Kaufberatung M3 LR

Erstmal Hallo aus dem Süden,

zur Zeit nutze ich einen geleasten A6 3.0TDI für meine beruflichen Fahrten. Das Auto geht in einigen Monaten zurück und ich würde es gerne gegen ein elektrisches ersetzen. Außer Tesla habe ich für mein Fahrprofil aber nichts gefunden.
Ich fahre im Jahr ca 20000km beruflich. Die Strecken sind meistens unter 200 km am Tag. Ein paarmal im Jahr 350km.
Ich war inzwischen zweimal bei Tesla in Nürnberg zur Probefahrt. Ich habe das M3P und LR gefahren.
Das Auto macht Spaß und ich würde mich für ein LR mit 18 Zoll Bereifung wegen des Komforts entscheiden.
Ich habe allerdings ein paar Probleme.

  1. das Geräusch Niveau auf der Autobahn ist deutlich höher als jetzt im Audi und da bin ich empfindlich. Ich werde mich daran gewöhnen können.
  2. Der Spurhalteassistent muss nach jedem Spurwechsel neu aktiviert werden. Das nervt mich wirklich sehr und ist weder bei BMW noch bei Audi so. Nur dafür den Autopilot zu kaufen finde ich nicht gut. Dafür ist er zu teuer. Gewöhnt man sich daran oder führt am Autopilot kein Weg vorbei?
  3. Mein Matrix LED im Audi ist sehr gut. Ist jemand von einem ähnlichen System auf ein M3 umgestiegen und kommt gut zurecht? Ich konnte das Licht des M3 nicht testen. Ich frage mich wie ich ohne Kurvenlicht auskommen soll.

Insgesamt bin ich sehr hin und hergerissen. Ich würde das Auto kaufen, weil es kein vernünftiges Leasing gibt. Muss diverse Förderungen beantragen, einen LFA Kredit und mit Unzulänglichkeiten leben. Oder aber wieder einen 3l Diesel von BMW oder Audi zum gleichen Preis, dafür ohne jeden Aufwand.

Danke für die Meinungen, Sebastian

Hallo Sebastian,

  1. es gibt verschiedene Werkstätten, die bieten eine Geräuschdämmung für das M3 an. Ich habe es gemacht und bin bisher recht zufrieden, bis 130 km/h ist es für mich sehr komfortabel. Bedenke auch, dass du beim Verbrenner ebenfalls Geräusche hast, diese aber einfach nicht wahrnimmst. Ich empfinde es beispielsweise jedesmal als großen Unterschied, wenn an der Ampel der Motor ausgeht, auch, wenn mir der Motorsound vorher gar nicht aufgefallen war.

  2. Ja, entweder du lebst damit oder kaufst den vollen AP. Workaround (für mich) ist, nur mit Tempomat (1 x drücken) zu fahren, anstatt mit dem „kleinen“ AP (2 x drücken).

zu 3. kann ich nicht viel sagen, da fehlt mir bisher die nächtliche Schlechtwettererfahrung im M3.

Vom Fahrprofil geht das M3 gut, die Fahrleistungen und das Ladevolumen sind sicher besser als im 3l-Diesel. Andererseits musst du es selbst beurteilen. Du schreibst von Unzulänglichkeiten mit dem M3, die musst du selbst bewerten. Bringt ja nichts, wenn du dich nachher nur übers Auto ärgerst.

  1. Die Geräusche im M3 sind anders. Ob sie wirklich lauter oder unangenehmer sind ist schwer zu sagen, ich persönlich finde es absolut in Ordnung. Ich habe zusätzliche Türdichtungen verbaut, die haben eine Veränderung gebracht. Allerdings hört man nun andere Dinge die vorher nicht wahrnehmbar waren. Es macht natürlich auch einen Unterschied ob Du Musik im Auto hörst (und wie laut) oder nicht.
  2. Ich habe nur den AP und mir reicht der. An das Reaktivieren nach dem Fahrspurwechsel muss man sich gewöhnen, was aber möglich ist. Die Möglichkeiten des FSD waren mir zu gering für den aufgerufenen Preis.
  3. Das Matrixlicht ist schon ein Unterschied. Insbesondere wenn man mit eingeschaltetem Fernlicht hinter einem anderen Fahrzeug herfährt, oder Gegenverkehr kommt. Der Tesla blendet dann eben ab. In der Helligkeit ist der Tesla nicht schlechter, aber die spezifischen Vorteile des Matrixlichtes hat er eben nicht.
  1. Das Geräusch auf Autobahn ab 120 / 130 ist definitiv höher als in deutschen premium Autos, das hast du richtig erkannt. Dafür ist das Model 3 deutlich ruhiger und angenehmer bei allen Geschwindigkeiten bis 120. Man kann die Geräusche durch zusätzliche Dichtungen noch verbessern, hab bei mir an allen Türen und auf dem Dach zusätzliche Dichtungen installiert (ist wirklich sehr einfach) und bin inzwischen zufrieden, bin da aber auch nicht so empfindlich. Wie gesagt, da müsstest du mit leben.

  2. Der Autopilot ist immer inklusive, du meinst vermutlich das FSD (Full Self Driving Paket), und ja leider kann der Autopilot keine Spurwechsel selber durch führen und man muss immer blinken, dann lenken (dann deaktiviert sich der Assistent automatisch) und dann wenn man wieder in der Spur aktivieren. Im FSD Paket ist es so gelöst: Man blinkt, dann zeigt das Auto auf dem Display an das es die Spur wechseln wird (wenn frei ist) und dann gibt man einen leichten Lenkimpuls und das Auto wechselt von alleine die Spur und der Lenkassistent bleibt immer aktiv.

Meiner Meinung ist das FSD Paket nur für dieses Feature den Preis nicht wert. Wenn man aber sehr Technik begeistert ist und die Entwicklung mitmachen will dann würde ich es empfehlen ansonsten nicht.

  1. Das Licht im Model 3 kommt definitiv nicht an ein Matrix LED von Audi heran. Das Licht ist allgemein sehr gut und hell und leuchtet auch gut aus, allerdings wird kein Verkehr ausgeschnitten und auch die Abblendautomatik ist nicht auf dem Level von deutschen Premium Herstellern.

So ein kleines Model 3 ist doch nichts im Vergleich zum Audi A6.
Tue Dir das nicht an, damit wirst Du vermutlich nicht glücklich werden.
Was ist denn mit einem Model S?

Das Model S macht keinen der drei Kritikpunkte wesentlich besser.

Ich fürchte dass der Threadersteller mit einem Model 3 nicht glücklich wird.
Das Model 3 ist ein vergleichsweise lautes Elektroauto (daran hat auch bei meinem Model 3 die nachträgliche Dämmung nichts großartig verändert).
Ich behaupte dass ein A6 bereits bei Geschwindigkeiten weit unter 120km/h im Innenraum leiser ist als der Tesla. Darüber sowieso.
Scheinwerfertechnologie ist nicht gerade fortschrittlich, und ich habe später FSD zugebucht, weil mich das beschriebene Verhalten des Autopiloten genervt hat.

Wem diese Punkte wichtig sind, der wird sich vom A6 kommend kaum an die Unzulänglichkeiten gewöhnen können.

Bisher führe ich Fahrtenbuch. Bei der 0,5% Versteuerung wäre das Model 3 recht entspannt. Ein Model S würde wieder Fahrtenbuch bedeuten. Aktuell hab ich nur 2% Privatfahrten. Allerdings wär kein Fahrtenbuch mehr zu haben ziemlich gut. Trotz Vimcar. Das nutze ich jetzt.

Also ich bin 2019 6 Monate E-Klasse (25.000km) und dann 6 Monate A6 (15.000km) gefahren, ich hatte den Eindruck, dass der A6 ab 80 km/h lauter innen war, allerdings ab 160 km/h die Lautstärke bis 240 km/h erschreckend wenig zunahm im Vergleich zum Mercedes.
Das Model 3 ist eine C-Klasse/A4/er BMW somit wären alle lauter und vor allem bei mehr als 120 km/h sind die alle lauter als die Wagen eine klasse höher. Gerade das Model 3 ist kein Flüsterauto ab 80 km/h bis dahin würde ich sagen ist es super.

Licht ist eine ganz andere Diskussion, das Matrix Licht in dem GLC den ich nach dem A6 hatte war Wahnsinn. Der A6 hatte aber auch das Standard Licht das im Vergleich zur E-Klasse nicht besser war. Aber Wenn man einmal ein ganz neues Matrix LED erleben durfte ist das beinahe ein Grund ein Auto damit zu kaufen. Wenn einem das wichtig wäre.

Aber es geht um das Gesamtpaket das passen muss, wenn viel Autobahn und noch viel Dämmerung und Nacht in dem Pflichtenheft steht würde ich mir mal ein Model 3 für 1 Woche leihen um zu sehen ob ich damit zufrieden wäre.

Hallo Sebastian,

erstmal denke ich, dass dein Mobilitätsprofil gut zum Model 3 passt und du da angesichts deiner Fahrleistung auch eine Menge - im Vergleich zum 3L-ICE - sparen kannst. Mir ist heute aufgefallen, dass ich seit drei Monaten nicht getankt habe - irgendwie gewöhnt man sich schnell dran. Manchmal nervt mich der Tempomat. Kauf das Ding, du wirst dich an die Veränderungen gewöhnen - und eine Menge Spaß haben.
MfG

stahlone

Die Freundin meinte heute morgen auch zu mir, „so geil der Wagen ist, aber wenn ich den Kofferraum zuschmeiße, erinnert es doch irgendwie an einen Renault in den 90ern“. Darauf ich, „Akku, Antrieb und Bedienung vom Model 3 in der Karosserie eines Audi ab A4 aufwärts, es wäre das perfekte Auto“.

Allerdings wäre es dann auch nicht meiner. Für nichts in der Welt würde ich nochmal einen Audi fahren, bezahlen oder mein Eigen nennen wollen. Da sträubt sich alles in mir gegen so viel Piefigkeit :slight_smile: (nur meine Meinung, nichts was man sich zu Herzen nehmen sollte)

Ich neige je nach Tagesstimmung auch einfach zum Bestellen.
Audi kommt auch nicht mehr in Frage, aber das liegt daran, dass unser Familien 5er g31 viel besser fährt und der Service von Audi in Regensburg unterirdisch ist.

vergiss den Ref-Code nicht. Das ist nichts, was man nachtragen kann…

Wir haben einen aktuellen Passat Variante und das Model3 (EZ 03/20). Subjektiv schien uns das Model 3 über 130 zunächst auch lauter, mittlerweile aber der Passat. Wir glauben, dass es tatsächlich rein subjektiv ist. Unser M3 wurde nicht nachgedämmt - und ich bezeichne mich auch als sehr geräuschempfindlich.
In der Stadt - insbesondere an der Ampel oder in der Einfahrt - ist das Model3 eine große Wohltat gegenüber dem Dieselbrummen und -schwingen, was auch die beste Dämmung nicht ganz beseitigen kann.
Zu dem Unterschied zum Matrixlicht kann ich nichts sagen, nur dass das Licht des Model3 das beste ist, was ich bisher hatte.
Das Klappern beim Schließen der Heckklappe nervt mich auch - haben unsere anderen Autos aber auch. Hier möchte ich irgendwann mit einer Kletthalterung statt der Plastikhalterungen versuchen das Geräusch zu reduzieren.
Beim AP hoffe ich auf Upgrades und Verbesserungen. Teile des FSD sollen ja eventuell zukünftig einzeln erworben werden können - und der AP wird hoffentlich auch noch etwas besser (finde ihn aber schon gut). Fahre gerne im Joe-Mode, damit es nicht immer so laut bimmelt, wenn ich den AP einlege. Das Reaktivieren geht irgendwann fast unbewusst.

Ich fahre im Jahr ca 20000km beruflich. Die Strecken sind meistens unter 200 km am Tag. Ein paarmal im Jahr 350km

vielleicht auch noch alleine und ohne Sportgerät…
mit so einem Kurzstrecke Profil ist der A6 schon ziemlich overkill, kannst ja auch locker mit einem Smart fahren…

ok ernsthaft: da gibts ja eh nur den E-Tron zum Empfehlen… vergiss Tesla, …

zum Service: bei Tesla hast in Regensburg eben überhaupt keinen (weil kein Servicecenter)

Oh Gott nein. Den e-tron bin ich schon gefahren. Das langweiligste Auto aller Zeiten. Bei 100% Ladung standen im Winter 302km Reichweite im Display. Mein Durchschnittsverbrauch im M3 waren um die 20kW/100km, im e-tron 33kW/100km. Wirklich nicht.

OK… Du wirst uns sicher auch erklären, warum genau?

Dein Beitrag hat sich verändert. Darum auch noch eine Ergänzung.
Der A6 ist vor allem billig. Billiger als jeder A4 oder 3er. Davor wars ein 3er. Etwas Komfort wird ja erlaubt sein und nein den bietet der Smart nicht. Von Sicherheitsbedenken ganz zu Schweigen.
Laut Tesla Nürnberg wäre bereits noch ein diesem Jahr ein Servicecenter in Regensburg geplant gewesen.

da ich ja selber aus regensburg komme, bin ich da sehr gespannt.
war heute selbst im sec nürnberg zum einstellen der spur.
klar, dafür geht ein halber tag drauf. aber soo schlimm finde ich das jetzt auch nicht, da es nur selten vorkommt.
da die leute im sec nürnberg tadellos arbeiten, wäre die derzeitige entfernung zum nähesten sec kein grund für mich, keinen tesla zu kaufen.

madmax

Wenn du ein bequemes Auto haben willst um von A nach B zu kommen… Kauf dir den Audi. Wenn du Spaß haben willst nimm das M3.

Meine letzten waren C-Klassen. Volle Hütte. Luftfahrwerk, Massagesitze, Matrix, geräuschdämmendes Glas… Jeden Chichi… Ich vermisse nichts und freue mich jeden Tag aufs Auto fahren.

Und das elektronische „Spielzeug“ im M3 macht mir auch Spaß. Ich habe mein ganzes Büro auf dem Tesla Screen. O365, WVD… Das ist einfach cool. Muss aber nicht jeder mögen.

Ich fahre so 30.000km im Jahr.

Wenn du dir so unsicher bist, dann mag das M3 nicht das richtige Fahrzeug für dich sein. Ich bin ebenfalls vom A6 (TDI 3L Avant Quattro) auf das Model 3 umgestiegen und bin hoch zufrieden. Ja, er ist etwas lauter, hat kein Matrix-LED-Licht usw. Ganz ehrlich, das juckt mich überhaupt nicht. Ich fahre ebenfalls ca. 20 kkm / Jahr und wüsste nicht, was mich daran hätte hindern sollen, das Model 3 zu nehmen. Natürlich ist das Model 3 ein völlig anderes Fahrzeug und ich vermisse auch den Avant etwas. Der Briefschlitz hinten ist schon nicht optimal. Auch ist zumindest beim Blechkleid die Verarbeitung sicher etwas schlechter. Dem gegenüber stehen IMO aber erhebliche Vorteile. Deine Prioritäten solltest du auf eine +/- Liste bringen und schauen, wie das Model 3 abschneidet.

Ich bin mit dem Model 3 wirklich hoch zufrieden. Und das nicht nur wegen der gigantischen Beschleunigung, das wäre absurd. Aber ich weiß auch um die Ecken und Kanten. Mir gefällt das Gesamtthema Tesla extrem gut, ich stehe auf den puristischen Ansatz und ich glaube, dass das völlig andere, das polarisiert und sowohl Kritiker wie Befürworter ständig auf die Bühne zieht, mit dem gleichermaßen genialen als auch verrückten Elon Musk an der Spitze mir auch in Zukunft immer wieder meine Entscheidung bestätigen wird. Ich habe gut 35 Jahre VAG-Konzern hinter mir, davon 25 Jahre Audi. Mit den Fahrzeugen war ich immer zufrieden, mit den zugehörigen Konzernen nie und das gehört IMO auch dazu.

Was gäbe es für Alternative stand heute?
Model S: Wäre mir schon etwas zu angestaubt.
Model X: Ist mir zu viel SUV.
Model Y: Da wäre mir die Wartezeit zu lange.
Audi eTron: Für mich uninteressant. So ein Schlachtschiff-SUV mag ich nicht. Ich will ein effizientes agiles eAuto fahren.

Und dann sind wir nach meiner Meinung schon am Ende der Alternativen angelangt.