Ich zitier mich da einfach mal selbst aus Going Electric. Damals ging es darum, dass der Audi G-Tron ach so umweltfreundlich sei, weil Audi angeblich für jedes verkaufte Fahrzeug Windgas einspeise:
"Audi will 1000 Tonnen Windgas pro Jahr produzieren. Ausreichend für gerade Mal 1000 Autos je 15000km Fahrleistung pro Jahr. Also entweder fährt der typische CNG-Audi rechnerisch nur mit einem Bruchteil Windgas oder Audi plant minimale Stückzahlen.
Die Anlage hat eine Spitzenleistung von 6300kWh. Eine kWh Anlagenleistung kostet 3.000 Euro. Macht 18,9 Millionen für die Anlage. Macht für jedes der 1.000 Autos also 18.900 Euro Investitionskosten, Betriebskosten noch nicht eingerechnet.
Ein kg Methan hat einen Energiegehalt von 15,4kWh. Der Wirkungsgrad der Umwandlung beträgt 57% (Mittel aus höchstem und niedrigsten Wirkungsgrad). Und die Anlage hat 6,3MW Spitzenleistung. Das CO2 für die Anlage liefert eine Biogasanlage. Biogasanlagen haben im Mittel eine Verfügbarkeit von 86,15%. Demnach kann auch die Windgasanlage maximal 86,15% der Zeit Methan produzieren. Das setzt aber voraus, dass die Defekte und Wartungen beider Anlagen immer zur selben Zeit passieren.
Bei Volllastbetrieb 24/7/365 kann die Anlage also 55.188MWh Strom in Methan umwandeln. Bei einem Wirkungsgrad von 57% und einer Verfügbarkeit von 86,15% kommen 27.100MWh Methan hinten heraus. Das sind 1.760 Tonnen Methan pro Jahr (merke: Sie wollen 1.000 pro Jahr produzieren, für 1000 Autos mit 15000km jährlicher Fahrleistung), wenn sie während der verfügbaren Zeit mit 100% Last läuft. Ich halte es daher für sehr wahrscheinlich, dass die Anlage im kontinuierlichen Betrieb mit weniger als 100% Last läuft. Die Zeiten verschenkten Windstroms sind zu selten, als dass Audi darauf warten könnte.
Täten sie das, bräuchten sie eine Windgasanlage, die den Bedarf deutlich übersteigt. Sie müsste in kurzer Zeit so viel Windgas produzieren können, dass die 1000t pro Jahr auch mit wenigen Prozentpunkten Anlagenauslastung erreicht werden. Schon jetzt haben sie aber für jedes der 1000 Fahrzeuge 19000 Euro in die Windgasanlage gesteckt."
Ergo: Audi behauptet, sie würden Stromüberschüsse in Gas umwandeln. Die schnell googelbaren Leistungsparameter legen aber nahe, dass Audi die Anlage kontinuierlich unabhängig vom Stromüberschuss betreibt. Es werden also nicht Überschüsse vernichtet, sondern zusätzlicher Strom verbraucht, um unter enormen Energieaufwand Gas herzustellen.