KBA Zulassungszahlen Februar 2019

Toller Artikel mit einer sehr ernüchternden Analyse.

Ja, den Osborne-Effekt gibt es auch in anderen Branchen. Dieser lässt sich aber durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen dämpfen. Insbesondere in D haben die Hersteller durch die angezettelte Reichweiten- und Alternativendiskussion hier leider für maximalen Schaden gesorgt. Herr Dies (VW) bzw. seine Marketing-Schergen scheinen das, im Gegensatz zu BMW/MB langsam begriffen zu haben. Wahrscheinlich zu spät …

Bye Thomas

VW wird die Kurve meiner Meinung nach noch bekommen. Der Prsche Taycan, VW ID3, VW Bully ID, Skoda Vision E und der Seat El-Born sind alles interessante Fahrzeuge die in die richtige Richtung gehen. Als einzige Hürde sehe ich da die Batterieversorgung. Da Volkswagen sich aber nicht scheut richtig viel Geld in die Hand zu nehmen denke ich das sie das lösen werden, wenn auch unter Umständen nicht optimal.

Bei Daimler, BMW und insbesondere Ford sehe ich das kritischer. BMW will ja in 2030 noch 50% Verbrenner verkaufen… Da ist der Groschen offensichtlich noch nicht gefallen.

Die Kernaussage des Artikels ist, dass es für die etablierten Hersteller keinen Ausweg gibt:

  • Sie können nicht zu früh mit der Produktion von Batterie-Autos anfangen, weil Batterien noch zu teuer sind.
  • Sie können nicht später einsteigen, weil in der Zeit dazwischen niemand mehr ihre Verbrenner kauft.

Nur die kleinen Startups kommen durch, weil sie keine Altlasten haben. Für die etablierten sind Umsatzeinbrüche von 10% schon Krise - das hat man 2008 gesehen - hier geht es um 25% oder noch mehr.

Eine Möglichkeit: VW überträgt seine Werke und seine gewerkschaftlich organisierten Arbeiter in eine Auffanggesellschaft („Bad VW“), die wird an den Staat übertragen und abgewickelt. Der Rest („New VW“) macht als Startup weiter, nimmt die Kronjuwelen mit (Kapital, Patente, Lieferantennetz) und stellt sich ohne IG Metall neu auf.

Mark my words.

Die Erkenntnis kommt bei BMW ja aus der Marktforschung und da weiß gerade BMW meist sehr genau, was seine Kunden wollen, da der BMW-Käufer ein sehr genaue Vorstellung „seines“ BMWs hat. Von daher bedeutet die Aussage einfach, dass BMW das liefert, was seine Käufer wollen und das sind nun mal leider keine BEV (ist deckungsgleich mit meinem Umfeld, da gelte ich mit meinem nun 3. BEV als esoterischer Spinner)

Ist das gleiche mit den SUV. Die veröffentlichte Meinung ist gegen SUV, nur wieso ist das die Fahrzeugklasse mit den höchsten Zuwachsraten? Setzen die Autoverkäufer die Kunden erst mal unter Drogen, wenn sie ein Autohaus betreten? Oder sind die Chemtrails von der Autoindustrie beauftragt? Oder beeinflussen Handystrahlen doch das Gehirn und die Autoindustrie manipuliert die Käufer darüber zum SUV-Kauf?

Als mich, der 25 Jahre Kunde bei BMW war, haben sie nicht gefragt. In der heutigen Zeit ist der Kunde sehr volatil. Das mag beim Autokauf noch nicht ganz so weit sein, aber für die jungen Menschen spielt das Auto eine immer untergeordnete Rolle. Es ist absehbar, dass das sich Kaufverhalten auch in diesem Segment ändert (Die Verkaufsstrategie von Tesla ist schon die ersten Reaktionen). Da ein Auto nicht mal eben aus der Entwicklungstasche fällt, heiß es dann strategisch in die Zukunft schauen und eine flexible Plattformstrategie entwickeln. Da ist VW, ich als alter BMWler schreibe das mit Schmerzen, leider deutlich weiter.

Bye Thomas

Das Thema wird auch hier diskutiert: Verlust von Arbeitsplätzen – Was ist dran?

Lasst uns bitte alle dort weiter diskutieren - die KBA-Threads verschwinden regelmäßig im Nirwana.

Mit dem Link landet man aber woanders. :slight_smile:

ich probiere es : Verlust von Arbeitsplätzen – Was ist dran?

Sowas wird auch kommen, hätte ich als CEO schon längst geplant, ich hatte dies einmal mit einem führenden Automobilmanager diskutiert…

Nur das würde den Aktionären zur Zeit nicht gefallen, von daher will man so etwas noch nicht ansprechen.

Hat ja auch bei Siemens Benq wunderbar geklappt.

Nur den Aktionären? Schon mal dran gedacht, das der „abwickelnde Staat“ auch DU bist. Also wieder mal eine Runde, wo die Allgemeinheit den Murks von Managern bezahlen darf…

Sehe ich als Investition in die Zukunft, besser als wenn die gesamte Autoindustrie abgewickelt wird.

Ich bekomme bei sowas immer Zahnschmerzen. Wenn es der Industrie gut geht dann soll sich der Staat nicht einmischen und die Steuerlast soll gesenkt werden. Der Markt richtet schon alles.

Wenn der Markt dann aber mal anfängt gegen gweissen Marktteilnehmer zu laufen (z.b die deutschen Autobauer die einen Trend verpennt haben der sich seit 10 Jahren anbzeichnet) oder man sich einfach aus Gier verzockt hat (Bankenkriese), dann wird plötzlich nach dem Staat gerufen.

Die sollen sich mal entscheiden, weil so wie das aktuell läuft ist es das Schlechteste aus zwei Welten…

Ich weiß nicht, was für einen Artikel du meinst. Die Zahlen sind einfach im logarithmischen Maßstab dargestellt, also in 10er Potenzen. Das heißt, selbst ein Einbruch bis auf 100.000 Neuzulassungen würde da gar nicht so viel ausmachen und das wäre schon extrem. Die letzten Jahre oder sogar Jahrzehnte lag es, glaube ich, immer im Bereich 300.000 +/- 100.000. Jedenfalls würde so ein Einbruch dann in etwa so aussehen:


Zusätzlich habe ich noch mal einen vermutlich etwas realistischeren Übergang von Elektro zu 100% mit eingetragen. Zum Schluss werden wahrscheinlich immer noch einige Tausend Verbrenner verkauft werden bis das langsam ausläuft.

D.h. Du kennst diesen jungen Mann nicht? spiegel.de/auto/aktuell/elek … 66688.html

Er geht von den weltweiten Verkaufzahlen aus und kommt daher auf ein paar Jahre vor Dir (darauf gebe ich nicht viel, denn bei log-scale extrapolations sind kleine Aenderungen im Trend gerne mal ein groesserer Ausschlag am Ende und ausserdem ist Deutschland bei der E-Mobilitaet sicherlich hinten dran, d.h. es kann gut sein, dass wir ein paar Jahre spaeter als alle anderen sind).

Wenn Du das wirklich vorher nicht kanntest faende ich das beeindruckend: denn Deine Daten, die im Spiegel-Artikel und die Daten von TMC (dort gibt es eine richtig gute Diskussion zum gleichen Thema) zeigen alle auf 2023 bis 2028 als die Zeit, in der die Masse der Neuzulassungen elektrisch sein wird. (Gebe Dir voellig recht, dass es wohl auf einige Zeit immer noch einige tausend Verbrenner geben wird, aber das ist dann nicht weiter relevant).

Nur sind die Akku Fabriken aus denen die dann kommen noch nicht gebaut…

Das aendert sich grade rasant - nur halt nicht in Deutschland. Und genau das ist meine Sorge. Aber das koennen wir in dem anderen Faden weiter diskutieren…

Mit viel Interesse habe ich die letzten Beiträge verfolgt. Ich habe die „Delle“ bereits hinter mir gelassen. :mrgreen:

Seit 2006 habe ich vergeblich auf einen elektrischen Nachfolger für meine Mercedes E-Klasse gewartet. Die Hinhaltetaktik von Daimler und Co ging aber nicht auf. Ich habe den Mercedes aus Verzweiflung 8 Jahre länger gefahren. Dann doch das Model S bestellt.

Daimler hat drei oder eher vier Anschlusskäufe E/S - Klasse verpasst. Für E-Antrieb hätte ich sogar ein extra Premium im Preis akzeptiert. :open_mouth:

Also, meinen persönlicher Beitrag zur „Delle“ finde ich signifikant in der Hinsicht, dass ich mir vorstellen kann, dass Andere auch schon so entschieden haben oder in größerer Zahl folgen werden.

Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert. War schon immer so.

Nein, den kannte ich nicht. Aber war zu erwarten, dass die weltweiten Zahlen ähnlich liegen. Klar, +/- ein paar Jahre hat man schnell, wenn man z.B. eine Gerade durch nur die letzten 3 Jahre zieht, sieht es gleich so aus:


Zumindest ist ein ungefährer Zeitbereich abzusehen, wann es soweit sein wird. Aber 10 Jahre ist auch noch lange hin. Wenn man sich mal überlegt, was es vor 10 Jahren so gab an Elektroautos…