5 km/h) angezeigt. Dann wieder Null.
Hätte ich geduldiger sein müssen?
Wie sind eure Erfahrungen bei so kalten Temperaturen? Lädt er irgendwann?

Vg

Der sollte doch erstmal 22kW „verschwenden“ um den Akku aufzuwärmen oder nicht?

Exakt das… der Heizt dann mit der Batterieheizung erstmal die Batterie auf wenn sie zu kalt ist.

2 „Gefällt mir“

Nein, laden tut er nicht gleich, warum auch immer…
Auch meine Erfahrungen ist: es dauert 15-30 Minuten, bis (bei mir maximale) 17 kW anliegen.

Das ist sogar bei 2 kW Ladeleistung so beobachtbar ( zur Zeit gibt die PV nicht mehr als 2-3 kW her). Da gehts nur ein wenig schneller.

Edit: ich werde mal genauer kontrollieren welcher Strom vom Ladegerät dabei zu Beginn abgegeben wird…

Moin!
Hier hat Jürgen mal mit dem 85er das Verhalten ganz gut dokumentiert.

Ich meine der Tauchsieder im Akku hat um die 6-7kW an Leistung.

1 „Gefällt mir“

Ich lade quartierbedingt seit einer Woche mit Schuko, das ging bisher ganz gut - aber jetzt hat es -10°C. Die Ladezeit hat sich verdoppelt obwohl er weiterhin 3kW mit 13A zieht.

Da geht wohl ein guter Teil in die Batterieheizung.

Wenn es noch kälter wird kann man mit Schuko wohl garnicht mehr laden, da er dann schon 3kW für die Batterieheizung aufwenden würde.

1 „Gefällt mir“

Die Heizung muss aber nicht dauerhaft laufen, sondern nur zu Beginn. Wenn die vollen 5,5 kW des Tauchsieders verfügbar sind (z.B. an 11 kW), dauerte das früher bei extrem niedrigen Temperaturen etwa 20-30 min bis die volle Ladeleistung anliegen konnte.

Jørgen hat in seinem Video zwei Dinge falsch wiedergegeben: Die 114 W in Remote S sind nicht „leaking because of the cold“, sondern schlicht der normale Verbrauch bei Bereitschaft. Und der blaue Balken ist zusätzliche, durch die Kälte aber „blockierte“ Reichweite. 34 km liegen also drin, allenfalls auch mehr wenn die Batterie durch das Fahren sich einwenig erwärmt. Und wieso seine Batterieheizung lediglich 3x5A, also 3500 W zieht, ist nicht ganz klar. Muss wohl daran liegen, dass er in der App erst gerade den Ladevorgang begonnen hat.

Mit einem der 2019er Updates wurde die Regelung (auch für die Rekuperation) deutlich temperaturempfindlicher.

Ich sehe aber selbst bei Minusgraden und 22 kW angepeilter Ladeleistung kaum je mehr als 10-15 min Verzögerung bis die Heizung ausgeht. Aber ich wohne ja auch nicht in Lappland :wink:

Schukolader würden bei kalten Temperaturen wahrscheinlich besser gleich bei Ankunft und warmem Akku laden, oder sie rechnen 1h mit reduzierter Akkuheizung bei der Ladezeit obendrauf.

1 „Gefällt mir“

Wenn es so richtig knackig kalt ist wird die Batterieheizung zum Dauerverbraucher, da es dann mit vorheizen nicht erledigt sein wird…

Ja klar, aber da sprechen wir von Temperaturen wie sie am Polarkreis herrschen. Und bei vernünftigen Ladeleistungen (11 kW oder mehr :wink: ) entsteht ja auch gegen 10% an Ladeverlusten und somit Abwärme, die bei Tesla dem Kreislauf und damit auch dem Akku zugeführt wird.

Die optimale Einstellung bzgl. Effizienz und Lebensdauer der Bauteile bei den alten 11 kW Ladegeräten ist, wie hier im Forum an vielen Stellen erwähnt, bei rund 13 A auf drei Phasen. Die Summe der Ladeverluste beläuft sich da auf deutlich weniger als 10%, wobei ich für dieses Beispiel mal 5% den AC-DC Wandlern zuschreibe. Ein Fahrzeug mit Doppellader (6*13A) zieht also 18 kW ab Steckdose, wovon knapp 1000 W als Wärme anfallen. Deshalb muss da bestimmt nicht nachgeheizt werden. Die Zellen selbst erwärmen sich auch ein kleinwenig, doch an AC ist dieser Effekt wohl zu vernachlässigen.

Bei Schuko einverstanden, da wird vielleicht bei 8h Ladung in einer klirrend Kalten nach auch 2-3x für 30min nachgeheizt. Eben drum der Tipp mit der Ladung bei Ankunft.

P.S: Seit dem ersten Winter mit dem Tesla geht mir die Idee einer von Oktober bis März am Unterboden anzubringenden Isolationsmatte nicht mehr aus dem Kopf :smile: So wie früher das Stück Karton vor dem Kühler um auf dem Heimweg vom Skigebiet beim Abwärtsrollen schneller mehr Wärme im Innenraum zu haben :stuck_out_tongue_winking_eye: Hab mich bisher aus Angst, auf der Autobahn Teile davon zu verlieren, nicht getraut das auszuprobieren. Wenn die Akkugarantie dieses Jahr ausläuft, denke ich nochmal darüber nach :smiling_imp:

Hat hier im Forum nicht schon mal jemand die „Schuko Sackgasse“ bewusst herbeigeführt und dokumentiert? Akku fast leer fahren, Fahrzeug 24h draussen so stehen lassen, via Schuko bei voller Leistung keinen Reichweitenzuwachs über viele Stunden. (oder ähnlich)

Das müssen aber wirklich viele ungünstige Umstände zusammen kommen. Mehr Leistung. Laden bei Ankunft. Akku nicht ganz leer machen; alles Strategien zur Umfahrung der Sackgasse.

Ist der Ladestand unter 10% und die lange Anfahrt erfolgte bei 3° schafft die Schuko es aber nicht genug Leistung zur Verfügung zu stellen. Und die Ladung kann verweigert werden.

Ich hab mit Schuko schon bei tieferen Temperaturen geladen und noch nie eine verweigerte Ladung gesehen. Es dauert halt einfach eine gefühlte Ewigkeit, bis die Ladung auch wirklich beginnt.

Das Heizelement muss ja nicht die vollen 5,5 kW ziehen, da geht auch weniger, dafür länger.

Bei mir nicht. Ich schließe aber auch einen anderen Fehler nicht aus. Hat mich einen Tag gekostet sonst hätte ich das wohl auch schon vergessen :thinking:

Innerhalb von 72 Stunden Standzeit ohne Aufwecken und Sentry ist der SoC bei meinem SR (75 kwh) von 31% auf 14 gefallen. Außentemperatur in dieser Zeit zwischen 1 und 5 Grad C. Jetzt stehe ich mit 16kw an einer 22kw AC Säule der RheinEnergie. Bei einem SoC von 12% zeigt er eine verbleibende Zeit von 1h55. Muß ich das verstehen?

Hab’s nun auch gemerkt, dass der Limit-Schieber verstellt war. Hab den sonst immer auf 90%. Die unerwartete Ladezeit hatte ich dann zunächst mit dem hohen Vampirverlust verbunden und ein BMS Problem angenommen.

Über 10 kWh Verlust in 72 Stunden sind aber schon eine Ansage. Ging das Fahrzeug evtl. nicht schlafen in dieser Zeit? Würde gut zu den üblichen 100-200 Watt im Bereitschaftsmodus passen.

Ich habe heute bei-15 Grad in 8 h am 22 kw Lader 18kwh geschafft. -)

Und welcher Defekt liegt bei deinem Fahrzeug vor? Meiner (2013 Signature) hat das Teil (also den Tauchsieder) noch auf Garantie getauscht bekommen. Wenn ich mich richtig erinnere wurde sogar auf die „neue Generation“ umgebaut inkl. leicht verkürztem Frunk. Gemäss SeC was ziemlich exotisches mit viel Arbeit. Vorgestern bei -5°C mit „Kaltstart“-Ladung und bewusst auf 28A begrenzt in 2h locker 35 kWh reingekriegt.

Ich hatte letzten Winter gar gestaunt, dass bei einer ganz ähnlichen Temperatur wie bei dir bei lediglich 7 kW (an T15) und Ladebeginn irgendwo um 3 Uhr früh nicht mehr als eine Stunde Unterschied zum Sommer festzustellen war.

Ich habe interessante Erfahrungen gesammelt mit Schuko-Laden bei Kälte.


Es war in der Schweiz, weshalb ich meinen UMC nicht nutzen konnte. Die Unterkunft hatte mit Ladestation geworben, ich hatte mich aber nicht genauer informiert und war froh, dass das Laden überhaupt möglich war.
Wir sind gegen 20h angekommen und sofort mit dem Laden begonnen. Das Ladegerät hat nur 8A abgegeben, so dass wir in 14,5h nur 25% laden konnten (M3LR). Zudem ist die Temperatur auf -8 Grad gefallen, so dass ca alle 30 Minuten die Batterieheizung für ca. 8 Minuten anging. Beim Losfahren war die Batterie sehr kalt und die Rekuperation reichte für die kleine Abfahrt nicht aus. Zum Glück war in der Nähe ein Lidl mit Schnelllader - in ca. 20 Minuten war die Batterie warm und die weitere Fahrt viel angenehmer:

1 „Gefällt mir“

Bin häufig bei Kälte in ausgeprägter Topografie unterwegs: Es braucht meiner Erfahrung nach mindestens 500 Höhenmeter, um mit Rekuperation den Energieverbrauch der Akkuheizung wieder wettzumachen.

Meist sind 10-20 kW ja möglich, das läuft dann fast die ganze Zeit so mit und holt den Löwenanteil sowieso rein. Alles oben drauf wandelt die mechanische Bremse in Wärme, also genau wie der wieder auskühlende Akku auch.

Dem Akku selbst ist das egal, Tesla setzt beim BMS bzgl. Kälte ja ohnehin sehr konservativ an.

Will man maximale Reichweite mitnehmen, kann es natürlich dennoch Sinn machen oben am Berg mit z.B. 90% und warmem Akku zu starten.