Frage an Elektriker zu Ladestation

Wie weiter oben angeklungen geht es ja um den Fall wenn was schiefgeht - also: wird irgendeine deiner Versicherungen für Haus und oder Auto Schäden bezahlen die auch nur im entferntesten auf einen Selbstbau zurückgehen könnten?

Das ist ja die Krux, dass heutzutage egal ist ob du etwas entsprechend der Vorschriften (selbst) machst - wenn eine Versicherung aus irgend etwas einen Grund ableiten kann aufgrund dessen sie NICHT bezahlen muss, sind alle Gesetze wertlos, dann steht dein einzelner Anwalt gegen einen Großkonzern…

Frank

Grundsätzlich wird natürlich keiner zu Dir nach Hause kommen und die CE Konformität überprüfen, Du kannst das CE Zeichen auch legal einfach so drauf kleben. Erst wenn es zu einem Schadensfall kommt, setzt sich die Maschinerie in Gang, dann müsstest Du zumindestens irgendwo geschrieben haben, konform zu welchen Normen Du das Gerät gebaut hast, neben VDE gibt es z.B. noch diverse EMV Normen.
Im Schadensfalle könntest Du Dich eventuell noch retten in dem Du sagst, das sei ein Feldtestgerät zur Erprobung.

Das blöde ist in solchen Fällen immer, die Versicherung will nicht zahlen und Du mußt beweisen, dass Du konform gebaut hast.
Wenn das ein anderer, z.B. Handwerker gemacht hat, bist Du aus der Verantwortung raus sofern gemäß Betriebsanleitung betrieben.

Fakt ist jedenfalls, dass wenn Du ein Produkt gewerbsmäßig in der EU in Verkehr bringst und es trägt kein CE-Kennzeichen (sofern für diese Art von Produkt eines vorgeschrieben ist), dann ist das rechtswidrig und begehst Du schon mal mindestens eine Ordnungswidrigkeit, die geahndet wird. Auch ohne, dass etwas „passiert“ sein muss.

Das CE-Kennzeichen richtet sich ausschließlich an die Behörden und soll ihnen signalisieren, dass Du als Hersteller alle relevanten Gesetze, Rcihtlinien und Normen eingehalten hast. Dein Produkt also im rechtlichen Sinne „sicher“ ist. Stichwort: „Herstellererklärung der CE-Konformität“.

Was doch aber den ganzen Irrsinn dieser CE Kennzeichnung verdeutlicht,
um Ware in den Verkehr zu bringen müssen sie den Richtlinien entsprechen,
jetzt muß zusätzlich ein CE Kennzeichen drauf sein, was nichts weiter besagt, als das es den Vorschriften entspricht und deshalb in Verkehr gebracht werden kann, wovon man aber sowieso ausgehen kann wenn es jemand in Verkehr bringt.
Und sollte jemand nicht konforme Artikel in Verkehr bringen wollen, was hielte ihn wohl davon ab ein CE drauf zupappen?

Eben, das wird ja immer wieder berichtet.

Oh jäh, da habe ich was angestossen :wink:

Also erstens ist der Bau einer Ladestation kein „in den Verkehr bringen“. Erst wenn man die Dinger in Serie Herstellt und verkauft, dann ist das wohl so, und dann braucht man auch ein CE Zeichen.

Es handelt sich hierbei um eine Elektroinstallation, bei der die Komponenten bereits CE Kennzeichnung haben. Dein Elektriker muss ja auch kein CE Zeichen auf die Hauptverteilung im Haus kleben. Die Komponenten müssen zugelassen sein, der Schaltplan muss stimmen, und die Ausführung muss regulär sein. Wer bei einer privaten Installation die Kiste baut ist völlig Wurst. Allerdings darf der Schaltkasten dann am Ende nur von einem Elektriker in Betrieb genommen werden.

Warum nicht eine fertige Kiste kaufen? Für eine Minimalversorgung vom eigenen Fahrzeug ist das sicherlich die beste Lösung. Ich habe aber besondere Anforderungen, die es so nicht (ohne immensen Aufwand) zu kaufen gibt:

1: es werden zwei Ladeplätze zur Verfügung gestellt, die mit Load Balancing der Zuleitung und den angeschlossenen Fahrzeugen angepasst werden
2: des weiteren soll die Station bei bestimmten Fahrzeugen den Ladestrom an die zu Verfügung stehende Leistung aus der Photovoltaik anpassen
3: all diese Daten sollen online abrufbar und manipulierbar sein
4: all das wird in einer Aral-Tanksäule aus den 80ern versteckt, muss also von Grösse und Bedienung passen. Ausserdem wird die 7-Segment-Anzeige in der Tankstelle entsprechend angesteuert.

Matthias

Wenn du dann noch das Ladekabel in den Schlauch packst und ein „Zapfpistolengehäuse“ für den Typ2 Stecker machst, kommt das sicher richtig gut. :smiley:

Sehr schönes Projekt, Load Balancing für 2 Ladesäulen und PV-Überschuss Ladung möchte ich auch verwirklichen.
Die Planung läuft, das erste E-Auto ist bestellt, PV-Anlage (12kWp) und Smart Metering schon vorhanden.

Das Projekt klingt sehr interessant. Auch wir möchten bis April ein ähnliches Konzept umsetzen (PV vorhanden, 2 Ladeplätze a 22kw sollen installiert werden, Ladestrom soll an den Ertrag der PV gekoppelt werden). Leider ist sowohl der PV Installateur, wie auch unser Betriebselektriker völlig überfordert. Die Antwort „geht so nicht“ stellt mich nicht unbedingt zufrieden. Gibt es dafür bekannte Fachfirmen oder Personen hier im Forum mit entsprechenden Erfahrungen?

@mikeljo: das Ladekabel war knall-orange. Ich habe es jetzt in zwei Nylon-Gewebesch¬auch gezogen. Nun ist’s schön blau - wie die Säule.

@christianpan: ich habe auf der Solarword einen Anbieter gesehen, der eine Station für das direkte Laden von PV in E Mobile angeboten hab. Weiss aber nicht, wer das war, aber es war einer von den „Grossen“. Aber das war für ein Fahrzeug. Ob es da noch andere Anbieter gibt weiss ich nicht.

Noch ist meine Lösung nicht fertig, aber aktuell Nutze ich einen Arduino Yun. Der Arduino-Teil mach den I/O, Frequenzen für den Pilot Pin, und kontrolliert beide Schütze (mit Überwachung der Ladestation). Der Linux-Teil des Yun soll per Ethernet die Daten vom PV-Inverter auslesen und über einen minimalen Web Server ein Control Interface bieten. Wenn dann noch Zeit ist, dann kann der Yun auch die Wettervorhersage einholen. Zu guter Letzt fehlt noch die Wolkenbeobachtung, die die Fahrzeuge runtergerollt, bevor eine Wolke die Sonne verdeckt.

Wenn hier Interesse besteht, dann kann ich gerne Schaltpläne und Code auf GIT Hub oder so veröffentlichen.

Da mein Elektriker keine 16A-Kupplung findet, die das 5 x 4mm2 - Kabel zur Aufladung meines MS (mit Einfachlader) Zuhause aufnehmen kann, möchte er nun eine 32A-Kupplung verwenden.
Auf Seiten des Hausanschlußes sehe ich da keine Probleme (der Elektriker auch nicht), aber „meckert“ das MS vielleicht beim Laden mit 16A und einem 32A-Stecker?
Wenn ich das richtig sehe (mein MS kommt ja leider erst nächstes Jahr :cry: ), kann der Tesla-UMC eine 32A-Kupplung ohne weiteren Adapter „verarbeiten“?!?
Insofern müsste diese Ladekonfiguration für Zuhause funktionieren. Was meint Ihr?

Moin , ich hatte zwar Doppellader , aber da geht’s nur um die Ladegewschindigkeit .
Ist kein Problem , habe auch 32 A Anschluss vorsorglich an Wand montieren lassen und einen extra Adapter von 32 auf 16 A, geht einwandfrei und man kann den Adapter halt gleich bei Reisen mitnehmen und ggbf.verwenden :slight_smile:)

nein - ohne Adapter geht das alleine aus mechanischen Gründen nicht - CEE32 und CEE16 sind halt unterschiedlich groß. Darüber hinaus muss der erforderliche Adapter über Sicherungsautomaten 3x16A verfügen. Das führt zu einem weiteren Klotz im Kabel → sinnloserweise wird das dadurch unhandlich, unpraktisch und teuer. Wenn Du eh nur mit dem UMC lädst, besorge Dir unbedingt eine CEE16… idealerweise als dafür vorgesehene Wand-Aufbaudose.

Erst mal „Danke“ für Eure Antworten.
Trotzdem bin ich jetzt erst recht verwirrt: welche Kupplung passt denn jetzt ohne Adapter auf den UMC?
Die CEE16 kann es ja nicht sein, weil es dafür einen Extra-Adapter („Roter Ladeadapter“) im Design Studio gibt. Daher vermute ich, dass es die CEE32 ist?!?
Nochmal zur Klarstellung: ich möchte und kann nur mit 16A laden, aber eine 32A-Kupplung verwenden. Daher ist die Leitung auch nur für 16A abgesichert.

Ohne Adapter passt der UMC - streng genommen - an gar keine Steckdose, weil er einen proprietären Anschluss hat, dessen Zweck es lediglich ist, flexibel verschiedenste Adapter benutzen zu können, um mit einem UMC an verschiedenste Steckdosen zu können. Serienmäßig mitgeliefert werden ein Schuko-Adapter und der „rote Adapter“ für CEE 16. Du kannst also, ohne Zukäufe tätigen zu müssen, mit dem UMC an Schuko und CEE16 laden.
Schau Dir auch das mal an, falls Du es noch nicht kennst: teslamotors.com/sites/defaul … red_de.pdf

Beim UMC von Tesla sind als Adapter 16A Schuko und der kleine rote 3x16A CEE Adapter enthalten, einen 3x32 rot gibt es von Tesla nicht als Adapter zu kaufen.

Gruß Stefan

da war ich zu langsam :smiley:

Ok, danke!
Dann nochmal die konkrete Frage: wer kennt Bezugsquellen für CEE16-Kupplungen, die auch 5 x 4 mm2 - Kabel aufnehmen können (und nicht nur 5 x 2,5 mm2)? Die würden mein Problem lösen, aber ich finde leider keine. :cry:

Profi-Kupplungen aus dem E-Großhandel bzw. vom Elektriker müssten (zumindest teilweise) m. E. für mind. 4 mm² ausgelegt sein. Beim Baumarkt wird es vermutlich schwierig werden, weil man hier von Laien-Käufern ausgeht, denen 2,5 mm² i. d. R. reichen. Also am besten Elektriker fragen! Allerdings ist dann schnell der doppelte Preis fällig.

Mennekes Wandsteckdose Bestellnr. 20235A 16A rot nimmt bis 4qmm in Schraubklemmen auf.

Die Baumarkt-Wandsteckdosen mit Schraubklemmen nehmen alle 4q und mehr auf. Bei Kupplungen ist das möglicherweise anders, aber soll es denn wirklich eine Kupplung sein? CEE16 sind eh schon schwer auseinander zu ziehen, und das geht an der Wand deutlich besser als bei fliegender Verdrahtung.

Was Du suchst ist eine CEE Kupplung mit Schraubklemmen. An die Buchsen darfst Du aber nur ein Gummikabel mit einzelnen Litzen anschliessen, für die Du wiederum Adernendhülsen ausquetschen MUSST (bitte nicht auf die Idee kommen und die Enden verzinnen).

Ich empfehle dringend, einen Elektriker zu beauftragen, da der an qualitativ wesentlich bessere Stecker, Kupplungen und Dosen aus dem Fachhandel kommt, und da Deine Installation im Versicherungsfall (Kabelbrand) abgenommen und zulässig ist. Das erspart unendlich viele Diskussionen.

Da die meisten Elektriker nicht die geringste Ahnung von Ladestationen und Elektroautos haben, musst Du statt dessen nach folgendem fragen: Du benötigst in Deiner Garage eine CEE16 Dose für Dauerlast ohne Anlaufströme. Dann bekommst Du auch automatisch 4q (weil Dauerlast) und die richtigen Leitungsschutz-Sicherungen (keine Anlaufströme - das Gegenteil wäre eine Bandsäge mit einem fetten Drehstrommotor, der beim Anlaufen so viel Strom zieht, dass im Nachbarhaus die Lampen dunkler werden).

Der Elektriker muss ausserdem prüfen, ob Dein Hausanschluss für 3x16A plus dem was Du sonst noch so brauchst (Herd, Ofen, Durchlauferhitzer) ausgelegt ist und u.U. eine Erweiterung bei den Stadtwerken beantragen.

Wenn Du die Kabel selbst verlegst, dann sollte ein netter Elektriker die Montage der Kupplung und den Anschluss an die Hauptverteilung für 100-200 Euro machen. Teurer wird es, wenn deine HV keine Platz für die Sicherung mehr hat, oder der Hausanschluss zu niedrig ausgelegt ist (was aber eher selten passiert).

Eine CEE32 Dose ist übrigens eine ganz andere Nummer! Diese Dose MUSS den Stadtwerken gemeldet werden, da nur eine begrenzte Anzahl dieser Dosen in einem Bereich zugelassen sind. Ausserdem muss der Hausanschluss mit ziemlicher Sicherheit aufgebohrt werden, damit neben dem Auto auch noch das Licht im Haus eingeschaltet bleiben darf. Dementsprechend teurer wird die Installation - ganz zu schweigen von dem Spass, eine starre 10q Leitung durch das Haus zu biegen.