Hamburgs Laderegeln

Hamburg scheint Vorreiter in Sachen vorbildlicher Beschilderung von Ladepunkten zu werden.

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Das ist die neue Beschilderung seit 9.März 2016 in der Kurt-Schumacher-Allee in Hamburg zwischen Berliner Tor und Hauptbahnhof.
Sieht harmlos aus, aber die klaren Regeln dahinter haben es in sich !

[url]http://www.hamburg.de/polizei/nofl/5090350/e-kfz-a/[/url]

Habe für Euch eine kurze Zusammenfassung der Veröffentlichung der Stadt Hamburg über die Sonderparkplätze für E-Mobile gemacht:

Auf so beschilderten Parkplätzen dürfen ausschließlich E-Kfz parken.
Für sogenannte Verbrenner gilt auf solchen Parkflächen ein Parkverbot.
E-Kfz dürfen nur mit Auslegung der Parkscheibe höchstens zwei Stunden dort parken.
Außerhalb der angegebenen Bewirtschaftungszeit „werktags 9-20 h“ dürfen sie jedoch zeitlich unbegrenzt und deshalb ohne Parkscheibe parken.
Das generelle Verbrenner-Parkverbot gilt auch außerhalb dieser Zeiten.

Wer sein Verbrenner-KfZ dort parkt, darf von der Polizei abgeschleppt werden.
Weiterhin wird ein Verwarnungs- bzw. Bußgeld erhoben.
Das gilt erfreulicherweise auch für E-Kfz, wenn

ihr Fahrzeug nicht mit einem entsprechenden Kennzeichenversehen ist,
die Parkscheibe nicht ausgelegt ist
die Höchstparkzeit von zwei Stunden überschritten wird.

:slight_smile: Polizei und Landesbetrieb Verkehr sind bestrebt, durch diese Maßnahmen zu gewährleisten, dass Fahrerinnen und Fahrer von E-Kfz eine hohe Gewissheit haben, ihr E-Kfz auf diesen allein für sie vorgesehenen Sonderparkplätzen an Ladesäulen auch tatsächlich parken und laden zu können. Nur so kann die beabsichtigte Bevorrechtigung für E-Kfz Wirkung entfalten und einen echten Anreiz schaffen, sich Elektromobil am Straßenverkehr zu beteiligen.

:smiley: Super - weiter so !

Das heißt ich kann als „Ausländer“ ohne ein entsprechendes E-Kennzeichen, da es dieses bei uns nicht gibt, nicht laden? Vorbildlich!!!

Hier ist noch ein Link dazu zum Presseportal Hamburg:

[url]250 News (2023) von Polizei Hamburg - Pressemeldungen | Presseportal

Ich bin überzeugt, daß Du damit durchkommst, dort zu parken. Bevor die ein Fahrzeug mit ausländischem Kennzeichen abschleppen, werden die sich 10mal davon überzeugen, ob der dort wirklich nicht parken darf.

Vorbildlich? Sorry - das sehe ich anders. Diese Beschilderung ist unterschiedlich auslegbar. Ich würde die anders verstehen, als der Gesetzgeber sich dachte. Ein normaler Verbrennerfahrer wird das nicht begreifen.

Dürfen Ausländer dort parken?
Dürfen Elektroautos ohne E-Kennzeichen dort laden?
Dürfen Verbrenner ausserhalb der angegebenen Zeiten dort parken?
Darf ich dort nur laden, oder auch parken, ohne zu laden?

Eine eindeutige Beschilderung geht anders…

Das mit dem vorbildlich war ironisch gemeint. Sorry hab ich nicht gekennzeichnet.

… ja - hatte ich auch so verstanden… ich meinte auch das „Super - weiter so !“ von Modellbau-Borchert.

Die verbrenner-Fahrer werden schon begreifen, daß sie dort nicht parken dürfen, wenn sie erstmal regelmäßig abgeschleppt werden.

Bei der Beschilderung ist ein E Kennzeichen nicht notwendig. Ein E Auto definiert sich ja nicht aus dem E Kennzeichen. Es müsste neben dem Schild mit dem E Auto noch eines hängen das ein E Kennzeichen vorschreibt. So darf man dort auch ohne E Kennzeichen laden

Sorry, aber ich finde es wirklich vorbildlich, wenn zu einem bestimmten Verkehrszeichen klare Regelungen im Gesetz oder in der Verordnung stehen. Bei dem Kauderwelsch, welches sich an den unterschiedlichen Ladestationen befindet, weiß doch überhaupt keiner mehr, was er darf und was nicht.

:open_mouth: :open_mouth: :open_mouth: :open_mouth: Schilder reichen nicht mehr? Ich muss auch Verordnungen studieren?
Demnächst auf der Autobahn. 120 ABER du hast die Verordnung nicht gelesen, dein Auto ist BLAU!!! du darfst nur 80 km h :laughing:

oh man das meinst du hoffentlich nicht ernst.

ichbefürchteaberdoch :unamused: :unamused: :unamused: :unamused:

Die Beschilderung ist nur in der Theorie gut, in der Praxis aber der totale Griff ins Klo. Kein Verbrennerfahrer deutet diese Schilder richtig, insbesondere dieses Mini-Stromkabel wird nicht gedeutet.

Ergebnis ist in Hamburg jedenfalls, dass die Ladesäulen häufiger zugeparkt sind als früher mit der alten Beschilderung. Die war nämlich eindeutig.

Abschleppen kannst Du in der Praxis ebenfalls vergessen: Präventiv wird schon gar nicht abgeschleppt. Und im konkreten Fall habe ich das einmal versucht:

  1. Zuständiges Polizeirevier ermitteln und dort anrufen.
  2. 30 Min. später erscheint die Polizei. Auf meinen Hinweis dass die Ladesäule blockiert sei, fragte man mich ernsthaft was man denn tun solle. Auf meinen Hinweis „abschleppen“ erstmal der Blick auf die Schilder. Nein nein, der dürfe da 2 Stunden parken. Also auch die Polizisten lesen die Schilder nicht richtig. Also den Polizisten die Schilder erklärt. Weitere Dauer 15 Min.
  3. 20 Min. Telefonate der Polizisten. Ich hörte wie der Angerufene sagte, da hätte er doch ein Merkblatt rausgegeben. Polizisten wörtlich: ja stimmt, da war was, haben wir aber nicht gelesen.
  4. 20 Min. weitere Telefonate der Polizisten zur Halterermittlung/Kontaktierung weil das das mildere Mittel sei. Halter wurde ermittelt und kontaktiert.
  5. 30 Min. später kreuzt der Halter auf und fährt sein Fahrzeug weg.
  6. Er hat noch nicht mal ein Ticket bekommen.
  7. Zeitaufwand bis ich laden konnte: fast 2 Stunden. Das tue ich mir/meiner Familie garantiert nicht noch mal an.

Ergebnis: In der Innenstadt sind 90-100% der Ladesäulen belegt. Wenn ich laden will/muss, dann geht das nur in 2. Reihe/auf dem Fussweg mit meinem 12m-Kabel. Gottseidank kommt das sehr selten vor.

Wer auf die Ladesäulen in Hamburg angewiesen ist: mein Beileid.

Der Ausbau der Ladesäulen in Hamburg ist unnütz, werden sowieso zugeparkt.

Wenn Du es ganz korrekt machen willst, gibt es bei der Behörde auch fü ausl. E-Autos Plaketten.
Aber wenn Du mit Ladekabel und Parkscheibe dort stehst, wird man Dir keinen Strick drehen.

Kann ich leider nur Bestätigen. Ich war am WE mit meinem Sohn in Hamburg auf unserer Tour mit dem geliehen Tesla und stand auf der Straße vor einem solchen, zugeparktem Platz. Als ich den vorbeifahrenden Manschaftswagen der Polizei anhielt und auf mein Problem hinwies, hieß es von allen vier Polizisten im Wagen: Abschleppen geht nicht, das sei nur eine Empfehlung! Ich sollte
mir doch eine andere Lademöglichkeit in einem Parkhaus suchen, oder mir ein längeres Kabel zulegen, schon mal anfangen zu laden , in zwei Stunden käme der Fahrer ja wieder und ich könnte dann ja dort parken und weiter laden ! Ich sollte nur sehen, dass ich die zwei Stunden nicht überschreite…
Tja, solche Probleme haben wir in Bremen nicht: wir haben keine öffentlichen Ladessäulen!

Wow - da wundert sich noch jemand warum die deutsche Polizei so unbeliebt ist und denen so wenige Leute trauen. Die Polizisten Fühlen sich halt immer noch als King Käs. In Kanada (Vancouver) hingegen helfen dit die Polizisten ungefragt über die Straße o.ä. - die sehen sich eher als Ansprechpartner für alle, das Vertrauensverhältnis zur Polizei wird auch durch regelmäßige(!) Unterrichtssbesuche und Schulprojekte etc schon früh aufgebaut - sie sehen sich eher als Hilfs- und Sicherheits-Dienstleister.

Meine Frau (aus Kanada) war geschockt wie unflätig sich die Polizei hier in D vor allem gegenüber den schwächeren der Gesellschaft gegenüber verhalten - Hilfe (dein Freund und Helfer) ist unserer Polizei ein Fremdwort.

Cheers Frank

Das war von meiner Seite keine Kritik an der Polizei. Die hat ohnehin wichtigere Aufgaben und sollte sich nicht mit so einem Mist beschäftigen müssen.

Meine Vorstellung wäre:

  1. Glasklare Beschilderung, z.B. Parkverbotsschild mit Zusatz Ausnahme Elektrofahrzeuge. Das versteht dann jeder.
  2. Übertragung der Freihaltung auf den Ordnungsdienst, der dann einen privaten Abschlepper beauftragt und der ungefragt alle Fahrzeuge entfernt die nicht mit einem Ladekabel mit der Ladesäule verbunden sind. Wenn dann so brutal abgeschleppt wird, dann wird sich das in kürzester Zeit gesehen werden bzw. sich herumsprechen. Und schon sind die Ladesäulen frei.

… Ich würde den vier relativ jungen Polizisten auch keine Böswilligkeit unterstellen wollen. Sie sind einfach nicht vernünftig geschult worden und das Thema Elektroauto ist eben noch relativ neu.
Ich denke, wenn man im Augenblick diese Art der Fortbewegung nutzt, dann weiß man, das man ein Stück weit als Vorreiter unterwegs ist und weiß sich zu helfen…
Und, es wird besser, jeden Tag ein Stückchen mehr :wink:

Solche Erfahrungen zeigen doch in jedem Falle: diese Art der Beschilderung wird nur verstanden, wenn ich gerade die Verordnung inhaliert habe… und das ist absolut praxisuntauglich.

Ich würde mich auch ohne E-Kennzeichen an diese Ladestation stellen… in der festen Meinung, im Recht zu sein. Wenn ich abgeschleppt werden sollte, würde ich wegen untauglicher Beschilderung dagegen vorgehen. Boris… wie wären die Erfolgsaussichten? :wink:

Von der Polizei angewiesenes zuparken, das ist ja super. Fast so gut wie abschleppen. :laughing: Und wenn der ICE-Fahrer kommt, der ja keine Ahnung von E-Autos hat einfach antworten: Tut mir leid, ich kann nicht wegfahren bis der Ladevorgang beendet ist :wink:

Da ist doch noch Platz an den Schildermast !!

Eindeutig finde ich das auch nicht. Ein gutes Beispiel wie es nicht geht. Und auf diese Schilder hin abschleppen finde ich auch höchst fragwürdig.

Für uns ist das Elektroauto fahren völlig normal geworden.
Aber wer bitte achtet bei dem Schild auf den Mini-Stromstecker der da hinten raus kommt?? Doch kein Fahrer von Verbrennern - außer er träumt von Tesla.
Für die angegebene Parkzeit wüsste ich jetzt auch bescheid aber was ist nach der angegebenen Zeit? Das erschließt sich nicht von selbst.