Fahren ohne Versicherung

Ich bin auf Youtube über die ganzen Tesla-Cam Videos gestolpert, die von Wandalismus bis hin zu Unfällen mit teils Fahrerflucht, alles mögliche aufgezeichnet haben. Die meisten stammen aus den USA, z.B. von diesem Kanal: Wham Baam Teslacam - YouTube

Der Kommentator erzählt auch immer etwas zum jedem Video, z.B. wie die Sache danach ausging. Z.B. wie hoch der Schaden bei Unfällen war usw. Sehr oft heißt es auch, dass der Unfall-Verursacher keine Versicherung hatte. Somit kann man teilweise auf dem eigenen Schaden sitzen bleiben, es sei denn man hat so eine Option bei seiner Versicherung gebucht, die auch in so einem Fall einspringt. Keine Ahnung ob es sowas auch bei uns gibt?

Meine Frage ist jetzt, ob sowas (ohne Versicherung herum zu fahren), bei uns in Deutschland so gut wie nicht vorkommt, weil die Menschen vernünftig sind, und wissen, dass sie sich finanziell ruinieren können, wenn sie einen Unfall verursachen, wo es schnell mal um 10.000-100.000 Euro (mehrere Fahrzeuge beteiligt) gehen kann. Von Personenschäden will ich erst gar nicht sprechen.

Ohne Versicherung fahren ist nicht möglich. Es wird dann die Plakette vom Amt entfernt und wenn du dann fährst und aufgehalten wirst, viel Erfolg.

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Leider kenne ich mehrere Fälle, wo genau das passiert ist.
Wenn du dann keine Vollkasko hast, sieht es übel aus.

Die meisten Kollegen, die ohne Versicherung unterwegs sind, brauchst du gar nicht verklagen (es ei denn, du hast eine Rechtsschutz). Da wirfst du nur die Anwaltskosten hinterher. Bei denen ist dann einfach nichts zu holen…

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Ohne Haftpflichtversicherung zu fahren in Deutschland ist illegal.
Streifenpolizisten auf der Autobahn geben gerne Kennzeichen ein um zu überprüfen wegen TÜV und co. und wenn dort dann steht das keine Haftpflicht drin ist bist du das Fahrzeug erstmal los.

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Ah, dass wusste ich nicht, dass die eigene Vollkasko auch bei uns zahlen würde. Weil normalerweise sich doch die Versicherungen rausreden, und auf die Versicherung des Verursachers verweisen, und wenn der keine hat, sagen, dass es nicht ihr Problem ist. Aber wenn es so ist, bin ich etwas beruhigt.

Das hoffe ich zumindest. In den mir bekannten Fällen hatten die Geschädigten keine Vollkasko. Beide sind auf ihren Schaden sitzen geblieben.

Aber die SB und Höherstufung haste trotzdem zu tragen.
Wie Thias schon schreibt, auch mit Rechtsschutz ist da nichts zu holen. Da wird schnell mal nachgewiesen, dass es kein Einkommen und kein Vermögen gibt (alles was es gibt ist Grundsicherung) und Du schaust in die Röhre.
Wer kein Einkommen hat, der muss bei uns nicht für den Schaden aufkommen, den er verursacht. Es gäbe ja die Möglichkeit, die Leute zur Arbeit zu verdonnern (den Schaden quasi abzuarbeiten), aber auch das erscheint den Experten unmenschlich. Dass Du arbeiten musst, um den Schaden zu beheben, ist Nebensache.

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Der Anteil an Personen ohne Versicherung ist vermutlich im Promillebereich :sunglasses:.

Aus 2018:

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Super, genau das wollte ich hören, und hab es auch eigentlich vermutet. Wie verbreitet das in den USA ist, weiss ich natürlich nicht wirklich. Wenn es höher ist in den USA, dann vmtl. weil die KFZ-Versicherungen (soviel ich gelesen habe) dort erheblich mehr kosten, so dass es sich manche kaum leisten können.

Wenns nur das Blech trifft (für das es ne Kasko gibt) ist ja noch gut. Wenns die Knochen von nem Fußgänger oder Radfahrer sind, wird’s richtig blöd. Und da sind mir die 0,01% auch zu viel (ganz abgesehen, von denen die sich davonmachen).

Den Titel zu holen, gibt 30 Jahre Zeit zu Vollstrecken und die Gewissheit, dass diese Person bis zur Rente zu keinem (legalen / offiziellen) Geld mehr kommen wird und bei jedem neuen Job dem Chef / der Personalabteilung eine Lohnpfändung erklären darf.

Bringt dem eigenen Portemonnaie zwar nichts, aber ggfs. etwas private Genugtuung :slight_smile:

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das Risiko ist in D trotzdem geringer. Klar muss der Unfallverursacher zahlen, aber selbst WENN (was hier unglaublich selten vorkommt, weil weithin auf dem Nummernschild sichtbar und wohl von 99% der Polizisten sofort ein Grund, den Wagen anzuhalten) der Gegner keine Versicherung hat, dann greift halt bei uns trotzdem die Vollkasko des eigenen Wagens, die Krankenversicherung, …

In den USA ist halt vieles anders als in den sozialistischen Ländern (wie D) :wink:

Das ist schlicht falsch, da die Autos ja nicht an die Kette gelegt werden. Daher ist es sehr wohl möglich, aber unwahrscheinlich.

Und dann gibt es ja auch noch Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen, denen man das Fehlen eines Versicherungsschutzes vielleicht auch nicht immer auf den ersten Blick ansieht.

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Es ist verboten, Punkt. Ebenso wie es verboten ist im Supermarkt zu klauen und ich denke nicht, dass bei dir alles angekettet ist. Wird beides trotzdem passieren: ja.

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In CH wird das Kennzeichen nur dann ausgehändigt, wenn man eine Versicherung nachweisen kann.
Aber auch hier gibt es natürlich die Möglichkeit ohne herumzufahren, wenn man kreativ ist.
Ich vermute jedoch auch Vorkommnisse im Promillebereich.
Da wird es hier mehr Personen ohne Fahrausweis im Verkehr haben, als ohne Versicherung.

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Die meisten Probleme entstehen wohl, wenn die Versicherung nicht bezahlt wird. Dann erliegt der Versicherungsschutz. Da wird zwar auch das Amt informiert, aber die kommen dann auch nicht und suchen das betroffene Auto.

In den USA ist die Haftpflicht vorgeschrieben, wird aber von behördlicher Seite nicht ganz so penetrant kontrolliert wie hier. Darüber hinaus sind die gesetzlich geforderten Deckungssummen auch mitunter extrem gering. Gleiches gilt für das Nachbarland Mexico.
Darum bieten in den USA die Versicherer eine Option für „uninsured motorists“ bei den Policen mit an. Wer sich den Upgrade leisten kann, nimmt diesen zusätzlichen Schutz in Anspruch.

In Deutschland auch. Den Versicherungsnachweis muss man vorlegen (eine Nummer, die man vom Versicherer vorab bekommt).

In Deutschland gibt es die Verkehrsopferhilfe (Verkehrsopferhilfe – Eine Einrichtung der deutschen Autohaftpflichtversicherer), die von den Haftpflichtversicherern getragen wird. Hat der Unfallgegner keine HP-Versicherung, hat man einen Anspruch gegen die Verkehrsopferhilfe. In Österreich und der Schweiz (nationaler Garantiefonds) gibt es eine ähnliche Regelung. Geschichten über Geschädigte, die aufgrund mangelnder HP-Versicherung des Unfallgegners auf ihrem Schaden sitzen bleiben, gehören also ins Reich der Forenmärchen :wink:

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