Die Gewerkschaft rettet nur den sozialen Frieden.
Und wenn eine Firma in die Insolvenz geht, rettet auch keine Gewerkschaft irgendwas.
Es wäre gut, wenn die Gewerkschaften - insbesondere bei VW - etwas von ihrem hohen Ross runterkommen würden.
aha und dann? Die Gewerkschaften kämpfen für ihre Mitglieder. Dafür sind sie da.
Sorry, auch die Gewerkschaft kämpft für die eigene Bilanz und Arbeitnehmerrechte. Dass dafür die Leute eingestellt bleiben ist eine Bedingung dafür.
Die überzogenen Forderungen von Haustarifen, Zusatzentgelt und 4-Tage Woche (wenn ich das schon höre kriege ich den Würgkrampf) sorgen dafür dass weniger Leistung für mehr Geld in die Firma läuft.
Dann braucht man sich nicht wundern wenn Stellenabbau die erste Sparmaßnahme ist oder sich eine Milliardeninvestition drei Länder weiter mehr rentiert als den Standort zu halten.
Wäre ich eine Firma würde ich mich nie einem Tarif anschließen sondern im Haus Verhandlungen führen mit Anlehnung an einen Tarif. Alles andere ist seit ca. 10 Jahren kapitaler Selbstmord. Solang das Geschäft gut läuft kann man mitgehen und es sich leisten, was passiert wenn es schlecht geht sieht man jetzt bei an den Paradebeispielen VW, ZF, Thyssen etc.
Da rummst es gewaltig. Selbst ein kleines Licht wie ich kostet die Firma über 100.000€ im Jahr, das muss man erst mal reinholen.
Das ist richtig.
VW hat auf der anderen Seite gerade für 2023 über 5,2 Milliarden € an seine Anteilseigner ausgeschüttet (9€ pro Aktie).
Hätte VW unter Blume die Höhe der Dividende aus dem Jahr 2021 (7,50€) beibehalten, wären in 2022 1,20€ und im Jahr 2023 1,50€ insgesamt in den ersten 2 Jahren „neuer Zeitrechnung“ somit 2,70€ pro Aktie übriggeblieben - zum Investieren (Einsparungen an zu leistenden Steuern wegen des geringeren Gewinns sind noch nicht berücksichtigt).
Somit wären die jetzt geforderten Einsparungen bereits für die Zukunft investiert und könnten ihre Wirkung entfalten.
Nichts von den „überzogenen“ Forderungen findet sich nachher im Tarif wieder. Man wird IMMER! herunter gehandelt. Part of the Game.
Ach, 8 zusätzliche Freie Tage oder 27,5% eines Monatslohns zusätzlich zu 1% mehr Gehalt über Inflationsausgleich hälts du als nicht überzogen? Oder der Zweite Teil mit über 18% einer ERA zusätzlich noch oben drauf.
Davor schon über 100% eines Monatsbrutto zusammen als Urlaubs oder Weihnachtsgeld.
In dem Jahr wurde ein Arbeitsplatz für die Firmen einfach mal über 10% teurer obwohl die Inflation bei lächerlichen 1,4% lag.
Direkt nach dem Abschluss hat unsere Firma eine Umstrukturierung angekündigt, die Gewerkschaft hatte für 150.000€ eine Wirtschaftsprüfung als Gegenmaßnahme laufen lassen.
Ergebnis: Stimmt so, Sie dürfen entlassen.
Dazu sage ich nur eins: Danke IG Metall.
VW will auch zukünftig so fette Dividenden auskehren. Von daher müssen zwingend die leidigen Personalkosten runter. Das geht auch, wenn man nur die Produktion sieht. Alte Fabriken weg mit Denkmalschutz und neue bauen mit maximaler Automation.
Ist nur das Problem mit den ganzen Leuten?
Also da denke ich schon, dass dafür den Betriebsrat und die Gewerkschaften Aufgaben bleiben.
Meinetwegen sogar doppelt so hoch.
Mit Sicherheit brennt aber bei VW der Busch hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit und mit Sicherheit ist die Forderung nach 4 Tage Woche ein Problem (das ist es aber generell, nur laufende Förderbänder und verkaufte Autos erwirtschaften die Gehälter).
VW hat es versäumt mehr Geld in innovative Neuentwicklungen zu stecken. Der Aufstieg von BYD im Bereich PV und Batteriespeicher um 2015 herum war ja nicht unbekannt, der von Tesla ebenfalls nicht. VW hatte seinen „Clean Diesel“ und die Entwickler hatten die Hosen voll und es ist voll daneben gegangen.
Die jetzt zutage tretenden Probleme sind die Folge von 15 Jahren Missmanagement und den damit verbundenen Einsparmassnahmen. Nur sind sie aufgrund des Wachstums nach dem Konjunkturtief (Finanzkrise 2008) und der Niedrigzinsphase verdeckt worden und die 40 Milliarden aus dem Dieselskandal fehlen auch.
Da wäre viel Platz für viel höhere Dividenden und Boni der gesamten Belegschaft gewesen.
und was davon landet hinter im Tarif? Sorry, bin da nicht im Thema aber mir sind Arbeitnehmerrechte schon wichtig.
Das sind alles Dinge die im Abschluss von 2019 mit drin waren und jeder Arbeitnehmer unter IG Metall und Elektro bekommen hat.
Das haben 2019 fast 4 Millionen Beschäftigte durch diesen Abschluss erhalten. Bei Bedarf Google nach T-ZUG A IG Metall 2019. Kurz darauf kam der T-ZUG B dann 3 Jahre später kam noch der Transformationsbaustein mit 18,4% Monatsbrutto noch obendrauf.
Zusätzlich zu den Gehaltserhöhungen von über 10% innerhalb von 4 Jahren. und 3.000€ Inflationsausgleich pro Mitarbeiter die vom Arbeitgeber getragen wurden…
Im Gegenzug hat man mit dem Arbeitgeber Arbeitszeitreduzierungen auf 32h/Woche ausgehandelt um Kündigungen auszuschließen, beschränkt auf 3 Jahre. Diese 3 Jahre laufen nächstes Jahr aus, darum wurden auch einige Tarifbindungen bereits aufgelöst um Kündigungen durchzuführen…
Etwas OT, aber der Tarifvertrag der IG Metall umfasst viele Bestandteile die deutlich über 13 Gehälter hinaus gehen. Darunter neben Urlaubs- und Weihnachtsgeld auch sowas wie T-Zug A, T-Zug B und Transformationsgeld.
Bei großen Unternehmen sitzt die Gewerkschaft auch immer im Aufsichtsrat, hat also schon sehr früh beste Einflussmöglichkeiten und auch Insiderwissen. Aber anstatt wirtschaftliche Vorgänge mit guter Dynamik an die Mitarbeiter weiterzugeben, geht es meist nur träge bergauf mit den Forderungen.
Die Probleme von VW liegen hauptsächlich:
- Management versagt
- Tarifvertrag
Wie hats Diess so schön gesagt, wenn ich hier produziere muss man eben auch produktiver sein. Wie das geht zeigen andere.
@agev Hast Du für die Werte eine Quelle? Danke!
UBS anscheinend.
So wie bei Opel wo die Mitarbeiter ausgelutscht wurden und am Ende trotzdem gehen durften?
Der Personalaufwand der VW AG lag im Jahr 2023 bei 49,755 Mrd. Euro. Das sind knapp 15,5% vom Gesamtumsatz und 16,8% der Gesamtkosten einschließlich Vertriebs- und Verwaltungskosten.
Da scheint mir rein optisch der Balken bei Labour recht kurz oder der Großteil der Personalkosten entfällt tatsächlich auf den indirekten Bereich. Ich nehme an, dass da der besondere Fokus bei den Kürzungen liegen wird. Zudem kann man davon ausgehen, dass die Anteile der Personalkosten bei der Marke VW in Deutschland höher liegen als im Durchschnitt der VW AG.
Die höheren Batteriekosten lassen sich zum großen Teil aus der Verwendung von LFP-Zellen bei BYD erklären. Es ist mir unerklärlich, wieso es so lange dauert, bis bei den günstigen europäischen Modellen LFP-Batterien Einzug halten. Bei Tesla gibt es sie jetzt bereits seit 4 Jahren.
Ich habe auf MSN einen AMS-Bericht gefunden, der meine Vermutungen stützt: Hochlohnland Deutschland - VW an der Spitze: VW hat weltweit die höchsten Lohnkosten
„Aus einem internen Dokument, das Reuters vorläge, ginge hervor, dass die Zahl der bei der VW AG – verwaltet sechs deutsche Werke – beschäftigten Fabrikarbeiter zwischen Juni 2019 und September 2024 um mehr als 8.000 Personen kleiner wurde. Die Zahl der Verwaltungsmitarbeiter stieg im gleichen Zeitraum jedoch um rund 4.000 Angestellte.“