Hallo,
an den meisten Tagen fahre ich mit unserem 70D weniger als 80km.
Daher würde es über Nacht ausreichen nur mit 220V zu laden.
Ist dies schonender für die Akkus als die Ladung über 16A / 400V?
Oder ist der Belastungsunterschied so gering das es einen nicht einmal langfristig spürbaren Effekt hat?
Die Frage bezieht sich darauf, wie sich unterschiedliche Ladeleistungen auf den Akku auswirken. Generell sind mit 230V Ladeströme zwischen 6A und 10A (Schweiz), 13A (Schuko), 16A (CEE16) oder 32A (CEE32) möglich, entsprechend einer Leistung von 2,3kW bis 7,4kW. Bei 400V fließt der Strom auf 3 Außenleitern gleichzeitig, und die genannten Leistungen verdreifachen sich auf 7kW bis 22kW.
Niedrige Ladeleistungen führen dazu, dass das Laden länger braucht. Das erhöht den Stromverbrauch insgesamt, weil die Lader und die Bordelektronik länger „wach“ sind.
Eine Ladeleistung von 22kW steckt jeder Tesla Akku mühelos weg. Einen Einfluss auf die Alterung erwarte ich nicht. Viel wichtiger ist es, den Akku möglichst selten über 90% zu laden, und wenn doch, gleich die Fahrt anzutreten. Auch wenn das Fahrzeug bei hohen Temperaturen abgestellt wird, sollte der Akku möglichst um die 50% haben - das ist aber wenig praktikabel.
Idealerweise hältst du deinen Akku bei 50% und lädst erst kurz vor Abfahrt mit maximal möglicher Ladeleistung auf den nötigen Wert, um das Ziel mit 30-50% zu erreichen.
Keiner kann sagen, ob das aber am Ende des Autolebens den Akku um 1% geschont hat oder um 15%.
Hier hatte doch mal jemand ein einstündiges Video von Batterieforschern verlinkt mit folgenden Erkenntnissen:
Hohe Ladeleistungen bei hoher Temperatur = schlecht, da die hohen Temperaturen in Verbindung mit hoher Leistung die Alterung beschleunigen
Niedrige Ladeleistungen bei hoher Temperatur = besser als hohe Ladeleistungen
Hohe Ladeleistungen bei niedriger Temperatur = gut, da die die Alterung beschleunigende hohe Ladespannung kürzere Zeiträume anliegt
Niedrige Ladeleistungen bei niedriger Temperatur = schlecht, da die hohe Ladespannung längere Zeiträume anliegt
Irgendwo stand mal 250W brauchen die Lader, also kostet es pro 4 Stunden eine kWh zu laden. Wer 100 km Reichweite in einer Stunde lädt spart also gegenüber jemandem der es in 9 Stunden macht 2 kWh. Die Zellen haben mit 22kW kein Problem, es sind ja eine Menge Zellen. Für einen i3 ist 22kW im Vergleich wie Supercharging für das MS, nur ohne das aufwendige Temperaturmanagement des MS und damit wahrscheinlich schlimmer…
Wenn man Gleichstrom lädt umgeht man ja die Gleichrichter. Somit wird weder die fahrzeuginterne Hardware beansprucht und auch die Wärme der Gleichrichter fällt nicht an, sondern nur die des Innenwiderstandes der Batterie.
Ist aus diesem Grund nun eine DC-Ladung (bei der man die Ladeleistung sich nicht aussuchen kann, aber sagen wir um die 40kW = 0,5C) schonender als eine AC Ladung mit 22kW ?
Genau! Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Da man beim Model S ein flüssigkeitsgekühlter Akku hat, sollte man eher eine hohe Ladeleistung bevorzugen um die Zeit mit der hohen Ladespannung zu minimieren. Das beste noch so timen das man morgens schnell abfährt. Ein Mitglied des amerikanischen Forums hat dem Forscher aus dem Video geschrieben und einige Fragen gestellt unter anderem auch was die optimale Ladegeschwindigkeit ist. Antwort war C/2 was über 40kW entspricht. Somit kann man sagen das man ohne Chademo Zuhause gar nicht das optimum erreichen kann und eine Ladung mit 22kW für Zuhause am besten ist.
Ich hab ja hier schon viele Meinungen zur Akku Pflege gelesen. Das einzige was ich von Tesla selbst bisher schriftlich gefunden habe ist die Bedienungsanleitung, die in Fettschrift sagt: „LASSEN SIE DAS MODEL S BEI NICHTBETRIEB STETS ANGESCHLOSSEN, um die Batterie zu schonen“. Und weiter: „Es hat keine Vorteile, vor dem Aufladen zu warten, bis die Batterie einen niedrigen Ladestand hat.“ Und da steht nix von optimalen Werten weder 50 noch 80 oder 90 kWh.
Daher halte ich Volkers Aussage „Keiner kann sagen…“ bei der momentanen Informationspolitik von Tesla für die treffendste Zukunftsprognosen zu diesem Thema.
In einer früheren Version der Bedienungsanleitung stand mal, dass für alltägliche Fahrten auf 50-90% geladen werden soll, und für weitere Fahrten auf 50-100%. Da ist rausgeflogen, und mittlerweile steht nur noch drin, dass man irgendwas zwischen 50 und 100% einstellen kann.
230V ist eine Notladung die an Ineffizienz kaum zu übertreffen ist. Zudem können Funktionen wie Klimatisierung nicht über das Netz gemacht werden. Ich denke 11kW wird das aller beste für den Akku sein jedoch halte ich 22kW auch für absolut in Ordnung
Was meinst du damit genau? Laden mit 230 V einphasig hat einen um ca. 10% höheren impliziten Ladeverlust (keinen Ladeverlust per se, aber das Verhältnis zwischen geladener Leistung und benötigter Leistung für die Ladeelektronik wird schlechter). Zehn Prozent schlechter würde ich nicht als „kaum zu übertreffende Ineffizienz“ werten.
Aber nicht so schnell. Wenn die Batterieheizung 6kW zieht und die Innenraumheizung auch ein paar Minuten mit 4kW heizen will, ist mit 3kW kein Blumentopf zu gewinnen.
Es geht ja nicht nur um den Lader an sich (Umwandlung AC / DC). sondern darum wie viel von den kWh am Ende wirklich in den Akku wandern. Das Model S ist nicht für Schuko optimiert und hat einfach ordentlich Nebenverbraucher beim Laden. Über den Daumen kann man von bis zu 40% ausgehen was da weniger ankommt.
Und wie schon beschrieben, die Heizung alleine hat mal kurz 4kW da ist nichts mit Schuko
Doch, es ist kaum zu übertreffen, genau der Teil stimmt doch super: Um noch ineffizienter zu Laden, muss zusätzlich an der 230V-Dose noch die Stormstärke heruntergeregelt werden - 4A? Aber eben, „kaum“ zu übertreffen - es geht, aber nur mit Gewalt.