Da zietiere ich mich doch mal selbst aus einem anderen Thread:
Dazu muss man sich nur mal die bisherigen Störfälle ansehen. Hier ein Ausschnitt aus Wikipedia aus der die (Un) Zuverlässigkeit der Betreiber sichtbar wird:
1978 Brunsbüttel: Trotzdem lief der Reaktor noch über zwei Stunden weiter. Die Betriebsmannschaft hatte das automatische Sicherheitssystem manipuliert, um die Anlage am Netz zu halten.
Biblis 1987:Erst nach 15 Stunden nahm das Betriebspersonal die aufleuchtende Warnlampe ernst, man hielt die Ansteuerlogik der Lampe für defekt. Das Personal fuhr den Reaktor nicht sofort herunter, …
Im März 1994 brannte in Biblis A innerhalb des Containments der Motor einer Hauptkühlmittelpumpe, weil es aufgrund eines bei Wartungsarbeiten in dem Motor vergessenen Meißels zu einem Kurzschluss gekommen war.
2000 Grafenrheinfeld: An fünf von acht Steuerventilen, die ein Jahr zuvor eingebaut worden waren, wurden technische Mängel festgestellt.
2001 Brunsbüttel: Der Betreiber HEW versuchte den Vorfall weitestgehend zu verschleiern. Zum Beispiel wurde er lediglich mit der Bezeichnung „spontane Dichtungsleckage“ an das zuständige Ministerium gemeldet. … Wäre der Reaktor gleich nach der Explosion vorschriftsmäßig abgeschaltet worden, hätte der Betreiber zu Beginn des Winters für mehrere Millionen Euro Ersatzstrom zukaufen müssen
Biblis2004: In der Vergangenheit standen einzelne dieser vier Notstromaggregate bei regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen mehrmals nicht zur Verfügung,
Unterweser2017: . Der Fehler im betreffenden Strang [des Notkühlsystems] sei dem Betreiber über ein Jahr lang bekannt gewesen, aber nicht behoben worden.
Krümmel 2009: Weiterhin gab das Unternehmen drei Tage nach der Notabschaltung bekannt, dass ein vorgeschriebenes Überwachungsgerät am betroffenen Transformator, ein sogenanntes Teilentladungsmessgerät, nicht installiert worden war.
Wenn man mal ein bischen googelt, findet man noch viel mehr interessante Informationen in der Richtung, z. B. dass man bei einem AKW den Bauplatz um 50m verfehlt hat (interessanterweise war eine Zulassung nach den mittlerweile geltenden Sicherheitsrichtlinie nicht mehr möglich, d.h. wenn der nicht wegen dieses Fehlers neu genehmigt hätte werden müsste, würde das AKW nach den alten, mittlerweile ungüligen Sicherheitsvorgaben laufen) , dass Dübel für Kühlleitungen falsch montiert worden waren und somit bei einem Erdbeben nicht gehalten hätten. Erheiternd fand ich einen Vorfall in Südkorea, bei dem ein Arbeiter auf ein Kühlrohr gepinkelt hatte, welches dann nach ein paar Jahren wegen der entstandenen Korrosion ausgewechselt werden musste.
Das ist ja alles ganz lustig, wenn man die Fehler rechtzeitig findet.Allerdings hat Österreich ihr einziges AKW nach dem Bau nicht in Betrieb genommen, weil eben diese Kontrolle bei den Kraftwerkan an kritischen Stellen nicht möglich ist, man kommt da schlicht nicht ran. Das sind die Kraftwerke, von denen man jetzt behauptet, dass ein Weiterbetrieb problemlos möglich wäre.
Und das sind bewusst keine Beispiele, wo einfach was defekt war. Das sind alles Beispiele, wo Defekte verschlampt wurden oder aufgrund von Schlamperei überhaupt erst auffielen. Und das sind nur die, wo es raus kam.
In Anbetracht dieser Historie zu behaupten, AKW in Deutschland seien sicher, zeugt von einem gehörigen Gottvertrauen.
Du brauchst da nicht drauf antworten, das Thema ist für mich durch.