Zur Zeit bricht sich eine gewisse Stimmung (-smache) in den Medien (und somit der Bevölkerung) Bahn: angeblich bringt der durch Corona reduzierte Individualverkehr keine Reduzierung der Feinstaubwerte.
Ergo könnten Verbrennerfahrverbote ausgesetzt werden…
Ist das tatsächlich so?
Oder handelt es sich um Meßfehler, bzw. momentane klimatische Besonderheiten?
Was ist mit anderen Schadstoffen, wie Stickoxiden?
Da ich hierzu nichts Konkretes im Forum gefunden habe und das Ganze großes umweltpolitisches Potential hat, habe ich den Thread erstellt.
Gegebenenfalls bitte verschieben…
ich halte dieses phänomen auch für sehr bemerkenswert.
bisher waren für die hohen feinstaubwerte in manchen ballungsgebieten von umweltinitiativen vornehmlich die fahrzeuge, speziell dieselfahrzeuge als haupttreiber ausgemacht.
jetzt hat sich der verkehr wg. corona deutlich reduziert, auch flugverkehr und sonstige aktivitäten sind runtergefahren und trotzdem sind die feinstaubwerte kaum verändert.
das bringt bisherige aussagen und gebote/verbote in einen anderen fokus. auch das thema „glaubwürdigkeit“ und „kompetenz“ von bestimmten experten leidet darunter.
komischerweise hat diese erkenntnis in den medien und den umweltinitiativen nicht die gewichtung wie zu beginn. wird für mein dafürhalten eher unter den teppich gekehrt…
Man sieht hier due Verschränkung falscher Argumentation. NOx war der Haupttreiber für die Dieselfahrverbote. Also was ist jetzt mit NOx in den Städten?
Innerhalb der gesetzlich festgeschriebenen Grenzwerte sind die Dieselantriebe, seit Einführung des Partikelfilters, soweit „sauber“. Benzin-Direkteinspritzer dagegen haben auch Feinstaubemissionen aber erst mit EURO-6d einen Partikelfilter.
Wichtig wäre es, zwischen Feinstaub und Stickoxid zu unterscheiden.
Hauptursache des Feinstaubs in unsere Städten ist und war die Holzverbrennung und nicht der Diesel. Oder um es mit Kachelmann zu sagen: It’s the Holzofen stupid!
Die NOx Werte gehen runter, Feinstaub kaum.
NOx ist überwiegend verkehrsbedingt, Feinstaub eben nur zum Teil.
Feinstaub kommt vom Reifenabrieb, Bremsenabrieb und zum Großen Teil aus alten Heizungsanlagen.
„Die Abgase aus modernen Motoren sind sauberer als die Luft, die sie ansaugen!“
aber die heizperiode ist doch auch schon vorbei. wir haben mitte april 20 grad und mehr draußen…
ich verstehe nicht, warum der feinstaub nicht nach unten geht, wenn der verkehr DEUTLICH reduziert ist. genau das war die forderung der umwelt-lobbyisten und der fachleute. jetzt ist zwangsweise corona-bedingt weniger verkehr, aber der feinstaub bleibt, auch nach 4 wochen beschränkungen durch corona.
ich verstehe es nicht bzw. die damalige kausalität scheint nicht korrekt, wenigstens nicht exakt gewesen sein…an was darf ich jetzt glauben bei der feinstaub-diskussion?
und ich spreche nur von feinstaub, alles andere ist mir klar.
Nachdem kaum alle morgens ihren Holzofen anwerfen und schon gar nicht in den letzten Tagen, liegt es wohl eindeutig am morgendlichen Verkehr begünstigt durch die Temperaturfenster.
Bei der hier nächst gelegenen Station (die Messstationen sind leider abseits größerer Städte ziemlich dünn gesäht) ist das Bild das gleiche:
Ozon geht runter während gleichzeitig NOx steigt.
NOx entsteht bei jeder Verbrennung, interessanterweise gar nicht mal so verschieden stark zwischen Kohle, Gas, Holz, Öl usw. (im Büro habe ich mir dazu auch einen Bookmark für die Quelle im Browser gemacht).
Du vergisst die ganzen Pellets-Zentralheizungen. Hatte selbst mal eine, was da an Staub durch den Kamin geht kann man sich nicht vorstellen, obwohl die Verbrennung aufwändig geregelt war. Und die laufen in der Regel 365 Tage im Jahr, wegen der Warmwasserbereitung.
Hmm. „Zudem unterbieten Pelletheizungen schon immer die Grenzwerte für Feinstaub der verschärften Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) für 2020. Verbrennungsüberwachung, automatische Brennstoffzuführung und Luftregelung führen - zusammen mit dem genormten, trockenen Brennstoff aus naturbelassenem Holz ohne Zusatzstoffe - dazu, dass Pelletheizungen diese strengen Kriterien einhalten. Somit sind moderne Pelletheizungen mit alten (Stück)Holzheizungen keineswegs vergleichbar.“ Zitat ökofen. (Wenn wir schon dabei sind: „…Weder vorgelagert noch direkt werden große Mengen an CO2 freigesetzt. Lediglich 30g pro kWh Energie beträgt die CO2 Emission. Zum Vergleich: eine Ölheizung emitiert ca. 350 g und eine Wärmepumpe durch den fossilen Stromanteil immerhin auch 180 g/kWh verbrauchter Energie.“)