Konzept für öffentliche Ladestellen

Das wäre zwar eine Idee, aber wenn wir sehen wie lange es dauert nur mal EINEN Ladepunkt in jeder Stadt aufzubauen von wo man dann 1km laufen muss um zu seinem Termin zu kommen, solange glaube ich an das Konzept nicht. Ich denke das wird dann den Komfort erhöhen aber nicht als Konzept für die E-Autos durch gehen. Dafür gibt es einfach zu wenig Zeit. Ich würde das mal mit dem DSL vergleichen, es gibt so viele Regionen die mit LTE besser versorgt sind als über das Kabel.

WLAN verwende ich mittlerweile nur noch Zuhause sonst ist mir das oft zu blöd und zu unsicher mich irgendwo anzumelden. Auf meiner letzen Fahrt in den Schwarzwald war es mir auch zu aufwändig an einer Ladestaiton wieder eine App runter zu laden und mich dann irgendwie über Kreditkarte zu regisitrieren. Auf dem Heimweg 15 Minuten am Ionity und der Käse war gegessen BTW 7 Minuten hätten auch gereicht, in der Zeit hätte ich das Laden vor Ort nicht freigeschaltet bekommen :slight_smile:

Bei Parkuhren jedoch ging das damals problemlos. Ich weiss ja nicht wie das in D war, aber die waren irgendwann überall. Sämtliche Parkuhren waren auch am Strom angebunden. DSL ist da nicht vergleichbar. Eher der Stromanschluss an Häusern. Wenn man konsequent jeden Parkplatz mit 230 V 16 A versorgt der gerade neu entsteht oder saniert wird ist das keine Sachen von Jahrzehnten.

Das die Ladestationen nicht barrierefrei sind ist aber ein Politisches Problem.

Yepp… das sehe ich schon lange als die größte Herausforderung.

Ich verstehe nicht, warum man immer noch auf AC-Lösungen z.B. für die Tiefgarage im Wohnungsbau setzt. Eine zentrale DC-Stromversorgung mit 50kW bei 750V und bis zu 100 DC Ladestationen mit max. 10kW DC/DC Wandler reichen völlig aus. Über das Datenprotokoll kann das Fahrzeug identifiziert und abgerechnet werden. Ebenso kann der SoC jedes einzelnen Fahrzeugs ausgelesen werden und so auch bedarfsgerecht geladen werden. Damit steht im ungünstigen Fall eine Kapazität von 12kWh/Fahrzeug/Tag zur Verfügung für eine durchschnittliche tägliche Fahrleistung von 50-80km.

Zudem würde endlich das teure Bordladegerät aus dem eAuto verschwinden können.
Ein kleiner moderner DC-Notladeziegel mit 2kW täte es dann auch.

Und die Abrechnung kann man dann auch einfach über die Parkuhr machen, wenn sie sowie schon dort steht. 1€/h (zusätzliche) Parkgebühr und fertig. Oder man verschenkt den Strom aus Fördergeldern und macht die Ladepunkte netzdienlich abschaltbar. In beiden Fällen bräuchte man nur z.B. eine Campingdose ohne jede Intelligenz oder Kommunikation.

Ich habe einige Beiträge in einen neuen Thread ausgelagert:
:arrow_right: Öffentliche Schnelllade-Netzwerke (IONITY, Fastned, ENBW, …)

Nun mit 16A geht halt nichts vorwärts. Das ist okay wenn das Auto die ganze Nacht dort steht, aber nicht immer passt die Standzeit und Ladezeit mit Schnarchladung. Zudem muss die 16A Dose auch überwacht werden, da sie öffentlich verfügbar ist. Da können Menschen einen Stromschlag bekommen, oder andere Verbraucher anschließen. Z.B könnte man auch mit einer falschen Bedienung auch die Sicherung auslösen lassen. Es gibt für diese Dosen eben kein Protokoll und Handshake.

Hier mal eine Umfrage aus Norwegen:

Erste Zahl ist Bewohner Einfamilienhaus, 2. Zahl Wohnung (miete, oder Eigentum)

At home, daily or weekly 97 % 64 %
At home, monthly or never 3 % 36 %
At work, daily or weekly 36 % 38 %
At work, monthly or never 64 % 62 %
At public charging stations, daily or weekly 11 % 28 %
At public charging stations, monthly or never 89 % 72 %
At fast charging stations, daily or weekly 12 % 18 %
At fast charging stations, monthly or never 88 % 82 %

Wie man sieht läuft die hauptsächliche Ladung an Schnarchladern ab. Ob das auf Deutschland so übertragbar ist weiß ich nicht, weil natürlich die Dichte viel höher ist hier.

elbil.no/wp-content/uploads/201 … -paper.pdf

Aber warum nicht erstmal die Leute überzeugen, die es sofort nutzen können?
Das sind auch Millionen potentieller BEV Fahrer.
Ich finde es faszinierend, dass in Deutschland immer die Probleme gesehen werden.
Typisch Deutsch.

Ich war kürzlich Teilnehmer in einem Meeting / Planung what ever Treffen. Das Ziel war es eine Lösung für ein spezifisches Problem zu besprechen. Ich habe mich in der ersten Stunde nicht beteiligt weil die Herrschaften nur über Probleme diskutiert haben.

Als ich dann fragte wann wir denn anfangen über die Lösung zu sprechen wurde es schlagartig still. Im deutschen Sprachraum liebt man Probleme so sehr das Lösungen keine Priorität haben.

Danach wurde weiter über hypothetische Probleme geredet. Am Abend habe ich mich dann aus dem Gremium ausgetragen mit der Begründung das diese Treffen Zeitverschwendung sind da die Teilnehmer nicht an einer Lösung interessiert sind.

So lange man sich über Probleme unterhält kommt man einer Lösung nicht näher. Wenn man Lösungen sucht kommen Probleme ganz von selbst. Diese kann man dann Stück für Stück lösen.

Das ist auch ein Grund für Stillstand in unserem Sprachraum.

Passt ja dazu, daß die Regierung den nächsten Plan (der nie mehr als eine Absicht war) aufweicht. Von den angeblich 100.000 LAdepunkten bis 2020 wird nun, 50.000 bis Ende 2021 und 1 Mio bis 2030. Wie gesagt, ist nicht in ein Gesetz geschrieben, sondern nur eine mündliche Ansage. Quelle heise.de

Nun, Deutschland ist eines der erfolgreichsten Länder, weil man neben den Lösungen auch Probleme im Blick hat. Z.B. würde man in Deutschland bei dem Versuch einen Regensensor durch eine Front Kamera zu ersetzen kritisch sehen und zuerst mal nachdenken wie das bei Nacht ohne Licht funktionieren soll. Man würde durch diese Betrachtung recht schnell zu der Erkenntnis kommen dass das vorerst nicht geht und man es ja weiter versuchen könne und dann später realisieren kann sobald es geht.

Ich bin zwar auch der Auffassung, dass er etwas zu kritisch sind, aber auf der anderen Seite ist unser Land doch eines der besten auf der ganzen Welt unterm Strich!
So das war nun mein OT Beitrag :slight_smile:

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In der öffentlichen Ladeinfrastruktur gibt es ja in D gute Lösungen (nicht Ansätze, sondern reale Systeme"!).
Nun kann man darüber berichten und andere bewegen, auch so zu handeln. Das versuche ich mit meinen begrenzten Mitteln:
Schaut nach Hamburg, was die Hamburger Elektrizitätswerke da aufgebaut haben, da gibt es barrierefreies Laden mit 20 KW zu fairen Preisen, einfach ranfahren, mit SMS freischalten, Laden, abstöpseln, SMS mit Rechnung entgegennehmen und abfahren. Keine Karten, keine Fragen, einfach Laden.
Die Infrastruktur der SuC ist ja auch so ein funktionierendes Beispiel aus der Privatwirtschaft, das ja wohl alle kennen werden, die sich irgendwie mit dem Thema befassen und darüber berichten.
Wenn es noch Probleme gibt, so sollten sie mit ein wenig gutem Willen lösbar sein.
Bei den allgemein hohen Strompreisen in D lässt sich bestimmt auch mit fairen Preisen noch was verdienen, was ja auch ein Antrieb für die Anbieter sein kann.

Das darf man natürlich auch nicht vergessen bei dem Konzept Parkladen, dass dann sehr viele Parkplätze eben vorgehalten werden müssen die nicht verwendet werden. Ich darf ja als Heimlader dort eigentlich auch nicht parken wenn ich keinen Strom brauche. Da der Parkraum knapp ist sehe ich weiter große Herausforderungen für dieses Konzept.

Ich weiß nicht genau, was Du mit dem „Konzept Parkladen“ meinst, aber wenn es sich auf die Idee bezieht, dass (praktisch) jeder Parkplatz in der Großstadt einen Ladeanschluss in der Größenordnung 3,7-11 kW haben sollte, dann gehört dazu natürlich auch, dass dann eine exklusive Parkplatz-Reservierung nicht mehr notwendig ist. Das ist ja gerade der Witz. Der Kampf um die Parkplätze wird weiter geführt wie jeher, Stinker und Nichtstinker auf Augenhöhe. Wenn ich irgendwo einen Parkplatz finde, dann hat der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Ladeanschluss, den ich nutzen kann (oder halt nicht).

Dennoch könnte es politisch gewollt sein, die Parkplätze in der Großstadt für BEVs zu reservieren und den Stinkern das Leben schwer zu machen. Das ist aber eben eine politische Entscheidung und dem Konzept „jedem Parkplatz ein Ladeanschluss“ keineswegs inhärent.

Bei uns ist es inzwischen so dass man eigentlich bei den meisten Parkplätzen wo es Ladeoption gibt davon ausgehen kann dass entweder ein PHEV dran steht oder ein Model 3. Die Dinger haben sich schlagartig verbreitet hier. Ich vermute mal dass viele davon ausgegangen sind dass um die Ecke ja eine gratis Ladesäule noch ist. Blöd nur dass die Idee gleich 10 Leute hatten die alle rund um die eine Säule wohnen. Selbst im Shoppingcenter sind 2 Plätze quasi von lokalen M3 dauerbelegt. Laut Centerchef wird man nächstes Jahr die Säulen so betreiben dass sie nach 1 Stunde abschalten und auch kostenpflichtig werden. Geplant war es anders, aber man will nicht Leute einstellen die das extra kontrollieren müssen. Scheinbar ist der Punkt erreicht wo das Angebot mehr missbraucht als gebraucht wird.

Ich sehe das positiv. Dieser „Schubs“ ist notwendig, um Normalisierung und Skalierung zu erreichen. Ein kostenloses Angebot skaliert nicht, das war von Anfang an klar, und so lange es nicht weh tut heißt das nur, dass die Emobilität noch weit vom Mainstream entfernt ist. Jetzt kommen die Einschläge näher, und damit müssen auf einmal tragfähige und skalierbare Konzepte und Geschäftsmodelle her. Gut so, weiter machen!

Die Frage ist halt wie weiter gemacht wird… an den 4 Säulen weiss ich es bereits. Die werden ab April wohl ziemlich leer bleiben. 5 CHF Startgebühr und danach Minutenabrechnung… :unamused:

Das ist ja genauso wenig in Stein gemeißelt, wie die Kostenlos-Policy, die bis April noch gilt. Falls Deine Befürchtung eintreten sollte, wird es nach ein paar Monaten halt wieder eine Anpassung in die andere Richtung geben. Es wird sich einpendeln. Irgendwo muss man halt mal anfangen.

Prinzipiell hast Du Recht. Nur ist der Ausbau eben nicht schnell genug und aktuell müssen eben die Säulen frei bleiben um das Laden am Bestimmungsort auch brauchbar darzustellen. In Heilbronn gibt es sogar exklusive Parkplätze in der ersten Reihe ohne Ladesäule für E-Autos. Das größte Problem sind halt die lokalen Menschen, in Bietigheim z.B. sitzt ein krass konservativer Typ im Rathaus, und da passiert hat überhaupt gar nichts. Null, keine Ladesäulen nichts. Klar wer so von der alten Welt lebt wie BiBi der kann von der neuen nicht begeistert sein.