Parkhaus Neubau - Welche Ladeinfrastruktur?

Bräuchte mal eure Hilfe.

Mein Arbeitgeber baut gerade ein neues Parkhaus (ca. 950 Plätze) und es sind auch Ladesäulen vorgesehen.

Wie´s aussieht scheint es aber keinen richtigen Plan zu geben bzw. niemand wirklich kompetent in Fragen e-Mobilität zu sein.

Es wurden 2 Angebote von örtlichen Elektrofirmen eingeholt die ich mal kurz Überfliegen konnte.
Schienen mir aber beide etwas Überteuert.

Nun die Frage:

Gibt es unabhängige Berater / Firmen? (Raum Stuttgart - Ulm)
Gibt es hier im Forum jemand der sich auskennt und Tips geben kann?
Wie sind die Erfahrungen mit „New Motion“? Vorteile / Nachteile
Auch wird zu klären sei ob und wie eine Abrechnung aussehen soll.

Hier noch ein paar Fakten:
Parkhaus für ein Krankenhaus
Ca. 950 Stellplätze für Mitarbeiter, Besucher und Bewohner einer angrenzenden Wohnanlage.

Ergo alles eher Langzeit Stellplätze.

Vorab sind wohl 2 Ladesäulen / 4 Ladeplätze mit je 11 kW geplant.
Meiner Ansicht nach sollten aber eher mehr Plätze mit dafür geringerer Ladeleistung gebaut bzw. vorgesehen werden.

Ich hoffe mit euren Tips hier positiv auf die Planer und die Geschäftsführung einwirken zu können.

Marco

4x 11kW sind ein schlechter WITZ für ein Parkhaus mit knapp 1000 Plätzen im Jahr 2017.

Da gehören meiner Meinung nach mindestens 30x 3.7kW hin (ideal Typ2 oder wenigstens CEE16 blau) und zusätzlich 2x 22kW oder sogar 2x50kW DC für eilige Besucher. In Oslo gibt es da ein paar gute Beispiele für.

Sollen sie doch mal bei Tesla anfragen, ob die auch einen Destination Charger mit 2 Tesla + 48 Universal Plätzen realisieren :slight_smile:

Den Planer von youtube.com/watch?v=ktNKWLwjQJM einfliegen lassen.

Genau! Zum Beispiel diese Garage meinte ich. Oder denjenigen, der die 40 Plätze am Kongens-Gate realisiert hat.

Wobei ich die Infrastruktur in der Vulkan Garage für etwas übertrieben halte. Nimmt man den DC-Schnellader weg, braucht es wohl auch keine Pufferbatterie, ggf. halt ein Lastmanagement wenn wirklich alle Ladeplätze belegt und alle Fahrzeuge noch am laden sein sollten (unwahrscheinlich).

Leerrohre zu allen (!) Plätzen sollten ebenfalls in die Planung mit einfliessen, denke ich.

Daß die 4x11 kW ein Witz sind ist mir auch klar.

50% davon wären schon jetzt durch Mitarbeiter belegt.
Aber wir sprechen von einem öffentlichen Krankenhaus. Da ist Geld Mangelware und man kann froh sein wenn an e-Mobilität überhaupt gedacht wird.
Deshalb versuche ich ja auch darauf einzuwirken daß hier das Optimum herausgeholt wird.

Ich empfehle auch viele Ladeplätze mit „wenig“ Leistung, was die Kosten in Grenzen hält.
Und bitte nicht bequem neben dem Lift platzieren, sondern am anderen Ende des Stockwerks. Da werden sie weniger zugeparkt.

eine Schuko Dose an jeden Stellplatz - das ist das was ich mir wünschen würde

Drees & Sommer [url]Home | Drees & Sommer ist ein unabhängiges Beratungsbüro, ich in Person bin der, der in Stuttgart das Thema Ladeinfrastruktur bei uns im Unternehmen treibt. Momentan kommt das Thema Ladeinfrastruktur in fast allen Projekten :slight_smile:.

Ein oder zwei Ladestationen kann der Elektriker des Vertrauens im Bestand i.d.R. installieren. Bei großen Installationen braucht es mehr Planung, im Zuge des Gesamtenergiekonzeptes. Viele Hersteller von Ladestationen und Systemhäuser bieten auch Planung an, wollen aber gerne gleich einen Auftrag um das dann auszuplanen und zu errichten. Man ist damit aber dann an die Firma gebunden. Als unabhängiges Ingenieurbüro planen wir so etwas herstellerneutral und in Zusammenhang mit der Gesamtplanung aus. Es wird ausgeschrieben und mehrere Angebote eingeholt. Wenn Du Interesse hast, lass uns telefonieren </Werbeblock Ende>

Auf Deine konkrete Frage, Newmotion ist eine Variante, aber eben nur eine von verschiedenen Möglichkeiten.

Hallo Ralf,

Du bist mein Mann…
Wusste zwar, daß du in der Richtung tätig bist, aber jetzt ist´s gewiss.

Ich melde mich nächste Woche mal bei dir.

Lass mir mal deine Nummer per PN zukommen.

Gruß: Marco

Für Langzeitparker, die dort >8h stehen, mögen diese 1-phasigen Anschlüsse ja ok sein, obwohl ich mir selbst in der TG auch 11 kW gelegt habe. Als Besucher würde ich alles unter 11 kW gar nicht mehr beachten. Ich halte z.B. diese 3,7 kW Anschlüsse in der Markthaal Rotterdam für einen Witz, da stelle ich den Wagen eher woanders hin.

Ich bin überzeugt, da lässt sich dennoch was befriedigendes realisieren.

Aus dem Bauch heraus würde das meiner Meinung nach für möglichst viele CEE blau 3.7kW sprechen, denn die lassen sich kostengünstig installieren. Nachteil ist halt, dass die Leute den Ladeziegel dabeihaben müssen.

Mitarbeiter parken dort 8h und Besucher 1-2h. Erstere können damit volladen (es gibt nicht nur Teslas die 20kWh brauchen sondern auch z.B. den IONIQ, der hat in einer 8h-Schicht volle 250 km geladen) und letztere kriegen 20-40 km.

Ich erwarte ungefähr gleiche Kosten für folgende Szenarien:

  • 30x 3.7kW CEE blau
  • 10x 3.7kW Typ2 (Buchse)
  • 5x 11kW Typ2 (Kabel angeschlagen)

Wenn es nur für die Besucher wäre würde ich mich auch für mind. 11kW aussprechen. Da vor allem aber auch Anwohner und Mitarbeiter das Parkhaus benützen, sehe ich die geringere Leistung an mehr Plätzen klar im Vorteil.

Ralf hat schon recht, ohne ein vernüftiges Lastmanagement geht nichts, das gilt gleichermaßen auch für das Gebäudemanagement. Strom wird ja auch für Klima, Aufzug etc. gebraucht, aber die Anschlußleistung des Hausanschlußes ist beschränkt und muss optimal genutzt werden. Da spielen auch die Netzbelastung bzw. Spitzenleistung eine Rolle zur Berechnung der Netzentgelte.

Hallo Marco,

ich möchte mal fragen, ob ihr mittlerweile eine ordentliche Lösung gefunden habt?

Zum Glück ist in den letzten Jahren viel passiert und mittlerweile gibt es Anbieter, welche genau für solche Anwendungsfälle intelligente, schlüsselfertige Lösungen liefern, z.B. chargeBIG

Viele Grüße,
Sebastian

Du machst hier im Forum Werbung für Dein Produkt und weißt noch nicht einmal darauf hin, dass es Dein produkt ist!
Werbung ist nur zulässig, wenn die Forenbetreiber dem zustimmen. Wenn das nicht der Fall ist, dann solltest Du Deinen Beitrag löschen und dies erst einmal klären. Danke!
Solltest Du das Einverständnis haben, wäre es trotzdem fair, darauf hinzuweisen, dass Du in eigener Sache schreibst.

Auch hier hast Du Dein Produkt ja bereits vorgestellt:
Skalierbare Ladeinfrastruktur für Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) - Ladestationen / Weitere Ladestationen - TFF Forum - Tesla Fahrer & Freunde (tff-forum.de)

Mich hat keine der bis dato verfügbaren Lösungen überzeugt und oft scheitert es an exorbitanten Kosten pro Ladeplatz, mit 500 EUR, 1000 EUR oder gar noch mehr.

Wäre ich Bauherr eines Parkhauses, so würde ich:

  • zwingend Leerrohre zu jedem Stellplatz einbauen
  • 10-50% davon bereits mit Kabeln 5*4mm2 + LAN erschliessen
    (bei 10% Hinweisschild „bitte freihalten“ ähnlich „Frauenparkplatz“, bei 50% alle auf demselben Stockwerk und nix mit Hinweis)
  • 100% der Kabel mit CEE16 blau, die Phasen rotierend, versehen (je 3,7 kW)
  • Ökostrom gratis abgeben und das beim öffentlichen Auftritt deutlich hervorheben.

So hat man pro Ladeplatz 10 EUR verschenkt, wenn in Zukunft mal was anderes kommt, z.B. 11 kW mit Lastmanagement pro Stellplatz. Und bis dahin hat man zufriedene Kunden, die in 3 Stunden mehr als 50 km nachladen können.

Leider ist es so, dass aufgrund von TAB und VDE eine Installation schnell teuer wird. Dann kommt bei Abrechnung noch Eichrecht hinzu. Und alleine das Kupfer vom Trafo bis zum Parkplatz kostet leider auch schon einiges. Wenn man von über 100 elektrifizierten Parkplätzen in einem Parkhaus redet, dann ist man bei ordentlicher Auslastung schnell auch bei 100kEUR+ im Jahr für den Strom. Viele können und wollen das dann nicht mehr verschenken.
Leider kommt man daher nie mit 500 oder 1.000 EUR hin. Aber es gibt eigentlich immer 40% und mehr Förderung und demnächst wird mit RED2 auch der Betrieb interessant. :wink:

Viele Grüße,
Sebastian