85er Akku: Reduzierung der Ladeleistung seit 2019.20.1 (Teil 1)

Vielleicht kann man das hir alles mal ein bisschen zusammenfassen.

Bei meinem P85 Bj 2013 war mit Softwarestand 16.1.1 die Chademo Ladeleistung bei 90% noch 30 Kw.
Bei dem Update auf 20.4.2 sind es bei 90% noch 22 Kw

Weiter fehlt mir ca. 3 Km Reichweite bei 90 %, das kann mit dem Update. Vorher 1 Jahr lang hatte ich immer bei 90 % TR 330 Km

Wollte mal meine Daten mit in den Ring werfen:

Sind leider nicht sonderlich viele. Die Ladeleistung ist niedriger, aber nicht viel. Könnte auch einfach an der Temperatur liegen (blau ist von Januar).

Wie wäre es, wenn einer der Moderatoren oder der TE den Titel des Threads anpassen würde, z. B. in „85er Akku: Reduzierung der…“. Es ist m. E. mittlerweile klar, dass die Reduzierung der Ladeleistung nicht nur die P-Modelle betrifft sondern die 85er Batterie insgesamt. Dann hätten wir mal eine klare Trennung zu dem Kapazitätsverlust-Thread…die beiden Themen sind voneinander unabhängig.

Ich hab auch noch ein paar interessante Ladekurven seit den letzten Updates, die ich dann hier hochladen könnte.

Ich bin mit dem alten Update letzte Woche ans Südende von Portugal gefahren. Dann hab ich blöderweise wegen dem Navimist letzte Woche das Updatet gemacht, weil mein Navi nicht mehr ging und ich dachte es wäre mit dem Update erledigt.
Danach gings sehr viel "entspannter :unamused: " zurück nach Hause. Vorher bin ich die ganze Strecke relativ sparsam runter gefahren und habe immer so um die 20-30min am SuC gestanden. Auf der Rückfahrt, gleiche Bedingungen, gings dann an fast jedem SuC nicht mehr unter einer Stunde. Das hat extrem genervt. Bei 50% zeigte der keine 40kw mehr an.

Ich habe einige Ladekurven aus dem Teslalogger in Excel exportiert und analysiert. Herausgekommen ist die Grafik im Anhang, die die Ladeleistung über dem SoC in % darstellt. Einige Anmerkungen dazu:

  • Die blauen Kurven sind Ladungen mit Software-Versionen vor 2019.20.2.1. Es sind insgesamt 10 Kurven, die bei deutlich unterschiedlichen Jahreszeiten und Umgebungstemperaturen von -5 bis +35°C aufgenommen wurden. Der Akku war sicherlich immer warm, da ich auf der Autobahn eher schnell fahre.
  • Auffällig ist, dass alle Kurven sehr dicht zusammen liegen und es faktisch keine Abweichungen gibt. Das heißt, dass das BMS vor 20.2.1 nur wenige Parameter erfasst oder die erfassten immer gleich waren.
  • Ganz anders sieht es bei den gelben Kurven aus, die mit SW 2019.20.2.1 in den letzten Tagen aufgenommen wurden (insgesamt 6 Kurven). Hier gibt es trotz ähnlicher Umgebungstemperaturen große Unterschiede im Verlauf.
  • Interessant ist z. B. die unterste gelbe Kurve mit der niedrigesten Ladeleistung. Hier war der Weg zum SuC mit 50km relativ kurz und ich bin aufgrund der Verkehrssituation mit ca. 60-100 km/h eher langsam und ausgeglichen gefahren.
  • Die gelbe Kurve mit der höchsten Ladeleistung, die am dichtesten an den blauen ist, war eine mit sicherlich heißem Akku (150km mit bis zu 220 km/h)
  • Die rote Kurve ist nach dem Update auf 2019.20.4.2 aufgenommen. Sie liegt zwischen den gelben Kurven, so dass man keine Aussagen über eine Veränderung durch dieses Update machen kann.

Insgesamt ist es klar, dass Tesla am BMS einiges geändert hat und vermutlich jetzt zusätzliche Parameter berücksichtigt, die einen Einfluss auf die Ladeleistung haben und diese reduzieren.

Ich bin ziemlich sicher, dass die Reduzierung der Ladeleistung alle Akkus mit der 85er Zellchemie betrifft, auch mit geringer Laufleistung (ich habe erst 65kkm), unabhängig von dem im anderen Thread diskutieren Rückgang des TR und möglicherweise auch unabhängig von dem Prozentsatz AC/DC-Ladungen. Die Auswirkungen der geringeren Ladeleistung sind spürbar, beispielsweise hat sich die Zeit für eine Ladung von 20-70% um 7-8 min verlängert.

Was mich persönlich trifft, ist der Vertrauensverlust, den ich durch die Änderung erlebe. Tesla verkauft uns OTA als etwas uneingeschränkt positives, das ich in der Vergangenheit auch so gesehen habe. Selbst wenn jedes Update immer eine Art Überraschungsei war und man nie wusste, was einen bei dem AP erwartet, in Summe ging es immer vorwärts und vorübergehende Fehler oder Abstürze hab ich Tesla schnell verziehen - die Kernfunktionalitäten waren ja immer verfügbar und das Fahren ist einfach toll. Die Einschränkung der Ladeleistung - oder, noch schlimmer, die Reduzierung der Kapazität - ist aber ein Schritt zurück, sie greift in den Kern des elektrischen Fahrens ein und macht das Auto de facto schlechter und weniger attraktiv. Das Versprechen auf Verbesserungen über OTA wird gebrochen - ohne Kommunikation und zu einem Zeitpunkt, an dem Tesla selbst höhere Ladeleistungen zumindest bei Neufahrzeugen verspricht. Wie glaubhaft ist das auf Dauer?

Ich kann nur hoffen, dass Tesla die neuen Parameter noch in die richtige Richtung tuned, offen kommuniziert oder sich diese Änderung und die Auswirkungen nochmal überlegt.

Noch eine Anmerkungen: ich selbst habe einen 75D mit 85er-Akku, der auf ca. 94% der Kapazität SW-limitiert ist. Die Kurven in der Grafik sind auf den 85er-Akku umgerechnet. Auch die neuen Ladekurven von MartinPF weiter oben für den 100er Akku zeigen eine ähnliche Variabilität.

Moin,

ich habe hier: Get Amped 27. Jan. 2013 in München folgendes geschrieben.

[i]Kann es auch sein, das Tesla die Reserve am Anfang des Akkus vergrößert hat und nicht die max. Kapazität am Ende?
Das würde auch die verringerte Ladeleistung erklären, da man ja am Anfang viel schneller läd.
Man läd quasi mehr im langsamen Bereich.
Ich habe leider keine Möglichkeit meinen Akku auszulesen.
Einige von euch sicher schon. Ist dort die Anfangsreserve sichtbar?

Gibt es jemanden im Raum Hamburg, der Lust hat, meinen Akku auszulesen? :smiley:[/i]

Ich denke hier gibt es einen Zusammenhang.

Danke T-Drive für die ausführliche Darstellung.
Sie deckt sich mit meiner Erfahrung. Gestern von 30 bis 90% stand ich ca. 10 Minuten länger als sonst. Mein Akku ist nicht in der Kapazität begrenzt. Je voller mal laden muss um so grösser wird die Differenz zur alten Ladezeit und hier sind da die die auch in der Kapazität begrenzt sind gekniffen.
Und ein 100er lädt bei 70%, also dem 100% der 85er Akkus noch mit ca. 70kw. Da wächst die Differenz auf Langstrecke schnell auf etliche Stunden

Ich bin trotzdem mit meinem Wagen extrem zufrieden. Nur raten würde ich im Moment nur zum 100er Akku oder Model 3, das ist eine andere Welt

Noch.

Lass die Technik mal so alt werden wie die 85er Akkus. Mal sehen, welche Probleme es dann dort geben wird.

Oder wurde bereits die perfekte Technik erfunden, die nie mehr Probleme macht?
Dann wäre es unverständlich, warum Tesla die Akku-Garantie mittlerweile auf 160000/192000 km beschränkt.

Die 100er können auch reduziert werden.
Das Model 3 hat noch keine Laufleistung. Die angekündigte Batteriehaltbarkeit von 1 Mio Meilen seitens Elon bezieht sich auf kommende Akkugenerationen ab 2020. Das heisst die aktuellen Model 3 sind vielleicht auch irgendwann betroffen, bei den Ladeleistungen von 180kW und mehr müssen die sich wirklich erst mal beweisen.

Es kommt der Fall das ein alter Akku keine Reichweite mehr hat. Jetzt passiert es so langsam. Also müssen Ersatzakkus her, bzw. muss man alte Akkupacks instand setzen können. Ist ein Fall für Drittanbieter, der Hersteller hat doch sicher keine Lust die alten Kisten mit viel Aufwand am Leben zu erhalten. Einzelne Packs austauschen ist ja möglich, solange es noch welche am Markt gibt.

ich bin inzwischen bei über 260000km. Ich fände es durchaus zu vertreten wenn der Akku irgendwann die Grätsche macht :sunglasses:
Man soll nicht eine neue Technologie verteufeln nur weil sie 2, 3 oder 4x mal so lange hält wie die Alte.
Wenn ich nicht mehr zufrieden bin hole ich mir einen neuen Wagen. Er hat jetzt schon viel länger gehalten als ich (vor allem für eine über 400PS Schleuder) erwartet habe.

und das bezieht sich nicht nur auf den Akku.

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Eventuell ist die Haltbarkeit nicht auf die km gesehen sondern auf die Zeit. Nach 5 - 6 Jahren oder so geht’s bergab… sollte aber eigentlich nicht sein. Zumindest nicht beim Technologieführer mit den besten Batterien und dem besten BMS am Markt.
Mir persönlich fehlt die Vergleichsmöglichkeit. Mein Opel Ampera hatte nach 6 Jahren und 80.000 km keinen Reichweitenverlust… aber eventuell liegt das daran dass die echte Kapazität deutlich höher ist als das was man verwenden konnte. Daher hat man nichts davon gemerkt.

Ich finde, es nimmt dem Auto erheblich den Spass, weil mir nun roadtrips doch zu langatmig werden. Obwohl das Auto nur 5 jahre alt ist, und so ‚overbuilt‘ ist, dass es noch nagelneu ausschaut, muss ich mich wohl langsam nach einem neuen Gefährt umsehen. Meiner Meinung nach bricht hier Tesla seinen Claim, in 20 min die Batterie auf 50% zu laden. Hoffentlich ändert Tesla seine restriktive Strategie, die hauptsächlich early adopters betrifft.
F.

P85, 4/2014

Ich habe jetzt zwei Roadtrips anstehen und werde das dann für mich entscheiden ob ich das noch gut finde.
Wir waren ja schon mal erheblich langsamer als noch wenige SuCs da waren in 2014. Da musste man immer lange stehen und voll laden. Mal sehen obs jetzt wieder gefühlt ähnlich ist. In den letzten Jahren waren uns die Pausen fast schon zu kurz geworden. Bin gespannt.

Hi,
ich fahre einen 100-er und die Ladeleistung ist ebenfalls deutlich reduziert.
Der Wagen hat 77.000km runter und ist von März 2018.
Ich habe bei 60% nur noch 80kW Ladeleistung, vorher hatte ich bei 60% immer 100kW Ladeleistung.

Also ebenfalls eine signifikante Verschlechterung!

Viele Grüße
Norbert

hmm, das kann ich so nicht nachvollziehen. Mein S85 ist ja schon seit ca 2 Jahren in der Leistung gedrosselt, ich habe also schon lange das, was jetzt viele erst mit der aktuellen Firmware erleiden müssen. Die Bereitschaft, längere Strecken mit dem Tesla zu fahren, ist deshalb immer weniger geworden. Morgen fahren wir eine Woche an die Nordsee und wollen auch dort rumcruisen. Ein Trip mit dem T. über Sylt war der Plan… jetzt haben wir uns aber für easy-going entschieden und fahren mit dem A3 meiner Frau… ist natürlich blöd, nur für 200 km Trips ist der T. echt zu teuer.

Hier mal ein Bild der Ladung kurz vorm Update.

Und nach dem Update.
Und das geht dann noch ganz fix noch viel weiter unter.
Die 118 sehe ich zwar noch, aber auch nur wenn man mit 5% oder so ankommt. Und dann gehts kurz rauf und quasi im Sekundentakt runter.
Bei 90% sind es fast nur noch einstelle Werte. Da kann man sich vorstellen wenn man mal auf 95% laden soll.


Autsch. Das is ja von „Supercharging“ meilenweit weg. Da hilft wohl nur ein neuer Tesla und den am besten alle 5 Jahre wechseln…

Bei 12% nur 75kW??? Das ist ja krass und viel schlimmer als meine Kurven! Ich nehme an, dass Du Dir die Ladung nicht geteilt hast?

Was sagt denn Tesla dazu?

Ja, im Moment kann ich über die Werte über die hier einige bei ihren 100er heulen nur lachen :confused:

Ein neuen kann ich mir leisten. Nicht mal wenn ich meinen jetzt verkaufen würde, hätte ich den Rest nicht über. Auch wenn die gerade etwas günstig sind. Aber es ginge nicht. Wir bauen gerade viel am Haus und da muss jeder Cent rein. Das FA will auch 4500 zurück :blush:

Also ich muss jetzt mit dem Teil erst mal leben, oder es mit Verlust verkaufen und mir vielleicht dann doch eine V-Klasse Diesel kaufen. Will ich aber nicht. Wenn ich nur ein mal laden muss auf dem Weg zu Schwiegereltern kann ich damit noch leben wenns mal 10min länger dauert. Aber als ich von äußersten Zippel Portugals zurück bin und eigentlich ein Plan hatte, dann ist das eigentlich nicht mehr akzeptabel. Ich bin auch in Paris (Disneyland) um 11 Uhr los und habe bis 22:30 Uhr bis nach Bayreuth gebraucht. Freie Strecke, aber an jedem SuC über eine Stunde geladen, trotzdem ich dort immer mit über 20% angekommen bin.

@T-Drive: Nein, ich stand fast immer komplett allein da. Also zumindest geteilt wurde nie was.

Pro Stop sollte er eigentlich kaum mehr als 10 Minuten länger brauchen. Für die Strecke Disneyland Bayreuth gibt ABRPlanner ca. 11:30 an. Plus eine Stunde länger laden wären das für die Strecke 12:30.
Deine Zeit war 11:30 von der Seite warst du fix unterwegs.
Ich glaube es ist mehr das gefühlte das einen nervt. Ähnlich wie wenn man am geteilten Stall hängt. Wirklich langsamer ist das nicht wirklich. Also nicht so sehr wie man es empfindet.
Ich will das nicht verteidigen, ich werde beim nächsten Roadtrip sehen wie es sich bei meinem auswirkt und vor allem auf meine Psyche :wink:
Nur rein von den Zahlen ist es nicht so dramatisch wie es den Anschein hat.