Kurzbericht: Vampire Drain über fast 4 Monate Stillstand

Unser Model 3 (LR, ausgeliefert April 2019, VIN 206xxx) stand dieses Jahr von Anfang März bis Anfang Juli fast 4 Monate lang unbewegt in einer Tiefgarage still. Ich habe ihn im März auf 95% aufgeladen - das hätte ich mir aber schenken können. Nach genau 115 Tagen ist der Ladestand gerade mal auf 50% gesunken:

TeslaMate hat für den Zeitraum einen Leistungsbedarf von 11,7 W berechnet. Das sind 3,5 Tage für 1 kWh.

Spezielle Vorbereitungen wie Fernzugriff abschalten o.ä. habe ich nicht gemacht. Das Einzige war, dass ich die Tesla-App gekillt (bzw. Handy neugestartet) habe, und in dem Zeitraum die App auch nicht aufgerufen habe, um das Auto nicht unnötig aufzuwecken. Ich bin dann am Ende (nachdem ich die App wieder gestartet habe) auch ohne Probleme mit dem Handy als Bluetooth-Schlüssel wieder ins Auto gekommen und konnte direkt losfahren.

Außerdem ist wichtig, dass die Berechnung des Vampire Drain auf der Veränderung des SoC beruht, der nur in ganzen Prozenten erfasst wird. Dementsprechend sind die Angaben bei kurzen Abstellzeiten des Autos mit entsprechender Vorsicht und einer Prise Salz zu genießen. Dazu kommt, dass die Messung des SoC bei Batterien nur indirekt und relativ ungenau möglich ist. Auch das verschlechtert nochmal wesentlich die Aussagekraft solcher Berechnungen bei nur wenigen Prozenten Änderung des SoC.

(Edit: die Berechnung des Vampire Drain beruht nicht auf einem ganzzahligem SoC.)

Beim Lesen der Grafiken ist zu beachten, dass TeslaMate besonders ab Juni öfter mal tagelang keine Daten vom Model 3 bekommen hat. Der Mobilfunkempfang in einer Tiefgarage ist eben schwierig. Die Verschlechterung ab Juni könnte mit der Abschaltung von 3G zusammenhängen. Hier die Status über den Zeitraum:

Nun sollte man sich ein Model 3 natürlich nicht anschaffen um ihn rumstehen zu lassen, aber wenn es doch mal sein muss, dann ist es gut zu wissen, dass die Batterie sehr lange hält, und man wahrscheinlich selbst nach einem halben Jahr Stillstand noch locker zur nächsten Ladesäule fahren kann!

(Die Grafiken sind mit TeslaMate auf einem Raspberry Pi 4B entstanden.)

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Na Gott sei dank, das erste mal, dass ich lese dass mein Tesla nicht 1% (oder sogar mehr, siehe Vampir-Drain Thread) pro Tag verliert, das ist schonmal gut zu wissen.
Warum stand er überhaupt so lange in der Tiefgarage? Wenn ich nicht eh fahren müsste, würde ich wahrscheinlich jeden Tag einfach eine kleine Spritztour drehen, weil ich das Auto so liebe!

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Wenn ich es richtig gerechnet habe also weniger als 300Wh pro Tag - und offenbar wurde das Fahrzeug dazu noch regelmäßig geweckt um die schöne Grafik zu erzeugen :wink:

Interessant finde ich, das weiter rechts auch mal fast eine Woche überhaupt nichts verliert (horizontale Linien) - wenn man die öfters haben könnte…

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Das Auto wacht ohnehin einmal am Tag für einen kurzen Selfcheck und ggf. zum Nachladen der 12V Batterie auf… Ich kenne die Grafik von TeslaMate… Die Zeit, die das Auto wach ist wird dann zum Abfragen des Ladestand es verwendet, aber Auto wird nicht zusätzlich wach gehalten.

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Moin Moin. Danke für die Info. Das sind gute Neuigkeiten.

Hattest du beim m3 vorher alles mögliche deaktiviert wie zB Fernzugriff?

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ich denke die Werte für die Grafik zu erhalten, wäre dann schwierig…

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Das liegt eher daran, dass er da öfter mal keine Verbindung bekommen hat, denke ich. Auf dem Screenshot sieht man es nicht, wenn man aber mit der Maus über die Grafik geht, zeigt er an, zu welchen Zeitpunkten jeweils DAten tatsächlich erfasst wurden. In der letzter 5 Tagen gab es da tatsächlich keine Datenpunkte. Hier die Status über den Zeitraum:

Vielleicht wurde ja Anfang Juni irgendein Mobilfunkmast abgeschaltet o.ä.

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Jup, Teslamate kommt auf 11,7 Watt für den ganzen Zeitraum, also 280 Wh pro Tag:

Danke für die Details (ja 3G wurde abgeschalten).

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Gute Frage. Tatsächlich habe ich nichts gemacht, außer die Handy-App einmal zu killen (oder Handy neustarten) und sie den Zeitraum über nicht zu benutzen, um das Auto nicht unnötig aufzuwecken. Sonst blieb alles an. Auto ging danach auf nur mit dem Handy in der Nähe, und auch sonst gab es keine Fisimatenten.

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Also ich finde 50% in vier Monaten sehr viel. Andere Fahrzeuge verbrauchen nur wenige Prozent pro Montag, würde also eher bei 85% rauskommen.

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Lasse deinen Tesla nie so lange stehen dann werden die Räder eckig :wink:

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Bleiben aber häufig auch wegen entladender 12V Batterie liegen, Tesla laedt die bei Bedarf (sehr ineffizient muss man dazu sagen) nach.

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Das war dann ja die ganze Zeit über mit einer über 4 Monate alten Firmware Version! Interessant wäre dann jetzt noch der Vergleich mit einer neueren Firmware, ob es da Verbesserungen im Standverbrauch gab… muss sich nur jemand finden, der seinen Tesla ein paar Monate nicht bewegt - dürfte schwer werden :wink:

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Das sind vermutlich die berüchtigten Montags-Autos :wink:

Aber im Ernst: Der ADAC hat als häufigste Ursache für Liegenbleiber seit Jahren die 12V Batterie ermittelt - und ausgerechnet bei den modernen BEV passiert das noch öfters.

Bspw. ist mein Prius kürzlich wieder mal nach nur 3 Wochen tot dagestanden - 12 V leer.

Das ist mir die 25Ct alle 10 Tage schon wert.

Dennoch problematisch natürlich, wenn man das Ding für längere Zeit ohne Lademöglichkeit stehen lassen muß.

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Von den Kosten mal abgesehen, finde ich es schon bedenklich, dass eine ganze Flotte an Fahrzeugen ständig doch relativ viel Strom verbraucht. Wenn man bedenkt, dass Geräte wie Fernseher usw. im ausgeschalteten Zustand 0,5-1W verbrauchen dürfen. Ich würde mir einen richtigen „deep sleep“ wünschen, oder wie man auch immer sowas richtig nennt. Ein Smartphone ist ja auch immer online, verbraucht aber einen Bruchteil der Energie.

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Naja ein Auto mit einem riesen Akku incl BMS, das den Akku ständig überwacht und zahlreichen weiteren Steuergeräten + ständiger Möglichkeit das Ding online zu erreichen ist aber auch nicht direkt mit einem Fernseher zu vergleichen. Optimieren kann man sicher immer, aber jede Optimierung ist halt mit Geld und v.a. Engineering Zeit verbunden. Ob es jetzt wirklich wichtig ist von 11Watt auf 8 Watt runterkommen bezweifle ich… Das Engineering in eine 0,1% Verbesserung bei Fahrt zu stecken ist da sinnvoller (und bringt neben dem geringeren Verbrauch auch noch mehr Reichweite). Unterm Strich: Kann man weiter Optimieren? Ja sicher. Steht Aufwand und Nutzen in einem angemessenen Verhältnis? Fraglich. Gibt es andere Punkte mit besseren Aufwand/Nutzen-Verhältnis? Muss jeder für sich entscheiden, ich finde es gibt größere Baustellen als die 11 W Standby Verbrauch (bzw Mischbetrieb aus Standby + einmal täglich alles an).

Edit: Und wenn man sich den Fahrverbrauch einiger anderer EVs anschaut, da kann der Tesla wegen mir die nächsten 5000 Jahre seine 11Watt im Stand brauchen.

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Die anderen Hersteller bekommen es auch hin, dass muss Tesla auch schaffen. So einfach ist das.

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Ist es eben nicht. Ein Golf fährt mit 6l/100km. Muss ein Ferrari auch schaffen. Ein Ferrari läuft 350km/h. Muss ein Golf auch schaffen. Manche Dinge schließen sich einfach aus.

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Das Vergleich ist falsch, es geht um den Verbrauch, wenn die Dinger ausgeschaltet sind?

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