Ladeanschluss in Mietwohnung

Liebes Forum,

im Juni kann ich endlich mein Model 3 abholen und beschäftige mich gerade mit der Ladeinfrastruktur zuhause. Ich wohne zur Miete und habe dort einen Stellplatz in einer Doppelgarage, der aktuell mit mehreren Haushaltsteckdosen sowie einem Aufputz Abzweigkasten (IP55) ausgestattet ist.

Nach meiner Recherche habe ich mich für die „mobile Wallbox“ Juice Booster 2 entschieden, da ich damit am flexibelsten bin (z.B. Starkstromanschluss in der Firma verfügbar) und mir die Installation einer festen Wallbox in der Mietwohnung sowie den damit verbundenen baulichen Maßnahmen sparen kann. Bevor ich nun jedoch meinen Vermieter sowie Elektriker einbeziehe, wollte ich hier um erste Tipps fragen, da ich noch einige Probleme sehe:

  • der Strom in der Garage läuft leider nicht auf meinen Zähler, sondern auf den Allgemeinstrom im Haus (3-Parteien). Zählerkasten ist ca. 10m entfernt neben der Garage im Keller. Welche Möglichkeiten gibt es denn, die Steckdosen auf meinen Zähler „umzustellen“ oder alternativ meinen Verbrauch für die Abrechnung genau zu erfassen?

  • Sobald dieses Problem gelöst ist, könnte ich theoretisch den Juice Booster an die normale Haushaltsteckdose anschließen (mit entsprechend langer Ladedauer). Ist es denn möglich, eine normale Steckdose in einen 400V Starkstromanschluss CEE16/32A umzubauen? Oder kann man diesen über eine neue Leitung am Abzweigkasten installieren? Im Nebenraum (Waschküche) gibt es bereits einen Starkstromanschluss, der jedoch für eine Hebeanlage genutzt wird.

Sorry für die laienhafte Ausführungen, aber vielleicht habt ihr ja bereits ähnliche Erfahrungen gemacht & Lösungen gefunden! Google hilft mir gerade leider nicht wirklich weiter… Sollte das alles schief gehen lade ich einfach an der 300m entfernen EnBW-Ladesäule, aber zuhause laden wäre natürlich schon eine feine Sache :sunglasses:

Vielen Grüße
Autopilot

Am besten lässt du dich von einem lokalen Elektriker beraten. Der kann die Situation am besten prüfen. Danach fragst du deinen Vermieter um Erlaubnis und beauftragst den Elektriker. Alles ist machbar. Eine Leitung von deinem Zähler zu deinem Stellplatz zu legen ist höchstens eine Frage des Preises.

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Ich würde ehrlicherweise mir auch die Sache mit der Wallbox-Förderung genauer anschauen, das kann sich lohnen… für beide Seiten. Ansonsten würden sich die Steckdosen sehr vermutlich nur „en bloc“ und permanent umstellen lassen - damit würde jeder Strom daraus immer bei Dir auflaufen. Wie aufwändig das ist, hängt vermutlich an der Leitungsführung. Zudem würde ich vom Elektriker abklären lassen, ob da ggf. noch weitere Verbraucher dran hängen, nicht, dass beim Laden und gleichzeitigem anderen Verbrauch die Sicherungen fliegen. Ein Starkstromanschluss hat mehr Phasen als eine „normale“ Steckdose. Je nach Baujahr und „Kostenbewusstsein“ des Elektrikers könnte es theoretisch sein, dass mehr Adern verlegt als angeschlossen wurden. Falls nicht müsste ggf. das Kabel komplett neu… dann könnte man ggf. auch gleich „direkt aufrüsten“ und ein Kabel ziehen, dass deutlich mehr Ladestrom ermöglicht.

Aber am Ende nur viel Theorie und diverse Annahmen, ein guter Elektriker mit ein wenig Erfahrung in dem Bereich kann Dir alle Fragen deutlich schneller und fundierter beantworten.

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Als ich noch in Dortmund wohnte, hatte ich zwar keinen Stromanschluss in meiner (freistehenden) Einzelgarage, jedoch war mein Kellerraum an meinen Stromzähler angeschlossen, so dass ich von dort eine Verlängerung in die breite Hofeinfahrt legen konnte.

Als ich dann nach Fürstenau gezogen bin, durfte ich vom Vermieter aus über den Gemeinschaftsstrom laden.
Anfangs über Schuko und Abrechnung Pi x Daumen aus Fahrstrecke x Verbrauch und einem Zuschlag für Ladeverluste.
Später dann über eine CEE-Steckdose und einen dazwischengeschalteten Stromzähler.
Geplant war, dass mein Verbrauch laut Nebenzähler vor der Jahresabrechnung von mir in voller Höhe bezahlt wird und von dem Gemeinschaftsverbrauch abgezogen würde.
Ein paar Monate später fiel jedoch auf, dass die CEE-Steckdose gar nicht mehr am Gemeinschaftsstrom hängt, sondern vor langer Zeit an den Stromzähler einer (anderen) Wohnung angeschlossen wurde.
Der Vermieter hatte direkt einen Elektriker beauftragt, die CEE-Steckdose an unseren Zähler zu hängen.
Dank unseres Nebenzählers konnte ich dem betroffenen Nachbarn den Strom auf den Cent genau zurückerstatten.

Als wir dann nach Meppen in eine Doppelhaushälfte gezogen sind, habe ich mit Genehmigung vom Vermieter einen separaten Stromkreis vom Hausanschlusskasten in den Carport legen lassen (7m Kabellänge 5x10mm²).

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Hallo,

der Tipp, den Elektriker um Rat zu bitten, ist sicher 1. Wahl. Ich würde dauerhaft nicht auf eine Schuko-Steckdose setzen. Die ist ziemlich stark belastet. Relativ wenig Aufwand würde es sein, einen Zwischenzähler (in einem kleinen Kasten) zu setzen und dann eine abschließbare CEE-Steckdose dahinter zu klemmen. Damit wäre eine Möglichkeit der Abrechnung gegeben und Du hättest eine sichere Steckdose.

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Frag den Elektriker dann am besten auch, ob eine blaue oder eine rote CEE-Dose einfacher zu installieren wäre.

CEE Blau: 1 Phase, 3-polig, 230V
CEE Rot: 3 Phasen, 5-polig, 230V/400V

Beide gibt es in kleiner (bis 16 Ampere) und großer (bis 32A) Ausführung. Die 32A Version ist aber in der Regel mit Genehmigungen und anderen Problemen verbunden. Das weiß der Elektriker aber dann schon :wink:

Der JuiceBooster kommt mit allen 4 Anschlüssen klar, wenn du den richtigen Adapter nimmst. Das Model 3 kann aber maximal 11kW, also maximal 16A Rot (3 * 230V * 16A = 11kw) oder 32A Blau (1 * 230V * 32A = 7,4kW, aber wie gesagt in Deutschland schwierig).

Das im Model 3 mitgelieferte Ladegerät kann nur 1 Phase und über einen CEE Blau Adapter (gibt es für 50€ bei Tesla) entsprechend laden.

Wenn du eh auf der Arbeit laden kannst und eine Säule um die Ecke ist, geht es sicher auch komplett ohne oder mit minimaler Lademöglichkeit zuhause. Das ist dann nur eine Frage des extra Komforts, den du dir leisten willst :wink:

Rechne auch mal nach, wie viele km Reichweite du so am Tag laden möchtest. Ich überschlage das immer mit einem pessimistichen Verbrauch von 20kWh/100km im Jahresmittel:
Schuko, 10A, 1 Phase: 2,3kW, also 20kWh in 9h
CEE Blau, 16A, 1 Phase: 3,7kW, also 20kWh in 5,5h
CEE Rot, 16A, 3 Phasen: 11kW, also 20kWh in 2h

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Nach einem knappen Jahr des intensiven Austauschs mit meiner Vermietungsgesellschaft hab ich die Genehmigung zur Installation bekommen. Bei dem 2017 geplanten und 2020 fertiggestellten Neubau in dem ich wohne, hatte anscheinend niemand damit rechnen können, das eines Tages Mieter in der Tiefgarage ihr Auto laden wollen. Seither lade ich mit 3,7kw an einer blauen CEE und dem Tesla UMC. Für mein SR+ in Kombination mit meinem Fahrprofil maximal 50km am Tag reicht es jedoch aus.

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Gehört denn deinem Vermieter der Haus komplett selbst oder ist das eine WEG? Bei einer WEG ist jegliche bauliche Veränderung genehmigungspflichtig durch die Eigentümergemeinschaft. Das kann einen langwierigen Prozess in Gang setzen.

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Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! Nächste Woche kommt der Elektriker vorbei und schaut sich das ganze mal vor Ort an. Das Haus wird glücklicherweise nicht über eine WEG vermietet, dementsprechend kann ich das dann einfach direkt mit meinem Vermieter besprechen.

Der Elektriker soll am Besten verschiedene Szenarien anbieten von der einfach Drehstromsteckdose mit Zwischenzähler bis zur einfachen Wallbox, die ja mit 900€ vom Staat gefördert wird. Letztere bringt ja den deutlichsten Mehrwert für den Vermieter und kostet ihn, dank der Förderung, möglicherweise am wenigsten.

Muss aber in der Liste der KfW drin stehen. Und „Grünstrom“ muss auch gezapft werden.