Beschwerde über IONITY bei der Wettbewerbszentrale gestellt

Danke, @emobicom! Ich finde die Aktion sehr gut.

Es kann doch wohl nicht sein, dass wir Steuerzahler zum Aufbau eines Ladesäulennetzes beitragen, und BMW, Porsche etc. dieses Netz nutzen, um ihren eigenen Kunden Vorteile bei der Nutzung dieses Netzes (relativ zu den Kunden anderer Autohersteller) zu verschaffen. Oder kann ein NICHT-BMW etc. Kunde etwa eine Ladekarte von den beteiligten Autoherstellern bekommen, mit der man ebenfalls für z. B. 0,33 € / kWh an Ionity-Säulen laden kann? Natürlich nicht.

Dass es mit der Maingau-Karte noch geht, ist gut. Aber das wird wohl bald vorbei sein.

Was hier passiert, ist ein Mißbrauch von Steuergeldern durch einige Autohersteller.

Bleibt doch allein die Frage, ob gegen Fördermittelbedingungen verstoßen wurde. Wenn nicht, gibt es doch keinerlei Handhabe.
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Eben.
Und genau das wird sich die Rechtsabteilung bei Ionity vorher überlegt haben. Vermutlich schon bei der Beantragung der Förderung.
Wenn ich mich richtig erinnere, dass war Ziel der Förderung, eine bestimmte Zahl an Schnellladestationen an Autobahnen aufzubauen. Dieses Ziel wurde innerhalb der vereinbarten Ziel gerade so erreicht. Zu welchem Preis dann der Strom an wen abgegeben wird - das war sicherlich nicht Teil der Fördermittelbedingungen. Und wenn, dann wurde das bestimmt wie jetzt ausgeführt vereinbart. Beim Ausgeben von Steuergeldern ist man da ja grosszügig, wenn es um die deutschen OEMs geht.
Natürlich ist das mit den hohen Preisen für „Drittlader“ wegen der öffentlichen Förderung eine Sauerei. Eindeutig. Wenn das umgekehrt Tesla machen würde (wenn jemand auf das Angebot von Tesla eingehen würde), dann wäre das zwar im Sinne der Elektromobilität nicht gut, aber die haben das SuC-Netz selber hochgezogen und dürften das.
Aber letztlich muss das der Markt entscheiden, denn am Tesla-SuC würde ein Audi wohl nur im Notfall für 79 Cent laden.
Bleibt zu hoffen, dass z.B. EnBW hier weiter sein Netz ausbaut und bei den aktuellen Preisen bleibt (ich meine jetzt nicht die bei Ionity, die werden sicher auch mit der EnBW-Karte noch erhöht werden). In Bruchsal hat man ja die Alternative, auch wenn die Säulen von Ionity schneller laden (aber schnelles DC-Laden schadet ja bekanntlich nur den Akku :laughing: , ich sage ja nur neue Garantiebedingungen bei Tesla…).
Also: Augen auf und woanders laden.

Ich werde auch erstmal IONITY soweit wie möglich meiden.

  1. Will ich nicht die Mischkalkulation von Maingau und damit das attraktive Konzept kaputt machen
  2. Will ich dazu beitragen, dass IONITY spürt, dass es eine erheblich Preiselastizität der Nachfrage gibt. Je stärker die Nachfrage auf Preisänderungen reagiert, desto kleiner ist der gewinnmaximale Preis.

Uns Teslafahrern sollte ja das Vermeiden von IONITY meistens leicht fallen. Und wir können so evtl. noch etwas für die anderen E-Auto-Fahrer und die E-Mobilität tun.

Laut dem YouTuber Schwunk haben die Service Provider nachgezogen:
Get Charge Telekom…€ 0,89
Charge Map Pass…€ 0,89
Plug Surve…€ 0,86
Shell Recharge…€ 0,78

Schwieriges Thema :exclamation:
So langsam sollte sich die Politik auch einmal positionieren. Bei den Preisen werden die meisten ohne Möglichkeit, eine Wallbox zu nutzen, auf Tesla :smiley: oder auf einen Verbrenner (Hybrid) :astonished: umschwenken.
Das könnte die Entwicklung um Jahre aufhalten, einigen Firmen könnten auf Kosten der Umwelt, der Gesundheit und auf Kosten der Steuerzahler für weitere Jahre sehr hohe Gewinne einfahren.
Das kann doch so nicht gewollt sein :cry:

Ich hoffe EnBw baut einfach noch schneller aus. Dort kostet DC ja keine 79 Cent. Und die neuen HPCs an Tank&Rast sind ja auch ausreichend schnell.

Welche Automarken gehören denn zu Ionity? Was ist mit Renault, Hyundai, Kia und Peugeot?

Ionity siehe hier.
Soweit ich in den Youtube-Kanälen gehört habe, hat sich Hyundai/Kia sicher dem Konsortium angeschlossen, PSA angeblich auch und Renault zuletzt angeblich auch.
Die Geschäftsmodelle sollen angeblich so funktionieren:
Der „Prämienautobesitzer“ bucht bei seiner Autofirma ein Paket = € 10 bis € 15 pro Monat und bezahlt dann bei Ionity € 0,30 bis 0,39 pro kWh.

Bei Porsche bekommt man für die ersten drei Jahren die Grundgebühr erlassen. Ob diese Kopplung günstige Ladepreise und Kauf eines Fahrzeugs rechtsmässig ist, das wäre spannend.
Was macht Porsche wenn ich die Ladekarte kaufen will, ich besitze ja einem, aber um damit meinen Tesla dort zu laden? Ich bin Kunde, dürfen sie mir das Angebot gegen Grundgebühr verweigern?

Günstig ist das dann aber nur für Vielfahrer, der typische Nutzer mit 75% zu Hause und 25% unterwegs legt schon ordentilich drauf, teurer wie Diesel pro 100km geht gar nicht, aber vermutlich ist das der Zweck der Übung.

Klar man zahlt für die 25% sehr hohe Preise, aber die 75% sind deutlich billiger als beim Verbrenner.
Und lade ich bei einer Langstrecke 50kwh in den Akku, dann zahle bei 79ct 39,5€, mit der ABM Karte bei 39ct 19.5€, da habe ich nach Hin und Rückfahrt 52€ inclusive monatlicher Grundgebühr d.h. 52ct.
Ich denke man will die Leute in ein monatliches Abomodell drängen, um selber die Abrechnungskosten gering zu halten.

PS: ist man EnBw Kunde zahlt man zur Zeit auch nur 39ct

Nein, man will die an die eigenen Ladestationen binden.

Und man hebt die Hürden für evtl. kommende Konkurrenz. Ionity hat durchaus eine kritische Masse, durch das Abomodell sorgt man dafür, dass die Konkurrenz erst massiv investieren muss, bevor Kunden evtl. umschwenken. Konkurrenten wie ENBW kann man damit aushungern, die bekommen vom Kuchen nichts ab.

Der Porsche Charging Service ist generell schon nicht an ein Fahrzeug oder Hersteller gebunden. Der Besitz eines Porsche ist somit nicht notwendig.

Angeblich hat Porsche das geändert. Wäre mal spannend, ob mein alter 911er durchgeht.

Ich denke, der Porsche Charging Service wird auch für die wenigsten Tesla-Fahrer Sinn machen, auch wenn das theoretisch gehen würde. Warum 179EUR Grundgebühr zahlen, um schnelles DC-Laden für 33Cent/kWh zu bekommen???

Ich kann mir auch vorstellen, dass diese von Ionity gepushten Abo-Modelle das ein Versuch sind, Fastned & Co. aus dem Markt zu drängen. Wer keinen Tesla hat und Langstrecke fährt, kommt zur Zeit kaum um Ionity herum und wird sich ein Abo kaufen (das lohnt sich ab 390kWh/a im Vergleich zu den 79 Cent). Neuwagenkäufer bekommen sowieso erstmal die Grundgebühr geschenkt. Und wenn man mal ein Abo hat, fährt keiner mehr zu Fastned & Co., weil die damit teurer sind. Wenn man die Grundgebühr z.B. auf 1000kWh/a umlegt, hat Ionity immer noch mehr als 50Cent/kWh verdient (33+17,9).