Android Automotive: Google als zentrale Autosoftware

Damit wird Googles Android Automotive auch für sämtliche Premium-Hersteller zu einem Problem, erklärt Automobil-Forscher Bratzel: „Google setzt damit ähnlich wie im Smartphonemarkt einen sehr hohen Mindeststandard. Mit Android Automotive haben künftig günstigere Hersteller wie Renault oder Chrysler eine Software im Auto, die sehr viele Funktionen umsonst mitbringt, für die BMW, Audi und Co bislang noch Geld verlangen – hochauflösende Verkehrsdaten beispielsweise, oder Mobilitätsservices auf Basis intelligenter Assistenten.“

Den Premiumherstellern geht damit eine wichtige Möglichkeit verloren, sich vom Rest des Marktes zu differenzieren. Schlimmer noch, Google kann durch regelmäßige Updates sowie den App Store sehr schnell Funktionen nachliefern. „Damit ändert sich die Erwartungshaltung der Kunden“, sagte Bratzel. „Die alte Autowelt – neue Funktionen nur in einem neuen Auto – funktioniert nicht mehr.“

welt.de/wirtschaft/webwelt/ … -Auto.html

(Von Musk lernen… - er ist schon ein genialer Hund)

Und genau dass wird zum Problem für die deutsche/europäische Autoindustrie: wenn ein Auto komplett im Baukastensystem zusammengebaut werden kann und sich quasi nur noch in der Zusammensetzung der Module unterscheidet, aber dir Module alle gleich sind, warum soll ich mir dann einen teuren deutschen Wagen kaufen, wenn der chinesische Identität ist?

Bisher hiess es immer, dass sich die deutschen Hersteller über die Software und deren Integration absetzen werden, aber daß will Google ja scheinbar gerade ândern.

Es gibt Leute, für die ist Carplay/Android Auto sogar ein Kriterium.

Richtig. Ein Kriterium, ein Auto nicht zu kaufen. So einen Schrott brauche ich im Auto definitiv nicht. Verbinden sie hier, richten Sie dort ein, aktivieren sie die Freigabe im Smartphone, erlauben Sie die Verbindung im Auto.

Ich habe das von außen einmal beim ID.3 erlebt und habe schon das Kotzen bekommen, ohne es selbst machen zu müssen.
Beim Tesla: Bluetooth aktivieren, Smartphone in der Liste auswählen. Verbindung abwarten. Fertig.

Nichts für ungut, aber CarPlay bietet eines der besten userinterfaces und experiences die es überhaupt gibt. Wenn man schon beim einrichten scheitert (und das geht weitestgehend automatisch), sollte man dem System da nicht die Schuld geben.

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Ein Auto nicht kaufen, weil es eine ungewünschte optionale Funktion hat?

Mir fehlt CarPlay immer noch. Es muss einmalig so wie von dir aktiviert werden und ist in meinen Augen einfacher als BlueTooth (wo oft ein Codeabgleich notwendig ist).

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Blöd das mein Android Smartphone kein CarPlay kann… Wenn es daran schon scheitert, ist es fail by Design. Wenn man sich nicht auf einen Standard einigen kann und lieber jeder seine eigene Suppe kocht muss man sich nicht wundern, wenn die User Experience einfach weit auseinander driftet. Bluetooth kann sowohl Android als auch Apple als auch Windoof Phone.

Mir ist das letzlich egal. Für mich ist die Funktion nicht relevant und daher im Gegensatz zu anderen Teilnehmern dieses Forums auch kein Kauf- oder Verkaufsgrund.

Das nennt sich Android Auto und wird zum Beispiel ausschliesslich im Polestar 2 und bei Volvo genutzt. Die Kritiken sind überragend, alleine weil Google Maps als Basis für die Navigation genutzt wird, was übrigens u.a. auch Zwischenstops kann. :wink:
Lebe aber ruhig weiter in unserer Tesla-Bubble und schaue nicht nach links und rechts.

Wusste nicht dass in deinen Augen die Tesla-Bubble aus ID.3, E-Golf und weiteren E-Fahrzeugen besteht. Wieder was dazu gelernt.

Falls du damit deinen aggressiven Unterton aus der Schublade holen wolltest… Der ist wohl angestaubt und im Verbrennerzeitalter hängen geblieben :roll_eyes:

Ein netterer Umgangston würde dir sicher ganz gut stehen und wenn du ein persönliches Problem mit mir hast, darfst du mir gerne eine PN schreiben.

Falsch, Android Auto ist das Gegenstück zu Apple Carplay. Volvo und Polestar nutzen Android Automotive, d.h. die ganze Software des Autos basiert auf Android

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Ist es nicht erbärmlich wenn man in einem Auto zusätzliche Hardware (Smartphone; das womöglich auch noch per Kabel angeschlossen werden muss) braucht um glücklich zu werden?

Ich komme auch gut ohne Zusatzhardware klar (ganz im Gegensatz zum besten Auto der Welt). :wink:

Hier sind aber zwei harte Lager entstanden.

Wir haben mittlerweile zwei E-Autos. Ein Model 3 und einen kleinen Dacia Spring für die Stadt.

Der Dacia Spring hat Android Auto, und ja, ich muss das Smartphone dazu extra anstecken (aber es soll wohl auch grundsätzlich wireless gehen - nur halt nicht im Spring), aber die Funktionalität, die sich mir dadurch bietet, vermisse ich mittlerweile in meinem Tesla. Und zwar sehr.

Was Android Auto mir in einem pisseligen kleinen Dacia bietet, was Tesla nicht kann bzw. bis vor kurzem nicht konnte:

  • Mein eigenes Spotify-Profil „fahrerabhängig“ nutzen. Jetzt im Tesla durch die Verknüpfung des Spotify-Kontos mit dem Fahrerprofil kann mein Model das auch endlich. Vorher hat meine Frau immer meine Playlist „gekapert“ und musste sich zurückhalten mit den „Favoriten“. Mit Android Auto wird seit jeher „technisch bedingt“ automatisch das Spotify auf dem eigenen Telefon genutzt. Ganz ohne Premium Connectivity übrigens.

  • Alternative Routenplaner nutzen. Ich habe vor dem Model 3 immer Sygic benutzt, das seit ca. 2 Jahren auch einen „BEV-Modus“ hat, also Ladestationen entlang der Strecke zumindest anzeigt. Die wollen allerdings für die Android-Auto-Funktion zusätzlich einen Abobeitrag. Da ich denen schon sehr viel Geld für diverse „Upgrades“ in den Rachen geworfen habe, meldete sich hier meine Empörung und ich kehrte Sygic den Rücken. Stattdessen nutze ich im Spring jetzt Google Maps und - abgesehen von der automatischen Ladeplanung, die sicherlich auch noch irgendwann kommt - kann das alles, was der Tesla auch kann. Teilweise sogar besser. Ich sag nur „In 2 Kilometer bleiben Sie weiter auf DIE A1 Richtung xyz“. Oder ständig dieses „leicht nach x abbiegen“, obwohl man einfach nur dem Straßenverlauf weiter folgt.

  • Messenger-Integration. Ey Leute, was hab ich mich damals von Tesla verarscht gefühlt. Stand überall geschrieben, dass mein Model 3 meine Nachrichten von Smartphone auch auf dem Autodisplay anzeigen kann etc. Bis mir dann klar wurde, dass das nur mit SMS geht. SMS? Echt jetzt? Ich weiß nicht, wie das in USA aussieht, aber in meinem Umfeld benutzt das keiner mehr. Alles über WhatsApp. Und ich würde wetten, dass Android auch da eine passende Schnittstelle zu hat, die Zugriff auf Messenger-Benachrichtigungen und/oder -Steuerung bietet. In Android Auto ist das direkt integriert. Bekomme ich während der Fahrt im Spring eine Nachricht über WhatsApp, liest mir das Handy die sogar über die Autolautsprecher vor und ich kann per Sprachsteuerung darauf antworten. DAS kann mein Tesla definitiv nicht und ich vermisse das hart!

  • Google Assistent. Hab den vor Monaten mal auf dem Smartphone eingerichtet, aber eigentlich nutze ich den kaum. Andere sind mit dem Ding wohl groß geworden und fragen den Google Assistenten jeden Scheiß („Ok Google, was bedeutet nochmal das Autokennzeichen HSK?“), ich konnte bisher auch ohne auskommen, wenn ich mal unterwegs was suchte*, habe ich immer noch brav die Suchzeile mit der Bildschirmtastatur benutzt (* damit meine ich natürlich „nicht im Auto“ - nur um Missverständnissen vorzubeugen). Vermutlich ewiggestrig, aber egal. Letztens hab ich meine Tochter mit dem Spring wegbringen müssen, weil meine Frau den Tesla für ne längere Fahrt brauchte. Ich sollte sie dann zu einer bestimmten Uhrzeit wieder abholen, und da ich in meinem Alter solche kurzfristigen Abmachungen gerne „verpasse“, dachte ich mir, ich stell mir einfach einen Wecker, wenn ich wieder zu Hause bin. Aber auch da muss ich dann daran denken. Warum also nicht gleich jetzt den Wecker stellen? Also drückte ich beim Spring auf eine der wenigen (3 oder 4) Lenkradtasten (nämlich die für Sprachbefehle) und versuchte den Befehl: „Stelle den Wecker auf dreizehn Uhr dreißig.“ Prompt meldete der Google Assistent die erfolgreiche Ausführung und ich war sicher, den Termin, meine Tochter wieder abzuholen, nicht mehr zu verpassen. Im Tesla hätte ich das so und vor allem hands-free während der Fahrt nicht hinbekommen. Und das prangere ich an.

Worauf ich hinaus will (und wieso ich diesen relativ alten Thread) wiedererwecke:

Ich finde, Android Auto bietet selbst im kleinsten ansonsten wenig komfortablen und nicht gerade High-End-bestückten Auto einen unglaublichen Mehrwert, den ich so oder in ähnlicher Form auch verdammt gerne im Tesla hätte, das sich als Vorreiter in der BEV-Sparte hervorgetan hat und diesen Vorteil in meinen Augen mehr und mehr vertrödelt. WhatsApps vorlesen lassen und beantworten oder den Google Assistenten per Sprachtaste am Lenkrad steuern… leider nicht in Teslas (stattdessen wird uns beim AP ein FLA aufgezwungen, den keiner haben will, weil er zu oft nicht das tut, was der Fahrer will… seufz).

Elon Musk, tu was!

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Du kannst im Tesla dein Handy auch einfach so anbrüllen, wenn „Ok Google“ aktiviert ist :grin:

Aber ja, volle Zustimmung.

müsste man mal an die „schlecht macher“ von Carplay hier schicken :smiley:

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Mit Google suchen geht per Sprachsteuerung.

WhatsApp messages vorlesen lassen geht mit einer zusätzlichen App.

BTW: Ich will dann kein Google, sondern Siri und Alexa… jeder hat da andere Prioritäten.

Nimm’s mir nicht übel, aber ich glaube, du hast da ein oder zwei Dinge an meinen Ausführungen nicht verstanden.

a) Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich mein Handy per Sprache bediene, während es „in der Mittelkonsole“ liegt oder ob es in die Mikrophon-, Lautsprecher- und Bildschirm-Konfiguration des Fahrzeugs eingebunden ist.

b) Auch Siri (wohl eher bei CarPlay) oder Alexa dürften problemlos über Android Auto nutzbar sein. AA ist nur die Verknüpfung von Apps auf dem Phone mit dem System des Autos. Alles andere machen die Apps selbst. In meinem Beispiel war’s eben der Google Assistent, weil der bei mir auf dem Gerät halt eingerichtet war.

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Der Button am Lenkrad für Sprachsteuerung ist bei Android fest auf Google Assistant gemapped und bei Apple auf Siri. Da kann man nix einstellen.

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Zu a) du kannst mit dem Befehl „Google im Internet suchen nach…“ die Google Suche aufrufen und das Ergebnis wird im Fahrzeug Browser angezeigt.

Dazu musst du dein Handy nicht anbrüllen.

b) Alexa geht in keinem Auto ohne zusätzliche Hardware, sowie mir bekannt. Alexa wäre mir aber wesentlich lieber.

Siri und Goggle nutze ich nie… wie gesagt, so sind die Prioritäten unterschiedlich… und Tesla wird sich die Hoheit über die Software im Fahrzeug nicht nehmen lassen.

Love it, or leave it.

Klappt bei mir im Auto meistens nur einmal, danach ist das Handy schwerhörig. Keine Ahnung warum, außerhalb des Autos funktioniert es immer.
Ich will die Option auf AA im Tesla :smile: