Powerwall - Jetzt oder Später?

Powerwall hin oder her, obwohl ich reserviert habe ich bin eigentlich der Meinung, dass es im Gesamtnetz noch zu früh für Akkus ist. Vermutlich will man damit nur seinen Eigenverbrauch (=Geldbeutel) maximieren, der dann auch sicher Grün ist, aber wenn ich den PV-Strom einspeise, dann ist doch wieder ein bisschen mehr Grüner Strom im Netz.

:arrow_right: Ist es denn für die Gemeinschaft von Vorteil, dass ich meinen grünen Strom nicht mehr hergebe und meine eigenen Spitzen oder Nachtstrom aus dem Akku decke :question:

So eine Li-Akku hat doch auch Verluste, die ich sonst nicht hätte. Da investiert man in ne Menge Steckdosenleisten mit Schalter, um überall den Standbyverbrauch zu killen und im Gegenzug frisst der Akku ein Vielfaches wieder auf. 250Zyk/a7kWh15% = 262kWh/a sind ~10% eines Haushaltes.

Wenn man weiterdenkt, glättet ein Akku nur die Peaks im Netz (siehe auch Projekt Schwarmdirigent) und der Netzausbau verschiebt sich auf später und die trägen Braunkohlekraftwerke fahren wieder mehr Grundlast. Das will ich nicht.

Ein Schwarmdirigent ist mMn eine zweischneidige Sache:
Gut : Wenn zuviel/zuwenig Strom im Netz ist kann der Akku stabilisierend helfen.
Schlecht: Ein System mit einer (angreifbaren) Kommunikationszentrale war noch nie gut
Das Netz muss sich selbst stabilisieren können (fail Safe)
Zur Zeit gibt es die größten Netzschwankungen Nachts beim Stundenwechsel, also würde ich dann Kohlestrom speichern?
Ein Akku kann die volle Leistung als Primärregelleistung anbieten. Die großen Kraftwerke können nur etwa 10%. Also würde der Akku den großen ein weiteres Geschäftsfeld langsam wegnehmen.

Ich bin nun etwas verunsichert, ob ein Akku die Energiewende heute weiterbringt oder nicht.
Ist er nur was für Egoisten oder bringt mein Akku auch allen was?
Vielleicht findet jemand das gute Argument, dass ich wieder gut schlafen kann :neutral_face:

Ja: ist es. Aber aus Gründen, die dir nicht gefallen werden:

  • die Gemeinschaft muß weniger EEG bezahlen
  • die konventionellen Kraftwerke können wieder besser planen
  • der (mittlere !) Börsenstrompreis wird wieder geringer

Gruß SRAM

Ein ganz profanes Argument:
SolarEdge will Ende 2015 eine Anbindung bringen.
Ich habe SolarEdge WR. Ich warte also erstmal ab, wie diese Lösung aussieht,

Servus Saftwerk,

diese Frage beantworte ich eindeutig mit „Ja!“ Die Investition in die Powerwall bringt die Energiewende weiter. Hauptargument ist, dass sich jeder Markt und jedes technische System entwickeln muss. Das geht nicht von heute auf morgen sondern benötigt Zeit. Eine PW die jetzt ans Netz geht wid von den tatsächlichen Auswirkungen auf das Stromnetz vernachlässigbar sein. Auch ein par 1000 davon machen das Kraut nicht fett. Was aber unbezahlbar ist, ist die Entwicklung und der Erfahrungsschatz der dadurch gewonnen wird. Wie bei der Photovoltaik - Anlagen aus z.B. dem Jahr 2004 haben auf die Stromversorgung praktisch keinen Einfluss gehabt, aber Sie haben die Lawine angeschoben.
Auch bei der Powerwall ist noch jede Menge Entwicklung nötig - sowohl am Produkt selbst als auch am Umfeld (Integration ins Netz, Integration in den Regelenergiemerkt…).
Die Speicherbesitzer von heute übernehmen die selbe Pionierrolle wie die PV-Besitzer vor 20 Jahren.

Gruß

Bernhard

Meine Antwort: Auf jeden Fall nicht jetzt. Später vielleicht, eher nie.

Ich habe Geld in ein Passivhaus, in PV und in ein E-Auto gesteckt. Häusern und Autos brauchen keinen Auspuff!
Der nächste Baustein der Energiewende sind Speicher, richtig. Haushalte verbrauchen aber nur 25% des elektrischen Stroms.

Zudem muss ein Speicher nahe an der Erzeugung sitzen. Nur kurze Leitungen können die erforderlichen Leistungen zum Speicher transportieren. Wir reden hier über 300GW PV-Leistung in Deutschland bis 2030, aktuell sind es 38GW.

Speicher müssen m.E. von den Energieerzeugern und Netzbetreibern errichtet werden. Das werden die auch tun, sobald es sich rechnet: Jetzt schon im Einzelfall als Alternative zu einem Netzausbau, zukünftig als Ersatz für Regelenergie aus fossilen Kraftwerken der Must-Run-Reserve.

Ich mache liebe Tesla Model S+X+III bekannt wo ich kann. Deren Absatz sorgt für billige Batterien und stellt den cash flow, mit dem Tesla die stationären Speichereinheiten auf den Markt bringen wird.

Hallo !

ich würde die Frage umformulieren in JETZT einen Speicher oder später.

Die Powerwall in ihrer aktuellen Spezifikation würde ich mir in DE nicht zulegen. Wie das europäische Produkt dann aussieht, und was Tesla im Laufe der Zeit dann daran noch ändert, ist eine andere Sache. Hier war ja das announcement weitaus wichtiger, als das aktuell konkrete Produkt - finde ich…

Dezentrale Speicher halte ich allerdings im Grundsatz für nicht verkehrt. Würde das ab jetzt jeder machen, so würde wir eine dramatische Entlastung der Netze sehen, mit auch gänzlich anderen Möglichkeiten in der Netzgestaltung.

Ich würde mir einen gesunden und intelligenten Mix aus dezentralen (in privater Hand) und zentralen Speichern (Versorger) wünschen.

Meine „Vogelforschung“ hat bisher ergeben, daß sich Speicher im privaten Bereich nur absolut selten aktuell rechnen - betriebswirtschaftlich ! Ökologisch ist das ne ganz andere Sache. Wenn man danach strebt, soviel Energie, wie es nur geht selber herzustellen und auch zu verbrauchen, dann kann man ganz in Ruhe jetzt schon einen Speicher bauen - warum nicht. Sinn macht das natürlich - kann man sich ganz einfach die Daten seiner eigenen PV-Anlage ansehen und den Speicher dann auf den Haushalt und die Anlage ausrichten.

Man wird technisch und ökologisch daran ganz sicher seinen Spaß haben - betriebswirtschaftlich meistens weniger…

Aber hey… wo ist der ROI von „Reiten“ oder „Motorradfahren“ - habe ich noch nicht gefunden. Wer also Geld über hat und Lust drauf hat, der kann es jederzeit machen.

Unsere Energiewende ist aktuell so planlos, daß es für dezentrale Speicher keine ausreichende Integration in das deutsche Stromnetz gibt - von einigen kleinen Initiativen (Schwarmstrom) abgesehen. Es wird also vorerst ein privates Vergnügen bleiben.

Aus diesem Grund haben wir auch den mobilen 85kWh Speicher in ansprechender Optik vorgezogen. Aktuell halte ich das für das beste Konzept in puncto Speicher - PV & E-Auto - das ergibt jetzt schon Sinn und später auch !

Du kommst zum gleichen Fazit: Speicher jetzt, aber fahrbar! :smiley:

„nur 25%“ ist doch mehr als genug. Dies Menge kann man doch nicht vernachlässigen.

Richtig. Geht es kürzer als vom Dach in den Keller? Passt doch perfekt für Heimspeicher.

Richtig. Und Saftwerk ist ein Energieerzeuger. Zumindest interpretiere ich das so dass er eine PV besitzt die er mit der PW koppeln möchte. Energieerzeuger wie die G4 wird es in Zukunft nicht mehr geben. Die Photovoltaik muss aus der EEG-Komfortzone raus und selbst Systemverantwortung übernehmen.

Genau da liegt das Problem: „Sobald es sich rechnet“. Ein zentraler Speicher kann einen Preishub von bestenfalls 5 Cent/kWh ausnutzen. Bei einem dezentralen Heimspeicher sind es >10 Cent bei einer EEG-Anlage und >25 Cent bei einer Nicht-EEG-Anlage. Der Regelenergiemarkt als Schwarmspeicher ist alternativ oder sogar zusätzlich möglich.

Zwischen E-mobil und Heimspeicher gibt es sicherlich Synergien, aber das eine wird das andere nicht vollständig ersetzen. Tesla setzt für die zyklenfeste Wallbox (7kWh) eine andere Zellchemie ein als im KFZ. Für den Aufbau der Vertriebsstruktur und für die Netzintegration bringt ein verkauftes EV auch nix. Ich würde nicht darauf wetten das der Cashflow im KFZ-Geschäft größer ist als beim Speichergeschäft.

Ich gehe davon aus dass in Zukunft bei jeder Eigenheim-PV-Anlage standardmäßig ein (Schwarm-)Speicher mit dabei ist.

Gruß

Bernhard

Das Thema ist vielschichtig => es kommt darauf an…

Vor Jahren habe ich in Photovoltaikforum infrage gestellt, ob es oekologisch sinnvoll ist einen Speicher zu betreiben.
Zu dem Zeitpunkt wurden fast nur Bleispeicher verbaut, lithiumbasierte Speicher waren einfach zu teuer.

Ich denke oekologisch sinnvoll kann es erst werden, wenn die Herstellung der Speicher umweltvertraeglich ist, also sowohl aus der Sicht der Rohstoffgewinnung als auch von der Art der eingesetzten Energie. Denn davon braucht man sehr viel.
Was hilft der Akku, wenn zu dessen Herstellung die Umwelt schon stark belastet wird. Das ist dann nur schwer rauszuholen.

Da sehe ich erst mit der Gigafactory den Wendepunkt, die ja die benoetigte Energie erstmals regenerativ erzeugen wird.

Ein interessanter Punkt.
Und er nimmt genau denjenigen den Wind aus den Segeln, die schon den Herstellungsprozess als Malus einer Idee bewerten.
Die vielen Solarelemente auf der Gigafabrik sind schon ein deutliches Zeichen.

Ja, so sehe ich das auch.
Als Besitzer einer größeren PV-Anlage und in kürze einem Model S ist es einfach nur Schade, das der 85 kwh Speicher in der Garage dumm und ungenutzt vor sich rum steht, statt z.B. auch dem Energiemanagement des Hauses zu dienen. Ich bin hier ein wenig enttäuscht, das Tesla sich nicht dem Thema bidirektionales Laden (wie es z.b. die Japaner machen) widmet. Bidirektionale Wallboxen wären der konsequenteste Weg, vorhandene Möglichkeiten optimal zu nutzen. Das heißt nicht nur Laden wenn die Sonne scheint, sondern auch Nachts 3-5 kwh abgeben um die Standby-Last eines Hauses abzudecken. Die technischen Möglichkeiten sind da. Aber wir nutzen sie nicht. Zumindest nicht optimal…

Gruß
Oliver

Ich denke, es gibt zur Zeit auch deutlich wichtigere Aufgaben, die Tesla angehen muss, z.B Gigafactory.

Selbst wenn Du 365x 3kWh nachts aus dem Auto entladen würdest, wären nach Umwandungsverlusten weniger als 1000kWh nutzbar.
1000kWh x 15 Cent/kWh = 150€/a (Preisdifferenz zwischen Gestehungskosten Solarstrom und Netzbezugkosten beträgt etwa 10 - 15 Cent/kWh)
Zur Nutzung braucht es noch einige Technik (einen Wechselrichter, eine intelligente Steuerung und einen Sensor am Haushalts-Stromzähler).
Du müsstest diese Technik und deren Entwicklung zahlen - Rentabel wird das nicht…
Zusätzlich müsstest Du jeden Abend das Auto einstöpseln und morgens wieder ausstöpseln.
Zusätzlich wird Dein Autoakku etwas mehr altern (wenn auch nur sehr wenig) und zusätzlich wirst Du jedes Jahr mindestens 12mal zusätzlich „tanken“ müssen (1000 kWh/85kWh=11,7)
Zusätzlich müsste Tesla Vorkehrungen treffen, dass kein Superchargerstrom „missbraucht“ werden kann.
Interessant ist das Stromspeichern zur Zeit sowieso nur für einige PV-Anlagenbetreiber so dass o.g. Technik- und Entwicklungskosten (für bidirektionale Wallbox) von wenigen getragen werden müsste.
Tesla hat sich nun scheinbar gegen dieses bidirektionale Modell entschieden. Die Powerwall ist ziemlich genau der „Gegenentwurf“.
Ich kanns verstehen.

Naja, ich denke aber auch das es für jedes Problem auch eine Lösung gibt. Wer eine PV-Anlage besitzt, hat z.B. auch einen Wechselrichter und das Energiemanagement müsste nur entsprechend erweitert werden. Aber natürlich gibt es das nicht umsonst und wird sich nur auf Jahre rechnen. Irgendwann muss man aber mit etwas anfangen. Wenn man immer sagt, das sich etwas erstmal nicht rechnet wären wir heute nicht da, wo wir sind. Tesla hat sich zwar derzeit scheinbar gegen dieses bidirektionale Modell entschieden, aber die Japaner wohl dafür. Bleibt abzuwarten was sich mal in 10 Jahren durchsetzen wird. Ich behaupte mal das sich intelligente Systeme immer durchsetzen werden…

Das würde ich auch gerne glauben. Bei Zeitungen und Fernsehprogrammen (und auch vielen Forenbeiträgen :wink:) hab ich nicht den Eindruck, dass sich Intelligenz durchsetzt.

Ich bräuchte schon eine Powerwall mit 100kWh. Damit könnte ich dann auch mein Model S laden, wenn die Sonne nicht scheint (z.B. nachts).
Dann wäre es aber sinnvoller eine Home-Swap-Station zu haben. Ein Pack bleibt in der Garage zum Laden an der PV, wenn voll, wird es bei Bedarf einfach getauscht.

Bei meiner Fahrleistung von ca. 80.000km/Jahr und 50% SuC käme ich auf etwa 10MW Ladeleistung oder ca. €1.500 Einsparung

Mich würde wirklich interessieren ab wann oder ob überhaupt Tesla SuC Standorte mit dem 100kWh Speicher ausstatten wird. Bei einigen SuC Standorten scheint ja extra Platz für einen weiteren Schrank eingeplant worden zu sein.

Ich habe das Gefühl, dass in der Diskussion manche vergessen, dass PV-Strom, den man gerade nicht selbst verbrauchen kann, nicht „verloren geht“ sondern ins Netz wandert. Dann hat der Nachbar etwas davon und benötigt weniger Kohle-/Atom-/Gas-/…/-Strom. Der Umwelt ist es wohl ungefähr gleich, ob euer derzeit überschüssiger PV-Strom tagsüber vom Nachbarn oder dank Akku von euch in der Nacht verbraucht wird. Es gibt natürlich ökologische Unterschiede, etwa muss die Herstellung des Akkus und dessen Verluste berücksichtigt werden. Andererseits: Nur wenn viele einen Akku nutzen, kann man nach und nach in der Nacht weniger konventionelle Kraftwerke einsetzen. Welcher Aspekt jetzt wie zu gewichten ist, das ist wohl die Frage.

Ich würde es wohl von der Wirtschaftlichkeit (inkl. Subventionen) abhängig machen. Nur wenn ich wüsste, dass meine PV-Anlage oder andere Ökokraftwerke in der Nähe regelmäßig runtergeregelt werden müssen, weil nicht genug Abnehmer vorhanden sind, würde ich auch über einen Akku nachdenken, obwohl er sich finanziell nicht rechnet. Das lehne ich an eines meiner Lieblingscomputerspiele „Factorio“ an, dort lohnt sich ein Batteriespeicher auch erst, wenn die Solaranlagen tagsüber mehr produzieren könnten als die Fabrik verbraucht. :wink:

Ich bin „nur“ Wohnungsbesitzer ohne Photovoltaik und daher auch ohne Ambitionen, jetzt einen Speicher zu kaufen.

Wer jetzt keinen Speicher kauft und darauf setzt, dass der Speicher irgendwo anders im großen Maßstab von irgendwem irgendwann mal aufgebaut wird, ändert nichts. Es wird weiter laufen wie bisher - und das ist nicht unbedingt in die richtige Richtung.

Fakt ist: Wer jetzt einen Speicher kauft, ändert den Markt. Wie genau, weiß keiner. Sinkt der Börsenpreis noch weiter, weil nun auch nachts weniger Strom verkauft wird? Oder steigt der Börsenpreis sogar, weil tagsüber weniger Strom im Netz ist? Gehen die großen Konzerne noch schneller pleite, auf dass die Politik dann gewzungen sein wird, ihre langfristige Energiepolitik zu überdenken? Oder erholen sie sich dank wieder steigender Börsenpreise? So genau kann das keiner sagen und die Auswirkungen eines kleinen Speichers bei Otto Normalverbraucher sind auch nicht messbar. Aber das ist bei allen Entscheidungen von Otto Normalverbraucher so. Ginge es nach der Messbarkeit der eigenen Entscheidungen, müsste niemand versuchen, sich irgendwie ökologisch vorteilhaft zu verhalten.

Daher würde ich, wenn ich ein Haus mit Photovoltaik hätte, sofort einen Speicher bauen. Auch wenn der nicht profitabel wäre.

@Teekay, sobald ich wieder ein wenig Geld übrig habe, baue ich einen bei mir…in Gedenken an Dich :slight_smile: .

Ich denke langsam auch über einen Speicher nach. Könnte den nächtlichen Leerlaufverbrauch unseres Bürogebäudes (Server, weitere Elektronik wie Router, Switches, NAS etc., Kühlschränke, Heizung etc) abdecken. Komme aber schon so auf 80% Eigenverbrauch. Werde mal rechnen wenn die Tesla Powerwall verfügbar ist.