Dilemma mit PV-Anlage und Powerwall

Hallo Tesla-Energy Freunde,

wir versuchen bereits seit einiger Zeit eine PV-Anlage mit ~15kWp und einer Powerwall in Köln installieren zu lassen. Die Installationsbetriebe, die auf der Tesla Website in der Umgebung aufgelistet sind, antworten leider eher spärlich auf E-Mails und Anrufe. Dennoch ist es uns gelungen 2 Angebote zu beschaffen, welche preislich auch völlig akzeptabel sind. Leider beträgt die Installationszeit immer mindestens 8 Monate.

In direkter Umgebung gibt es allerdings weitere PV-Firmen, die eine deutlich schnellere Lieferzeit/Installationszeit haben, dafür aber kein Tesla Powerwall zertifizierter Installationsbetrieb sind und somit keine Powerwall anbieten. Die Entscheidung für eine Powerwall steht allerdings fest und über die Sinnhaftigkeit möchte ich, bei allem Respekt vor der Erfahrung hier im Forum, nicht diskutieren, danke.

Ich würde mich über ein paar Meinungen freuen, ob man erst die PV-Anlage (bei Installateur A) installieren lassen könnte/sollte und dann später eine Powerwall (bei Installateur B) dazu baut (Ist ja AC-Speicher, also technisch eigentlich machbar), oder lieber alles aus einer Hand und dafür dann die bitteren Lieferzeiten in Kauf nehmen sollte. Vielleicht hat ja jemand bereits Erfahrungen gesammelt.

Danke schonmal für eure Unterstützung!
~Chris

Kein Problem. Ich hatte auch zuerst die PV Anlage und habe zwei Jahre später eine Powerwall einbauen lassen. Die Powerwall hat mit der PV Anlage dank AC Anbindung so gut wie nichts zu tun. Und ob die CTs zur Messung der Erzeugung nun im Gateway sitzen oder im worst case ein zusätzlicher Neurio für 200€ verbaut wird, macht das „Kraut auch nimmer fett“ wie man bei mir sagt :wink:

Moin!
Steuerlich ist zu beachten, dass man sich die Umsatzsteuer für den Speicher nur dann vom Finanzamt erstatten lassen kann, wenn der Speicher gemeinsam mit der PV installiert und berechnet wurde. („Eine Anlage“)
Bei einer späteren Nachrüstung geht die Vorsteuer auf die Powerwall flöten.
Ist jedenfalls die mir bekannte bisherige Praxis.
Auf jeden Fall nochmal checken, denn das ist ja richtig Geld…

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Das was @Vigeliensch sagt ist korrekt.
Dazu kommt, dass es ggf. noch Förderprogramme gibt, die nur bei neuer PV mit Batterie gelten.

Warten kann sich also sehr auszahlen.

Technisch gesehen, können es 2 verschiedene Installateure machen, das ist kein Problem.
Trotzdem war es bei mir damals wichtig, dass beides auf einer Rechnung und somit von einer Firma gekommen ist. Zum einen wegen der Vorsteuer wie Vigeliensch schon schreibt und zum anderen für die Förderung (bei mir Bayern).
Von technischer Seite musst du noch berücksichtigen, dass das Tesla Gateway direkt an der Hausverteilung zwischengeschalten werden muss, eventuelle Smartmeter der PV Anlage auch. Somit müssten 2 Firmen die Hauptverteilung öffnen und ändern, was zu einem gewissen Doppelaufwand und somit höheren Kosten führt.

Lohnt sich der Geldwerte Vorteil für Förderung samt Powerwall für die mind. 8 Monate Wartezeit im vlg. zu zum Ertrag der PV, welche du in ein paar Wochen installiert bekommst?

Beispiel:

  • Ertrag durch PV in 8 Monaten 5.000kWh x EUR 0,3 = 1.500 EUR Ertrag, Förderung für Speicher <1.500, damit wohl besser gleich PV ohne Speicher zu bauen
  • Ertrag durch PV in 8 Monaten 5.000kWh x 0,3 = 1.500 EUR Ertrag, Förderung für Speicher >1.500, damit wohl besser zu warten (nachdem du ja unbedingt die PW willst)

Kalkulationsparamater kannst dir natürlich nach belieben anpassen.

Die Rechnung hast du aber so gemacht, dass die 5000 kWh voller Eigenverbrauch sind oder wie kommst du auf 30 ct?

Wir wollten auch erst eine Anlage mit Powerwall, nachdem das gute Stück nirgendwo lieferbar war (die 8 Monate sind da ein Platzhalter) war die Frage bei uns nur noch E3DC, Senec oder eine andere Hybridlösung, letztlich wurde es eine Senec-Anlage weil die gesichert lieferbar war. Die 8 Monate wären für uns damals aber auch kein Klemmer gewesen.

Das Tesla-Kontaktformular war übrigens ein völliger Reinfall, der Besuch im Store war auch nicht erhellender. Der einzige zertifizierte Solarteur in der näheren Umgebung mit Tesla-Zertifizierung hat über das letzte Jahr keine einzige Powerwall bekommen und verbaut, das läuft jetzt alles über das E3DC-Portfolio.
Bei unserem Finanzamt ist es zwecks Umsatzsteuer-Rückerstattung so, dass nur DC-Gekoppelte Anlagen rückerstattungsfähig sind. Bei AC gelten spezielle Konditionen, die von der Powerwall nicht erfüllt worden wären. Hier lohnt es sich mit dem Finanzamt Rücksprache zu halten. Danach kannst du dich auch richten.

Als mittlerweile Exil-Kölner werfe ich mal Elektrotechnik Breitbach in den Raum. Die hatten bei uns (allerdings 2019) die Powerwall recht kurzfristig montiert.

Kann ich allerdings nicht mehr uneingeschränkt weiterempfehlen. Gibt aber auch nicht viele Handwerker, die tollen Service können…

Lediglich als Kalkulationsbeispiel. Muss entsprechend auf die eigenen Gegebenheiten angepasst werden wie z.B.:

  • Stromverbrauch untertags, wo PV den Eigenverbrauch mehr oder weniger decken würde
  • Kosten für Strombezug
  • „Kosten“ des Eigenverbrauch! (Bezug minus Einspeisetarif - idR „lohnt“ es sich zu verbrauchen es sei denn man hat einen extrem geförderten Einspeisetarif und sehr geringen Bezugstarif)
  • Erlös für Einspeisung
  • Geschätzte Tagesproduktion anhand Ausrichtung Anlage (perfekter Winkel mit Dach gegen Süden vs. Ost-/West-Dach mit 45° Neigung und ev. Verschattung)
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Erstmal danke für die vielen Antworten!

Das wäre tatsächlich richtig Geld, das würde sich ja nicht lohnen (siehe @rsarkezi). Wir müssten klären ob das in NRW/Köln ebenfalls so ist, aber so wie ich hier einige Antworten deute scheint dies durchaus der Fall zu sein.

Das habe ich eben leider auch gesehen, damit wären 1400€ von NRW auch nochmal futsch.

Danke, werde ich mir mal anschauen. Auf der Website gibt es fast keine Informationen dazu, dass sie Powerwalls installieren und unter der Liste bei Tesla tauchen diese auch nicht auf. Gibt es zusätzliche noch eine „inoffizielle“ Liste?

Ich weiß echt nicht warum soviele Kunden vertröstet werden. Die Tesla Powerwall hat aktuell eine Lieferzeit von knapp 8 Wochen. Heute bestellt. Im April geliefert.
Das sage ich als Tesla Powerwall Partner.
Und aktuell auch durchaus kurzfristig lieferbar.
Ich kann mir lediglich vorstellen dass man (Installateur) mit anderen Speichern mehr Geld verdient. Weil Tesla halt einen fixen Preis auf der Website angibt. Klingt praktisch nach der Praxis der ICE Vertriebs Taktik.

Aber lasst euch nicht unterkriegen. Powerwalls sind lieferbar. Wenn man nur will :wink:

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Laut EEG gelten PV und Speicher während einer Periode von 364 Tagen installiert und durch den Netzbetreiber abgenommen als eine Anlage. Das gilt auch für die Förderung des 10000 Dächer Programms in Bayern.
Der Nachweis muss nicht durch die Tagesgleiche Rechnung erbracht werden. Das steht dort nirgends. Sondern lediglich die Installation muss neue PV und Speicher sein. Aber nicht zwingend durch die gleiche Firma
Klar macht es die Förderung einfacher.

Die hatten damals das Tesla Zertifikat online stehen meine ich. Habe auf die Schnelle zumindest ein Foto einer Powerwall 1 auf deren Webseite gefunden. Vlt man anrufen und nachfragen.

Ich hatte hier folgende Situation: Wir haben die Anlage erweitert mit zusätzlichem WR und zusätzlich sollte noch ein Akku-Upgrade in die Senec-Box - alles innerhalb des besagten Jahres. Mir sagt sowohl das Finanzamt als auch der Steuerberater, dass das zusätzliche Akkumodul getrennt zu betrachten ist und nicht als Teil dieser Anlage gilt sondern als reines Privatinteresse. Ergo muss der Akku auf eine eigene Rechnung und darf steuerlich nicht berücksichtigt werden.
Das ist jetzt nochmal etwas anders als die Betrachtung wenn das alles neu gebaut wird, deine Erklärung klingt schon logisch.

Vielleicht hängt die Handhabung vom Bundesland ab.
Für NRW kann ich sagen, dass sowohl das Finanzamt als auch die ProgressNRW und 1000 Dächer Kommunen Förderprogramme da sehr streng sind.

Wir haben unsere Powerwall über den von Tesla vermittelten Solateur bekommen.
Das hat super funktioniert. Die PW war mehr oder weniger sofort verfügbar und wurde zusammen mit der gesamten PV Anlage installiert.
Der Anschluß bzw. die Freigabe durch den Netzbetreiber hat dann erheblich gedauert.
Ich überlege noch, ob ich eine zweite nachrüste - die wird dann im Winter aber auch nicht voll.
Mal schauen, ob es demnächst nicht ein schönes Förderprogramm gibt.

Damit hast du auch das (berechtigte) Argument der Kritiker, dass ein Speicher sinnlos ist (es sei denn man möchte unbedingt x Stunden Autarkie auch ohne Sonne):

  • wenn du nichts produziert, kannst auch nichts in den Speicher laden
  • wenn du zuwenig produzierst (mit oder eigenverbrauch) wird der Speicher auch nicht voll
  • wenn du viel produzierst, wird der Speicher schnell voll (meist am frühen Vormittag)
  • wenn Speicher klein (4-6kWh) und Verbrauch hoch (2kW/h) ist der Speicher am Nachmittag/Abend nach 2-3h wieder leer und bezieht erst recht Netzstrom
  • wenn Speicher groß (>20kWh), dann musst auch auch gut 20kWh plus Eigenverbrauch pro Tag produzieren, dass es überhaupt voll wird
  • wenn Speicher groß (>20kWh), aber kaum Verbrauch über Abend/Nacht (deutlich <20kWh), dann hat den Speicher am nächsten Tag mit viel Produktion auch wieder schnell voll am Vormittag

Daher kann ich mich nur den Empfehlungen vom photovoltaikforum.com anschließen (Auszug):

  • Flächen sinnVOLL belegen, was nur geht
  • kein Speicher
  • Wärmepumpe, BEV (anstatt Speicher)
  • Strom sparen wo sinnvoll möglich und Überschuss einspeisen (bezahlt die PV-Anlage!)
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Ja, da hast du völlig recht.

Wir haben soviel PV wie möglich auf das Dach gemacht.
Mit der einen Powerwall kommen wir ziemlich genau durch die Nacht, wenn wir uns etwas zusammenreißen.
Die Powerwall ist in der Tat am frühen Vormittag voll, wenn die Sonne scheint. Wir haben noch drei fahrende PW’s sprich BEV’s, die sind aber meistens den Tag über unterwegs.

Trotzdem finde ich die PW nicht sinnlos - im Gegenteil, wir sind von März bis September autark. Ob sich das rechnet? Keine Ahnung, wir haben haben aber unseren Beitrag zur Energiewende geleistet, mehr PV geht nicht sinnvoll drauf. Wir wollen keinen Gewinn erzielen. Und wir fahren auch nicht Tesla weil die besonders günstig sind oder weil es sich ‚rechnet‘.

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in jedem PV Post kommt über kurz oder lang die Sprache auf das PV Forum. Dort werden seit Ewigkeiten die gleichen Meinungen vertreten. Kein Speicher. Heizstab böse. Immer die gleichen scheinbar seit den 90er Jahren unveränderten Mantren.

Wer heute noch glaubt mit 6,x cent Einspeisevergütung die Anlage zu bezahlen, bei dem ist der Taschenrechner kaputt.
Wer heute noch behauptet ein Speicher der über seine Lebenszeit von (MINDESTENS) garantierten 10 Jahren 250 Zyklen pro Jahr zu je 13,5 kWh macht ist unsinn … sorry da hört’s bei mir auf.

250 Zyklen pro Jahr (wir lassen so Sachen wie Leistungspuffer bei kleineren Anlagen oder bei großen Verbrauchern unter Tags mal beiseite. Ich lade zB bei 14 kW Erzeugung mein Auto mit 16,5kW wenn die Powerwall über 50% ist)
Eine Powerwall hat 13 kWh sind 3250 kWh. 10% Verluste (real gemessen) sind zu berücksichtigen. Also 3200 kWh zu 30c/kWh (check24 wirft jetzt gerade im billigsten Fall 40c/kWh aus!!) sind 960€ die man für den aus dem Speicher entnommenen Strom zahlen müsste. Eingespeist wären das 3600 kWh gewesen (ich rechne bewusst schon immer schlecht) zu 6,53c bei einer Anlage die im April 22 in Betrieb geht. Das sind 235€ Einspeisevergütung. Also eine REINERSPARNIS von 720€ (wieder schlecht gerundet!) sind in 10 Jahren 7200 Euro.

Ohne Strompreissteigerungen.

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