Geringerer Verbrauch bei höherem SOC?

Ich habe meinen Tesla M3 AWD LR seit Mitte September und mein Durchschnittsverbrauch ist nun bei 185 Wh/km angekommen. Schlecht finde ich dies nicht, da ich meist kurze Strecken fahre und wir jetzt Winter haben – auch wenn es nicht gerade sehr kalt ist.

Ich schliesse den Tesla zuhause immer an die Wallbox an. Eingestellt ist eine Ladelimite von 70 %, weil gemäss Literatur sich der Akku um 50 % am wohlsten fühlt und ich mit meinen Kurzstrecken damit meist genug Akku habe.

Mir ist aufgefallen, dass mit Benutzung der Heizung (ohne Vorheizen) der Verbrauch bei meinen kurzen Strecken ziemlich hochgeschnellt ist. Ich habe das Gefühl, dass dieser niedriger geworden ist, seitdem bei der Heizung AC ausgeschaltet habe und «manuell» aktiviert habe. Warum dies nicht Standard ist, verstehe ich dann ehrlich gesagt nicht. Rein von der Leistung her merke ich keinen Unterschied und angelaufene Scheiben hatte ich auch so nie.

Kürzlich habe ich zwei Mal auf 90 % geladen und hatte das Gefühl, dass der Verbrauch deutlich tiefer ist. Bei einer längeren Fahrt kam ich auf etwa 150 Wh/km, was ich seit Oktober nie mehr hatte. Kann es sein, dass aufgrund besserer Rekuperation der Verbrauch bei höherem SOC niedriger ist? Oder bilde ich mir das nur ein?

Falls dem so ist: Verschenke ich im Winter mit dem Laden auf nur 70 % zu viel Rekuperation und brauche unter dem Strich mehr Strom (= mehr Kosten)?

Die maximale Stärke der Rekuperation hängt doch nur von der Akku-Temperatur ab, nicht vom SoC.
Es sei denn, Du hast auf über 95% bzw. sogar 100% geladen, dann ist sie auch reduziert bzw. ganz weg.
Aber zwischen 70% SoC und 90% SoC sollte es bei der Rekuperation keinen Unterschied geben. Theoretisch würde ein niedrigerer SoC ja sogar eine stärkere Rekuperation zulassen (siehe Ladekurve am Supercharger).

Vielleicht ist es in Deinem Falle so, daß die Rekuperation höher ist, weil das längere Laden auf 90% den Akku mehr aufgewärmt hat.

Diese These ist durchaus möglich. Also sollte ich kurz vor dem Losfahren laden oder die Heizung aktivieren, damit der Akku wärmer ist und um bessere Resultate zu erzielen?

langstrecken sind immer sparsamer, alleine wegen der heizung die nicht mehr so viel energie verbraucht wenn der innenraum auf temp ist.

Optimal ist, wenn Du mit möglichst viel kW lädst, und dann so, daß er bei Abfahrt genau fertig ist. Dann ist die Chance, daß der Akku schön warm und die Rekuperation nicht mehr groß eingeschränkt ist, am höchsten.

Stimmt, das ist sowieso so :slight_smile:

Nun ja, wenn du jeweils die gleiche Leistung abrufst, brauchst du im vollgeladenen Zustand weniger Strom für diese Leistung. Weniger Strom bedeutet weniger Verluste… aber das spürt man normalerweise nicht, da der Unterschied sehr gering ist.

Wobei das lt. Tesla München nicht so gut für den Akku ist. Da hängt ein Zettel an der Wand auf dem steht, dass 3,7 kW laden am besten für den Akku ist.

Also ob 11 oder 3,7kW AC macht doch für den Akku keinen Unterschied. Nur häufige DC Schnelladung > 50kW dürfte einen Einfluss haben.

Keine Ahnung. Hängt halt als Information/Empfehlung dort.

Natürlich ist so langsam wie möglich für jeden Akku am besten.
Der Wirkungsgrad ist aber im AC bei 11kWh am höchsten.

Und ja AC ist akkuschonender weil langsamer als DC.

Den Akku bei 100% möglichst schnell auf 90% entleeren ist auch korrekt,daher gibt es ja das zeitlich optimierte Laden damit der Wagen nicht einen Tag bei 100% rum steht.

Allerdings gibt es genug SuC Dauernutzer und deren Akkus leben auch.
Wenn man sich ansieht wie lange die in den 2012er Model S halten weiss ich nicht inwiefern es Sinn macht sich gross um den Akku zu sorgen damit er dann bei 200tkm noch 3% mehr oder weniger Restkapazität hat

Leider nicht. AaO im Forum ist eine Doktorarbeit verlinkt, die das Thema ziemlich eingehend beleuchtet. Es gibt sog. parasitäre Effekte, die zeitabhängig sind. Übertreibt man es mit dem „Sparladen“ überwiegen diese Schäden den „Ladestress“. Ein paar Mittagsstunden den rel. kleinen PV-Überschuss abgreifen ist sicher kein Thema, aber quasi 24h/d Mikroladen ist sicher kontraproduktiv.

Wie kommst du darauf? z.B. im Vergleich zu 3,7kw

Da das Auto wenn es ‚an‘ ist, sprich während dem Laden wohl gut 200-250 Watt benötigt, einfach um nicht einzuschlafen.

Video zum Thema Wirkungsgrad beim AC-Laden eines Model 3 von Horst Lüning:
[url]Tesla Model 3 - Ladewirkungsgrad bei Ladung mit Wechselstrom (5A bis 48A) - YouTube

Ja mit dem Verbrauch des „wachen“ Autos macht das durchaus Sinn, ich dachte jetzt es geht um Effizienzkurven des AC/DC Wandlers o.ä,

Hier sieht man schön, wie die Akkuheizung (man hört dann ein Surren der Pumpe) bei kälteren Temperaturen immer wieder anspringt und einem so den Wirkungsgrad versaut.