Ex Tesla Ingenieur packt aus !

Ich habe das auch zunächst mit Schrecken gelesen, aber ich kenne ähnliche Äusserungen von IT Mitarbeitern, die 10 Jahre und länger in ein und demselben Konzern arbeiten und kaum Vergleichsmöglichkeiten haben. Und ja, ich kenne Fälle, wo Mitarbeiter, die ähnliches wie diese zwei Beispiele über CEO’s und Arbeitsprozesse geäussert haben, kurz danach zu Mitbewerbern gewechselt sind und plötzlich wieder zurück wollen, weil es beim Mitbewerber schlimmer als Mega-katastrophal ist.

Ich habe nie geglaubt dass es in der IT von Tesla auch nur einen Hauch besser läuft als woanders, keinen einzigen Screenshot gefunden, der ungewöhnlich wäre bei den Top 10 IT Dienstleistern der Welt. Im Gegenteil… bei Tesla werden Mißstände schneller (und ad hoc beseitig wenn es sein muss), als woanders.

Beispiel: Ich konnte seit ungefähr einer Woche mein Auto fast nicht mehr ausparken per Auto-Summon während der Wagen an sich bestens per App erreichbar war. Da dachte ich mir schon, dass auf den Servern im backend wieder irgendein Update eingespielt wurde, dass mit meinem Fahrzeug Probleme macht. Dann plötzlich kriegt mein MS plötzlich über Nacht das 2018.28.5 Update und alles ist wieder so wie vorher und funktioniert. Dokumentiert ist dieses Fehlverhalten nirgends. Das ist wie mit den monatlichen Security patches großer Konzerne… einen Monat drückt der Schuh irgendwo und im nächsten Monat geht wieder alles - und keiner will‘s gewesen sein :unamused:

das klingt überl, aber ich denke die Person die hier geleakt hat ist selbst nicht wirklich integer.
Zum einen sagt es schon viel aus wenn man im Nachhinein so über seinen Ex-AG spricht
und zum anderen erscheinen mir einige Einträge sehr subjektiv.

Ich denke wir haben es hier mit einer Person zu tun, der es wohl nicht gepasst hat, weil
er seine Meinung nicht durchgebracht hat.

Klar die vielen Kritikpunkte und Anektoten sind sicher nicht an den Haaren herbeigezogen,
aber ich denke wer in der IT Industrie arbeitet wird wenig überrascht sein…

Nur um das auch mal festzuhalten, es ist in der Tat leicht solche Zustände zu finden und das auch bei Unternehmen wo es nicht sein sollte. Aber es ist dadurch weder richtig noch akzeptabel. Natürlich kann man seine IT auch um Griff haben mit entsprechenden Prozessen und Werkzeugen. Das ist sogar am Ende billiger. Aber viele der selbsternannten IT Experten sind eben eher von zweifelhafter Qualifikation.

Die Menschen die den Anspruch an sich selbst haben Qualität zu erzeugen, gepaart mit der Fähigkeit dazu sterben aus ist mein Eindruck. Insbesondere auf größerer Skala. Das ist dann nur durch sehr rigorose Prozesse und Automatisierung in der Kontrolle von Qualität und im Test aufzufangen. Tesla fehlt da die Reife und die Zeit, Geld kostet das auf Dauer nicht und Investvolumen hat Tesla ja genug.

Zudem fehlt an der Spitze jemand der ein Unternehmen führen kann. Musk spreche ich auch gestützt auf die Historie dazu die Fähigkeit ab. Er kann eine Idee Konsequent in einen bestimmten Status als Unternehmen aufbauen, besser als wohl jeder Andere. Aber dann muss er lernen wo seine Grenzen sind und sich aus der Führung zurück ziehen.

In der IT sage ich immer gern: „Es ist durchaus mal sinnvol, zu schauen, wie ein startup so läuft und man kann sich da trefflich Dinge abschauen, die durchaus den Laden voranbringen. Können wir aber mal bitte akzeptieren, dass es keinen Wert an sich darstellt, ein Startup zu sein ? Es beschreibt eine Phase im Werdegang eines Unternehmens - eine wichtige, aber auch sehr beschwerliche Phase - gerade für die Mitarbeiter. Als Unternehmen oder UnternehmerIn hast Du es geschafft, wenn Du diese Phase erfolgreich überwunden hast, denn nach dieser Phase folgt der operative Regelbetrieb. Man kann sich von Startups natürlich Dinge im normaen Betrieb erhalten - dazu zählen aber aus meiner Sicht vor allem Denkweisen oder Ideen zum Firmenzweck. Dazu zählt in keiner Weise die von den Mitarbeitern abverlangte Arbeitsmoral - hier gern permanente und leider notwendige Überstunden, schlechte Bezahlung und die von oben oktroyierte Mentalität alles sofort umsetzbar zu gestalten und dabei Grundsätze der Qualität und Betriebssicherheit vorübergehend - oder leider zu oft - dauerhaft ausser acht zu lassen. Das kann mal notwendig sein, um das Unternehmen am Markt zu halten - ist aber weder nachhaltig noch schlau ! Heutzutage wird leider genau das falsche Ende der „Startup-Mentalität“ behalten und wider besseren Wissens gefeiert und zwar von Leuten, die in gar keiner Weise irgendeine Ahnung von irgendetwas haben - leider haben sie aber - wie auch immer - das Sagen. Am Ende ist das dann alles einfach nur noch schade. In solch‘ einer Mühle befinden sich viele Menschen in der IT und das leider eben durch alle Bereiche und auch Grössen von Unternehmen.“

+1

Gibt es eigentlich einen Endpunkt für die Startup-Phase von Tesla? Bei SpaceX heißt es ja, dass die erst public gehen können, wenn sie regelmäßig zum Mars fliegen. Übertragen auf Tesla hieße das dann, die müssten so 10 Mio. Autos pro Jahr herstellen oder was? :smiley:

Oh, das dauert aber noch 8 Jahre.
Aber vielleicht gilt der Begriff Start-Forward?
Oder Advanced-Up ?

Ich bin nicht überzeugt. Das hier klingt eher nach Letos schlimmsten Alpträumen.
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LoL - 1000 Punkte

Naja, die IT-Hypes überholen sich doch alle drei Jahre und es kommen ständig neue Standards hinzu.
Ok, im Falle von JavaScript liegt die Halbwertszeit bei 1,5 Monaten, Tendenz sinkend… :wink:

Will nur sagen:
IT ist eben so dynamisch, es gibt ständig neue Trends, die auf alten aufbauen, sie aber auch erweitern. Denn die IT wird auch immer durchgreifender für all unsere Lebensbereiche. Deswegen wird es immer komplexer. Und es braucht mehr „Experten“ für die verschiedenen (neuen) Bereiche.

Vernetzte Heim-Systeme mit Siri und Alexa? IoT-Lautsprecher, die man an das vernetzte TV anschließt?
Das digitale Auto, das per App gesteuert wird und theoretisch autonom fahren kann?

Wenn man dies alles miteinander vernetzt, entsteht zwangsläufig eine höhere Komplexität, mit dem Potential für mehr Fehler und natürlich auch bedingend, mehr Zeit in mehr Tests investieren zu müssen.

IoT ist eine der größten Katastrophen der Neuzeit. In diesem Bereich wird geschlampt, bit zum GetNo - vor allem im Bereich Security. Früher war es mal wichtig, dass eine Kaffeemaschine exzellenten Kaffee macht. Heute ist sie outdated, weil sie kein WLAN nach IEEE802.11ac hat und der Alexa-Skill fehlt. In den 80gern haben Menschen den Zensus boykottiert und heute darf Alexa alles freiwillig in die Staaten „submitten“ und Siri darf die intimsten Kalendereinträge vornehmen. Herrje - es gab mal ne Zeit, da hat man mit einem Telefon einfach nur TELEFONIERT !

Wenn mir die New Kids vom Block mal wieder zu nervig werden, dann sage ich immer „WÄHLSCHEIBE, BRIEFKASTEN, TELEFONZELLE !“ Dann ist Ruhe im Salon - damit können die erstmal nix anfangen.

@Stackoverflow hat absolut Recht - IT wird immer wichtiger für uns Menschen. Ich wünsche uns nur, dass DIE IT mal merkt, was genau die Menschheit voran bringt und was einfach nur noch absolut dämlich ist. Ich habe immer öfter das Gefühl, nur noch von Bekloppten umgeben zu sein.

:wink:

Meine Tochter (Teenager) hat mich letztens gefragt, wo auf einem Briefkuvert Anschrift, Absender und Briefmarke hin kommen… :wink:

Sag’ ich doch ! Und ich halte mich nicht wirklich für alt und ich bin das auch noch nicht…

Naja…

Man darf die Dinge auch nicht verteufeln. Viel Komfort und Wohlstand wäre ohne die Entwicklung der Informationstechnologie nicht denkbar.
Das gilt auch für moderne Software wie Docker und Kubernetes. Unter der Haube sind die auch noch in C und C++ geschrieben. Und sie erfüllen ihren Zweck bzw. füllen eine besondere Nische, z.B. die der besseren Ressourcennutzung, Verteilung, Skalierbarkeit und Redundanz.

IoT ist aus meiner Sicht eine verzichtbare Technolgie, die der Verkaufsförderung dient. Es gibt etwas, das nennt sich „Sweet Spot“: Irgendwann übersteigt die technische Komplexität von einem Produkt dessen eigentlichen funktionalen Nutzen. Gute Beispiele dafür: Kühlschränke, die automatisch Waren nachbestellen oder ein Herd mit Internetanschluss zum Nachschlagen von Rezepten. Man könnte jetzt auch Kameras mit Telefonie-Funktion anführen… oder umgekehrt :wink:
Man kann nun vortrefflich darüber streiten, wieviel Internet in ein Auto gehört und wieviel Technologie ein Auto braucht, um fahren zu können.
Man mag anführen, dass Autos vor 50 Jahren auch schon schnell fuhren und man damit die Alpen überqueren konnte,… dann wurden sie sicherer, mit der Vernetzung sind es heute sind es fast rollende Wohnzimmer - und mit einem Autopiloten wird das Wort „Auto“ vielleicht erstmals seinem Namen gerecht.

Tja, jetzt hat dieser Ingenieur doch tatsächlich eine Meta-Diskussion angestoßen. :slight_smile:

Was mich am meisten aufregt ist die Unbeholfenheit, und dass man der Technologie so ausgeliefert ist:
Android-Telefon übermittelt Standorte, obwohl abgeschaltet? Ätsch!
Sicherheitslücke im Router und Opfer einer Erpressung geworden? Pech gehabt!
Tja oder ganz schlimm: Du willst mit deinem Auto losfahren, aber der Bildschirm bleibt schwarz…

Der Volkszählung gegenüber konnte man sich noch verweigern. Das hatte keine Auswirkungen auf die Teilhabe an der Gesellschaft.

Teilhabe an der Gesellschaft ist heutzutage aber ohne Smartphone oder Internetanschluss kaum möglich.

Und der letzte Satz zeigt eine Fehlentwicklung aus meiner Sicht. Digitalisierung wird auch weitestgehend falsch verstanden - habe ich das Gefühl. Aber wann hat sich wirklich mal echt Gutes durchgesetzt. Gut ist eben oft ungleich kommerziell. Naja…noch kann ich mitreden - aber man wird auch älter. IT zieht gerade nicht so in die richtige Ecke - könnte irgendwie Bahnbrechender sein - das war schonmal anders…im Zeitalter von Emojis, die als Hauptfeature eine Betriebssystemupdates gelten, gehen einem hin und wieder aber auch die Gesprächspartner aus…

So long…

Leider kann man heute mit den Programmiermethoden von vor 30 Jahren keinen Blumentopf mehr gewinnen, damals war weniger als die Hälfte des Aufwands reines Coding. Der Hauptteil war konzeptionelle Arbeit und Testen.

Würde man das heute noch genauso machen hätte man einen erheblichen Wettbewerbsnachteil gegenüber Wettbewerbern, da es genügend Konkurrenten gibt die günstig anbieten und dann die Software beim Kunden reifen lassen.

Die Einkaufsabteilungen der großen Konzerne schauen überwiegend nur auf den Preis. Um diesen zu drücken werden dann schnell die Offshore Programmierer mit Stundensätzen von nur 1/3 ins Spiel gebracht. Dass die aber auch mindestens dreimall so lange brauchen und einen erheblichen internen Aufwand zur Koordination und internen Aufwand zur Qualitätssicherung benötigen mussten viele Kunden erst lernen.

In der heute schnelllebigen Zeit sind agile Methoden bei Programmierung und beim Testen nicht mehr weg zu denken.

Aber alles steht und fällt mit den Fähigkeiten der Mitarbeiter. Das was heute von den Hochschulen kommt muss erst Mal jahrelang ausgebildet werden. Oft haben sie nicht Mal die für das Themenfeld relevanten Programmiersprachen gelernt. Dazu haben sie nur rudimentär Kenntnisse von exotischen Programmiersprachen aus dem Forschungsbereich, aber sonst keine Erfahrung wie man aus einer Spezifikation ein funktionierendes Programm erstellt.

So kommt es letztlich auch zu dem Mischmasch an Programmiermethoden und einem riesigen Zoo an Tools, die aber die wenigsten alle überblicken. Die Folge sind dann das was man oben lesen kann.

Irgendwann heißt dann das Zauberwort Refactoring das alle Probleme beseitigen soll. Aber in Wirklichkeit wiederholt sich bei einem Moving Target dann die gleiche Situation wieder, nur mit einem anderen Zoo an Programmiersprachen und Tools.

Unter diesen Voraussetzungen sichere autonome Fahrzeuge auf die Straße zu bringen halte ich für sehr ambitioniert. Meiner Meinung nach muss man wie in anderen sicherheitskritischen Bereich einen Schritt zurück zu alten Techniken machen, und sich vorher überlegen wie es funktioniert bevor man über Try-and-Error was ausprobiert.

EM hätte eigentlich das KnowHow in SpaceX verfügbar. Denn wenñ die dort so chaotisch arbeiten würden wir bei Tesla, dann wäre SpaceX schon lange Geschichte. Aber ich vermute dass einfach die Menge der wirklich fähigen Leute sehr begrenzt ist, und diese deshalb bei SpaceX konzentriert sind.

DAS ist sehr wahr !!! In der Raumfahrt kannst Du Dir wenig leisten, weil es sehr schnell extrem teuer wird !!!

Was Du schreibst deckt sich auch sehr mit meinen Beobachtungen am Markt. Manchmal stehe ich tatsächlich bei Kunden vor einem wahnwitzigen Zoo aus sonstwas und man kann daran genau sehen, wie lange die Studenten oder Praktikanten im Unternehmen waren und das der nächste dann eben mit seinem Kram weitergemacht hat.

Ich wurde in der IT zu einem Zeitpunkt groß, als man noch vor einem Stück code saß und es bewundert hat, weil es einfach schön war - kompakt unglaublich kraftvoll, sehr durchdacht, robust und effizient !

Heute ist vieles einfach nur hingewurschtelt …

Ich finde ja - code kann schön aussehen und sein…ich wünschte mir mehr Hingabe und Passion. Codieren und Programmieren hat auch etwas mit Berufsehre zu tun !

Wenn ich statt code mal Brötchen setzten würde, dann würde ich im Laden vor 28 verschiedenen Angeboten stehen, eines häßlicher als das andere und nirgends bekommt man gescheit eine Scheibe Käse draufgelegt…

Aber es scheint hier ja tatsächlich einige Mitmenschen zu geben, die das ähnlich sehen - das ist sehr tröstend !

DANKE !

:wink:

Hey, die stabilsten Datenbanken bauen sich die Leute selber in Access…*grins
Mein ehemaliger Chef hat auch irgendwann in Weißrussland programmieren lassen, weil die Jungs einfach deutlich günstiger waren und die Qualität auch nicht schlechter, als das was die Freelancer hier gebastelt haben.

„Beauty is the ultimate defense against complexity.“ (David Gelernter)

Solchen Code schreiben wir heute noch:
:arrow_right: Wir suchen C++-Entwickler! (... und weitere Mitarbeiter)
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