Betrieblicher Import eines M3 von DE nach AT

Hallo Schwarmintelligenz, ich brauche eure Hilfe.

Ich hatte die grandiose Idee einen gebrachten Tesla auf der deutschen Tesla Website zu bestellen. Der Enhanced Autopilot hats mir angetan und auch der Preis. Für was Ähnliches zahle ich in AT 5000€ mehr.

Nun stellt sich Tesla bei der Rechnungslegung seit 3 Wochen quer und verweigert es den Lieferort in DE zu einem „Bestimmungsort“ in AT zu ändern.

Das wiederum lehnt meine Buchhaltung ab, weil es dann keine innergemeinschaftliche Lieferung ist. Und ich müsste als Unternehmen die Steuer zahlen die ich auch nicht mehr zurückbekomme.

Hab schon von ähnlichen Fällen hier im forum gelesen aber, dass jemand direkt von Tesla Deutschland importiert hat leider nicht gefunden.

Hat jemand von euch das geschafft? Wenn ja, wie?

Ich sollte noch dazusagen: ja, ich hab auch auf der Österreichischen Website geschaut. Aber da ist immer höchstens ein gebrauchtes M3 vorhanden das das letzte facelift hat. Und AWD brauche ich auch, weil ich auf dem Berg wohne.

Tesla stellt sich da quer, die Verkaufen die gebrauchten Autos nur an dem Ort an dem sie angeboten werden. Um die Verbringung an einen anderen Ort muss Du Dich dann kümmern.

Was das ggf. für steuerliche Auswirkungen hat, kann ich Dir nicht verbindlich sagen, aber solange Du als Rechnungsadresse Deine österreichische Firma hast, wäre ich jetzt erstmal davon ausgegangen, dass es egal ist, ob der Wagen auf Deine Kosten von Tesla zu Dir geliefert wird oder ob Tesla das Macht, solange der Wagen nicht zwischenzeitlich in DE zugelassen wird, ist das doch nichts weiter als der normale Transportweg, den eine Ware im Fernabsatz vom Verkäufer zum Kunden zurücklegen muss.

Gruß Mathie

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Die Verbringung ist überhaupt kein Problem. Es ist leider wirklich Tesla das sich hier quer stellt.

Mein Plan B ist eine Rechnung mit 19% Steuer. Rechnung wird auf die Firma ausgestellt. Dann lasse ich mir das Formular UStR 2000 Anhang 5 von Tesla unterschreiben - also dass Tesla bestätigt dass ich es abgeholt habe und es jetzt zur Firma in AT gebracht wird.
Ein Jahr später kann meine Buchhaltung das Formular dann mit der Rechnung die zuständigen Behörden weitergeben und die holen dann die Steuer zurück. Dafür entstehen natürlich Kosten bei der Buchhaltung.

Plan A ist jetzt, dass ich noch mal meine Anwältin auf Tesla loslasse. Weil Tesla ja gegen die warenverkehrsfreiheit verstößt, wenn sie mich als Käufer ablehnen weil ich Österreicherin bin.

Ach ja: wenn die lieferadresse in DE ist, dann ist es keine innergemeinschaftliche Lieferung. Der Liefeort muss entweder

  1. Auf österreich geändert werden
  2. Die Bezeichnung „Lieferort“ auf „Bestimmungsort“ geändert und auf eine Österreichische Adresse geändert werden
  3. Ganz weggelassen werden.

Nur dann entspricht es den Bedingungen der igL.

Ich wälz mich schon seit Wochen durch Gesetzestexte :frowning: :sob:

Wie hast Du eigentlich bestellt, wenn Du Lieferland in Österreich ändern lassen willst? Hast Du erst einen Lieferort in Deutschland angegeben?

Also spar Dir Deine Anwältin, die haben nämlich keine Ahnung von der Umsatzsteuerrichtlinie (EU). Entscheidend ist der Leistungsort, liefert Dir Tesla nicht über die Grenze dann ist der Lieferort DE, daran kannst Du als Unternehmer nichts ändern (Konsument ist eine andere Sachlage).

Aber es ist ja kein Problem, die 19% USt musst Du vorleisten, holst es Dir sofort und ohne Teslabestätigung über das Formular Rolückerstattung ausländische USt beim FA Graz (ja für jeden in AT ist da FA Graz zuständig) zurück.

Die Einfuhrumsatzsteuer gleichst Du mit dem Vorsteuerabzug aus = 0 EUR und das wars. Immer vorausgesetzt Deine österreichische Firma ist in AT vorsteuerabzugsberechtigt.

Sehe also da kein wirkliches Problem, ausser der Vorfinanzierung der 19% deutscher USt.

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Hier noch eine schöne Zusamenfassung:

Wie gesagt, die Rückerstattung kannst Du selber über FON beantragen, da brauchst keine Buchhalterin und keine Teslabestätigujg, Rechnung und Zahlungsbeleg genügt, Formular einreichen bis spätestens 30.09. des Folgejahres und nach ein paar Monaten überweist das zuständige Finanzamt aus Deutschland die deutsche USt retour.

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Danke. Das war wirklich hilfreich :smiley:

Für zukünftige Importeure löse ich nach meiner Odyssey mal auf wie ich den Import hinbekommen hab.

Weder Anwalt noch Höflichkeit hat bei Tesla #1 geklappt. Am Ende war der Support so beleidigt, dass sie den Wagen wegen „fehlender Zahlung“ einfach stornierten. Die Anzahlung wurde einbehalten. Wir waren bei der achten fehlerhaften Rechnung seitens Tesla. Angeblich ist es „Technisch nicht möglich“ Tesla Deutschland selbst als Lieferort/Abholort anzugeben.

Dass es nur am Unwillen von Tesla lag hat sich inzwischen bewiesen. 3 Monate später hab ich nämlich erneut in DE zugeschlagen. Das war Montag Vormittag. Am selben Tag erhielt ich eine E-Mail ob ich den Wagen noch vor Monatsende - 4 Tage später - abholen kann. Er müsse vor Quartalsende weg sein. Interne Vorgaben. Ich sendete - nun zum 9ten Mal - die Steuerdetails der Firma zu. Ein Tag später kam die zu 100 % korrekte innergemeinschaftliche Rechnung mit Lieferort Tesla Berlin.

Nach Abklärung mit der Buchhaltung wird das Auto jetzt auf eigener Achse überführt. Mit der Rechnung hat man dann einen Importbeleg. Ich hab gestern 30 Firmen angeschrieben, davon waren 5 Zusagen zwischen 880€ und 530€. Wenn ich selbst gefahren wär hätt mich das ohnehin 400-500 mit Kennzeichen und allem (Zug/Flug, Hotel, Laden, Versicherung, Kennzeichen) gekostet. Zeitlich geschafft hätt ich das so schnell nie.

Die Buchhaltung ist mit der Lösung sehr zufrieden. Ich hab am Freitag abend den Tesla vor der Tür stehen und kann CoC Papiere beantragen, bei der Nova anrufen und die VIN freischalten lassen und dann die Zulassung machen. Alles ganz in Ruhe während Tessa in der Garage parkt.

Freu mich schon :smiling_face_with_tear:

Was ich gelernt hab:
Korrekte Rechnung geht nur mit Willen von Tesla. Und eine Rechnung eines Überstellers als Beweis für die Überstellung von Land A nach Land B sichert die Steuerbefreiung des gelieferten Gutes.

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Darf ich abschließend fragen, wieviel du dir für diesen Aufwand erspart hast im Vergleich zu einem Kauf hier in Österreich?

Ich notiere seit Januar alles was so online ist. in DE und AT. Zu meinem Preis bekommt man in AT sonst 57 993 km - 80 000. Bzw ein Tesla mit meinen Wunschkilometern kosten €49 200. Also 6 500€ mehr.

Gesucht hab ich immer nach:

  • Facelift
  • M3 Dual Motor
  • innen komplett schwarz.
  • MwSt absetzbar
  • ca 10 000km

Das Hauptproblem ist auch, dass es in Österreich meist nur einen einzigen gebrauchten mit Allrad und Facelift im Angebot hat. Deutschland hingegen ein riesiges ständig wechselndes Angebot. Dadurch hat man natürlich viel höhere Chancen auf gute Angebote.

Alles Allrad - hier die Liste. Die Teuersten in DE hab ich irgendwann weglassen angefangen da nicht relevant. Außenfarbe war für mich übrigens immer egal. Die sind alle schön.

die beiden neon gelb markierten hatten weiße Innenausstattung die generell günstiger ist. Sonst hatte ich immer den Filter für innen schwarz drin.