Elektromobilität in Presse und Internet (nicht Tesla) (Teil 1)

Noch einmal OT…ich meinte ja auch das „optische“ Alter und nicht das „verbriefte“. :laughing:
LGH

Jeder ist so alt, wie er sich anfühlt… :stuck_out_tongue:

youtube.com/watch?v=AeAYRx89IyQ

Keine Ahnung, ob das hier schon diskutiert wurde. Habs heute auf Youtube gesehen. Werden die selben Typen wieder wie die Sau durchs Dorf getrieben.

Vorsicht! Nur mit einem Rotwein abends in Ruhe „genießen“ und immer daran denken, für den Bericht haben wir GEZahlt.

Ein paar Infos zur »Schwedenstudie« und wie man sie widerlegt:
edison.handelsblatt.com/erklaer … 6LTOLdo284

Wie willst du eine Studie widerlegen, wenn Tesla eben gerade nichts nachweist?

Die 140 kg/kWh von LG erscheinen realistisch. Da dieser Wert in nicht unerheblichem Maß von der formation/aging Strategie abhängt, kann man eigentlich nur hoffen, daß da bei Tesla „nicht am falschen Ende“ gespart wird?

Es ist fast ausgeschlossen, das die GF so viel Strom verbraucht:
140kg/kWh wären bei Nevada-Strommix ca. 0.5 kg CO2/kWh (ich weiß die GF läuft mit zugekauften EE-Strom und hat keinen Erdgas Anschluß o.ä. besitzt, d.h. die Wärme wird nicht mit anderen fossilen Energieträgern gedeckt), das würde demnach eine Stromleitung von 640MW zur GF1 im Durchschnitt bedeuten.

eia.gov/electricity/sales_revenue_price/ Table T2 sagt: 12.589.549 MWh Industriestromverbrauch von Nevada in 2017.
140kg/kWh/0.5kg/kwH*20GWh jährliche Zellproduktion = 5.600.000 MWh. = 44% des gesamten Industriestromverbrauchs.

Oder ist da ein Denk oder Rechenfehler drin?

Vermutlich werden Wärmepumpen verwendet um die verschiedenen Temperaturen zu erzeugen, wenn man geschickt vorgeht, kann man die Abwärme die an einer Stelle anfällt (z.B. bei der Kühlung), an einer anderen Stelle zu Heizzwecken nutzen.
Bläst man die Wärme nicht einfach in die Umgebung raus, kann man diese auch mit Wärmepumpen in einem Kreislauf nutzen.
Ähnliches gilt für den Strom zur Zellkonditonierung - der kann ja hin und her geladen werden.
(…)

In der Presse werden ja gern 170 kg/kWh angenommen. Ich vermute, dass die 140 kg/kWh von LG weit, weit über dem Ausstoß von Tesla liegen – vorausgesetzt, Tesla verwendet nicht ohnehin ausschließlich regenerative Energiequellen.

Natürlich macht Tesla keine Angaben, der Wert dürfte ziemlich volatil sein, und ist außerdem Indiz für den Wettbewerbsvorsprung.

Übrigens müsste die Mehrbelastung durch die Zellproduktion natürlich gegen die Minderbelastung durch die Nicht-Produktion aufwändiger mechanischer Komponenten aufgerechnet werden.

Dein Denkfehler ist, daß du dich nur auf den Teil der Produktion in Nevada beziehst. Die Studie beinhaltet aber auch die Herstellung der Ausgangsstoffe in den Ursprungsländern.

Die Schwedenstudie ist besser als ihr Ruf hier: Einige Interpretationen sind eher zweifelhaft/falsch, vor allem das was durch Abschreiben entstanden ist.
Genauso gibt es es aber auch von Befürwortern der Elektromobilität immer wieder zweifelhafte Argumente, wie z.B die Behauptung dass Tesla die Gigafactory mit Solarstrom betreiben würde. Das ist zu weniger als 1% der Fall, ich kam bei Rechnungen auf 0,4% . Selbst bei Vollausbau würde das Dach deutlich weniger als 5% des Strombedarfs decken.
Dank hohem Gasanteil (damit allerdings auch Fracking) ist der Strommix in Nevada CO2-mäßig besser als einige andere Länder. Dennoch bleibt ein großer CO2-Bedarf für die Produktion des Akkus.

PS: Ich hatte damals afaik mit 100kWh Stromverbrauch pro kWh bzw 50kG CO2 pro kWh Batterie gerechnet. 140kg erscheinen mir auch zu hoch, das müsste mittlerweile besser geworden sein.

„Dein Denkfehler ist, daß du dich nur auf den Teil der Produktion in Nevada beziehst. Die Studie beinhaltet aber auch die Herstellung der Ausgangsstoffe in den Ursprungsländern.“

Das reicht aber nicht aus, laut dieser Angaben hier:
ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4085040/
kommt man auf ca. 25-30 kg/CO2eq pro kWh (inklusive Transport der Rohstoffe um den halben Erdball).

Ich halte es für plausibel, das die Fabrik mit 70MW läuft und demnach das Solardach durchaus einen erheblichen Anteil liefern kann.
@Hendrik: Woher nimmst Du den Stromverbrauch der Fabrik?

Der eigentliche Fehler in der Schwedenstudie ist dass angenommen wird dass ein Auto mit 100 kWh Batterie nur genauso viel km fährt wie eines mit nur 25 kWh.

Davon dass eine Batterie bei der täglich nur ein Bruchteil der Gesamtkapazität ein Vielfaches der Energie im Verhältnis zur Größe durchsetzen kann wollen wir gar nicht reden.

Und das eine Batterie recycliert werden kann und die nächste Batterie nur einen Bruchteil der Energie benötigt um sie herzustellen!

Annahmen Verbrauch:
35GWh Batterieproduktion pro Jahr (langfristig 150GWh)
100kWh pro kWh Batterie

35GWh * 100 = 3,5 TWh = 3.500.000 MWh

Annahmen Stromproduktion
Dachfläche: 200.000qm, zu 5% genutzt
Ertrag: 400kWh pro qm
200.000qm * 5% * 400kWh/qm = 0,004 TWh = 4.000 MWh

4.000 MWh / 3.500.000 MWh = 0,11%

Mit dem jetzigen Ausbau also 0,1% aus Solarproduktion.

Das kommt afaik nicht aus der Schwedenstudie, sondern aus den Interpretationen der Studie.

Das wird sogar in der Studie in der Zusammenfassung erwähnt und gefordert:

Später gibt es auch noch über 10 Seiten Berechnungen dazu.

Die Schwedenstudie hat nicht mal aktuelle Lithium Zellen betrachtet!

Die Schwedenstudie als Metastudie konnte nur auf die zu dem damaligen Zeitpunkt verfügbaren Studien zugreifen und sagt deswegen selber ja, dass weitere Untersuchungen notwendig sind. Und genau so sehe ich das auch: Wissenschaftliche Studien sind besser als Glaube.

Immerhin gibt es sehr ähnliche Lithium-Zellen, die in der Studie berücksichtigt wurden. Für grobe Rechnung reicht das allemal aus. Ob das jetzt 20% mehr oder weniger Strombedarf hat, ist dann erstmal nicht so wichtig.

Genau, vermutlich sind aber die 100kwh schon zu viel.
Man mü0te den Anstieg parallel zum Hochfahren der Fertigung im Monatlichen Stromverbrauch (gibts auch auf der oben genannten Seite) sehen können.
Was man sieht ist aber ein deutliches Absinken…
Man sollte eigentlich auch die down-times der Fertigung deutlich sehen können.

Weil man das alles nicht sieht, heißt das im Umkehrschluß: „das geht im Rauschen unter“, was wiederum bedeutet, das es eher 20-10kWh/kWh sind.

Wobei das im Hinblick auf den CO2eq sowieso egal ist, denn Tesla sagt, EE-Strom zu beziehen, d.h. es kommt 0,0 dazu.

Was bleibt ist der Materialmix 25-30kg CO2eq/kwh und der Transport nach Europa.

LG verbraucht 140kg bzw umgrechnet bis zu 280kWh, damit ist die Gigafactory mit 50kg bzw 100kWH bis zu 2,8 mal effizienter. Das erscheint mir schon eine eher optimistische Annahme zu sein.
Da die Gigafactory wohl nie exakt einen kompletten Monat aus ist, wüsste ich nicht, wie man das in den Zahlen sehen kann. Gibt ja auch viele andere Einflüsse auf den Stromverbrauch in Nevada.

Hast du eine klare Quelle, wo steht, dass Tesla EE-Strom für die Gigafactory bezieht? Elon Musk hat bis jetzt ja nur eine Absichtserklärung für Ende diesen Jahres abgegeben.

Faktor 2,8 wäre ja ungefähr der COP von Wärmepumpen (je nach Temperaturnniveau) - just a coincidence?
Haben wir die Daten vom Ramp-up der Produktion? Dann könnte man die daneben legen, vielleicht gibts ja auch noch genauere Daten.

Das mit dem EE-Strom habe ich nur mal irgendwo beiläufig registriert, leider nein, allerdings - wenn sie schon für ihr SuperCharger-Netzwerk extra Verträge abschließen, warum nicht auch für den Rest?
Immerhin glauben wir ja z.B. auch BMW, das sie ihre Carbon-Fiber Produktion (leider ziemlich energieintensiv) vom i3 mit EE machen.

Wenn man wollte, könnte man die Rohmaterialien auch mit Tesla-Semis die mit EE geladen werden antransportieren und noch mehr reduzieren.