E-Autostrom, Wärmepumpenstrom, Photovoltaik, Smartmeter

tl;dr: im schlechtesten Fall braucht man 4 Stromzähler und ein Smartmeter? Bürokratiewahnsinn - wie könnte man das verringern?

Ich habe eine Wärmepumpe und dafür einen eigenen Stromzähler. Manche lokale Energieversorger ermöglichen wohl, dass man die private Wallbox an den Wärmepumpenzähler anschließt und das E-Auto so kostengünstig laden kann. Meiner leider nicht; ich habe da angerufen und da wurde von einer „anderen Seite der Macht“ gefaselt, die das wohl nicht wollen würde.

Also brauche ich wohl einen weiteren Stromzähler, um einen separaten, günstigen E-Auto-Tarif nutzen zu können, den man aber nicht auf Verivox oder Check24 normal vergleichen kann, sondern auch nur auf lokale Angebote schauen kann? Die Vertragsbedingungen bei unseren Stadtwerken bekommt man nur auf Anfrage, ich verstehe nicht, was das soll. Bei den Anschaffungskosten von Zähler + Leitung verlegen + Wallbox (letztere lohnt sich für mich nur, wenn das alles insgesamt weniger kostet als der Mehrpreis vom normalen Stromtarif) muss man sich schon überlegen, ob man da wirklich spart - mein Elektriker hat leider verpennt, mir das Angebot mal zu schicken, da muss ich dann mal noch andere anschreiben.

Eine Photovoltaik-Anlage wäre ja noch gut, um eigenproduzierten Strom zu nutzen, sowohl für den Haushalt als auch fürs Model 3, dann wäre ich bei Stromzähler Nr. 4. Das ist doch Wahnsinn. Zusätzlich muss ich dann ggf. noch ein Gewerbe anmelden (soll evtl. wegfallen hab ich gehört?) Wobei es ja auch Zähler geben soll, die rückwärts zählen, wenn man Strom einspeist. Aber dann könnte ich die Photovoltaik nur für den Haushaltsstromzähler nutzen, nicht für den E-Auto-Stromzähler? (für den Wärmepumpenstromzähler lohnt es sich wahrscheinlich nicht, weil der Strom dafür stark vergünstigt ist)

Dann hab ich noch heute erst hier etwas über ein Smartmeter gehört, dass man braucht wenn man über 6000 im Jahr verbraucht? Ist das pro Zähler oder über alle Zähler? Könnten wir in ein paar Jahren auch hinkommen, wenn auch der 2. Verbrenner durch ein E-Auto ersetzt worden ist.

Wisst ihr evtl. von einer Petition oder einer Stelle (Zuständigkeit ist mir da ein Rätsel - Kommune, Land oder Bund? Wie gesagt faselte die Kommune was von einer anderen Seite der Macht…), wo man mal anregen könnte, dass dieser Schwachsinn mal gerade gezogen wird?

Sorry für diesen konfusen Post, aber evtl. weiß ich manches einfach nur nicht, was den Quatsch vereinfachen würde und jemand kann da evtl. Licht ins Dunkel bringen?

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Das ist ausdrücklich verboten !!! Und sehr teuer!!

@Venyo meint bestimmt einen 2Richtungs Zähler.
Den habe ich auch mit der neuen PV Anlage von meinem Netzbetreiber eingebaut bekommen.
Da ich auch eine Wärmepumpe habe und mein Auto NICHT über diesen Tarif laden kann,
gab´s halt eine PV Anlage.
Mich ärgert dieses Zählergetue allerdings auch. Nächstes Jahr wird meine PV noch mal aufgestockt und der Wärmepumpen Zähler ausgebaut. Dann habe ich nur noch einen Zähler mit Grundgebühr.
Ist eventuell eine Überlegung wert?
Grüße,
Tom

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Vermutlich brauchst Du dazu noch einen Solarmanager. Der ist verantwortlich für die, prioritäre Verteilung des Solarstromes.
Gruss HDE

@eggerhd
Meinst du meinen SMA Home Manager? Den habe ich natürlich eingebaut.
Weitere Diskussion darüber wird aber schon … Der letzte Auspuff … hier geführt.
Meine Antwort sollte nur kurz schildern, dass ich das selbe Problem habe/hatte.
Grüße,
Tom

Ein Zähler und riesige PV + Speicher, die den Strombedarf für Wärmepumpe, E-Auto, Haushalt (und erweitert auch E-Auto 2 in ein paar Jahren) abdeckt wäre die technisch und bürokratisch wahrscheinlich angenehmste Lösung, aber wirtschaftlich bin ich mir da nicht sicher. Wärmepumpenstrom kauft man schon stark vergünstigt; man rechnet ja schon beim normalen Haushaltsstrom eine Weile und kommt dann zu dem Schluss, dass die Amortisation doch ein paar Jährchen dauert - beim Wärmestrom wäre das dann nochmal deutlich länger. Außerdem braucht man halt gerade den Wärmestrom im Winter, in dem man weniger PV-Strom produziert.

Naja, haben jetzt mal einen Termin bei der Verbraucherzentrale zur Beratung gemacht, bin mal gespannt was da so raus kommt.

@eggerhd, stimmt, nen Manager, der den Strom der PV optimal verteilt, braucht man auch noch. Wenigstens sind das aber keine laufenden Kosten wie beim Smartmeter?

Also ganz im Ernst, ich finde das alles nicht besonders straightforward und mir scheint es nicht so als sei das mal alles vom Gesetzgeber durchdacht worden. 4 Stromzähler - geht gar nicht find ich.

Du willst vier unterschiedliche Tarife, aber die sollen nicht getrennt gezählt werden?!
Physikalisch hast Du da keine vier Kästchen hängen, da kann ich Dich beruhigen. Ich habe z.B. einen Zähler um den bezogenen und den gelieferten Strom zu unterscheiden. Wenn Du jetzt einen speziellen Autostrom haben willst ist es doch nur logisch, dass es auch dafür einen Zähler geben muss. Zwingt Dich ja keiner das so zu machen.

Und zu PV: Wenn Du eine so große Anlage baust, dass Du damit kräftig Geld verdienst ist es ja wohl logisch, dass Du Unternehmer bist und Steuern zahlen musst, aber auch Vorteile wie Abschreibung hast. Für kleine Anlagen geht es auch komplett ohne Finanzamt. So mache ich es und verkaufe trotzdem Strom (aber nur sehr wenig).

Also so schlimm ist das alles nicht, aber etwas Arbeit eben doch.
Du schaffst das schon! :wink:

Wahnsinn wie einem die Worte im Internet doch immer wieder im Munde verdreht werden. Als ob ich vier unterschiedliche Tarife wollen würde!? Ich will zwei Tarife und zwei Zähler, einen für den Verbrauch von E-Auto und Wärmepumpe mit vergünstigtem Strom (meinetwegen teurer als reiner Wärmepumpenstrom, aber günstiger als Haushaltsstrom) und einen Zwei-Wege-Zähler für den Haushaltstrom und Einspeisen von PV-Strom.

Die Abgabenstrafe dafür, dass man eine leistungsfähige PV mit >10 kwp baut und andere unausgegorene Regelungen sind einfach eine Sabotage der Energiewende. Und du faselst noch von „kräftig Geld verdienen“ bei Einnahmen von 8 Cent / kWh während man beim Bezug das Dreifache zahlt?

Was inhaltlich interessanteres:

  • ich hätte gedacht, dass ich auch Tarife mit eigenem Zähler überregional abschließen könnte so wie das bei Wärmepumpenstrom und Haushaltsstrom auch der Fall ist, das ist aber nicht so
  • E-Autostromangebote mit einem eigenen Zähler gibt es nur lokal. Wenn man Glück hat und in NRW von der westnetz GmbH beliefert wirde, gibt es z.B. folgenden günstigen Tarif: Erenja: Ladestrom von Erenja für Enomo Kunden
  • ansonsten muss man mal die eigenen Stadtwerke anrufen und nach den Konditionen fragen
  • abgesehen davon gibt es noch so Sachen für ausgefuchste Technikfans wie Tibber und die sonnen GmbH (letztere, wenn man bereit ist, zu seiner großzügig dimensionierten PV einen knackig teuren Speicher zu kaufen)
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Bei diesem Niveau bin ich raus.

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Wünschen darf man sich vieles ;o)))) aber es geht eben nicht alles … oder mit sehr grossem Aufwand…
Ich bekomme nicht mal 2 Tarife für Normal und/oder Auto… gibt es hier nicht…
oder ich müsste auch diverse Zähler setzen, natürlich jeder mit entsprechender Grundgebühr,
und dann lohnt es sich nicht mehr ;o(((

Ich habe für meine Wärmepumpe keinen extra Zähler mehr. Allerdings muss man das gut durchrechnen. Bei uns war die Ersparnis durch den Niedertarif nicht wirklich üppig. Dazu kommt noch die Grundgebühr für den „Wärmepumpenzähler“. Für mich hätte es sich nicht gelohnt. Allerdings hängt das auch davon ab, was für eine WP Du betreibst. Unsere PV mit Batterie steuert bei Überschuss (nach dem Batterieladen) die WP an und heizt den Wärmespeicher auf. Dies ist einen Großteil des Jahres sehr effizient.

Wärmepumpe an die PV Anlage anpassen, zb Warmwasser Bereitung tagsüber 13-16uhr oder so bringt mehr Ersparnis.

Die Grundgebühren steigen, die Strompreise auch. Am besten schmeißt man den WP beim Aufbau der PV Anlage raus. Billiger kriegt man den Zähler nicht los.

Mit PV-Anlage wird lediglich 1 (ein) neuer Hauszähler nötig, der je einen Zählerstand für Bezug und einen für Einspeisung bereitststellt. Gesonderte Verbräuche mit extra Tarif - wie Wärmepumpenstrom - brauchen allerdings m.W. dann 1 (einen) gesonderten Zähler je Spezialtarif, da ja der Bezug einzelner Geräte je Tarif erfasst und abgerechnet werden. Wie das bei Dir aussehen würde, sagt Dir sicher auch Dein Elektriker, wenn Dir die Info’s Deines Versorgers nicht verständlich sind.
PS: Der (neue) Zweirichtungs-Hauszähler mit Errichtung PV wird m.E. kostenlos vom Netzbetreiber eingebaut und es gilt für diesen weiterhin nur ein Meßstellenbetriebspreis (in der Regel in Grundkosten des Versorgers enthalten).

Guck doch mal hier: § 14a EnWG
Wenn dein Stromversorger nicht explizit verbietet ein E Auto mit WP Strom zu laden, würde ich deinen Elektriker fragen, ob er dir vom WP Stromzähler ein Kabel legt, um die Wallbox anzuschließen …!
Laut Gesetz ist es ja ausdrücklich erlaubt

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Hallo,
Mein Problem ist das ich gerne einen Autostrom Tarif mit Pv überschussladen kombinieren möchte. Hat jemand schon so etwas in funktionierend ?

openWB kann PV-Überschuss perfekt und auch Awattar lässt sich einbinden.
Guck mal hier im Forum nach dem Thread. Kevin, der Eigentümer antwortet da auch selbst.

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Ein anderer Elektriker meinte, dass die Intelligenz zur Verteilung des PV-Stroms gar nicht in der Wallbox stecken muss, sondern er würde da eine Steuerung zwischen PV und weiterem Zeugs (Wärmepumpe, Wallboxen) schalten wollen, die das regelt. Ist das richtig? Ich weiß nicht, ob das die ganze Wahrheit ist. Z.B. das Thema „Aufwecken, wenn länger kein Ladestrom geflossen ist“ - ist das nicht beim Model 3 nötig und muss das nicht die Wallbox können?

Meistens wollen die ABL+Steuerung oder Mennekes inkl. Steuerung liefern und das wird teuer!

Frage ihn mal, ob Du das selbst parametrieren kannst, was er da liefern will. :wink:
Wenn nicht, musst Du ihn für jede Änderung anrücken lassen, was auf Dauer sehr teuer wird.
Das schalten von weiteren Verbrauchern würde ich lieber mit SmartHome Technologie machen. Setzt allerdings Dein Interessen an IT voraus und kostet am Anfang Zeit. Dafür bleibst du flexibel, kannst es jederzeit günstig erweitern und so parametrieren, wie Du es willst: Der Appetit kommt beim Essen! :slight_smile:
Dass die Intelligenz nicht in der Wallbox stecken muss(!) ist teilweise richtig: Die Wallbox muss halt gesteuert werden können (Leistung) und je nach Auto braucht es auch Kommunikationsfähigkeiten mit dem Auto.

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Jo, er sprach von Mennekes meine ich. Gesagt habe, ich dass ich gerne zwischen „E-Auto nur per PV-Strom laden“ und „E-Auto bis eingestellter Abfahrtzeit voll laden - was durch PV-Strom nicht reicht, dann halt aus dem normalen Netz holen“ unterscheiden möchte.

Ansonsten sollte denke ich relativ unverändert sein, was ich möchte:

  1. PV Strom für aktuellen „normalen“ Stromverbrauch nutzen
  2. PV Strom übrig? Dann über Wallboxen E-Autos laden (aktuell 1 E-Auto, in Zukunft 2; zweite Wallbox wird jetzt schon eingebaut)
  3. Immer noch PV-Strom übrig (oder E-Autos voll)? Dann Wärmepumpe über PV-Strom betreiben
  4. Immer noch PV-Strom übrig? Ins Netz einspeisen

Zukunftsmusik:
Zweites E-Auto sollte als Hausstromspeicher genutzt werden können. Gerade für Home Office - Tage, die ich jetzt auch langfristig machen werde, wäre es doch gut, wenn das Auto Nachts fürs Haus Strom liefert und tagsüber über die PV wieder geladen würde, um den Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen.
Ich weiß nicht, wie wahrscheinlich das ist, dass die Möglichkeit fürs Model 3, es als Hausstromspeicher zu nutzen, mal als Update kommen wird?

Ist mit SmartHome dann sowas wie Raspberry Pi - Konfiguration gemeint? Ich bin Programmierer, allerdings habe ich gar keinen Spaß daran, mich in meiner Freizeit mit User-unfreundlichem Zeugs zu beschäftigen, dass man schnell kaputtkonfiguriert und man sich dann erstmal stundenlang auf Fehlersuche begeben kann - ist das bei SmartHome eher so oder funktioniert das super?

Edit: einzelne Verbraucher steuern und alles darauf hin optimieren, ob denn gerade die Sonne scheint, habe ich auch gar keinen Spaß dran. Ich finde es gut, Teil der Energiewende zu sein, aber ich will mein Leben nicht komplett auf Stromverbrauchsoptimierung umstellen.

Smarthome läuft meist auf Raspi. Es gibt verschiedenste Systeme. Kostet etwas Zeit die Einarbeitung, aber gibt schöne Oberfläche und macht Spaß.

Auto als Hausstromspeicher kannst Du vorerst vergessen. Tesla kann das nicht, die Wallbox kann das nicht und der Netzbetreiber duldet es nicht.

Bzgl. verschiedenster Ladelogiken: Da gibt es noch viele Varianten, die man gern berücksichtigen möchte, wenn man es mal verstanden hat. Speziell in Verbindung mit Hausakku.
Weiterhin sage ich nur 70% Einspeisegrenze als Stichwort. Alles was über 70% ist darf nicht eingespeist werden und würde verloren gehen, wenn man es nicht anderweitig nutzt. Das zu automatisieren geht dann mit SmartHome (Waschmaschine starten oder den extra Tauschsieder für den Warmwasserspeicher, den den füberschüssigen Strom in Wärem umsetzt, usw.
Ganz wichtig in meinen Augen: Phasenumschaltung! D.h. man kann einphasig laden und wenn genug Strom vom Dach kommt wird automatisch auf zweiphasig umgeschaltet. So kann man auch schon geringe PV-Leistungen nutzen, aber auch größere.

Ich habe die openWB als Wallbox bestellt. Die kostet rund 1300 Euro zzgl. Einbau und kann alles, was Du Dir nicht einmal vorstellen kannst (natrülich auch Phasenumschaltung). Ist besser und billiger, als Mennekes und Du hast alle Freiheiten für die Zukunft. Das ist übrigens auch ein Raspi zur Steuerung drin und die Software ist Open Source und wird ständig weiterentwickelt. Die Oberfläche ist aber super und mit der Software unter der Oberfläche hast Du nichts zu tun. Die werden zu gegebener Zeit z.B. auch ein Upgrade anbieten, um den Autoakku als Hausspeicher nutzen zu können… (wenn das denn überhaupt mal erlaubt sein wird).
dein Elektriker wird nicht begeistert sein, wenn Du die beistellen willst, aber installieren wird er sie (sonst suche Dir einen anderen Elektriker, wenn er mauert!).
openWB hat hier einen eigenen Thread und der Chef (KevinW) beantwortet hier selbst Fragen. Gibt aber auch eine openWB-Forum und natürlich einen eigenen Herstellersupport. Soll ein sehr guter support sein, hört man immer wieder. Genial finde ich, dass es ständig neue Softwareversionen mit Erweiterungen gibt. Wie Tesla :slight_smile:

Viel Erfolg!

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