Kapazität und Verbrauch Model X

Ich lese hier immer wieder Verbräuche von mehr als 300 Wh/km. Das ist mit dem Model X zwar grundsätzlich möglich, erfordert aber höhere Geschwindigkeiten auf der Autobahn (> 130 km/h) oder Kurzstreckenfahrten.

Ich liege bisher bei einem Gesamtdurchschnitt von ca. 250 Wh/km. Das ist ca. 20% mehr als mit einem Model S und führt zu einer Reichweite von etwas mehr als 300 km mit einem Model X 90.

Wenn Ihr deutlich mehr verbraucht, schreibt bitte mal ein paar Zeilen dazu, wie es zu dem Verbrauch kam (Geschwindigkeit, Lang-/Kurzstrecke etc.).

I’m Schnitt ist ja nicht interessant sondern für mich spielt Winter mit Snowboard am Heck und Heizung auf der Autobahn mit Winterreifen. Ich habe das Model X bei 130 bis 140 bei 300 gefahren

Hab nun bei meinem (XP90DL) festgestellt, dass AC = off statt Auto (vorne UND hinten) deutlich was bringt.
Rangemodus habe ich noch nicht getestet.

Heute morgen ebenso zum Flughafen ohne Vorheizen von der Steckdose mit 7 Grad Akku:
225Wh/km bei ca. 50km Strecke leicht bergab im Schnitt. Im Vergleich zu ca. 200Wh/km beim SP85D.

Hallo abermals,

viele verschiedene Einflussgrössen verändern die Reichweite. Winterreifen, 22-Zoll-Bereifung, Heckträger, leicht Beruf oder bergab, Winter, Klima, etc.
So als grobe Faustformel kann man sagen, dass im Winter die Reichweite ca. 10% sinkt, im Sommer bei guten Bedingungen 5% zunimmt (im Vergleich zur beigefügten Kurve).
Ich habe hier 4 verschiedene Reichweitenkurven für die Modelle MX 60D, 75D, 90D und P100D in einer Grafik dargestellt.
So etwas ähnliches habe ich für das Model S auch gemacht und mit diversen Erfahrungswerten hier im Board verglichen.
Man kann diese Kurven recht gut verwenden. Genau genommen stellen sie konstante Bedingungen dar, also 20-Zoll, konstante Fahrgeschwindigkeiten, kein Regen, etc.
Man kann sie aber auch recht gut für den gefahrenen Schnitt verwenden.
Also z.B.: Um eine Reichweite von 300km zu erzielen darf man mit dem MX 60D 85km/h fahren (uff! Da schleicht man schon ziemlich hinter den LKWs her), mit dem MX 75D 107km/h, mit dem MX 90D 123km/h und mit dem P100D 132km/h.
Oder umgekehrt: Wenn man konstant bzw. mit einem Schnitt von 120km/h fahren möchte, dann kommt man mit dem MX 60D ca. 210km weit, mit dem MX 75D 260km, mit dem MX 90D 310km und mit dem MX P100D 340km.
Im Winter und unter ungünstigen Bedingungen 10% abziehen, dann hat man mit dieser Kurve einen recht guten Anhaltspunkt.
Im Klartext: Mit dem MX 60D kann es selbst unter SC manchmal echt eng werden, denn von Aichstetten nach Mühldorf in Süddeutschland sind es auf der A96/A94 gut 223km. Da muss man aufpassen und so wie von „r.wagner“ vorgeschlagen die Klimaanlage ausschalten.
Und wie schon „trimaransegler“ bemerkt hat, 120kWh sind beim MX nicht falsch.
Die 30kWh/100km von „OS Electric Drive“ stimmen mit der Kurve auch recht gut überein, denn bei ca. 135km/h ist die Reichweite laut Kurve beim MX 90D ca. 270km, was einem Verbrauch von ziemlich genau 30kWh/100km entspricht (entnehmbare Nettokapazität 81kWh, geteilt durch 2,7 (also die 270km) macht 30kWh/100km.
Meine Empfehlung (aber wirklich nur meine Meinung!) ist, mindestens ein 90er. Die kleineren Modelle sind für eine Tour mit Vollbesetzung wirklich nicht die beste Wahl. Haben aber ihre Vorzüge, wenn man sich in einem engeren Umfeld bewegt.
Zu guter Letzt: Ein MX P100D liegt minimal besser oder etwa gleich wie ein MS P85D, das MX 90D etwas schlechter.
Wenn gewünscht kann ich eine Vergleichskurve für MS und MX auch zur Verfügung stellen.

Viele Grüße,

Monika

Tesla Model X P100D 90D 75D 60D Reichweitenkurve 20-200kmh.pdf (138 KB)

Bei mir ist keine Datei dabei. Fehlt diese?

EDIT: Alles OK. War nur am Handy nicht da. Am PC seh ich sie.

Was mich an diesem Diagramm wundert ist, dass bei höherer Geschwindigkeit die Kurven nicht weiter auseinander gehen sondern eher weiter zusammen laufen.

Das tun sie nur absolut, nicht aber relativ.

Hallo „wuesten_fuchs“,

beigefügt habe ich als Anhaltspunkt eine „Reichweite-Kurve“ für die Model X 60D, 75D, 90D und P100D.
Wenn man nun Deine 160km/h Schnitt zu Grunde legt, kommt man mit einem P100D ca. 230km weit, mit einem 90D ca. 210km, mit einem 75D ca. 160km, mit einem 60D 140km.
Wohlgemerkt SCHNITT! Das ist schon eine Aufgabe und muss man erstmal hinbekommen.
Wenn man einen Tick langsamer fährt und den Tempomat auf 150km/h einstellt (bis dahin geht er beim Tesla), dann sieht das schon viel freundlicher aus.
Bei Deinen knapp 500000km glaube ich nicht unbedingt, dass Du da einen Schnitt über 135km/h hinbekommen hast. Und wenn man diese 135km/h trotzdem hernimmt (was für einen Schnitt auf der Autobahn schon wirklich sehr schnell ist), dann sind beim P100D z.B. ca. 300km pro Ladung drin. Für ein solches Riesenschiff schon sehr beachtlich!
Vorsicht ist bei AMS angesagt!!
Warum?
Weil die „verbrennerlastigen“ Redakteure nicht immer so ganz richtig liegen. Die haben bei einem Test mit dem MS85 z.B. 184km Reichweite ERRECHNET! Wie denn das?!???
Ganz einfach: Man fahre mit vollem Akku ganze 30km, lade einphasig das Auto wieder voll (also mit der vom Wirkungsgrad schlechtesten Ladetechnik) und rechnet aus dieser dem STROMNETZ entnommenen Energie samt Ladeverlusten die theoretische Reichweite hoch, dann kommt so ein Unsinn heraus.
Also realistisch bleiben und Aussagen AMS mit äußerster Vorsicht geniessen!
Denn diese 6-Komma-Irgendwas sind auch schlichtweg falsch.
Denn ein Model X fährt bei einem 135er-Schnitt mit ca. 30kWh/100km Verbrauch. Ein Liter Diesel hat den Brenn-/Heizwert von ca. 10,3kWh/l. Ein flott bewegtes Model X fährt demnach mit einem Verbrauch von ca. 2,9l/100km Diesel!!! Bei Super sind es ca. 9,4kWh/l, demnach ca. 3,2l/100km Super!
AMS will das einfach nicht wahrhaben. (Man singt das Lied, an dessen Tisch ich sitze!)
Netto kann man dem MX 90D 81kWh entnehmen, das sind ganze 7,8l Diesel! Mehr geht da gar nicht rein! Schon eine recht tolle Angelegenheit!

Empfehlung: Model X 75D ist zwar für Deine Zwecke ausreichend, aber auf Dauer und dann doch mal eine Tour?!? Ich denke, dass man bei den „relativen“ Mehrkosten unbedingt auf das MX 90D zurückgreifen sollte.

p.s.: Eine kleine wahre Geschichte: Ein Bekannter hatte selbst einen BMW 530d nun 6 Jahre im Betrieb. Das Auto ist abgeschrieben und hat auch wie bei Dir 500000km drauf. Zweifel beim Tesla Model S bewogen ihn zu einem 4-wöchigen Test. Seine tägliche 500km-Tour ist in einem Stint nicht zu schaffen, also ein Zwischenstop mit 30-40min war bei flotter Gangart von Nöten. Nach zwei Wochen „Test“ mit dem Tesla hat er sich einen gekauft, weil es einfach die Ideallösung ist! Nach 2-3 Stunden Fahrt eine kleine Pause, ein paar Emails, ein Kaffee, Toilette, und weiter geht´s. Auch wirtschaftlich sehr interessant, denn bei 500000km sind das alleine ca. 60000,-€ Sprit!! von den Wartungskosten ganz zu schweigen!

Viele Grüße,

Monika

Tesla Model X P100D 90D 75D 60D Reichweitenkurve 20-200kmh.pdf (138 KB)

Wer lesen kann :smiley: :smiley: :smiley: Klar ist ja ein kleinerer Akku beim MS… My Bad

Monika, danke für die ausführlichen Informationen!

Leider ist das doch ziemlich ernüchternd. Ich werde große Schwierigkeiten haben, ein X90D ins Budget (es geht ja um einen Dienstwagen) zu pressen.
Durch die seit meiner Reservierung vor über 2 Jahren drastisch gestiegenen Preise ist eigentlich einfach nicht mehr drin als ein X75 in nahezu Basisausstattung.
Und irgendwie soll das Fahren ja noch Spaß machen und nicht nerven, weil ich ständig nur ein schleichendes Verkehrshindernis bin … wo ich doch jetzt zügiges Fahren gewohnt bin.

Tesla macht es mir leider auch immer schwerer. Erst haben sie das X60 gestrichen (das wäre wg. der 1%-Regelung mit nachtr. Aufrüstung auf 75 praktisch) und jetzt auch noch die weiße Farbe (schwarz ist indiskutabel und so müsste ich noch mehr zahlen, wg. Aufpreis für eine andere Farbe).

Ich fürchte fast, ich muss mich von diesem Traum verabschieden, einen Verbrenner kaufen und in 5…10 Jahren mal wieder nachsehen, wie dann der Stand der Dinge ist.

Hallo,

ich lese da „fast“. Also ist noch nicht alles verloren :smiley:
Im Ernst: Wir geben alle für jeden erdenklichen Mist Geld, mitunter sehr viel Geld aus.
Wir haben genau in diesen sauren Apfel gebissen und mehr Geld ausgegeben als nötig und einen Tesla gekauft. Und hinterher hat sich einfach gezeigt, dass es die einzig richtige Entscheidung war!
Vor 13 Jahren wurden wir ausgelacht, als wir einen Audi A2 als völlig überteuertes Mini-Auto gekauft haben (der im übrigen nach 400000km einer ZOE gewichen ist). Rückwirkend betrachtet war das damals auch schon die absolut richtige Entscheidung!
Jedes Verbrenner-Auto, das gekauft wird, ist Zeit seines Lebens eine „Dreckschleuder“, ein Luftvernichter (1l Sprit vernichtet satte 10m³ Luft!), ein E-Auto eben nicht! Und wenn Du Dir Deine Fahrstrecke mit täglich etlichen km ausrechnest, dann denke ich, dass das Model X über die Jahre in Deiner Hand BILLIGER ist als ein herkömmliches Auto.
Überlege Dir das genau! Vom Image möchte ich gar nicht reden, vom Fahren mit einem tollen Auto natürlich auch nicht!

Viele Grüße,

Monika

p.s.: Ach ja: große Schwierigkeiten sind lösbar!!!

Oder etwas warten und ein gebrauchtes Model X mit Autopilot 1.0 kaufen. Es wird vermutlich den einen oder anderen geben, der auf Autopilot 2.0 wechseln und sein Model X verkaufen möchte.

Wenn es so einfach wäre …

a) habe ich ein Limit von €100000 für den Dienstwagen … das reicht nur mehr für einen bare bones X75
b) je teurer der Anschaffungspreis, um so höher auch meine noch privat zu zahlenden Steuern aufgrund der 1%-Regelung für die Privatnutzung

Und selbst wenn ein gebrauchtes Model X (e.g. ein X90, wg. mehr Reichweite) a) löst, so würde es b) verschärfen (weil ursprünglich mal teurer -> Listenpreis ist Grundlage für b).

Kai-Uwe

Hallo Kai-Uwe,

das klingt echt nicht gut.
Zwei Gedanken: Deinen Boß (oder wen auch immer) dazu bringen, die Grenze auf was-weiß-ich zu erhöhen (natürlich nur einmalig und nur für Dich :slight_smile:) )
oder
Model S!
Bleib dran! Ich wünsch es Dir!

Gruß,
Monika

Die Kombination aus Anschaffungspreis, Fahrprofil und Verbrauch des X machen eine Anschaffung hier nicht sinnvoll. Wäre eher ein Fall für das Model S. Selbst hier wird es knapp, sowohl finanziell als auch beim Verbrauch beim vorhandenen Fahrstil.

Vielleicht kannst du ein vom Besteller nicht übernommenes X60 finden mit der für dich passenden Ausstattung. Tesla hilft dir bestimmt bei der Suche. Die 75er Batterie und den Autopilot kannst du freischalten, ohne dass es den Listenpreis erhöht.

Eine weitere Alternative wäre Privatanschaffung und die dienstlich gefahrenen Kilometer abrechnen - machen wohl viele in der Situation, weil man sich deutlich besser stellt.

Ich bin einer der Bosse … :slight_smile:
Aber es geht hier um das Signal gegenüber den anderen und den Mitarbeitern.
Da ist mehr nicht opportun.

Hallo,

leider konnte ich das nicht im geringsten erahnen! Man verzeihe mir den saloppen Ton :smiley:
Das ist völlig klar und wäre in diesem Fall natürlich ein Problem gegenüber Dritten.
Könnte man aber daraus resultierend einen Ansatz kreieren, der darin mündet, z.B. unter Mitarbeitern und/oder Führungskräften eine Art „Car-Sharing“ zu gestalten? Ginge das steuerrechtlich überhaupt? Oder womöglich über eine Art Fahrzeugpool der Firma den Mitarbeitern zur Verfügung stellen?
Das ist natürlich nur ein Gedankenspiel und beileibe nicht zu Ende gedacht. Mir, und sicherlich vielen anderen, geht es auch um den vermehrten Einsatz von E-Fahrzeugen.
Auch daraus könnte man als Ergebnis sicher ein „Signal“ senden und einen „Image-Gewinn“ verbuchen.
Aber das sprengt nun hier definitiv den ursprünglichen Thread.
Eventuell Weiterführung der Diskussion über PN?

Grüße,
Monika

Was spricht gegen ein schönes Model S85 aus 2015? Niedrigere Grundpreise für die 1-%-Regelung und bezahlbare Gebrauchtpreise sowie geringerer Verbrauch. Hauptsache elektrisch und damit zukunftssicher.

Model S kommt grundsätzlich nicht in Frage. Ich benötige auf jeden Fall eine AHK.
Außerdem ist im S hinten die Sitzhöhe zu niedrig. Man hat die Ohren zwischen den Knien und stößt trotzdem mit dem Kopf am Dach an.
Das ist etwas überspitzt aber es kommt in etwa so hin.
Ich bin nur 178 cm groß und stoße hinten sitzend mit dem Kopf oben an.
Mein älterer Sohn ist mit 13 Jahren schon jetzt 172 cm groß … aber das hatten wir schon mal.

Wenn es diese beiden Punkte nicht gäbe, hätte ich schon seit 2 Jahren ein Model S.

Außerdem geht es um einen Firmenwagen, da ist eigentlich nur ein Neufahrzeug mit dann sehr langer Haltedauer sinnvoll.