Audi Manager wechselt zu Tesla

Natürlich darf er sich nicht öffentlich über Dinge äußern die der Schweigepflicht unterliegen. :unamused:

Ich bin mit sehr sicher dass es intern bei Auto Elektrofahrzeuge als Prototypen, wenn nicht sogar Vorserienfahrzeuge gibt, die technisch keineswegs 7 Jahre hinterher sind. Die 7 Jahre sind mehr im Lichte der sonstigen Ankündigungen von Audi hinsichtlich der Einführung von Elektrofahrzeugen zu betrachten. Da kanne s durchaus dauern, dass es noch 7 Jhare dauert bis Audi auch 100000 Elektroautos in der Preisklasse verkaufen kann.

Klar gibt es solche Prototypen. Z.B. der soeben eingestellte R8 etron und der Anfang 2016 gezeigte Q5 etron, der ja ab 2018 produziert werden soll. Da das öffentlich bekannt ist und 2018 nicht erst in 7 Jahren ansteht, ist davon auszugehen dass der Q5 etron Tesla nicht das Wasser reichen kann.

Und die 7 Jahre bezogen sich auf die Technologie und nicht auf die Produktionsmenge. Wenn einer der deutschen Hersteller was besseres als Tesla mit entsprechender Nachfrage hätten, dann würden die doch die Produktion hochfahren und sofort mehr als 100K verkaufen.

Und vermutlich kennt er die Technologie des Model 3 und des AP 2.0, die werden in Kürze bekannt werden und er weiß von Audi dass es da nach deren Planungen noch 7 Jahre länger dauern wird bis was entsprechendes produktionsreif ist.

Ich denke hier überschätzen einige, mit welchen Details man so in einem Großkonzern auf der Position des Herrn Hochholdinger so in Kontakt kommt. Seine Aufgabe war es doch Fabriken und Produktion zu planen - also das Wie, nicht Was.

Er hat daher sicherlich richtig viel Ahnung davon, wie die angelieferten Komponenten montiert werden und wie man eine Karosserie zusammenbaut. Aber ich denke nicht, dass er unbedingt viel Ahnung davon hat, wie es in von Zulieferern angelieferten Komponenten aussieht oder warum eine Karosserie an welcher Stelle nun genau welches Material nutzt.

Ob er weiß, was an Prototypen so herum fährt, und wie es in deren Innenleben aussieht ist auch eher fraglich. Sobald die aber in Produktion gehen sollen dürfte er wieder voll dabei sein.

Wovon er auch Ahnung haben dürfte ist, wie MEB aussieht und welche Komponenten es dort gibt - weil es ja ein Baukasten in Planung ist. Was die Komponenten aber nun genau können - das dürfte sich seiner Kenntnis entziehen.

Würde er das nämlich alles wissen, dann würde er sicher seinen Job nicht gut machen - sondern den des Entwicklungschefs.

Und wenn er nicht auch noch in seiner Freizeit ein Hardcore-Software-Entwickler ist, dann dürfte er von der Software im Auto keinerlei Ahnung haben - außer was man ihm so erzählt.

Was mich wieder zu der Frage bringt: in was soll Tesla sieben Jahren Vorsprung haben? Das kann ja sein, aber worin?

Das ist die interessante Frage: Ist es nicht einfach die Kombination Batteriemanagement-Elektroantrieb-Softwaresteuerung-Autonomes Fahren?
Ist man da bei Tesla einfach komplett anders und modern aufgestellt, so dass Hochholdinger den gesamten Umstellungsprozess für z.B. Audi auf ein solches Produktionssystem auf etwa 7 Jahre einschätzt…? - Keine Ahnung. :smiley:

@Naheris: Hochholdinger war der Produktionschef von Audi für diverse Baureihen.

Und natürlich weiß er was so an Prototypen herumfährt, wie es in deren Innenleben aussieht etc.

Und das weiß er bereits in der Planungs- und Entwicklungsphase. Erst in der Produktion ist zu spät, wenn er dann den Ingenieuren sagt, nettes Fahrzeug was ihr da händisch zusammengedengelt habt, aber effizient produzieren kann ich euch das Teil leider nicht.

Die Produktionschefs sind deshalb von Anfang an an der Entwicklung beteiligt. Denn nicht nur das Fahrzeug muss toll sein, sondern es muss auch produzierbar sein, und zwar zu den gewünschten Kosten, zum gewünschten Zeitpunkt und in der gewünschten Menge.

Richtig. Er weiß davon, wie die Fahrzeuge produziert werden. Er muss nicht wissen, wie die Details in den Fahrzeugen technisch gelöst sind. Von der Software wird er auch nichts wissen. Das ist genau der Punkt. Produktionschef. Nicht Entwicklungschef.

Klar kann er sich die Informationen holen. Aber wird er die Zeit dazu haben?

Welcher Manager weiß denn wirklich, was genau für Details seine direkten Untergebenen gerade ausarbeiten oder wie das funktioniert? Er plant das große Ganze, und dutzende anderer Leute planen dann immer mehr die Details der Teillösungen. Er gibt (erreichbare) Ziele vor die andere Umsetzen. Wenn sie das nicht schaffen diskutiert man das Problem, identifiziert Lösungen und wirft so lange Spezialisten auf das Problem, bis es weg ist.

Sehr viel Ahnung von den Details wird er nicht mehr haben. Er wird jedes Thema, das man mit ihm diskutiert sehr schnell und umfassend verstehen. Und er wird hervorragend darin sein, das Zusammenspiel der Teile und die Auswirkungen von Problemen auf andere Aspekte der Produktion zu verstehen. Aber er wird nicht mehr alle Details kennen.

Und hier schreibe ich nur von seinem Kerngebiet - der Produktionslogistik.

Wie zum Himmel soll er da noch genau wissen, wie welche Prototypen umgesetzt sind, und ob die nun besser oder schlechter sind als ein anderes Modell? Er wird nach Kennzahlen bewerten, wenn es ihn interessiert. Und wenn Audi da pessimistisch ist und Tesla optimistisch… dann sind die Kennzahlen von Tesla besser.

In zwei, drei Jahren werden wir sehen, ob er A) noch dasselbe sagt, B) noch bei Tesla ist und C) Tesla den Vorsprung hatte, dem man ihnen nun zuschreibt.

Aber es sagt uns immer noch nicht, worin Tesla sieben Jahre Vorsprung haben soll vor Audi. In der Innenraumverarbeitung sicherlich nicht. Beim Licht auch nicht. Und die Baukästen von VAG dürften auch besser sein. Das Tesla bei Aluminium-Kaoserien besser sein wird als Audi Spaceframes ist auch eher unwahrscheinlich.

Die Kombination Batteriemanagement-Elektroantrieb-Softwaresteuerung kann ich mir vorstellen. Aber so toll die Technik ist, sie ist heute noch nicht relevant. In sieben Jahren wird sie maximal Wachstumsrelevant sein. In 14 Jahren ist sie dann Überlebensrelevant.

Beim autonomen Fahren bin ich komplett anderer Meinung, denn zumindest 2015 hatte Tesla noch kein Fahrzeug mit SAE Level 3+ auf Kaliforniens Straßen eingesetzt, Audi aber schon. Im Januar werden wir lesen können, ob Tesla 2016 solche Fahrzeuge eingesetzt hat. Die entsprechenden Berichte sind verpflichtend für die Autohersteller mit Autonomfahrzeugen in Kalifornien, und werden unzensiert veröffentlicht.

Edit: ich habe mir diesen Artikel hier nochmal genau durchgelesen:

electrek.co/guides/peter-hochholdinger/

Er spricht von „the cars we build“, also möglicherweise meint er damit dass die aktuell produzierten Fahrzeuge von Tesla (S/X) den Fahrzeugen von Audi & Co. 7 Jahre voraus seien.

Wenn Audi nicht in weniger als 3 Jahren ein dem MS 1.0 vergleichbares Auto auf den Markt bringt, dann hat Tesla mit dem MS 7 Jahre Vorsprung. In den USA ist es seit August 2012 auf der Straße.

Ich habe die Übersicht verloren: Wann wollte Audi was bringen?

der Vorsprung von Tesla?
Tesla kann schon seit 4 Jahren Serie liefern,
und wird ab nächstes Jahr das auch mit Großserie machen.

Es ist wirklich ein Armutszeugnis mit welchen Mitteln und Argumenten gegen Tesla geschossen wird.

@ Naheris

Also ich muss da mal ne Lanze für Tesla brechen.

Gerade vor einpaar Tagen hörte ich, dass wieder sechs Model X auf’m Parkplatz in Weissach stehen, zum Reverse Engineering. Jetzt stellt sich die Frage, warum ich denn ein „schlecht entwickeltes“ Produkt, zu einer geplanten Produktpalette, wie dem Mission-e, überhaupt untersuchen muss. Die offensichtliche Antwort ist, weil es wohl genügend Komponenten gibt, die doch gut umgesetzt wurden und von denen man lernen kann, weil man es bislang selbst noch nicht zufriedenstellend lösen kann.
Ich will nicht sagen, dass VW mit dem MEB ein schlechtes Konzept hat, aber es befindet sich noch immer in der Entwicklung und bislang gibt es nichts was „born-electric“ ist, als die PHEVs und die e-Up und e-Golf Adaptionen. Im Grunde gibt es auch nicht allzuviele Möglichkeiten ein gutes, geräumiges eAuto zu bauen, als eben die Akkus im Unterboden zu platzieren und dann dementsprechend, die Fahrwerkskomponenten davor und danach anzubinden, drum ist der MEB oder EQ nichts revolutionär anderes, als Tesla bereits mit dem Model S in Serie brachte und die anderen dazu vorallem motivierte.

Zum Thema 7 Jahre voraus, das kann zum großen Teil an der Software liegen, aber auch in den Akkus. Konstruktiv kann Tesla zulegen, klar gibt es die einen oder anderen Unschönheiten, jedoch keinen grundsätzlichen oder gravierenden Fehler.
Peter Hochholdinger ist ja nicht schon seit jeher Produktionschef (man schaue auf linkedin), sondern begann zuerst mit einer Lehre als Werkstoffprüfer und studierte später dann Werkstoffwissenschaften, also über Materialien und deren Verwendung wird er sicher dem Großteil der Forenmitgliedern weit voraus sein, das kann man als gesetzt hinnehmen. Zudem kennt er sich in der Rohbaufertigung, der Lackierung und der Endmontage aus, daher ist es anzunehmen, dass er auch weiss, welche Komponenten wo ihre Montagereihenfolge haben.
Er braucht mit Sicherheit keine Erfahrung darin zu haben, warum ein Bauteil xy die Entformungsschräge von 3° anstatt von 5° hat, aber grundsätzlich weiss er, welche Komponenten entwickelt werden - gerade auch wegen der Fügefolge, die der Schlüssel zur reibungslosen Montage und Serienfertigung ist.

Der Mann wird schon wissen, von was er redet, wenn er redet. Klar, dass er seinem neuen Arbeitgeber gewogen ist und auch positive Nachrichten vor Kritik äußert. Aber eines kann man zumindest aus dem Kommentar „Sieben Jahren voraus“ entnehmen, zurück, zum VAG Konzern will er nicht mehr, denn wer wollte in der beruflichen Karriere in ein rückständisches Unternehmen, wenn man die Zukunft in der Hand hält, wer würde da „auf ein altes Pferd setzen“?

Alles Gute!

Hervorragend zusammengefasst. So einfach ist das.

Nette Mathematik. Also wenn sie in drei Jahren etwas bringen, dann sind sie dann sieben Jahre zurück. Umkehrschluss: dann hätten sie heute vier Jahre Rückstand, nicht sieben. :wink: Entwicklungszeit des Model S nicht vergessen.

Man darf natürlich glauben, was man will. Es ist ja zudem nicht unwahrscheinlich, das Tesla sieben Jahre Vorsprung vor allem, was Hochholdinger gesehen hat, in Sachen Batteriemanagement und Softwareupdates hat. Aber gleich in allem? Produktionskosten sind auch ein wichtiges Kriterium für Fortschritt im Autobau.

Ich glaube ja, es ist einfacher. Tesla braucht unbedingt gute Nachrichten nachdem sie von einem ihrer Underwriter auf 185 USD und „halten“ abgewertet wurden. Und da die Tweets von Elon Musk inzwischen den Aktienkurs nicht mehr automatisch beflügeln muss halt der Ex-Audi-Manager ran. Also impliziert man ohne eigene verbindliche Aussage mal schnell sieben Jahre Vorsprung vor Audi.

Ja man darf glauben was man will. Aber Deine Theorie zur Beflügelung des Aktienkurses durch Hochholdinger statt durch Elon Musk wird meines Erachtens am/ab 17.10. widerlegt.

Und in dieser Position lässt man sich ganz sicher nicht diktieren was man zu sagen hat. Du glaubst also ernsthaft, dass Hochholdinger nach Jahrzehnten guter Arbeit und guter Bezahlung aus dem bislang sicheren Job (die besten verlassen als erstes das sinkende Schiff) zu Tesla wechselt um sich dann am quasi ersten Tag von Elon Musk oder wem auch immer anzuhören: „Hochholdinger, morgen treten sie vor die Presse und sagen folgendes … Ich weiß das das falsch ist, aber Elons Tweets haben keinen Einfluss mehr auf den Aktienkurs. Deshalb müssen sie jetzt ran“. Und der macht das dann auch noch ???

Sorry, es mag viele Theorien geben, aber in meinen Augen ist das eine mit der mit Abstand geringsten Wahrscheinlichkeit.

Und wenn Hochholdinger stattdessen in den Sack gehauen hätte und der Presse erzählt hätte was man ihm vordiktiert hat ? Sorry der Imageschaden wäre so was von erheblich. Keiner ist so dumm.

Schließlich: Elon Musk hat vor geraumer Zeit ehrlich selbst erklärt dass der Aktienkurs seiner Meinung nach überbewertet ist.

Wenn Audi in 3 Jahren ein „Model S“ bringt sind sie 7 Jahre später dran als Tesla. Audi wird feststellen müssen, dass Tesla nicht stehen geblieben ist sondern auch weiterentwickelt hat. Ein „Moving Target“ zu verfolgen kann für jemanden mit Rückstand schon eine anstrengende Sache werden.

Wo ist Tesla voraus:

  1. Software (z.B. On Air updates, Integration aller Steuergeräte)
  2. Software (z.B. Autopilot)
  3. Software (z.B. Benutzeroberfläche, da sieht Audi/VW wirklich 7 Jahre älter aus. Ich sehe das jeden Tag da ich beide Fahrzeuge fahre)
  4. Batterie (Energiedichte)
  5. Elektroantrieb

Das Hauptproblem sind für jeden Mitbewerber die Punkte 1 bis 3.
Batterie und Elektroantrieb kann man sich von einem Lieferanten dazu kaufen. Aber nicht die Software. Und wenn man es trotzdem versucht bekommt man einen Fleckenteppich anstelle eines Systems aus einem Guss. Bei VW/Audi schön zu sehen: Simkarte rein, Google Earth aktivieren und schon hat mein ein in die Jahre gekommenes Navi mit Google Earth aufgepeppt. Geht zwar ist aber nicht mit der Kartenanzeige von Tesla vergleichbar. Oder der digitale Tacho von Audi/VW: Sieht toll aus kommt aber von Nvidia. Die Integration in das Fahrzeug ist nur unvollständig. Im Tacho habe ich Raumschiff Enterprise, am Bildschirm rechts davon die 90er Jahre und darüber thront eine analoge Uhr aus den 50er Jahren (Passat GTE, Audi Q7)

Bitte nicht solche Bilder, da bekommt man ja Augenkrebs.

Der Artikel ist im „Manufacturing Leadership Journal“ erschienen!
Die Zielgruppe vom Artikel von Herrn Hochholdinger ist doch nicht die Börse.
Er macht seinen Ex-Kollegen den Job bei Tesla schmackhaft. Der Tenor ist doch ganz klar: Kommt zu uns, wir sind allen meilenweit voraus und bei uns könnt ihr tolle Sachen bauen.

Entweder Du kannst selbst nicht rechnen, oder Du hältst uns für blöd (ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass beides gleichzeitig zutrifft). Wenn sie heute ein Auto auf die Straße bringen würden, hätten sie vier Jahre Rückstand. Ich sehe aber kein dem Model S vergleichbares Fahrzeug von Audi, und den eigenen Ankündigungen zufolge wird das auch erst (frühestens) in drei Jahren was. Wenn Sie aber noch drei Jahre rumentwickeln müssen, dann haben sie schon heute sieben Jahre Rückstand, denn heute vor sieben Jahren war Tesla an dem Punkt, wo sie noch drei Jahre Entwicklungsarbeit vor sich hatten.

Es wäre schön, wenn Du nicht lediglich zum Zweck der Provokation und zur Demonstration Deines messerscharfen Verstandes argumentierten würdest, sondern mit konkretem Bezug zum Thema.

Volkers Idee hat auch was, dass man weiteres Personal anwerben möchte.

Ich denke, man darf auch nicht vergessen dass Hochholdinger nun Einblicke hat, was in Zukunft kommen wird und derzeit entwickelt wird. Da der Wechsel von Audi zu Tesla nicht allzulang her ist, kann er sich wohl ein Urteil erlauben.

Alles Gute!

Das war rachids Idee, nur der Fairness halber. :wink:

Wichtiger als die Reflexion über Audi ist der Vorteil für Tesla.

Tesla wird damit selbst nicht weitere 7 Jahre Vorsprung hinzubekommen. Man will die Innovationskraft mit der Fertigungstechnik sinnvoll kombinieren und eine effiziente und sehr schnelle Fertigung garantieren. Geschwindigkeit wird sich bei dem M3 definitiv auszahlen.

Ich hoffe, dass der Wechsel für Tesla ein echter Gewinn ist. Denn hier wird eine sehr wichtige Position besetzt.

Daneben ist die jede Art der Spekulation zur Vorsprungsarithmetik nur beiläufiges Gesäusele.