Keramikversiegelung selbst auftragen & Lackqualität beim schwarzen Model 3

Ja den Gedanken hatte ich eben auch! und um den aktuellen Stand des Lacks zu versiegeln und zumindest weiteren swirls etc. vorzubeugen jetzt einfach ohne Politur die Keramikversiegelung drauf und nur noch von Hand waschen…

Der Titel impliziert ja die Frage „Kann man eine Keramikversiegelung selbst auftragen?“.

Und die Antwort lautet: das hängt davon ab. Zum einen von seinem eigenen Talent; zum anderen von der Verfügbarkeit der Produkte.

Erst einmal ist „Keramikversiegelung“ kein geschützter Begriff. Es gibt hier zahlreiche Varianten. Die „besten“ (sprich härtesten, langlebigsten) Versiegelungen kann man i.d.R. NICHT selber auftragen.

Denn die Hersteller (Beispiel) verkaufen diese nur an zertifizierte Betriebe. Nicht ohne Grund: man benötigt z.B. UV-Lampen zum Aushärten. Und die Applikation ist heikel. Das kann normalerweise kein ungeübter Mensch.

Es gibt jedoch „Consumer“ Keramikversiegelungen (Beispiel). Diese könnte man selber auftragen. Jedoch sollte man sowas vorher geübt haben. Ist heikler als ein normales Wachs. Ich habe das dreimal schon selber gemacht. Jedoch auf einem unischwarzen Porsche ist mir das nicht ganz fehlerfrei gelungen.

Das Problem ist: falls Du einen Fehler machst, musst Du die Versiegelung mühsam mit der Poliermaschine wieder runterholen. Geht nur mechanisch. Oder mit Polycrackern. Auch sehr speziell.

Aber wenn Du es dann geschafft hast (und richtig gemacht hast), bekommst Du viel weniger Mikrokratzer von Waschanlagen rein; das Wasser perlt schöner ab; und er glänzt (sofern er sauber ist). Normale Kratzer oder gar Steinschläge werden da nicht verhindert.

Kleiner Tipp: eine Polymerversiegelung ist fast so gut wie eine Keramikversiegelung. Und viel einfacher aufzutragen. Beliebt ist z.B. Sonax Polymer Netshield (Beispiel). Und gerade mal 15 Euro. Reicht für zwei Autos.

Hält dann ungefähr ein Jahr. Je nach Fahrweise. Eine Keramikversiegelung hält übrigens auch keine drei Jahre (je nach Fahrweise). Und die Kostenunterschiede sind gigantisch: 15 Euro (Polymer) - 100-200 Euro (Consumer Keramik DIY) bis zu 1.000 Euro (Profi; davon 100 Euro Material - Rest Arbeit).

Bei einem Neulack reicht dem Polymer Netshield eine gründliche Wäsche, plus Entfettung mit Isopropanol. Eine Handvoll (gute!) Mikrofasertücher dazu kaufen und fertig.

Fred.

P.S. Bei einer Leasingschlurre würde ich genau gar nichts machen. Die bekommt halt normale Gebrauchsspuren durch normale (vertragskonforme) Nutzung. Keramikversiegelung wäre der Overkill. Ausser man steht auf die schönere Optik.

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Wow, danke für die ausführliche Antwort. Ich hab die Keramikversiegelung jetzt da und hau die auf mein unpolierten und gut gesäuberten Neuwagen drauf um den Lack zumindest etwas zu konservieren und danach gibts nur noch handwäsche. So kann man mir nach 4 Jahren nicht vorwerfen ich hätte ihn schlecht behandelt

Welche Versiegelung hast Du denn?

Ceramy von Detailify

Moin,

ich war mit meinen schwarzen Model 3 bei den Profis von Rhein-Main-Keramik und würde jederzeit wieder dorthin gehen:

Ohne vorherige profesionelle Politur bzw. Lackaufbereitung macht das Ganze m. E. keinen Sinn.

wie lang hält denn so eine Keramikversiegelung wenn das Auto bei Wind und Wetter draußen herumsteht. Also vielleicht als Zeit oder KM-Leistung als anhaltspunkt.

Fred95 (gutes Profilbild übrigens) :wink: hat es schon ganz gut auf die Punkte gebracht. Ich sag weiterhin Keramikbeschichtung dazu, weil es technisch gesehen ja so eine ist.
Ich hab mit so einem Consumerprodukt die matte Folierung von meinem Model S beschichtet. Genauer gesagt mit dem Gyeon Q2 Matte. Ganz ehrlich? Der Schutzeffekt war trotz richtiger Anwendung (perfekte Vorbereitung der nur wenige Tage alten Folie) nicht sehr lange gegeben.
Den Rest der Beschichtung werde ich nun bei meinem kommenden Model 3 für die matten Perfomancefelgen nutzen…

Der schwarze Lack ist halt leider einer der wenig „Fehler“ verzeiht. Ein mal schief angeschaut und schon sind Swirls drin. Der Laie sieht die vielleicht nicht sofort, aber sowie die Sonne richtig steht oder man eine LED-Lampe im richtigen Winkel hält… :scream:
Wenn man einen wirklichen Schutz für den Lack will, bleibt eigentlich nur Folie. Die richtige Lackschutzfolie geht aber richtig ins Geld - alternativ eine normale, die aber auch schon gut 2K verschlingt. Wenigstens ist schwarz die perfekte Untergrundfarbe für Folierungen. :wink:

Ich hab neulich zum ersten mal das Meguiar’s Hybrid Ceramic Wax benutzt. Klar - auch kein großer Schutz vor Kratzern, aber immerhin extrem leicht in der Anwendung, nicht zu teuer und ein bisschen Wasser reicht aus, um das Auto wieder sauber zu haben.
Mal sehn was ich mit dem M3P mach - bekomme es im Standardweiß und weis noch nicht, ob wieder Folie kommt oder nicht.

Bin vom Sonax Polymer Netshield überhaupt nicht begeistert, relativ geringe Standzeit. Hatte dies auf mehreren Fahrzeugen mit mehrstufiger Politur auf wirklich makelosen Lack. Hielt kaum 4 Wochen durch. Da würde ich doch eher zum Sonax Brilliant Shine Detailer oder zum ADBL Synthetic Spray Wax greifen. Schnellere Andwendung, weniger Arbeitschritte, gutes Ergebnis im Vergleich zum Preis. Selbst für den absoluten Laien kann man hier kaum was falsch machen.

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Ich habe vor 2,5 Wochen eine Keramikversiegelung bei meinem Silbergrauen M3 machen lassen. Der Mitarbeiter hat klar gesagt dass er noch nie einen so schlechten Lack gesehen hat (war sein erster Tesla) und er viel Arbeit vor der Versiegelung hatte bis das seinen Ansprüchen genügte.
Das kann sich natürlich von M3 zu M3 unterscheiden und mir als Laie wäre das gar nicht so aufgefallen.
Aber rein gefühlsmäßig würde ich auf jeden Fall vor einer Versiegelung Waschen und gründlich Polieren.

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Das einzige was man mit Sicherheit sagen: die Hersteller lügen. Alle.

Standzeiten hängen ganz stark vom Gebrauch ab. Ein Laternenparker, der ganzjährig 50.000 km über die Autobahn bei Dreckwetter geprügelt und wöchentlich durch die Kratzanlage geschoben wird: nicht lange. Wochen. Bestenfalls ein paar Monate. Kann man sich eigentlich sparen.

Mein unischwarzes Porsche Cabrio als Schönwetterfahrzeug mit selbst aufgebrachten Gyeon MOHS+Booster in drei Schichten und Handwäsche: seit drei Jahren.

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Das ist ungefähr auch dass, was mein Aufbereiter sagte. Zwar nicht zu den konkreten Zeiträumen (ich glaube bei den Wochen hätte hätte er mit dem Kopfgeschüttel) aber grundsätzlich war auch seine Aussage, dass es bei Laternenparknern und Vielfahrern eher am unteren Ende der Herstellerangabe ist.

Moin,
Kann es sein das diese ganzen „“Versiegelungen „“ mehr oder weniger
Homöopathische Wirkung haben, auf den Lack und dem Fahrzeugbesitzer?
Ich geh schon mal in Deckung…

Locker bleiben
Kurt

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Polieren und Wachsen tut es meiner Meinung nach auch und kommt erheblich billiger :grinning_face_with_smiling_eyes:

Nein, ein deutlicher Effekt ist schon da, wenn man es vernünftig macht.

Kommt drauf an…

Ich hab mir das Video nicht angeguckt, aber dem Titel nach geht es da um transparente Steinschlagschutzfolien. Deren Effektivität ist denke ich unbestritten.

Ich sag es mal so, der Stein, der mir einen Besuch bei Carglas beschert hat, der ist erst seitlich-mittig auf der Frunkhaube aufgeschlagen und bis zur Grundierung drauf.
Da ist eine Keramikversiegelung und nicht der Molekularversiegelungsschutz von Knight Rider. :stuck_out_tongue:

Sollte der nicht am Cybertruck schon dran sein? Nicht dass der schon serienmäßig an den M3 drauf ist :slight_smile:

Ach daher kommen die 60 Kg Mehrgewicht… so langsam haben wir’s
Wärmepumpe, zusatzliche Dämmung, WC und Molekularversiegelung.
Und die übrigen 12 kg sind für die Gatling, die sich im Frunk befindet :joy::rofl:

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