Ich bin am letzten Juni-Wochenende von der Schweiz nach England (und wieder zurück) via Eurotunnel gefahren. Weil ich mich am Eurotunnel „leicht“ verfahren habe, möchte ich berichten, wie das da genau funktioniert und was das Tesla Navi falsch gemacht hat. Soll niemand so ins Schwitzen kommen wie mir das gerade passiert ist
Grundsätzlich:
Es gibt einen Supercharger NACH dem Check-In, VOR dem Zoll. Genauso funktioniert das auch in Folkestone, und der Charger ist nur bei der Abfahrt auf der jeweiligen Seite erreichbar - ist auch sinnvoll, da ist der Akku noch warm.
So sah meine Irrfahrt aus:
Oben in der Mitte habe ich mit einem kleinen Kreis den Fehlerpunkt markiert, an dem mich das Navi falsch geschickt hat: Ich sollte Abzweigung 2A nehmen, der Check-In war dort aber mit Abfahrt 2B ausgeschildert. Ich habe dem Navi getraut und bin komplett in die Irre gefahren. In dem Bereich gibt es mehrere Ebenen, und wenn man einmal vom Kurs abgewichen ist weiss das Navi nicht mehr, auf welcher Ebene sich das Auto befindet und schlägt dann beispielsweise die 3.Ausfahrt von einem Kreisel vor, den der arme Fahrer 20m über sich erkennen kann
Weil ich nur noch 13% im Akku hatte, bin ich wie schon erwähnt leicht ins Schwitzen bekommen, glücklicherweise konnte mich die Beifahrerin zum Supercharger Calais lotsen (links unten im Bild, „Les Terasses de Coquelles“) - ich hatte an dem Punkt das dringende Bedürfnis, auf Nummer Sicher gehen zu müssen. Der SuC liegt ziemlich abseits und in der Nähe ist nur ein **-Hotel, das für spontane Lade-Gäste mit Wünschen zur Verpflegung nicht wirklich eingerichtet ist.
Den Akku auf 70% geladen und einen weiteren Versuch zum Eurotunnel gestartet, dieses Mal ohne Probleme. Der Check-In verläuft praktisch automatisch mit Kennzeichenermittlung und einigen Fragen auf einem Touch-Bildschirm. Hier unbedingt die richtige Spur nehmen, natürlich gibt es auch Spuren, bei denen der Touch-Bildschirm auf der rechten Seite ist.
Direkt nach dem Check-In kommt ein Parkplatzbereich mit einem Terminal (im Bild: Boulevard du Kent). Dort findet man dann ganz prominent den ursprünglich geplanten SuC sowie (Stand Ende Juni) gegenüber die Baustelle für weitere sonstige Ladesäulen
In diesem Bereich gibt es überall gut sichtbare Bildschirme, die aufzeigen, wann für welchen Code das Boarding beginnt - eigentlich ähnlich wie an jedem Flughafen. Den Code, bestehend aus einem Buchstaben und einer Ziffer, bekommt man beim Check-In ausgedruckt und diesen Zettel soll man an den Rückspiegel hängen, damit das Personal, was dort recht präsent ist sehen kann, ob man vielleicht schnell mal Richtung Zoll fahren sollte oder noch lange nicht dran ist.
MIt diesen Erfahrungen bin ich die Rückfahrt deutlich entspannter angegangen, bin dann aber ebenfalls wieder auf einen Fehler reingefallen Beim Check-In wurde mir alternativ ein eine Stunde früherer Termin angeboten, den ich ohne gross drüber Nachzudenken angenommen habe. Nächste Meldung: „Boarding in 15min“. Zu wenig zum Laden wie geplant und einen Back-Knopf gibt es NICHT. So sind wir dann nach der Ankunft erneut zu dem bereits bekannten Suc Calais gefahren und haben nur soviel geladen, dass der nächste Stop auf einer Französischen Raststelle problemlos erreichbar war.
Rückblickend hat aber alles ganz anständig funktioniert. Weil wir durch den Streik des britischen Bahnpersonals Verspätungen hatten und der Plan, am Ziel in Birmingham Essen zu gehen dann schnell aufgegeben haben, haben wir einen Verpflegungs- und Ladestop an der M40 bei Oxford („Welcome Break Oxford“) eingelegt, gerade noch rechtzeitig, bevor die den Betrieb auf Nacht umgestellt haben. Beste Raststellenanlage, die mir bisher untergekommen ist, auf dem Rückweg haben wir dort dann auch gefrühstückt.