Ja. Wenn es lokale Monopole gibt, dann sollte der Staat eingreifen. Ich finde es immer noch erstaunlich, dass ausgerechnet die Stadtwerke so an der Preisschraube drehen. Da sollten doch eigentlich die Städte einen gewissen Einfluss ausüben können. Oder warum müssen ausgerechnet die ein Vielfaches von dem verlangen, was ein mittelständischer Bäcker (@EcoCarer) für AC-Ladungen nimmt?
Sollte es mit dem aktuellen Ladesäulen-Konzept tatsächlich nicht möglich sein, AC-Ladungen für 40 Cent kostendeckend anzubieten, müssen die Stadtwerke sich etwas ausdenken, z.B. netzdienliche 3,7kW-Säulen etc. Die meisten Stadtwerke scheinen aber nach wie vor sehr uninspiriert zu sein.
Ich bin da nicht zu tief im Thema. Jemand der sich beruflich oder als Betreiber mit dem Thema beschäftigt wird dazu mehr sagen können. Allerdings schätze ich das, wie so oft, ein Kampfpreis nur durch Quersubvention und Synergien entstehen kann:
Kundschaft für ein Einzelhandelskonzept
Kundschaft für ein Kino
Kunden für eigene (Strom)verträge
Münster ist da ein sehr passendes Beispiel: Als Kunde erhälst du an jeder Ladesäule im Stadtbereich kostenlos strom. Alle anderen zahlen 9,99€ pro Ladevorgang. Mittlerweile sind scheinbar auch 3. Anbieter über Hubject mit drin. Jeder Ladevorgang von denen bedeutet für die Stadtwerke allerdings ein Verlustgeschäft.
Eigentlich müssten anstatt der nicht funktionierenden Ladesäulen überall rote CEE Steckdosen mit kostenlosem Bezug für die Kunden sein. Das wäre für alle günstiger, als die aufgeblähte nicht funktionierende Infrastruktur die es jetzt gibt. Die Betreiber dieser Steckdosen bekommen dann für den abgegebenen Strom vom Staat oder Finanzamt einen Bonus. So würde man mit einfachen Mitteln die E-Mobilität nach vorne bringen.
Mittlerweile habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass ein einheitliches, einfaches System erschaffen wird. Anfangs hatte ich noch Hoffnung, aber mit jedem Jahr wird’s ja schlimmer.
Ich bin froh, über die App AirElectric, die hier ja auch schon diskutiert wurde, einen guten Überblick über die Preisstruktur der einzelnen Säulen zu bekommen. Die individuell vorhandenen Karten werden in der Liste der überhaupt verwendbaren Karten blau markiert und der ca.-Preis für die geplante Ladung (etwa: 40 → 80%) angegeben. Da kann man dann auch schauen, welche alternativen, günstigeren Anbieter es vielleicht noch gibt und um welche Karten man sich ggf. noch kümmern sollte…
Problem ist halt nur, dass Du nicht 5km weiter fahren mußt, sondern der Ladeverbund+ einen Bereich von rund 70x70km rund um Nürnberg mit AC-Säulen abdeckt und es dort so gut wie keine Alternativen gibt…
Und genau solche Auswüchse gilt es zu stoppen.
Preiserhöhungen von 40% sind imho eine absolute Frechheit und durch nichts zu rechtfertigen.
Das ist schwierig, die meisten Stadtwerke werden von Lokalpolitikern geführt bzw. beaufsichtigt, die entweder von Autofreiheit in „ihrer“ Stadt träumen (=> kein Interesse, irgendwas pro Elektroautos zu machen) oder die ihre letzte Dieselmotorenfabrik stützen wollen (=> kein Interesse, irgendwas pro Elektroautos zu machen).
Aspekte der Elektromobilität oder der alternativen Antriebe sind von zweiter Priorität und stellen eher Lösungsansätze für den ländlichem Raum und weniger für Großstädte dar.
Zu den vom federführenden Hausmeister Bamberger ausgearbeiteten Preisgestaltungen an Ladesäulen passt dieser Sketch noch besser
Was soll ich Deiner Meinung nach machen? Außer dass ich in der Abstimmung fürs Rausschmeißen gestimmt habe, habe ich als Einzelperson, die auch nicht in dem Gebiet wohnt, sehr wenig Möglichkeiten da aktiv zu werden.
Jetzt verstehe ich erst was Du mit dem ersten Post meintest. Ich dachte, dass Du von Maingau erwartet hast die Preise zu halten.
Was man machen kann? Das geht ins politische: Den zuständigen Landtags-/ Bundestagsabgeordneten ansprechen und mit sinnvollen Vorschlägen füttern und unterstützen.
Ich habe zum Beispiel geflucht, als die Förderbedingungen für PV-Speicher plötzlich geändert wurden und unseren Umweltminister angesprochen und die Situation erklärt und Lösungsvorschläge gemacht. Das wurde an das Resort weitergeleitet und floß dann in die überarbeiteten Bedingungen ein.
Viele meckern hier ohne sich um Lösungen zu bemühen. Das finde ich traurig und sinnlos. Du hast mit der Kündigung Deine Meinung vertreten. Gut so!
Naja, aber dann würden ja viele Strategien gerade mit Parken und Laden platzen oder eben mit einem großen Aufschlag funktionieren. Das passt aber im Grunde auch für meine Auffassung, dass AC Laden der Komfort wird und der wird halt was kosten…
Hier ist noch der Volltext als Ergänzung - ich finde es richtig.
Hallo Stefan,
wir danken Dir und allen EinfachStromLadern für das große Interesse und die zahlreiche Teilnahme an unserer Umfrage zur weiteren Zusammenarbeit mit Ladeverbund+.
Genau wie uns fiel auch Euch die Wahl zwischen 1.000 Ladepunkten weniger oder einem gleichbleibenden Preis für alle schwer. Trotzdem haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen, die Zusammenarbeit mit Ladeverbund+ ab dem 16.11.2020 vorerst auszusetzen. Insgesamt haben 67% der Teilnehmer für den Ausschluss gestimmt. 6% haben dafür gestimmt, die Zusammenarbeit weiterzuführen und zusätzliche Kosten an alle Kunden weiterzugeben. 27% waren für eine individuelle Bepreisung von Kunden, die an Ladeverbund±Säulen laden. Wir haben uns bereits mit Ladeverbund+ ausgetauscht und bedauern diesen Schritt zutiefst. Wir sind allerdings davon überzeugt, dass derartige Preisentwicklungen nicht förderlich für die weitere Entwicklungen der Elektromobilität in Europa sind. Für uns bedeutet dies kein endgültiges Ende der Zusammenarbeit. Wir bleiben weiterhin offen für einen partnerschaftlichen Austausch. Wir freuen uns, Euch weiterhin mit über 97.000 Ladepunkten eines der größten Ladenetzwerke in Europa anbieten zu können. Bei weiteren Fragen kannst Du Dich gerne an unseren Kundenservice wenden. Wir wünschen weiterhin gute Fahrt mit EinfachStromLaden.
Elektrische Grüße aus Obertshausen, Dein MAINGAU-Team
gut so. Der politische beste Weg. er zeigt den anderen „Ladeverbünden“, dass Kunden und Großkunden nicht bereit sind jede Kröte zu schlucken, oder sich von jedem (lokalen) Monopol in die Ecke drängen zu lassen. Wehret den Anfängen…
Ich finde hier das offene vorgehen und die Einbindung der kunden vorbildlich und lobenswert. Bitte in Zukunft weiter so. Nur zusammen kann man erfolgreich Dinge bewegen und dabei alle oder zumindest einen Großteil der Kunden mitnehmen.