Elektromobilität in Presse und Internet (nicht Tesla) (Teil 1)

langsam wird’s ein Thema …
http://www.nzz.ch/wirtschaft/geringe-personalintensitaet-e-auto-wird-zehntausende-arbeitsplaetze-kosten-ld.139956

Der Krautreporter vermischt hier ein paar Dinge zum Thema E-Autos:

krautreporter.de/1717-dein-elek … revolution

Vor allem da das Panel funktional und global wild durcheinandergewürfelt ist und insgesamt recht klein ist.

Da sind CEOs und Functional Managers und alles dazwischen bunt gemischt.

Autohersteller und Zulieferer machen gerade mal 50% der Teilnehmer aus. es wurden aber auch Autohändler und IT- sowie Kommunicationsunternehmen befragt, diese machten 29% der Befragten aus, Finanzunternehmen nochmal 5%.

Es haben 25 Leute aus Saudiarabien, einem Land ohne nennenswerte Automobilproduktion teilgenommen und aus Spanien, der globalen Nummer 8 bei der Automobilproduktion lediglich 19. Aus Russland, der Nummer 16 der globalen Produktion im 1. Halbjahr 2016 haben dafür 43 Leute teilgenommen.

Ich weiss nicht, wofür das Panel repräsentativ sein soll, für Entscheider in der globalen Automobilindustrie jedenfalls nicht.

Gruß Mathie

Toyota verfolgt zweigleisige Strategie
Toyota sieht seine Zukunft vorrangig in der Weiterentwicklung des Hybrid-Antriebs und im Vorantreiben des Brennstoffzellenantriebs – und nicht im Bau von Elektrofahrzeugen.

[url]http://der-farang.com/en/pages/toyota-verfolgt-zweigleisige-strategie[/url]

Interview mit Friedrich Indra"Es gibt einen Hass gegen Verbrenner": Motoren-Papst rechnet mit Elektromobilität ab

Ich möchte hier jetzt nicht den überlangen Link einfügen und habe den Trick mit der Vereinfachung nicht zur Hand.
Lässt aber sicher leicht finden unter focus.de
Scheint nicht gerade ein „Freund“ der Elektro-Mobilisierung" zu sein…
Bind gespannt in welche Richtung die Kommentare zu diesem Artikel bei Focus gehen…
so long Claudio

Das Forum geht nicht kaputt von langen Links :laughing:

focus.de/auto/elektroauto/in … 12817.html

Ach herrje. Solch ein vor Halb-, Unwissen, Falschaussagen und Pfründeschutz strotzendes Interview! Tut weh beim Lesen.

Der Satz unterm Strich zeigt eh alles:

Danke. Er sagt:

Blöd nur, dass ich keinen solchen „Professor Spicha“ ergoogeln konnte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt :slight_smile:

:smiley: genau das hab ich auch als erstes gemacht. Googlen nach dem Professor Spicha. Auch mit demselben Ergebnis. Google kennt den Kerl nicht. Sehr verdächtig…

Da fällt mir nur Folgendes ein:
Die Elektromobilität in ihrem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf. :stuck_out_tongue:
Und schon gar keine an Altersstarrsinn leidenden alten Daddel. :laughing:

Hier nochmals als PDF.

Und die Rotta Tabelle.
CO2-Emissionsvergleich-Rotta.pdf (265 KB)
Attachment.pdf (119 KB)

Ich glaube da machst du es dir zu einfach in der Auseinandersetzung mit Herrn Indra. Der hat sein Leben lang Automotoren konstruiert, da liegt es nahe, im eine eingeschränkte Weltsicht zu unterstellen bei der Bewertung der Elektromobilität. Was würdest du machen, wenn du E-Auto fährst und mit einem Petrolhead auf eine Podiumsdiskussion geladen wirst, wo sich dieser auf Herrn Indra bezieht?

Ich denke, da genügt es auch nicht, das so abzutun. Da muss man die Behauptungen einzeln auseinander nehmen und mit Quellen belegen.

So und nun nehme ich mal die oben von KaJu verlinkte Rotta-Tabelle und ersetze darin den CO2-Wert vom deutschen Strommix (569 g/kWh) durch den denkbar schlechtesten CO2-Wert von reinem Braunkohlestrom (1150 g/kWh).
Was dann rauskommt ist sehr interessant:

BMW 535i (Benziner): 340 g/km bzw. 68 t auf Lebenszeit (200 tkm)
Tesla S85P: … 312 g/km bzw. 62 t auf Lebenszeit (200 tkm)

Also selbst wenn man für den Tesla den schlechtesten Strommix von reiner Braunkohle annimmt, wie es der ADAC tut, ist der Tesla immer noch besser als ein vergleichbarer Benziner.
Nun wird ein BMW 535d, also ein Diesel der gleichen Klasse, wohl etwas besser abschneiden. Nehmen wir doch einfach wie in der Rotta-Tabelle einen Durchschnittsverbrauch laut Spritmonitor für den 535d von 8,5 Liter/100km. Für den Tesla nehmen wir dann aber auch mal die normale Variante S85 ohne P (beim BMW nehmen wir ja auch keinen M), dann ergibt sich ein Durchschnittsverbrauch laut Spritmonitor von 20,8 kWh/km.

Der wirklich „faire“ Vergleich eines Braunkohlestrom-Tesla S85 mit einem BMW 535 Diesel sieht dann so aus:

BMW 535d (Diesel): 287 g/km bzw. 57 t auf Lebenszeit (200 tkm)
Tesla S85: … 286 g/km bzw. 57 t auf Lebenszeit (200 tkm)

Also ist selbst unter den ungünstigsten Annahmen (reiner Braunkohlestrom) der Tesla nicht schlechter als ein vergleichbarer Diesel.
Bessere Luft in den Städten etc. bleibt als Vorteil beim Tesla.

Aber realistisch ist das ja gar nicht, denn sehr häufig sind es Steinkohlekraftwerke, die die Lastkurve nachfahren, und diese haben einen CO2-Wert von 950 g/kWh. Wenn man also realistischerweise annimmt, dass wenigstens die Hälfte des Teslastroms aus Steinkohlekraftwerken stammt, und nur der Rest aus Braunkohlekraftwerken, dann kommt man auf:

Tesla S85: … < 265 g/km bzw. 53 t auf Lebenszeit (200 tkm)

Und das ist klar besser als ein vergleichbarer Diesel.

Das Argument vom ADAC (parallel hier heute auch verlinkt) und anderen, dass E-Autos nix bringen, weil dadurch nur mehr Kohlestrom erzeugt werden muss (Grenzkraftwerktheorie), ist also damit auch widerlegt.
Schande über den ADAC! :stuck_out_tongue:

Müsste ich mich mit ihm vor Dritten ernsthaft auseinandersetzen, dann würde ich das auch tun.
Aber hier darf ich den armen alten Dampfplauderer schon so abtun. Er hat es verdient!

Auch Bolts fahren selbst in Garagenwände

electrek.co/2017/01/19/chevy-bo … is-garage/

GM holt tatsächlich zu Tesla auf. :wink:

Die Kommentare…mannoman das ist teilweise echt hart:

Aber haltet euch fest…jetz kommt der Kracher :

:laughing: Ach Gott diese Ironie…

In einem Punkt muss ich dem Herrn Prof. Indra allerdings Recht geben:

Das Problem sehe ich derzeit auch so. Das Fach ist so gut wie tot und wird nurnoch von den Hardcorepetrolheads besucht. Ich persönlich gehe ja auch in eine sehr unsichere Zukunft , da ich künftig in die Brennstoffzellenschiene gehen möchte (wofür mich hier viele im Forum ja auch steinigen würden ^^). Es herrscht große Verunsicherung in den Fachbereichen bezüglich neuer Antriebstechnik. Wofür man sich heute Spezialisieren möchte, könnte sich in 10 bis 20 Jahren als Nullnummer entpuppen und dann is man richtig am Arsch.
Richtige Verachtung erhält man allerdings, wenn ich mit den anderen Studis oder Profs über Verbrennungsmotoren rede und dann meinen Senf dazu gebe , dass niemand mehr in 10 Jahren einen Verbrenner kaufen möchte. Bei Namen wie Tesla und co. stellen sich da vielen schon die Nackenhaare auf .^^

Nur der Vollständigkeit halber: die obigen Aussagen betreffen wohl Prof. Dr. Ing. Ulrich Spicher, ehemaliger Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen (IFKM) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
https://www.ifkm.kit.edu/207_500.php

Den Artikel (Analysis of the Efficiency of Future Powertrains for Individual Mobility. MTZ worldwide, February 2012, Volume 73, Issue 2, pp 4–11) kann ich selbst leider nicht einsehen (die 41,59 € dafür sind mir doch etwas zu viel)
http://link.springer.com/article/10.1365/s38313-012-0136-3

Allerdings nimmt dieser Artikel von Mai 2012 zumindest drauf Bezug; http://www.ingenieur.de/Themen/Elektromobilitaet/Kritik-am-oekologischen-Nutzen-Elektromobilitaet

Na dann ist ja alles klar… :smiley:

…und wir plagen uns mit diesen Elektogurken rum… :mrgreen:

…die paar hunderttausend luftverschmutzungsbedingten Toten (war es nicht knapp eine halbe Million p.a. EU-weit?) spielen ja wirklich keine Rolle :mrgreen:

Ich hab so eine Rechnung mal mit einem stationären Dieselgenerator durchgeführt, für Golf TDI vs. e-Golf und für ein Modell s P100D vs. BMW M6 und Audi A7 3.0 TDI. Würden die Elektroautos über einen Dieselgenerator geladen werden, so sind sie in Sachen Verbrauch immer noch dem Auto mit Verbrennungsmotor klar überlegen. Die detaillierte Rechnung findet ihr auf meinem blog. (Siehe Signatur)

Die Aussagen von Herrn Indra sind tatsächlich fatal. In Diskussionen mit Verwandten, Freunden und Arbeitskollegen muss man erst diese Mauer der falschen Fakten durchbrechen, bevor man sinnvoll diskutieren kann. Die meisten Personen glauben solchen Aussagen und haben deshalb eine ablehnende Haltung gegenüber Elektromobilität. Solche Stimmungsmache im eigenen Land schadet der Industrie nur, anstatt sie zu beschützen.

Woher kommt der Anspruch, sein im Studium erworbenes Wissen sein Berufsleben lang anwenden zu können - ohne was dazu zu lernen?

Da sollte man auch einen großen Bogen um alles mit Computer machen! Die Lochkarte hat sich nicht durchgesetzt, Magnetbänder rotten in den Archiven dahin, die Floppydisk ist tot. Eben waren die Monitore noch schwarzgrün und klobig, zeigten Klötzchen und es hieß „Finger weg!“ Heute muss man sogar darauf rumwischen, um ein Katzenvideo zum Laufen zu bringen. :mrgreen:

Nee, der Herr Indra hat das seltene Glück gehabt, sein ganzes Leben das Gleiche zu machen und es dabei zu Ansehen und geschätzter Expertise zu bringen. Das ist nun nichts mehr wert - wen würde das nicht schmerzen?