und darunter sitzt meistens eine Membran, die den Kontakt zur Bremsflüssigkeit verhindert.
Die Stahlflexleitungen sind üblicherweise aus PTFE, da sich das viel weniger komprimieren lässt und somit den Druckpunkt der Bremse verbessert.
Mit Gummi ist das nicht möglich.
Ob es irgendwelche Schrott mit Gummi und Stahgewebe außen gibt, weiß ich nicht.
Sinn macht es jedenfalls nicht.
Ich bezweifle stark, dass in den Schulungsunterlagen für die Prüfingenieure so viele Fehler enthalten sind.
Die stellen bei den Schulungen schon recht viele Fragen und zweifeln alles Mögliche an, so lange bis es geklärt ist.
Also erstens sprach ich von Meisterbuch, nicht Ingenieur. Zweitens sind es KEINE Fehler, die ich genannt habe sondern Wissen aus der Ausbildung zum Kfz’ler.
Gibt es leider doch.
Mag sein, aber wo Luft rein kommt, kommt auch Feuchtigkeit MIT der Luft rein.
Ich behaupte mal, die ist in erster Linie dafür da, daß bei niedrigerem Bremsflüssigkeitsstand keine Luftblasen bis zum Druckkolben kommen. Luftdicht ist anders.
Nichtsdestoweniger gilt natürlich, daß ein Test dort nur ein Hinweis geben kann. Nach dem Motto, wenn dort schon zuviel Wasser drin ist, wird es Zeit.
Gemeint war glaube ich die Dichtung unter dem Einfüll-Deckel des Ausgleichsbehälter. Die soll in erster Linie verhindern, dass beim Bremsen (oder Gasgeben…) Bremsflüssigkeit aus dem Behälter läuft bzw. Spritzwasser und Dreck in den Behälter kommen…
Generell: die Sinnhaftigkeit der Wartung von Bremsanlagen überhaupt in Frage zu stellen, erschließt sich mir nicht ganz.
Ich bin Motorradfahrer u.a. und warte und repariere meine Bremsen vom Motorrad und diversen PKW (sowie in meiner Jugend auch von einigen LKW) in meinem Leben seit dem 14 Lebensjahr selbst. Was ich bei Gebrauchtfahrzeugen an Schrott erlebt habe wegen mangelnder Wartung, ist unbeschreiblich. Bei dem 10 Jahre alte Skoda meines Sohnes, den wir gebraucht aus 1. Hand über einen Händler von einer Dame gekauft haben, hatte der Händler nur notdürftig die Bremsen gangbar gemacht. Nach kurzer Inspektion war klar: alles neu. Neue Sättel, neue Scheiben und Beläge, Stahlflex-Leitungen, neue Flüssigkeit. Danach bremste das Teil aus gleicher Geschwindigkeit mit ca. 30% weniger Bremsweg… Ums deutlich zu machen: das waren ca. 3 Fahrzeuglängen, die wir früher standen!
Wer mal eine ältere Bremszange mit Metall-Bremskolben auseinander nehmen wollte und die Kolben dann nur noch mit der Fettpresse raus bekommen hat, weiß, dass im Sattel sich Wasser sammelt. Nicht nur in der Bremsflüssigkeit, auch hinter den Staub(!!)Manschetten…
Die Folge: die Kolben fangen an zu rosten. Rost nimmt mehr Platz ein als Eisen/Stahl und irgendwann bewegen sich die Kolben gar nicht mehr. Entweder bremst die Fuhre dann merklich schlechter bis gar nicht mehr oder im schlimmsten Fall bleiben die Klötze im Kontakt mit der Scheibe und die fängt an zu glühen. Alles schon gesehen, sogar nen brennenden Bremszylinder…
Dazu kommen Ausgasungen mit Druckverlusten bei Wasser in der Bremsflüssigkeit und vieles mehr.
Will jetzt kein Horror-Szenarien hier aufmalen sondern einfach nur sagen: Gebt dem Auto, was des Autos ist! Ein Tesla braucht zwar weniger Service, um manchen kommt man aber aus Sicherheitsgründen nicht drum rum. Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen zu sparen ist so semi-schlau.
Bremsflüssigkeit zieht über die Zeit Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit kann bei exzessiven Bremsen den Siedepunkt erreichen was zu einem vollständigen Versagen der Bremse führen kann.
Aber wie wahrscheinlich ist so eine Situation bei einem E-Auto, speziell bei einem Tesla? Stichwort Rekuperation.
So lange man nicht ständig über die Autobahn brettert oder in der Eifel wohnt sollte es doch nie so weit kommen können.
Bei meinem M3 fahre ich die Bremsen eigentlich nur spazieren…
Einmal richtig stark abgebremst.
180km/h auf 80km/h und die ollen Teslascheiben waren hin.
Die waren richtig blau gepunktet.
Die Bremsscheibe hat sich dabei sogar verzogen.
Da ist richtig Hitze im Spiel und wenn dann der Siedepunkt sehr tief ist möchte ich nicht in diesem Auto sitzen.
Ich lasse bei egal welchem Auto die Bremsflüssigkeit alle 3 Jahre wechseln.
Was würdest du mir denn als Endkunde ohne Bremsenerfahrung nach der Feststellung vom Service raten? Bremsen tut alles wie immer, die Bremswerte bei der HU im Januar waren gut, gerade habe ich die 0% von einer firmeneigenen Werkstatt bescheinigt bekommen…irgendwie widerstrebt es mir da einen Wechsel durchführen zu lassen.
Es ging ja auch nicht um dein Buch sondern um meine Unterlagen, für die Schulung der Prüfingenieure .
Da sind sicher nicht allzu viele Fehler drin und alles ist vielfach überprüft und belegt.
Das hat auch keiner behauptet.
Die Prüfung ist absolut notwendig und die Bremsflüssigkeit muss getauscht werden, wenn der Wassergehalt zu hoch ist.
Dass die Temperatur der Bremsflüssigkeit beim eAuto im normalen Betrieb viel niedriger ist, als bei Verbrennern, hilft da auch nicht. Die muss trotzdem raus.
Ich bin selbst Kfz’ler (Nickname ) und wechsel alle 2 Jahre die Bremsflüssigkeit mit dem Reinigen und Fetten der Bremse zusammen, wenn die Winterräder rauf kommen, egal was der Tester sagt (wir haben auch den billigen Lügenstift … ich nutze ihn aber nicht). Ist kein grosser Aufwand, dauert nicht lange und kostet nicht die Welt. Sicherheit geht vor und am falschen Ende sollte nicht gespart werden.
Außerdem habt ihr doch vorm Tesla auch immer fein eure Motorölwechsel im Rahmen des Service eingehalten und selten hinterfragt, oder? Und da geht es selten um Sicherheit, sondern eher um den Folgeschaden und den Geldbeutel.
Alles klar … Missverständnis aufgrund der misslichen Situation des Schreibens/Lesens. Schön einen Fachmann mit in der Diskusionen zu haben
Naja - lies mal hier nach, da gibt es schon einige, die meinen, das wäre nicht nötig bzw. ein Test ausschließlich am Ausgleichsbehälter würde ausreichen…
Hab nen Kompressor und ein Unterdruck-Absauger. Sauge erst oben die Flüssigkeit ab, fülle neue auf, dann unters Auto, Absauger ans erste Rad, Entlüfter Nippel auf, kurz laufen lassen, nächstes Rad. Zwischendurch den Füllstand im Ausgleichsbehälter checken und am Schluß entsprechend auffüllen. Auf ner Hebebühne oder Grube ist das ne Frage von 20 Minuten und mit dem richtigen Werkzeug oder einer 2. Person auch für Laien zu machen. Dazu Sichtprüfung auf Rost an den beweglichen Teilen und ggf. dann Nacharbeit. Meine Bremsen & Bremssättel sehen nach 32.000km/3 Jahren allerdings noch aus wie neu.
Da würde ich dann aber eher Bremsflüssigkeitsaustritt erwarten.
Das Wasserdampf durch poröse Schläuche in die Bremsflüssigkeit kommt, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Im Vorratsbehälter ist immer auch etwas Luft.
Durch Temperaturschwankungen und vor allem Bremsvorgänge findet sicher immer mal etwas Luft den Weg in den Behälter, bzw. wieder heraus.
Und während sich die Beläge abnutzen und demzufolge die Bremszylinder weiter rausfahren, sinkt der Bremsflüssigkeitsstand. Auch so kommt neue feuchte Luft in den Vorratsbehälter.
Die Luftfeuchtigkeit in dieser Luft würde ich für den Hauptverursacher für Wasser in der Bremsflüssigkeit halten.
Also zwischen „Denken“ und „Tatsachen“ herrschen halt dann doch gravierende Unterschiede! Ich verstehe langsam nicht mehr, dass gg. übliche und erfahrene Lehrmeinung diskutiert wird . Denkt ihr, die ganzen Ingenieure, Wissenschaftler und Kfz’ler liegen falsch. Das Problem ist alleinig nicht nur der Wassergehalt, sondern auch allgemeine Verschmutzung und diese sammelt sich halt am Sattel. Bestes Beispiel Kupplungszylinder (beim normalen Auto). Wenn man nach ein paar Jahren ohne kompletten Bremsflüssigkeitswechsel an besagtem arbeiten muss und die Suppe da raus lässt, bekommt man schnell ein Bild, wie Bremsflüssigkeit nach wenigen Jahren aussehen kann.
Aber egal, denkt doch was ihr wollt und lasst euch nicht belehren. Ist halt euer Auto und eure Sicherheit. Ich hoffe nur, dass gesetz den Fall ihr irgendwann mal einen Unfall baut wegen schlechten Bremsen, kein Unschuldiger in Mitleidenschaft gezogen wird.
Von Wann ist dieser Wartungshinweis?
Damals war es egal ob das quasi neuwertige ÖL entsorgt werden muss.
Die Intervalle gehen von Verbrennern aus und dort wird das Hydrauliköl der Bremsen regelmäßig sehr heiß. E-Autos sind in der „Vorschrift“ bestimmt nicht berücksichtigt.
Zu guter Letzt noch die Sicherheiten, die in solchen „Wartungsintervallen“ mit eingerechnet sind.
Die schätze ich und trotzdem kann man sich Gedanken machen.
Meine Erfahrungen der letzten Jahrzehnte selbst mit Verbrennern, sagen etwas anderes aus.
Außerdem lernt man schon in der Fahrschule, wenn Pumpen beim Bremsen notwendig ist, um volle Bremsleistung zu erreichen, sollte man die Bremsen überprüfen lassen. Dann ist bekanntlich Luft im Kreislauf.
Ich fahre E-Auto und damit bestimmt keine Rennen. Es ist weder eine dauerhafte Maximalbelastung erwartbar noch werden meine Bremsen überhaupt verwendet. Ich habe eher das Problem, dass die Scheiben verrosten und bremse deshalb ab und zu auf Stufe „N“.
Übrigens „Wissenschaftler“ haben damit nichts zu tun.
Solche Intervalle machen Ingenieure und die Hersteller, die dafür den Kopf hinhalten müssen, also auch für einen, der am Wochenende auf dem Nürburgring seine Runden dreht.
Da ist sehr viel Sicherheit mit rein gerechnet.
Grüße von einem Ingenieur (nicht KfZ )
Sehr gut zusammengefasst, bin da komplett deiner Meinung.
Man sollte den Wechsel der Bremsflüssigkeit mit Verstand durchführen.
Zum Thema Herstellerangaben und Sinnhaftigkeit:
Bei meinem letzten Verbrenner war der Intervall zum Wechsel des Motoröls 1 Jahr oder 20.000 Kilometer, je nachdem was früher eintritt.
Heißt, wenn man in einem Jahr gar nicht gefahren ist musste gewechselt werden.
Macht das Sinn? Nein
Habe ich mich daran gehalten? Nein
Ging es dem Motor nach 15 Jahren trotzdem gut? Freilich
Klar, die Bremsen sind eine sicherheitsrelevantes System, man muss deshalb aber nicht gleich in Schnappatmung verfallen.
Herstellerangabe decken einfach die komplette Bandbreite ab inklusive einem großem Sicherheitsfaktor, individuell muss das auf einen selbst so aber nicht zutreffen.
Ein großer Eintragpunkt für Feuchtigkeit sind auch die Bremskolben im Sattel. Die Vierkant Kolbendichtungen können nicht die ganze Feuchtigkeit von der Bohrung abstreifen wenn der Kolben ausrückt. Die Sättel werden schon ganz ordentlich nass in einem Autoleben und die Staubmanschette ist ebenfalls nicht 100% dicht.
Das geht bei Oldtimern mit Dot5 (Silikonbasierte, nicht hygroskopisch) Bremsflüssigkeit so weit, das sich in den Bremssätteln Wassertropfen bilden. Diese bekommt man da auch nicht einfach raus indem man spült weil sie sich unten sammeln. Deswegen ist diese Flüssigkeit auch in Europa zurecht nicht zulässig.
Glycolbasierte Bremsflüssigkeiten (Dot 3,4,5.1), die Wasser aufnehmen können sind daher die einzige sinnvolle Lösung und die ziehen Feuchtigkeit über die Belüftung des Hauptbremszylinders am Deckel, die Kolbendichtungen und auch die Leitungen.
Die Flüssigkeit durchmischt sich im System nicht sehr gut. Es ist davon auszugehen, dass in den Bremssätteln der Zustand deutlich schlechter ist als im Behälter.