München ... die Stecker-Polizei geht um ...

Seit 2011 lade ich meine Elektroautos fast ausschliesslich an Ladestationen der Stadtwerke München. Heute habe ich folgende E-Mail von meinem Ladekartenanbieter bekommen:

Ich kann jetzt nur mutmassen, da ich verschiedene Kabel habe, dass sie womöglich den Bettermann-Adapter für den Roadster meinen. Oder was genau heisst ‚nicht autorisiertes‘ Ladekabel?

Auf jeden Fall sehr ärgerlich, mir wäre es lieber die SWM würden sich mal darum kümmern, dass Ihre Ladestationen nicht zugeparkt sind und man nicht auch ständig Ladefehler haben (nicht mit meinem nicht-autorisierten Ladekabel, sondern vor allem mit dem Model S und Standard-Type2 Kabel.)

Hört sich an wie ein Aprilscherz :laughing:

Ich würde das mit denen klären, welche Adapter Du hast und dass das kein selbstgefertigter ist. Ich würde mich jedenfalls sehr ärgern, den Chademo nicht nutzen zu dürfen. Auch der kann abgekoppelt werden. Was soll da aber passieren? Die Säule schaltet doch sicher den Stromfluss dann ab, oder?

Ein zugeparkter Lader mag deinen Seelenfrieden gefährden - nicht jedoch unbeteiligte Dritte. Wohingegen diese durch einen Fehler in einem nicht autorisierten (und möglicherweise außerhalb der Norm hergestellten) Adapterkabel schon gefährdet sein könnten. Von daher habe ich persönlich nichts gegen die Priorisierung der SWM einzuwenden.
Edit: Im Nachgang ist mir noch ein positiver Aspekt eingefallen: es könnte sich ja deiner Kenntnis entziehen, dass du einen „gefährlichen“ Adapter nutzt, und man wollte dich selber vor Schaden bewahren.

Der Bettermann-Adapter ist m.E. ein heißer Kandidat als Auslöser dieses Schreibens. In der Sache ist das Schreiben ja auch berechtigt (CEE-Stecker könnte unter Last getrennt werden), auch wenn Du den Adapter nicht selbst gebastelt hast und man die davon tatsächlich ausgehende Gefahr unterschiedlich bewerten kann. Nur blöd, dass Du mit dem Roadster praktisch keine Wahl hast…

Für den Roadster kenne ich „the can“ von HC Sharp (ein dosenförmiges Typ 2 Inlet, das man auf den Roadster Chargeport steckt) und das Original Tesla Typ 2 Kabel. Beide sollten für die SWM kein Problem darstellen, da bei Trennung immer zuerst der Pilotkontakt unterbrochen wird, wodurch die Säule noch vor Trennung der stromführenden Kontakte abschaltet.

Andererseits ist der Platz im Roadster nun mal begrenzt, da kann man nicht für jede Eventualität ein Ladekabel-Set spazieren fahren.

Übrigens wäre der UMC für Model S/Y nach Ansicht der Stadtwerke nicht auch lebensgefährlich? Man könnte den aufsteckbaren Adapter in einer Schuko- oder CEE-Dose lassen und dann in den spannungsführenden Buchsen herum stochern. Au wei.

Also meines Wissens ist ein abziehen unter Last bei 16A kein Problem. Eine Ladestation muss auch nicht generell spannungsfrei sein bei 16A. Steht zumindestens so in Wikipedia. Das das Kabel nicht unbedingt der Norm entspricht mag ja stimmen. Die Normen gab es aber auch noch nicht als der Roadster gebaut wurde. Aber das heißt noch lange nicht, dass das Kabel eine Gefahr für Leib und Leben ist.

Ich habe noch längere Zeit per E-Mail hin und her diskutiert. Aber es war nicht zielführend.
Ich habe gesagt, dass ich mir ein Ladekabel Type 2 auf Tesla Roadster Stecker bei Tesla bestellt habe (kostet knapp 1000€) und das ich selbstverständlich nicht ohne Genehmigung mit meinem alten Ladekabel laden werde, ich aber für mein Model S auf die Ladekarte angewiesen bin.
Trotzdem hat er meine Karte gesperrt und das ohne Wissen meines Ladekartenanbieters.
Das fand ich überhaupt nicht witzig. Mein Anbieter hat sie Gottseidank schnell wieder freigeschaltet.

Ich überlege nun, ob ich eine Beschwerde an die SWM über den Mitarbeiter schreiben soll oder nicht.

Das Teil habe ich, verriegelt wird da aber nichts, weder zum Roadster, noch zum Typ2 Kabel.

Hallo,

dann wäre ja fast jeder mobile Lader nicht konform.
Bei einem Juice Booster 2 könnte ich auch den Typ 2 Adapter unter Last trennen.

Bis bald

Jens

HaHaHa :laughing: :laughing: :laughing:

Selten so gelacht.
Seit Jahrzehnten kann man alle möglichen Geräte mit Stecker dran unter Last vom Netz trennen. Das geht vom Radiowecker mit Schukostecker über Kreissäge oder Hochdruckreiniger mit 16A oder 32A CEE bis zum Heizaggregat mit 63A CEE. Das sind nur Beispiele die aber von keinem BEV beim AC-Laden übertroffen werden.

Das ist nicht gut für die Kontakte, manchmal auch nicht für die Geräte, aber gefährlich für den Nutzer wohl eher nicht. Ganz im Gegenteil! So ein Stecker ist wie ein Not-Schalter. Man kann, wenn die Maschine durchgeht und sich nicht mehr regulär ausschalten lässt immer noch den Stecker ziehen. Habe ich bei einer schweren Bohrmaschine bei der der Schalter klemmte schon erlebt.

Für mich ist eine leicht trennbare Steckverbindung, die notfalls auch unter Last gezogen werden kann eine Sicherheitseinrichtung. Verriegelte Stecker sind gefährlicher, schützen aber vor Bedienfehlern und unbefugtem ziehen. Zumindest eine NOT-AUS Taste sollten sie aber haben.

In der zitierten E-Mail wird ja ein „selbstgefertigter“ Stecker erwähnt. Grundsätzlich könnte man sich schon einen Adapter bauen, an dem spannungsführende Teile berührt werden könnten.
Nach meiner Erfahrung mit den SWM gehe ich aber davon aus, dass derjenige, der den Stein ins rollen gebracht hat, hier nicht richtig Bescheid wusste. Da hat jemand einfach einen Ladevorgang beobachtet, bei dem etwas anderes als das Standard-Typ2-Kabel dranhin.

Leider muss ich sagen, dass die Angestellten , mit denen ich zu tun hatte, immun gegen Vernunft sind. Ich hab auch schon eine längere Telefon-Orgie hinter mir. Die buchstabieren Dir auch gerne ihren Namen, damit man sich beschweren kann, aber das ist denen auch egal.

Das ist auch so. „Mobile Wallboxen“ (man beachte den inneren Widerspruch) bewegen sich in einer Grauzone. Wir sollten das Thema aber nicht in diesem Thread vertiefen, das würde zu weit führen. Falls Du mehr zu dem Thema wissen möchtest, wäre zum Beispiel hier ein guter Anfang: goingelectric.de/forum/lade … 23045.html

Ansonsten starte ggf. bitte einen eigenen Thread zu dem Thema oder nimm einen der vielen existierenden Threads wieder auf, z.B.:
:arrow_right: Wall Connector oder Steckdose
:arrow_right: CEE vs. Wallbox
:arrow_right: Vorteil Wallbox gegenüber CEE/32A

Meinen Tesla Roadster hat gestern auf dem EUREF Campus in Berlin zwei von Schneider installierte Ladesäulen zum Absturz gebracht. Die können je Ladepunkt 22 kW also 32 A auf einer Phase. Das hatte ich eingestellt. Als dann vorne in der Lüfter für die Klimaanlage anging, sprang die Sicherung der Ladesäule raus. Selbst herunter regeln der Stromstärke bis auf 10 A brachte den selben Fehler. Das Fahrzeug lud immer ein paar Minuten. Das gleiche an einer anderen Ladesäule. War gestern bei einer Veranstaltung. Der Betreiber hat die natürlich sofort wieder aktiviert. Das könnte vielleicht Hintergrund der obigen Aktion in München sein.

Zu Hause an der CEE Dose geht alles wieder einwandfrei. Auch bei anspringen der Lüfter. Keine Ahnung, was da los war

Du darfst eigentlich nur nur 4,6kVA Schieflast ziehen. Kann sein dass die Säule eine Überwachung hat. Was mich wundert ist, dass es mit 10A auch passiert sein soll. Ich hatte das Phänomen schon mal mit dem Sharp Adapter, glaube die Pins der Kommunikation waren das Problem.