Liebes Tagebuch …
… vor geraumer Zeit sah ich dieses Posting von @CarlosTT hier, wo er erwähnte dass er sich eine EcoFlow Delta tragbare Powerstation zugelegt hat und damit mobilen Strom in den Tesla geladen hat: Reservekanister/ PowerBank für Elektroauto - #84 von CarlosTT
Ich habe daraufhin verschiedene mobile Reservekanister von PowerOak, EcoFlow und Bluetti verglichen und kam zu dem Ergebnis, dass die EcoFlow Delta (Link) die einzige mobile Powerstation ist, die 1) eine einigermassen annehmbare Kapazität bietet (1,2 kWh), 2) mit für den UMC ausreichend „Wumms“ (1800 W und 3300 W im peak) ihre Power abgeben kann, 3) nicht so mega-teuer ist und 4) das wichtigste: in den Unter-Kofferraum des Model S passt! Also CarlosTT’ Wahl schon die beste Wahl war.
Also habe ich es getan, und nach fast 7 Jahren Elektromobilität und fast 690.000 km im E-Auto mir so ein Teil für fast 1500 EUR angeschafft. Also das, worüber E-Auto-Gegner, oder sagen wir, -Unwissende, oft scherzen - a la „Hast du denn auch einen Diesel-Notstromgenerator dabei, wenn dir mal der Akku leergeht, hihihi!“ habe ich sozusagen wahrgemacht.
Warum? Nun, ich habe das Gefühl dass meine refurbished Batterie demnächst die Grätsche macht. Die aktuelle Batterie hatte bei Austausch im April 2020 bereits ca. 233.000 km auf dem Buckel und seitdem kamen weitere 227.000 km dazu, d.h. die Batterie hat jetzt 460.000 km runter und das war so grob der km-Stand bei dem die letzte Batterie den Geist aufgab. Praxisbeispiel von vor einigen Tagen: Cruisen in Griechenland bei 22°C Grad Aussentempertur (nachts), 75 km Restreichweite, Leistung limitiert auf minimal unterhalb 300 kW, Tempomat 120 km/h und es geht etwas bergauf auf der Autobahn und das Auto verlangsamt auf 112 km/h. Drücken des Strompedals ohne Wirkung. Im Werkstattkosten-Thread habe ich dieses Phänomen schonmal beschrieben - es trat erstmalig im Februar 2022 auf und die Ursache wurde durch Tesla vor ein paar Wochen durch den Tausch des Chillers der Batteriekühlung angeblich behoben - hat aber nichts gebracht.
Wenn die Batterie wirklich die Grätsche macht, dann hilft mir die EcoFlow Delta sehr wahrscheinlich auch nicht weiter, aber wenn es wieder ein Liegenbleiber wird bei dem das BMS aus dem Takt gekommen ist („Batterie leer“), dann vielleicht doch! Sofort aus dem Auto hüpfen, solange die MCU noch Strom hat, die EcoFlow anwerfen, Klima aus, aussteigen damit das Auto nichts / wenig verbraucht, und die 1,2 kWh ins Auto jagen. Mit den 1,2 kWh dann die letzten paar Meter / Kilometer zum nächsten SuC / zur nächsten Lademöglichkeit schleichen.
Dies ist also ein Versuch, es beim nächsten Mal ohne den ADAC zu schaffen!
Ich kann mir auch noch weitere usage cases vorstellen - wenn auch sehr Nischen-mässig, zugegeben: Es ist Winter und man kommt mit sehr geringer Restreichweite irgendwo an, Berghütte im Kaukasus oder so, und kann vielleicht wegen technischen oder organisatorischen Gründen nicht gleich in der ersten Nacht bzw. über Nacht aufladen. Man sorgt sich darum dass die verbleibende Reichweite am nächsten Morgen von 20 auf 10 km oder sogar von 10 auf 0 km gefallen ist, stellt die EcoFlow auf die hintere Sitzreihe, macht das Fenster minimal runter um den UMC durchzuführen und lädt zumindest die 1,2 kWh rein um dem ein bisschen entgegenzuwirken.
Oder, ich erinnere mich mal an einen ähnlichen Fall hier im Forum: Man strandet aus welchen Gründen auch immer an einer Autobahnraststätte / Tankstelle in Georgien und weiss, dass man es auch im Schleichgang nicht bis zur nächsten Ladestation schaffen wird. An der Raststätte gibt es keine Aussensteckdose bzw. zu weit entfernt für das Verlängerungskabel, aber es gibt welche im Innenraum. Ich würde also die EcoFlow (mehrmals) an Schuko im Innenraum laden (sie kann 1200 W aufnehmen) und den Strom sozusagen rüber zum Auto tragen.
Ich habe sowohl UMC (Gen1 2015) als auch NRGkick getestet - beide gingen! Beim ersten Ladevorgang habe ich mit 1300 W (6 A) geladen. Laut ScanMyTesla kamen aber nur 0,7 kWh statt 1,2 kWh in der Batterie an. Vorher:
Nachher:
Beim ersten Ladevorgang verwendete ich den NRGkick und dachte, vielleicht verbraucht der NRGkick an sich so viel, und habe es nochmal mit dem UMC probiert, und dieses Mal mit nur 1000 W (5 A) probiert. Bei diesem Versuch kamen aber sogar nur 0,6 kWh an. Vorher:
Nachher:
Vielleicht macht es Sinn, und ich muss mit mehr Leistung laden, damit mehr im Akku ankommt. CarlosTT lud mit 1800 W (8 A), dem Maximum was bei Dauerbelastung möglich ist. Irgendwo hiess es auch mal, dass das Model S im standby schon 250 oder 400 W verbraucht. Das würde ja dann ungefähr hinkommen, wenn der Ladevorgang mit 1000 W (6 A) 40-50 Minuten dauert. Vielleicht lügt ScanMyTesla auch, ich weiss es nicht. Ich hab aber keine Lust mehr auf Testen, deswegen werde ich es dann auf dem Standstreifen beim nächsten Liegenbleiber erfahren.
Hier ein kurzer Videoclip:
Und hier noch die Verstauung:
Es wird auch eine Schutzhülle mitgeliefert. War nur zur besseren Veranschaulichung.
Dann bis dann!