Guten Morgen Forum!
Jetzt hab ich es auch getan und mir ein Model Y vorbestellt.
Meinen ersten Kontakt mit Tesla hatte ich in einem Store in Miami 2013. Die erste Auffälligkeit waren der Schalthebel und und sonstigen Schalter, die mir aus meiner damaligen E-Klasse sehr bekannt vorkamen. Dann erst der riesige Bildschirm. Die Verarbeitungsqualität des Model S im Showroom damals war noch sehr verbesserungswürdig und bei der Nennung des Preises hat man dann nur noch geschluckt. Damit war das Thema Tesla bis 2016 ad acta. Zufällig bei einem Berlin-Besuch lief ich dann auf dem Kudamm am Tesla-Store vorbei. Das Model X war frisch draußen. Hier war die Qualität schon anders und die hochgezogene Frontscheibe hat mich fasziniert. Dazu Platz ohne Ende. Aber bei der Größe für deutsche Tiefgaragen geeignet? Eher nicht. Bei den Flügeltüren war ich skeptisch, wie ich in meiner Garage da auch mal die hinteren Türen öffnen könnte – und auch bei der Technik, wenn da mal was kaputtgeht. Auch hier das Totschlagargument: der Preis. Als Privatperson kann ich steuerlich nichts absetzen und auch kein Firmenfahrzeug anmelden.
Beim Probesitzen des Model 3 - dieses mal gezielt im Store Berlin – im April 2019 war mir der Einstieg viel zu tief (ich bin halt groß und hab mittlerweile Rücken) und die Kofferraumöffnung zu klein. Dazu fehlte mir eine Anzeige direkt vor dem Lenkrad. Also doch Model S? Im Juli 2019 habe ich mir dann bei Fox-Cars in Aachen ein Model S85, Baujahr 2015, Kilometerstand 250.000, fürs Wochenende geliehen. Der Ein- und Ausstieg ist schon sehr tief. Der Kofferraum mit der Heckklappe ist unschlagbar und genau dass, was ich will. Der Hintern ist sehr breit und das Fahrzeug der Größe nach für die Tiefgarage an der Arbeit doch eher ungeeignet. Die ersten Kontakte mit dem Supercharger waren klasse. Und man findet auch Autohöfe mit Superchargern, an denen es besseres Essen gibt als vom Goldenem M oder der Krone (u.a. Hotel Van der Falk in Verviers (Belgien) und Autohof Pfalzfeld). Das man mit der Wahl der falschen Reifen viel Kaputtmachen kann, hab ich gehört. Auch ohne Motorgeräusch war das Model S dank der Reifen im Cuiser-Mode bei 70-100 km/h lauter als meine perfekt gedämmte E-Klasse mit Vierzylinder-Diesel mit 69 dB-Reifen. Das ist dann aber auch das einzige Geräusch, was man im Tesla hört. OK, wenn man voll aufs Pedal drückt, ist der Diesel viel lauter. Bei einem Auto – auch noch ein Vermieter - mit 250.000 km auf der Uhr war ich über den guten Zustand des Innenraums doch sehr überrascht. Das hatte nix mit Pflege sondern hochwertigen Materialien zu tun. Ein neues Model S wäre also perfekt.
Da wären wir wieder beim Preis, bei der Tiefgarage und dann auch beim Stand der Technik und einer Anhängerkupplung. Für ein drei Jahre altes Model S Facelift würde ich nicht bis zu 60000 € auf den Tisch legen, wobei es dann auch zumindest ein 90er sein müsste. Die Anhängerkupplung für den kleinen Anhänger zum Besuch beim Baumarkt und Recyclinghof fehlt komplett. Technikträger ist das Model 3, also auch Y, insbesondere bezüglich Akku. Wenn ich im Model 3 einmal drin war, hatte ich genug Platz. Das wird beim Model Y nicht anders sein. Der fehlende „Tacho“ in der Mitte ist wohl Gewöhnungssache, die Heckklappe lässt den Transport des berühmten Kühlschranks zu und eine Anhängerkupplung wird es geben. Das Updates „over the air“ kommen, ist immer noch einmalig.
Nun gibt es da natürlich noch die Konkurrenz.
Die hat sich spätestens mit der Preiserhöhung bei Ionity auf 0,79 €/kwh in der letzten Woche verabschiedet.
Auch wenn es da wohl bei den „Partnern“ Mercedes, VW, Porsche, BMW, Ford und Hyundai „Sondertarife“ gibt, ist das irre. Da fährt man aus Prinzip schon bei seinen 5-10 längeren Fahrten im Jahr an den Säulen vorbei.
Ford stellte einen sehr schönen Mustang Mach E vor. Er übernimmt alles gute von Tesla – fast eine Kopie des Model Y, vielleicht sogar vom Innenraum besser. Aber der Drive-Train?
Der (Volvo-)Polestar 2 sieht gut aus, ist preislich interessant, kommt aber aus China und bekommt noch nicht mal den „Sondertarif“. Die Schalteinheit sitzt in der Mittelkonsole, dass bin ich schon lange nicht mehr gewöhnt und will ich nicht mehr.
Mercedes und Audi sind zu teuer und haben zu wenig Reichweite (die wollen auch nicht richtig, mal ganz vorsichtig gesagt).
Kona, Ioniq, Soul gefallen mir nicht.
VW ID3 ist zu klein. Und da war doch auch noch was?
Ach ja, bei den Langstrecken Ionity etc.
Fazit: Tesla ist führend im Drive-Train. Danach kommt lange nix. Die Infrastruktur mit den Superchargern steht. Ionity hat sich disqualifiziert. Tesla begleitet mich schon länger. Also wird es jetzt auch einer. In Amerika steht die Auslieferung wohl kurz bevor. Wir werden wohl auf „Made in Grünheide“ warten müssen. Es wird nach langer Zeit wieder mein erster Neuwagen.
Bis dahin fahre ich zwar sehr komfortabel, aber leider mit Diesel, auch wenn mit Euro 6c. Lieber Daimler-Konzern: Ich war Euch lange treu und zufrieden, habe immer irgendwie sehr günstige Jahreswagen mit sehr wenigen Kilometern und guter Ausstattung irgendwo in der Republik ergattern können. Aber Ihr habt die Zeit verschlafen.
In diesem Zusammenhang einen Dank an Ove Kröger, Oliver Krüger, Dennis Witthus, Nino Zeidler, Stromgarage, Stefan Debera, Michael Schmitt, Björn Nyland etc. für die YouTube Videos und Timo Schadt für das T&E-Magazin.