Hi zusammen,
bisher war ich doch immer nur stiller Mitleser und Verfolger des Forums. Jetzt hab ich mich aber dann doch mal dazu entschlossen mich zu registrieren um euch auch mal meinen „Leidensweg“ mitzuteilen
Zu meiner Person, ich bin Malte, 28 Jahre alt und wohne ziemlich mittig von Braunschweig und Hannover und bin derzeit KFZ’los
Zu meiner Autohistorie, bis vor ca. 2 Wochen bin ich 2,5 Jahre lang einen Audi SQ5 gefahren, mit dem Auto habe ich allerdings immer schon ein zwiegespaltenes Verhältnis gehabt. Vor dem SQ5 hatte ich 3 Jahre lang einen A6 4G - vom Interieur her ein etwas moderneres Auto als der SQ5. An und für sich hat mir der SQ5 schon sehr gefallen aber ich habe immer wehmütig dem Interieur des A6 hinterher getrauert, sodass wir nie zu 100% warm wurden. Zudem haben meine Freundin und ich uns noch eine bebautes Grundstück gekauft, das wir jetzt in Eigenregie entkernen um es dann abreißen zu lassen - was fehlt am SQ5 und wird für die Baustelle häufig benötigt? Genau die Anhängerkupplung.
Und so ist in mir dann immer mehr der Gedanke gewachsen den SQ5 eventuell doch zu veräußern.
Naja und wie soll es anders sein, ich hatte Urlaub und konnte nachts nicht schlafen, also lag ich dann wach im Bett und fing an auf verschiedenen Webseiten zu surfen, u.a. natürlich im Audi Autohaus meines Vertrauens, allerdings relativ erfolglos. Bis mir dann plötzlich das neue Auto meines Nachbarn eingefallen ist, ein M3P. Also öffnete ich natürlich auch mal die Tesla Homepage.
Oh schön mittlerweile kann man online sogar Termine zur Probefahrt buchen.
Neugierig wie ich war, trage ich meine Daten ein, schaue wann ein freier Termin wäre und breche dann den ganzen Vorgang doch wieder ab ohne einen Termin zu vereinbaren.
Zu dem Zeitpunkt, ca. 4 Wochen her bin ich den Audi SQ5 noch gefahren.
Naja wie soll es anders sein, einen Tag später klingelt mein Handy mit mir unbekannter Nummer. Tesla Hannover am Telefon. „Guten Tag, ich habe gesehen Sie haben sich auf unserer Website herumgetrieben. Interessieren Sie sich für einen Tesla, dann kommen Sie doch einfach mal ganz unverbindlich vorbei…“
Naja nun gut was soll schon passieren hab ich mir gedacht. Also haben wir einen Termin vereinbart um mal ein Model 3 SR+ zu testen. SR+ einfach weil es preislich natürlich erstmal sehr attraktiv ist und ich trotz meiner 25.000km im Jahr, mir gedacht habe, nach Corona fahre ich max. 3 mal die Woche ins Büro - Hin- + Rückweg ca. 90km - das sollte ich mit dem SR+ schaffen und 1-2 mal die Woche laden. Das bildet den Großteil meiner Fahrten ab und die 1-2-3 im Jahr die man dann in den Urlaub fährt kann man elektrisch auch sehr genießen, gerade mit Hund macht man eh öfter Pausen, zudem stellt sich eh die Frage wann man mal wieder in den Urlaub fahren kann.
Als Mitarbeiter eines deutschen Automobilherstellers, sowie den letzten gefahrenen Autos, die für meine Werteverständnisse schon etwas höherpreisig waren, war ich natürlich erstmal sehr stutzig was die Qualität angeht - ihr wisst ja wie das ist, die typischen Sonntagmittag Stammtisch am Sportplatz Geschichten die man so hört. Außerdem fahre ich seit 8 Jahren immer nur Kombis oder SUV. So hatte ich zwei Bedenken bei dem Auto, Qualität und Platzangebot. Beides konnte direkt bei der Probefahrt eliminiert werden. Ich war einfach begeistert von diesem Platzangebot im Auto, durch das Glasdach ist selbst auf den hinteren Sitzen ein absolut bequemes sitzen problemlos möglich, dazu noch dieser riesige Kofferraum - Wahnsinn. Gleiches gilt für die Qualität - nicht ganz auf dem Niveau eines Audis aber auch ganz ganz sicher weit entfernt von diesen alten Plastik Ami Karren die einem da vor das geistige Auge schießen und somit für mich völlig zufriedenstellend. Dazu dieser wunderbare Nebeneffekt das ich kein innovativeres und moderneres Interieur kenne. Die Elektromobilität hatte mich allerdings schon Wochen vorher infiziert, nicht wie vielleicht die meisten denken durch die Leistung und das sofort anliegende Drehmoment sondern tatsächlich durch die Geräuschkulisse. Meine Nachbarn haben ihren kompletten Fuhrpark auf eine E-Flotte gedreht, bestehend u.a. aus dem M3P. Eines Tages stand ich auf meinem Hof und höre nur dieses Geräusch der Reifen unter losem Schotter und sehe wie der Nachbar gerade seinen Hof verlässt - für mich ein absoluter Traum dieses Knistern unter den Reifen und nur dieses Knistern - Rückblickend war das vermutlich der erste Augenblick an dem ich Gedacht habe ein E-Auto wäre auch für mich etwas feines.
Fazit der Probefahrt war jedenfalls: Ich war absolut beeindruckt!
Und so hat sich der Gedanke E-Auto bei mir immer fester im Kopf verankert, Tesla hat dann auch gleich ein Ankaufsangebot für den SQ5 abgegeben, allerdings haben wir da nicht zusammen gefunden. Also habe ich bei meinem Audi Autohaus angerufen, ihnen die Situation geschildert und mitgeteilt ich würde gerne auf ein E-Auto umsteigen, „mein KFZ muss eh zu euch zur Inspektion und zum TÜV also schaut euch doch bitte mal das Auto an und gebt ein Angebot ab, im Anschluss können wir uns dann ja gerne mal über einen Q4 E-tron unterhalten.“ Fazit: 5,5 Tausend € weniger als das Tesla Angebot. Der Trennungsgedanken war aber zu diesem Zeitpunkt schon so tief verwurzelt dass ich auch bei WKDA angefragt habe, die tatsächlich 8,5 Tausend € mehr geboten haben als Audi und somit noch 3 Tausend € mehr als Tesla, also wurde das Auto letztendlich an WDKA verkauft und ich stehe ohne Auto da.
Nunja als Mitarbeiter eines deutschen Automobilkonzerns dachte ich mir ich kann mir doch keinen Tesla kaufen ohne wenigstens die eigenen Produkte getestet zu haben. Da sich Audi nicht mehr bei mir gemeldet hat und ich dort eh ein wenig enttäuscht war was den Verkauf anging, Porsche preislich eh ausgeschieden ist, habe ich also kurzerhand einen Termin bei Skoda und VW gemacht um den Enyaq und den ID4 zu testen und mich dazu entschlossen Audi außen vor zu lassen.
Vom Enyaq - obwohl beinahe identisch mit dem ID4 war ich leider gänzlich enttäuscht, 50KW Standard Ladeleistung, kein Navi und keine Wärmepumpe in der Basis - come on Skoda, zeitgemäß ist was anderes.
Der ID4 hat mich dann allerdings doch überzeugt und ich habe mich gedanklich schon damit abgefunden die nächsten Wochen damit zu verbringen beide Autos in all Ihren Details zu vergleichen um mich dann zu entscheiden. Dieser Gedanke ging dann solange bis wir uns mit dem Verkäufer an die Angebotserstellung gemacht haben - Fazit der ID4 ist im Vergleich zum Tesla einfach deutlich zu teuer und dieses Infotainment einfach sagen wir mal „gewöhnungsbedürftig“.
Somit stehen wir am heutigen Tag - weiterhin ohne KFZ aber dafür beinahe jedes mögliche Youtube Video intus in dem es um das M3 oder Elektromobilität geht.
Da ich mich derzeit eh im Home Office befinde und nicht zwingend auf ein Auto angewiesen bin spare ich ohne KFZ natürlich bares Geld und so schlagen derzeit zwei Herzen in meiner Brust.
Der freundliche Tesla Mitarbeiter meinte allerdings auch zu mir das meine Wunschkonfiguration eh eine Lieferzeit bis ca. Dezember hätte, so dass ich hier nicht zwangsweise Druck habe sofort bestellen zu müssen, einziges Schicksal das mich ereilen könnte wäre der Wegfall der AHK was natürlich eine Katastrophe wäre.
Dazu kommt noch, ich weiß nicht ob ihr das Gefühl kennt, aber so ohne eigenes Auto fühlt man sich beinahe nackt, das letzte Mal das ich ohne Auto war ist jetzt auch schon 11 Jahre her und damals durfte ich noch kein Auto fahren.
Wie lange hat denn bei euch der Gedanke und der Wille gereift ein E-Auto bzw. besser einen Tesla zu fahren, bevor ihr letztendlich die Bestellung ausgelöst habt?
Vielen Dank fürs lesen und liebe Grüße
Malte