Klimaschutz, Umweltschutz, CO₂ allgemein (Teil 1)

Ja klar das ist ja denke ich eh fast selbstverständlich dass man das macht.

Aber denke man sollte halt auch begreifen der westliche Lebensstil egal wie Öko man den lebt ist nunmal eine extreme Umweltbelastung.

Und die Frage ist dann würde hier wirklich jemand auf Medikamente für seine Familie verzichten auch wenn das System das man für Pharamzieindustrie braucht (Infrastruktur zur Herstellung, Transport, Vorprodukte, Verteilung, Ärzte, Unis, Krankenhäuser Strom usw usw usw) in der Summe natürlich die Umwelt extrem belastet.

Verzicht in dem Maße der eigentlich wirklich notwendig wäre will glaube ich dann doch keiner. Mal die 0,1% der Aussteiger ausgenommen :smiley:

tagesschau.de: Merkel zur CO2 Neutralität 2050:

Na denn man los. Heisse Luft haben wir schon genug produziert.

Hallo Uzeltoff,

Johanneum Research geht z.B. davon aus das ca 6t Treibhausgasemmisionen pro Jahr durch Aktivitäten und Entscheidungen bei denen der Einfluss des/der einzelnen überwiegt entstehen.

Dagegen stehen 7,5t Treibhausgasemissionen u.a. aus öffentlicher Infrastruktur (z.B. Straßen), öffentlichen Dienstleistungen (z.B. Verwaltung, Gesundheitsversorgung) sowie aliquotem Bauaufwand für Wohngebäude

Dein Argument mit den Medikamenten kann ich aber leider nicht nachvollziehen - eventuell kannst du das ja noch durch Zahlen untermauern - wieviele tonnen Treibhausgasemmisionen pro Jahr entstehen denn durch den „Konsum“ von Medikamenten?

Danke und Gruß

Doch nicht durch Konsum sondern durch die Bereitstellung

Was braucht man dass es die gibt ganz oder anteilig

Als da wären u.a. Schulen und Unis für Forscher, Kommunikationsnetze, Logistik, eine Pharmaindustrie mit Fabriken oft wegen hoher Reinheit oder inzwischen zunehmender Individualisierung auf Genombasis oder bei seltenen Behandlungen energieintensive Produktion, eine (Petro)chemie auch wieder mit Fabriken, Verteilungslogistik, Ärzte, etc etc.

Auch Medikamente erscheinen eben nicht CO2 irgendwo aus der Luft sondern haben natürlich eine lange CO2 Geschichte bis sie am Ende irgendwo eingesetzt werden - der (medizinisch sicher sinnvolle) Trend der Individualisierten Behandlung steigert aber den CO2 Fussabdruck enorm.

die sind ja in den 7,5t drinnen.

durch angepasste Ernährung & Mobilität lässt sich ser eigenanteil um gut und gerne 3t reduzieren ohne sich großartig einzuschränken.

daher nochmal die frage - wieviele t gehen auf das konto der Medikamente.
Ansonsten würde dich bitten dieses Nebelkerzen „Argument“ sein zu lassen.

Danke Bones für diesen Faden. Ich habe in der letzen Zeit mir auch sehr viele Gedanken gemacht. Ich finde es super wenn man sich nicht nur auf ein Thema stürzt sondern das große Bild betrachtet. Ein Preis / Kontingent an CO2 wäre dafür eine super Idee. Jeder soll „sein“ CO2 dort ausgeben wo er es für richtig hält. Es muss halt irgendwie sozialverträglich sein. Wir haben ja in einem anderen Faden „Ziel Autarkie“ viel über Häuser erfahren und was manche Häuser an Energie benötigen, der nächste Pendelt 50km am Tag und ein anderer hat Hunde oder Pferde, der nächste hat viele Kinder und und und…

Miene Aussage war nur Medikamente bedingen auch CO2 Ausstoss und dann aufgezählt wo dieser anfällt.

Das ist unter anderem, das ist ja nur eine kleine Teilliste - bei

  1. Rohstoffgewinung
  2. Transport, Verarbeitung, Reinigung, Konzentration der Rohstoffe in chem. Anlagen (für die man Maschinen Gebäude, Energie braucht, Arbeiter)
  3. Transport Verarbeitung in pharmazeutischen Anlagen (wieder mit Gebäuden, Personal, Maschinen, Energie)
  4. Verteilung und Logistik

Ich denke, dass die hier aufgezählten Punkte 1) bis 4) niemand für in der Gesamtheit für CO2 neutral hält - und nicht anderes habe ich je hier behauptet - kann hier doch jeder einfach nachlesen?

Meine Aussagen hier in der Sache waren IMMER, wie jeder nachlesen kann immer nur qualitativ und nie quantitativ.

Und da wo ich qualitative Aussagen treffe - also mit konkrete Zahlen, sei das dann eine 2 oder eine 3 - nenne ich auch die Quelle und behaupte nicht einfach irgendeine Zahl.

Dort wo ich konkrete Zahlen griffbereit habe - wie bei den Baustoffen - stehen diese auch dann dabei und zeigen das Ausmass des mittelbaren CO2 Ausstosses für das jeder der westliche Infrastruktur nutzt mitverantwortlich ist bei seinem Pro Kopf CO2 Abdruck.

Aber keine Sorge auch hier werden zeitnah quantitative Aussagen kommen, die qualitativen bezweifelt eh keiner, da wird gerade dran gearbeitet, die Ausarbeitung und Auswertung läuft schon (Projektende SERUM passenderweise 5/2019) :smiley: :laughing:

dbu.de/inc/phpThumb/phpThum … 59t7om.jpg

Aus meiner Sicht fehlt in dieser Diskussion etwas:
In D werden ca. 30% aller Lebensmittel weggeworfen und in anderen entwickelten Ländern wird es nicht anders sein. Da wäre ein Hebel, zumindest kurz- und mittelfristig eine Verbesserung herbeizuführen.
Durch den Klimawandel werden die Meeresspiegel steigen und das heisst (auch), dass Ackerflächen verschwinden werden. Sieht man heute schon z.B. im Mekong Delta. Die Reisfelder (wichtigste Produktionsstätte in der Region) versalzen, weil Meerwasser ins Delta dringt. Ähnliche Effekte in anderen asiatischen und südamerikanischen Ländern.
Durch verstärkt auftretende Stürme (ebenfalls durch Klimawandel hervorgerufen) werden ganze Landwirtschaftszweige quasi über Nacht zerstört (so z.B. die gesamte Bananenproduktion in Grenada vor ein paar Jahren), was u.A. dann auch zur Verarmung der Bevölkerung führt. Bedrückend, das zu erleben.

Exxons Wissenschaftler haben schon im Jahr 1982 die aktuellen Verhältnisse auf den Punkt vorhergesagt: Bei weiterhin ungebremstem Verbrauch von fossilen Energieträgern einen Anstieg der Temperatur zum 1°C und des CO2-Gehaltes der Atmosphäre auf 420ppm für das Jahr 2019. Aktuell sind wir bei 1°C und 415ppm.

Mit dieser Aussicht konfrontiert, stand die Entscheidung an: Alles leugnen, Wahrheit bekämpfen, Verfechter diskreditieren und weiter Geld verdienen - oder Wechsel des Geschäftsmodells. Welche Wahl getroffen wurde, ist mittlerweile klar. Die Infamität dieser Handlungsweise hat für mich aber eine neue Qualität erreicht: Es war ein kaltschnäuziges Verbrechen gegen die Menschheit.

Der volle Artikel:
spiegel.de/wissenschaft/men … 67915.html

Wir sind jetzt für den bestellten Tesla direkt auf Strom von greenpeace energy umgestiegen. Weg von grau zu grasgrün (:

Weiß jemand noch Links/Tipps zu möglichst einfach umzusetzenden Maßnahmen? Die CO2-Rechner, die ich kenne, finde ich nicht besonders gut, weil zu wenig individuell. Ich hätte ja am liebsten im Geschäft eine Auflistung von gCO2eq, um das in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen. Pauschale Empfehlungen zu Produktkategorien oder Firmen wirken mir auch zu ungenau. Ist das Thema wirklich so schwer greifbar oder habe ich nur nicht die richtige Literatur gefunden?

Probiers damit:
lifestylecheck.at/

Ein wenig anders, sehr gut gemacht, aber für Dich vielleicht auch nicht umfangreich genug.

LGH

Heute werden PV Anlagen definitiv nicht mehr gefördert. Es ist sogar weniger als der notwendige CO2 Ausgleich auf den schmutzigen Strom. Im Gegensatz zu Verbrennen werden bei uns E Autos kaum gefördert.

Mein Profil findet da keine Berücksichtigung. Es kommt in den Fragen zur Mobilität nicht vor, daß man mit dem Rad in die Arbeit fahren könnte, wie ich das tue. Der Tesla steht die Woche über nur rum.

Damit wirst Du nicht viele finden die das so sehen. Am Ende zählt nicht eine Maßnahme sondern die Summe aller.

Danke!

Den Rechner finde ich ja ganz okay als erste Betrachtung. Aber ich suche eigentlich nicht wirklich einen Rechner sondern eher Tipps, was man persönlich tun kann. Ist es besser Paprika aus Spanien oder aus einem lokalen Gewächshaus zu kaufen? Ist es besser Plastikflaschen zu recyclen oder Glasflaschen zu recyclen? Ist Hersteller A oder Hersteller B nachhaltiger in der Produktion?

Diese einzelnen Fragen könnte ich natürlich einzeln recherchieren. Ich kann ja nicht täglich recherchieren, wie man diese vielen einzelnen Konsum-Entscheidungen am besten trifft. Außerdem: Welche andere Fragen sollte ich stellen, an die ich gar nicht denke? Und wo ist überhaupt etwas „zu holen“? Ich heize mit Pellets und fahre eine Elektro-Auto. Damit habe ich wohl einen vergleichsweise guten THG-Fußabdruck. Aber was sollte ich als nächstes angehen?

Dieses Thema ist sehr sehr komplex. Durch eine vernetzte Welt und Dienste die überall abgerufen werden können ist es wirklich nicht mehr leicht das alles auf das letze kg zu erstellen. Selbst Server in den USA werden ja von uns genutzt. Beim Fleisch Konsum kann man das auch nicht auf das selbst verzehrte Fleisch genau analysieren. Dann gibt es wieder CO2 Äquivalente und und und…

Ich denke daher sind große Richt Schnuren kein Fehler um sich mal etwas einzuordnen.

=> Mobilität
=> Wohnen
=> Arbeitsplatz
=> Lebenswandel
=> Urlaub
=> Ernährung
etc…

Ich glaube, viele dieser Fragen kann man unmöglich mit hinreichender Sicherheit beantworten.

Außer natürlich bei den E-Auto-Batterien, da weiß wirklich jeder, dass die das dreckigste und schlimmste Stück Produkt auf der Welt sind, das es gibt. Das CO2 holt man in 20 Jahren nicht rein und das Auto fackelt eh nach 3 Jahren ab.
Es ist total lächerlich…

Zurück zum Thema – ich sehe grundsätzlich so:

Vermeidung von Verbrennungsprozessen
-> Und wenn man verbrennt auf eine ordentliche, möglichst saubere Verbrennung achten
-> Wir Menschen haben einen seltsamen Hang dazu Dinge zu verbrennen. Ob das nun Kohle, Öl, Gas, Holz, Gartenschnitt oder der Briefkasteninhalt ist, alles wird irgendwie verheizt, problem solved kthxbye. Fossiles stört natürlich den CO2-Kreislauf und alles davon sorgt für eine lokale Belastung, mal mehr, mal weniger.

Vermeidung von Fleisch
-> In dieser Reihenfolge: Rind, Schwein, Geflügel. Geordnet nach Kalorien Input/Output: Je größer das Tier, desto mehr Kalorien hat das Tier gefressen um sich selbst am Leben zu erhalten.
–> Deshalb ist Fisch prinzipiell sehr gut, die müssen nicht gegen die Schwerkraft ankämpfen.
—> Dessen Fanggebiete und -methoden am besten gegen die App WWF Fischratgeber checken, aber das schaffe ich selbst oft nicht… :neutral_face:
-> Ist gesünder

Bevorzuge Verwendung von unverarbeiteten Produkten
-> die Lebensmittelindustrie mit ultra-verarbeiteten Produkten ist schlechter als es zu hause mit unverarbeiteten Produkten selbst zu machen und es ist wesentlich gesünder.

Fahrrad statt Auto
-> Gilt auch für Teslas und ist gesünder … andererseits muss ich den CO2-Rucksack vom Tesla durch Fahren abarbeiten… :open_mouth: :question:

Noch so ein paar zufällige Gedanken:
Ordentlich den Müll trennen: Was kommt in die gelbe Tonne, Biomüll sauber trennen (viele werfen hier Plastiktüten mit in die Biotonne :open_mouth: )
Elektronik länger verwenden und auf Energieeffizienz achten
Recyclingprodukte mit blauen Engel kaufen
Geldanlagen dekarbonisieren

Erfülle ich selbst alles davon? Manchmal, oft auch nicht.

Was Umweltgifte angeht nutze ich gerne die App „Codecheck“. Es gibt aber auch ähnliche.
Ansonsten den „Fischratgeber“ (Greenpeace) einmal durchlesen. Die Seiten von Greenpeace und Global 2000 geben ebenfalls sehr viele Ratschläge und Infos.
LGH

Und nicht mal das ist eindeutig. Wenn man die auf dem Fahrrad verbrauchten Kalorien durch Rindfleisch auffüllt, kommt diese Berechnung auf einen CO2-Ausstoß von 157g pro Fahrrad-km, sicher mehr als ein Tesla. Bei Durchschnitts-Ernährung sind es 16g pro Fahrrad-km. Ob das jetzt mehr oder weniger als ein Tesla mit PV-Strom ist, ist unklar und schwer zu berechnen. Ergo: Alles kompliziert.