Elektromobilität in Presse und Internet (nicht Tesla) (Teil 1)

Zu den scheinbar optimistischen Zahlen für die nächsten Jahre würde ich anmerken, dass es gut möglich ist, dass die Stimmung demnächst kippt. Damit meine ich, dass Elektroautos plötzlich der letzte Schrei sind, jeder eines haben möchte und Benzin/Diesel-Autos als veraltet, stinkend und lärmend wahrgenommen werden, als die Technik von gestern, als die Technik der alt werdenden Eltern.

In absehbarer Zeit könnte, angetrieben von jüngeren Bürgern, die heute noch mit dem Fahrrad fahren und die Abgase persönlich kennen, das Elektroauto wünschenswert werden. So etwas kann schneller gehen, als man erst denkt.

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Ich kann zu den optimistischen Zahlen auf Norwegen verweisen wo ich einen großen Teil meiner Zeit verbringe.
Im Großraum Oslo ist man überall regelrecht von BEV umzingelt. Wo man steht oder fährt sind rundherum sehr viele BEV zu sehen. Auch sehr viele deutsche Wagen. Vor allem der Audi ertron fällt durch sehr häufige Präsenz auf. Aber auch der neue VW ist schon oft zu sehen. Ich muss immer schmunzeln wenn hier jemand schreibt: „Ich habe einen Tesla gesehen und er hat mir sogar zugewonnen“. In Norwegen = Tennisarm :smile:

Im Moment werden deutlich über 60% aller Neuwagen rein elektrisch gekauft. Nur noch jeweils 6% sind Diesel oder Benziner. Neben den Rednecks gibt auch noch ein paar Anwendungen wo der BEV noch nicht ganz so gut passt. Aber das ist wenig.
Die ganze Situation ist sehr schnell gekippt. Trotz anfangs schmalem Angebot. Es will keiner mehr einen ICE kaufen. Da würden auch Prämien nicht helfen. Eine Disruption halt.
Das steht gerade auch Deutschland bevor. Es hat bereits gezündet. Begrenzender Faktor dürfte nur noch die Verfügbarkeit sein.

Es wird sehr schnell einen sehr großen Knall geben.

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du solltest schon die ganze Story zu Norwegen erzählen …

erzähl du sie doch, ich bin gespannt wie sie weitergeht.

Das wird hinkommen.

Wenn alle 50Mio PKW in Deutschland auf einen Schlag BEVs werden, benoetigt das 15-20% mehr elektrische Energie. Kann man selber mit Hilfe der allseits (naja, nicht bei allen Politikern wie man gesehen hat) bekannten Grundrechnungsarten und 15 Minuten Internetrecherche ausrechnen.

Fuer 30% BEVs waeren das dann so 5-6%, diese Reserven sollte das Netz jedenfalls haben.

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Habe ich getan und kann ich bestätigen. Bin auf ca. 20% mehr Elektroenergie gekommen.

Aber so plötzlich wird es auch wieder nicht gehen. Es werden ja nicht sofort alle Autos ersetzt. Selbst, wenn alle Autofahrer sofort auf Elektroautos umsteigen wollten, würden sie doch ihre vorhandenen Autos erst noch „auftragen“.

Jedenfalls gehen wir in dieser Hinsicht interessanten Zeiten entgegen.

Ganz genau diesen Umstand uebersehen die Leute, selbst so gebildete wie Harald Lesch („ja aber was ist wenn 1.000.000 Leute gleichzeitig mit 350kW laden“ :scream: )

Das dauert schon noch 10-20 Jahre, bis alle auf BEVs sind. Also sagen wir 1-2% mehr pro Jahr? Das kann man eigentlich durch Einsparungen anderswo reinbekommen.

P.S.: Steh ich auf der Leitung? Wieso quotet dat Ding nicht richtig?

Typografische Anführungszeichen (unten und oben) sind irgendwie hineingerutscht. Im quote-Tag gehen nur die einfachen.

Ich denke @readyroom spricht auf die schlechte Energiebilanz von Norwegen an, die Tatsache, dass sie 2% des weltweiten Öls absetzen und sich damit ein paar E-Autos leisten. Die E-Autos sind eine super Sache und großes Kino, danke an Norwegen… Der Rest ist eher schlecht :slight_smile:

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Na, das ist es nicht. Habe jetzt gar keine mehr drin, trotzdem quotet das nicht richtig. HILFE :wink:
Ach pfeif drauf, mache ich nur den schoenen Thread kaputt mit der Jammerei :zipper_mouth_face:

Hats sowas für Tankstellen auch gegeben?

Sowas kommt halt raus, wenn man eine Studie macht mit irgendwelchen Annahmen. In wenigen Jahren reichen ein paar 10.000 Schnelllader aus. EnBW und Co bauen massiv die DC Lader aus, überall dort wo man sonst immer AC erwartet hatte. Das wird schon… :slight_smile:

Arte-Doku. Quintessenz wird schon zu Minute 1:45 gesagt: „Und wenn die vermeintlich sauberen Energien nur eine Illusion wären? Wenn sie letztlich sogar verheerendere Auswirkungen hätten als die fossilen Energien?“

Davor sogar davor schon Polemik: „Die Leute sind davon überzeugt, sie wurden davon überzeugt, dass Sie nur ein Elektroauto fahren müssen um alle CO2-Probleme aus der Welt zu schaffen.“ Reines Strohmann-Argument: Hat das irgendwer behauptet?

Habe ja nichts gegen eine sachliche Diskussion der eAuto-Problemseiten und Vergleich mit Alternativen, aber so ein Einstieg nimmt einfach die Glaubwürdigkeit und Diskussionsgrundlage.

Auf Youtube gleich mit Tesla-Symbolbild und immer wieder Tesla im Film. Stöhn :roll_eyes:

https://www.arte.tv/de/videos/084757-000-A/umweltsuender-e-auto/

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@Epikur Der Grundkanon in der Doku ist: was bringt es uns, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben?

Ich kann die Kritik nachvollziehen: „Wie fair ist es, so zu tun, alles wäre „nachhaltig und sauber“, wenn es nicht so ist?“

Es geht hier ja nicht darum, dass Verbrenner so toll wären aber es noch mehr offene Fragen gibt, zuviel unkontrolliert wird, in der Gewinnung der notwendigen Rohstoffe (von denen freillich nicht nur BEV abhängig sind) und der Sicherstellung von Umweltstandards.

Ich stimme dem Einstriegszitat zu: es ist falsch anzunehmen, dass uns das BEV vor dem Klimakollaps schützen könnte - es ist ein kleiner Teil davon aber die größten Herausforderungen stehen noch vor uns.
Und gerade bei den energie- und ressourcenhungrigen Industrienationen muss sich mehr tun, als nur auf BEV und Erneuerbare umgesattelt werden.

Das führt aber zum Umwelt und CO2-Thema.

Wie wir sehen ist das ganze ein extrem komplexes Thema, es spannt sich zwischen der Herstellung, dem Konsum und Betrieb, des Recyclings und andern CO2-Treibern auf. Es gibt keine Technologie, die ohne Einfluss auf unsre Umwelt ist oder je sein wird.

Selbst mit der besten Recyclingquote (99,9…%) werden wir am Ende alles aufgebraucht haben. Das ist der Lauf der Dinge.

Aber „wir“ dürfen nicht so tun, als ob hier der Stein der Weißen gefunden wurde, dabei blind sind, von den aktuellen Auswirkungen aber dabei andern probieren den Spiegel vorzuhalten.

Verstehe die ganzen Bekloppten nicht…

Natürlich lösen eAutos nicht alle Probleme und schaffen auch ein paar neue um die man sich kümmern muss. Die Frage ist aber: Welche Alternative ist besser? Der Aussage, eAutos sind vielleicht noch schlimmer als Verbrenner die am Anfang des Films vermittelt wird würde ich nicht zustimmen.

Sicher, so kann man es auch nicht sagen, dass ICE besser sind, anstelle von BEV. Etwas im Hinterkopf sollte man bei arte auch die französische Art zur Kontroverse behalten, man will sich streiten und auch gern mal provozieren.

Das gefällt mir, weil es zeigt, dass sich keine einfache Antwort auf ein komplexes Problem finden lässt.

Gerade beim Beispiel: Produktion von Rohstoffen oder Komponenten für xEV oder EE, die mit Kohleenergie betrieben wird (bspw. Chile, China, usw.). Zur Zeit muss eben die Kröte geschluckt werden, dass wir global noch weit weg von 100% EE sind, dass Produktions- und Transportketten noch stark von fossilen Energieträgern abhängen (z.B. kommt kein Tesla CO2 neutral nach Europa). Umweltstandards sind noch nicht überall so umgesetzt, wie es nötig oder wünschenswert ist.

Renault machte sich der Doku zu folgen wohl stark dafür, dass für’s BEV nachteilige Fakten aus dem Umweltbericht der franz. Energieagentur gestrichen werden.
Wäre es nun besser, wenn Tesla nur für die USA produzieren würde? Wenn man den Transport betrachtet, vmtl. ja - dafür dass knapp 2t oder schwerere PKW, meistens mit einer Person gefahren werden. Diese Aussage ist aber genauso einfältig, wie der Umkehrschluss.

Ich will in dem Fall Pufpaff zitieren: Es ist heute so anstrengend und schwierig, sich wirklich „gut“ zu verhalten aber so einfach, alles zu machen, was man als „schlecht“ bezeichnen kann.

Genau darum sollte in eMobility-Gemeinschaften aufgehört werden von „Verpestern“ usw. zu reden - es gibt einfach keinen Anlass dazu, sich über andere zu erheben.
Keiner von uns hier im Forum hat die Legitimation wirklich nachhaltig zu leben, es gibt keinen Grund für eine moralische Überlegenheit.

Diese Diskussion hätte vor 30 Jahren genauso stattgefunden, wie wenn wir in 10 Jahren mit der eMobility beginnen würden.

Darum meine ich, dass wir uns keinen Zacken aus der Krone brechen, einfach offen zu sagen, dass aktuell nichts perfekt ist, weder auf der einen noch der andern Seite.

Was wir tun ist eine Wette in die Zukunft, auf eine bessere Umwelt, auf einen besseren Planeten.

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Wir haben das Thema hier ja auch schon so oft diskutiert. Ein BEV ist natürlich heute schon besser als ein Verbrenner, aber eben nicht perfekt. Ich denke die ganze Diskussion um das BEV ist viel zu aufgeladen. Das BEV rettet nicht die Welt und gehört zu den teuersten CO2 Vermeidungskosten! BEVs schaffen auch neue Probleme die man nicht unter den Tisch kehren sollte. ABER… der Verbrenner ist ja bekannt dafür MEGA Probleme zu schaffen … Also Not gegen Elend…

Es wäre einfach gut, wenn alle die extreme Seiten ein wenig verlassen. Ich denke viele fühlen sich zurecht mit dem Verbrenner auf den Schlipps getreten weil es doch sehr häufig Anfeindungen gibt.

Ich fahre gerne BEV und es hat im täglichen Leben Vorteile, und auf Langstrecke erhebliche Nachteile. Für mich ist die Langstrecke nicht so häufig von daher ist das für mich okay und ich nehme die Nachteile in Kauf. Mir geht es in erster Linie um lokale Emissionen und natürlich auch um das CO2… aber in erster Linie um den Fahrspaß, Klimaanlage per Handy anmachen, Heizung per Handy… .einfach genial…

Natürlich nicht. Ich gebe z.B. freimütig zu, dass ich mir den Tesla gekauft habe, weil er geil fährt. Hat ein bissen was von fliegen.

Und weil ich selber eher der E-Technik zugeneigt bin. Und weil mir der Wahnsinn mit 1000 Nebenaggregaten und Abgasrückführung und Abgasreinigung, die die meiste Zeit nicht arbeitet und der ganzen andere Klimbim auf die Nerven geht. Manchmal denke ich, dass der deutsche Ingenieur nur zufrieden ist, wenn es möglichst kompliziert ist.

Dass der Tesla nicht stinkt, keinen Krawall macht und Dank 100% Ökostrom beim Fahren kein CO2 emittiert, ist mir dennoch sehr willkommen aber eher Nebeneffekt.

Also, nicht schlecht reden lassen. In 5-10 Jahren werden wir sehen, wer Recht gehabt hat.

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leicht offtopic, aber dieser Elektromotor ist einfach zu hübsch, konnte nicht widerstehen :slight_smile:

https://mobile.twitter.com/TechAmazing/status/1328102044348133377

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