Die Mär vom sauberen E-Mobil

Absolut. Das klingt aber ganz anders als auch schon.

Was ist denn deine Empfehlung für 2020, wenn du den Blick mal von 2040 abwendest?

Und 10m2 in der Innenstadt zu blockieren nur um seinen Popo zusammen mit 2t Material zum Friseur zu befördern; das wird die Bevölkerung vielleicht noch lernen, ist unter dem Strich ganz viel verschenkte Lebensqualität.

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Genau an das, was du beschreibst denke ich, wenn ich sage, dass ein BEV mit 2,xt nicht das Mittel der Wahl für die Zukunft sein kann und ich denke, dass man hier fair und gerecht argumentieren kann. Selbst ein e208 und eine Zoe, sind für ihre geringe Größe sehr schwer, mit knapp unter 1,6t.
Das tut im Schadstoffausstoß nichts zur Sache, ist aber dennoch ein langfristiger Aspekt.

Meine Empfehlung für 2020, im Hinblick auf ein schadstoff- und klimagasarmes Fahrzeug?

Zum einen hängt es davon ab, wie diszipliniert ein potentieller Interessent läd, welche Lademöglichkeit jemand hat und was die Anforderungen an das Fahrzeug gestellt werden.
Ein PHEV kann Sinn machen, wenn man damit unzugehen weiß, klar ist, dass es kein wirksames Bonus-Malus-System für Ladeverweigerer gibt.

Auf goingelectric machte sich ein Nutzer die Mühe und errechnete vers. CO2-Szenarien, bei denen ein solches Fahrzeug etwas schlechter als ein Ioniq EV abschneidet, was aber in sich ein super Ergebnis ist.

Wer etwas ziehen muss, was mehr ist, als ein Fahrradträger, kommt entweder um relativ teure Mittel- und Oberklasse BEV nicht herum oder aber greift auf HEV und PHEV zurück, die es u.a. ab Kleinwagenklasse, vorallem aber ab Kompaktwagengröße gibt.
Also festzuhalten ist, wenn jemand „nur“ ein Auto zum Pendeln braucht und Lademöglichkeiten bestehen, sollte nix vom BEV abhalten. Wer Zuglasten hat und unterhalb einem bestimmten Fahrzeugmaß (<4,5m) bleiben will, kommt noch nicht drum herum teilelektrisch zu fahren.

Ich verlinke dies hier nach Möglichkeit:

Quelle: Grafik für Freunde und Skeptiker: CO2 von E-Auto vs. Verbrenner - Allgemeine Themen - Elektroauto Forum

Die Wahrscheinlichkeit dass man mit einem Kompaktwagen größere Lasten zieht, ist auch bei den Verbrennern nicht so richtig hoch. Dort werden werden auch Fahrzeuge ab Passatgröße dafür genutzt.
Für den Grünanhänger oder einen Fahrradträger gibt es mittlerweile ausreichend BEV Alternativen.

Da ist die Frage, was schwerere Lasten sind - sind das über 1.400kg oder weniger?

Es gibt aktuell kein BEV, in der 4m-Klasse, welches bis zu 900kg ziehen kann.

Rechtlich gesehen, darf auf eine als Fahrradträger zugelassene Kupplung, keine Zuglast befestigt werden, nur eine Traglast. Was aber „machen“ und „dürfen“ betrifft, ist eine andere Sache.

Ne, aber die Zoe schafft 750kg und die Koreaner dürfen mittlerweile auch die 300kg Grünschnitthänger ziehen.
Und ganz ehrlich, ich habe noch nie einen Clio oder einen Polo mit einem 900kg Anhänger gesehen. Warum sollte es das als BEV geben?

Was die Zoe schafft und laut Gewährleistung darf, sind leider zwei Paar Schuhe. Würde ich sie mir als Neufahrzeug besorgen und mit AHK ausstatten, wäre lt. dreier Renault-Händler die Gewährleistung auf Antrieb und Akku weg. Zudem will ich kein Crossover oder SUV fahren, daher ist der Kona raus.

Es ist nicht so, als ob man es nicht will, es geht aktuell nicht. Die MéganE eVision ist hier ein sehr guter Ansatz und so muss sich auch nach unten durchsetzen, dass fähige BEVs auf den Markt kommen. Auch eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für Mieter/Mietwohnungen ohne eigenen Stellplatz ist ein komplexes Thema.

Aber um zu sehen, wie u.a. Klein- und Kompaktwagen 750kg oder etwas mehr ziehen, brauch man nur auf den nächstgelegenen Sportflugplatz gehen.

Ich hab den Eindruck, dass meine Argumente „lächerlich“ seien, aber es gibt neben vermeintlichen Vorbehalten noch einige „weiße Flecken“, die (auch wenn sie sich langsam schließen) auf die nächsten 2-5 Jahre bestehen.

Oder anders herum gesagt, wie kann man fordern oder voraussetzen, dass ich mir ein 40tEur+ Fahrzeug, wie ein M3SR+ zulege, wenn ich weder den Platz zum unterstellen, noch eine sinnvolle Ausnutzung eines Fahrzeugs dieser Größe sicherstellen kann?
Ich hab keine Kinder zu versorgen oder sonst einen Grund, mehr als einen Kleinwagen zu fahren, was meine Mobilität absolut abdeckt. Ich will nicht zwangsweise mehr kaufen, als ich brauche.
Das ist auch ein Thema, was u.a. im Thema Klimaschutz, Umweltschutz, CO₂ allgemein - #1881 von Sicknote diskutiert wird.

Man kann es daher auch als „Mär der Sauberkeit“ betrachten, dass es gut wäre, wenn wir Autos konsumieren, die jeweils in die nächst-größere Wagenklasse rutschen oder gar in die Übernächste. Das Ganze geht dann in die Richtung „Super-size-me“. Damit erzeugen wir keinen großen Effekt in der Einsparung, das Ziel muss sein, auf gleichem Verhältnis sparsamer zu werden, ansonsten tritt der Rebound-Effekt in Kraft.

Jetzt kann man sich natürlich fragen, ob Sportflieger eine relevante Zielgruppe sind, wage ich mal zu bezweifeln…

Word. Es ist vollkommen hanebüchen. Und man weiß gar nicht was man darauf sagen soll. Meinetwegen sollen die Sportflieger RAMs fahren, die Gruppe ist so klein, dass es statistisch nicht relevant ist, es scheint nur ums theoretische Recht bekommen zu gehen.

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Unser Smart forfour EQ hat auch ne Anhängerkupplung und darf 750 kg ziehen, ohne Garantieleistungen zu verlieren. Ist zwar mit der Zoe nicht vergleichbar aber wir sind happy damit.

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Schön fände ich es, wenn man nicht alles als „hanebüchen“ bezeichnet, weil es nicht der eigenen Sichtweise entspricht - Pluralismus tut ganz gut.

Gegenfrage: Also ist alles mittlerweile perfekt und es gibt keinen Bedarf einer Änderung, wir haben also für alle Klassen das passende Angebot und fähige BEVs, haben wir auch schon alle eMobility verkehrsseitigen Umwelteinflüsse auf sehr gutem Niveau, global?

Für eMobility zu sein, bedeutet nicht, alles gut-zu-heißen und über die Vernunft hinweg zu verteidigen. Es geht hier nicht um eine Ideologie, obwohl ich den Eindruck habe, dass es hier zum Teil so verstanden wird.

Wenn wir die Abhängigkeit zwischen fossiler Energieerzeugung in Fertigung und Mobilität kritisieren, wo brechen wir uns hierbei einen Zacken aus der Krone?
Ich versuche halbwegs ehrlich mit dem Thema unzugehen und hier gibt es auch kein Tabu für mich.

Wenn wir auch langfristig weiterdenken, führt kein Weg dran vorbei, dass auch der Ressourceneinsatz bei BEVs reduziert werden muss. Denn wenn wir übers Klima diskutieren, müssen wir über einige Jahrzehnte hinweg denken, also ist auch die aktuelle Technologie, ein Mittel zum Zweck aber nicht das Ende der Fahnenstange.

Drum tut’s mir nicht weh verschiedene Blickwinkel einzunehmen, lokal, global, heute und zukünftig. Alles führt langfristig zur eMobility, jedoch haben wir zum aktuellen Stand nicht überall unsre Hausaufgaben gemacht.

Oder?

Es wurde nicht „alles“ als hanebüchen bezeichnet. Sonst stünde dort „es ist alles hanebüchen“. Lediglich die Sportfliegersaga wurde so bezeichnet.

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Gibt es eine relevante und unrelevante Zielgruppe? Ist meine Mobilität weniger wert, vollelektrisch betrieben zu werden? Muss ich im Zweifel auf ein PKW verzichten, weil er auf nächste Zeit nur teil-elektrisch sein wird?
Wenn ich in meine Vororts-Straße schaue, dann sehe ich viele Autos, mit praktisch keinen Lademöglichkeiten, wie’s bei all denen im Geschäft aussieht, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass noch viel Arbeit zu tun ist.

Und all die PKW auf der Straße vor’m Haus, die noch oder nur mit einem Verbrenner betrieben werden, sind definitiv ein gewisser Marktanteil. Wir freuen uns, dass BEVs nun im Oktober knapp an die 9% am Neuzulassungsanteil erreicht haben, das bedeutet aber, dass die restlichen 91% entweder nicht abzudecken waren oder es in der Kundenwahrnehmung nicht als attraktiv genug angesehen wurde.

Egal welchen Grund es gab, ob Lieferzeiten, Kosten, Anwendungsspektrum, Leistungsparamenter (Reichweite, Ladegeschwindigkeit, …) oder was anderes: es braucht noch Zeit und mehr Modelle.

@tesla-andi Darf ich fragen, ob der eSmart euer primäres Auto ist oder als Zweitwagen genutzt wird (wozu er durchaus tauglich sein kann, das ist nicht abwertend)?

Offenbar weiss aber der Normalfahrer nicht damit umzugehen und die 90% aus der Grafik sind schlicht eine Illusion. Das geht gar nicht mit einem Fahrzeug das nur ca. 35 km weit elektrisch fahren kann: Eine einzige Fahrt nach Italien im Jahr, und schon ist man bei 15% Benzinanteil.

Die Realität zeigt, dass Realverbräuche von PHEV ggü. Normverbrauch in Deutschland 250% bei privater Nutzung betragen und gar 400% bei Geschäftswagen. Das würde in etwa einem PHEV mit 30% bzw. 20% Anteil elektrischer Strecke entsprechen. In der Grafik liegt man damit hoch oben in der CO2-Wolke des Graphen.


PHEV-FS-EN-sept2020-0.pdf (569,5 KB)

Und dann noch der Wunsch nach Anhängelast bei gleichzeitiger maximaler Fahrzeuglänge von 4,5 m. – Wirkt nach arg gesuchtem Sonderfall der Nischenanwendung.

Kernaussage: BEV landen bei 10-20t, kompakte PHEV bei 20-30t, in der Grafik fehlende Dickschiff PHEV wie sie sehr zahlreich verkauft werden wohl bei 30-50t und die Verbrenner und 100%-fossil-Hybriden sind alle komplett raus, selbst bei illusorischer Annahme von lediglich 5t Emissionen aus der Produktion.

Die Antwort was man heute kauft ist somit klar: Ein neues BEV, oder einen gebrauchten PHEV gepaart mit einer eisernen Ladedisziplin.

Oder man lässt das mit dem Zweitwagen gleich sein, und besorgt sich E-Bike und Kinderanhänger.

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Im Zweifel wird es darauf hinaus laufen, dass Einschränkungen kommen.
Ist halt so.
Und nein, Straßenparker sind aktuell erstmal keine Zielgruppe.
Jeder, der einen Stellplatz mit Schuko hat ist überwiegend erstmal schon mal BEV fähig.

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Es ist ein Zweitwagen neben unserem Model S, den wir fast ausschließlich in der Umgebung nutzen. Ein Fahrradheckträger war auch angedacht um damit Ausflüge zu machen, wurde aber wegen Corona zurück gestellt. Immerhin wurde der Wagen vor Corona im ersten Jahr 12.000 km bewegt.

Ganz im Gegenteil. Wenn man gelegentlich mal was transportieren muss, ist so eine AHK gerade beim Kleinwagen sehr praktisch. Alle Bau und Möbelmärkte bieten Anhänger an. Wenn man keinen SUV fahren will und keine Kinder hat, ist so ein Kleinwagen mit AHK eine vernünftige Alternative.

Ich hätte „viel Anhängelast“ schreiben sollen (>1400 kg). Das mit den Mietanhängern ist darunter doch spielend möglich.

Ich zitiere mich da jetzt einfach mal selbst…:wink:

Mein erstes Auto, ein Toyota Corolla von 1996 durfte mit seinen 75 PS, 4,10 Meter Länge und etwas über einer Tonne Leergewicht bereits 1.200 kg ziehen, also mehr als das M3. Der ist etwa vergleichbar mit den heutigen Polos und Co.

Mein „Grünschnittanhänger“ hat ein zul.GG. von 1.300 kg, das darf ich mit dem M3 nicht mehr voll ausnutzen.

Beim eGolf scheint es ja gar keine Möglichkeit zu geben nachträglich eine AHK zugelassen zu bekommen.
Ich nehme an die Hersteller habe einen driftigen Grund hierfür obwohl es ja grundsätzlich gehen zu scheint.