Meine Einschätzung zum aktuellen Markt ist, dass man nur sehr junge Gebrauchte <1 Jahr suchen sollte. Das liegt i.W. am BAFA Karussell. Jeder, der in 2020 bis Mitte 2022 nicht an Leasingzeiten gebunden war, konnte ein Model 3 nach 6 Monaten mit Gewinn ins Ausland verkaufen. Damit gibt es in Deutschland praktisch keine gebrauchten Model 3 mit EZ 2020/2021 am Markt.
Eventuell kommen in nächster Zeit noch einige Leasingrückläufer auf den Markt. Da aber die Zulassungszahlen des Model 3 ab Mitte 2021 so richtig hoch gegangen sind, während gleichzeitig die BAFA Förderung Leasingzeiten unter 2 Jahren unattraktiv gemacht haben, kann das noch dauern.
Will man den Enhanced Autopilot haben, kann sich ein Blick in Teslas Gebrauchtwagen Bestand (https://www.tesla.com/de_DE/inventory/used/m3 ) lohnen. Die legen nämlich momentan neben einer extra Garantie immer noch den EAP mit auf den Tisch. Den EAP kannst du sonst bei jedem Auto für 3.800€ nachbuchen. Der normale Autopilot ist aber bei allen Model 3 inklusive.
Korrekt. Der Tesla hat keinen leicht zugänglichen OBD, da der gesetzlich nur für die ASU Pflicht ist.
Deshalb musst du leider die Verkleidung der Mittelkonsole entfernen und ein Kabel des Fahrzeugbus trennen, um den Adapter dazwischen zu klemmen. Bei einer Fahrzeugbesichtigung kann das natürlich zu Problemen führen.
Um die Restkapazität des Akku ansatzweise abzuschätzen, könntest du auf 100% laden und die angezeigten km anhand der Unfos im Wiki bewerten (Guck nach Rated Range)
Beachte aber, dass sowohl der Wert aus ScanMyTesla als auch die Rated Range nur vom BMS berechnete Werte sind. Bei schlecht kalibriertem BMS, kann das deutlich vom realen Wert abweichen (insbesondere bei LFP).
Wie du aus dem verlinkten Wiki vermutlich schon siehst, ist Tesla in Sachen Ausstattung und technischen Daten sehr speziell. Es gab zu jedem Zeitpunkt nur sehr wenige Varianten, aber ständige kleinere und größere technische Anpassungen. Die größte Änderung (sog. refresh) kam Ende 2020 mit dem Modelljahr 2021 und wurde ja schon von den anderen beschrieben. Danach kamen verschiedene Akkus zum Einsatz, verschiedene Scheinwerfer, Rückleuchten, die Türverkleidung wurde mehrfach angepasst. Selbst bei den Motoren gab es vermeintlich gute und schlechte (0-100s beim SR+ variiert deshalb zwischen 5,1-6,1s). Auch die Autopilot Hardware und die MCU (der Hauptcomputer mit Display) gab es in verschiedenen Generationen, mit verschiedenen Fähigkeiten.
Das meiste ist aber nur mit Detailwissen bekannt und wird auf den Preis wenig Einfluss haben.
Die wesentlichste Änderung ist vmtl. noch nicht am Gebrauchtmarkt angekommen, nämlich der Wegfall der Ultraschallsensoren. Da kann man nur hoffen, dass die Software für die Einparkhilfe per Kameras (also die „Parkpiepser“) fertig ist, wenn die ersten Gebrauchten ohne USS auftauchen.
Noch eine Sache, die du bei der Fahrzeugbewertung beachten solltest, ist Teslas Produktionsqualität. Insbesondere Modelle aus der US Fabrik (VIN startet mit 5YJ) hatten fast alle schon ab Werk mindestens einen Mangel. Das waren meist schiefe sitzende Türen, Kofferraum, Scheinwerfer, Glasdach usw. Das deutet also nicht zwingend auf einen Unfallschaden hin. Auch massive Lackfehler oder sogar Neulackierungen können vorkommen. In Shanghai gebaute Modelle (VIN mit LRW am Anfang) sind ab Werk meist in Ordnung, aber Montagsautos gibt es auch dort. Was in Shanghai allerdings offenbar lange ein Problem war, sind Sturz und Spureinstellung. Wenn das Lenkrad schief steht, ist das also auch nicht unbedingt ein Schaden, der nachträglich entstanden ist.
Im folgenden noch ein paar Links zu üblichen Serienfehlern.
Die Querlenker sind fast schon standardmäßig nach ein paar zehntausend km fällig: Querlenker quietschen / knarzen
Die Wagenheberaufnahmen sind teilweise eingerissen: Beschädigte Wagenheberaufnahmen bei Übernahme
Beim Model 3 Performance gab es zeitweise schlechte Bremsen, die schnell verrosten und einlaufen: Umfrage zum Zustand der Model 3 Performance Bremse
Gewisse Baureihen hatten Probleme mit abplatzendem Lack an den Schwellern: Es blättert im Lackwalde
Weiße Model 3 haben zum Teil „wolkige“ Lackierung: Probleme mit weißer Lackierung