Powerwall als Haus USV ohne PV

Hallo zusammen,

Ich wohne in einer Neubaustraße. Auch wenn es besser wird, aktuell ist es leider öfter mal der Fall das der Strom abgeschaltet, durchgebaggert, etc. wird und dann geht weder Garagentor, Parklift noch Kühlschrank, Wärmepumpe oder die ganzen anderen Annehmlichkeiten. Das Haus hat keinen Auspuff aber es lohnt nicht eine PV einzusetzen wegen Neigung und Ausrichtung des Daches.

Ich würde sofort zuschlagen wenn mir jemand eine einfache Lösung anbieten würde um das Haus für ein paar Stunden ohne Ausfall (der auch für die Geräte nicht gut ist) auch bei Nezzausfall weiter ohne Einschränkungen zu betreiben. Ich vermute dazu bräuchte man drei Powerwalls (eine pro Phase) und die notwendige Elektronik und Elektrik wie Wechselrichter, etc. Ich muss in der Zeit nicht mit 16,5 kW meinen Tesla laden, aber sollte den Herd einzuschalten können und alles andere übliche im Haus als wäre das Netz da.

Gibt es so ein Angebot? Ich weiß es macht kommerziell wohl wenig Sinn ohne PV weil viele der Komponenten identisch sind und hätte wenige Kunden, aber ich würde dafür schon Geld ausgeben.

Danken und Gruß,
Leto

E3DC Hauskraftwerk?

Ich weiß nicht ob es mit der Powerwall geht aber mit der Sonnenbatterie soll das wohl gehen. Da gibt es eine Version für Wohnungs- und Hausbesitzer, die keine Solaranlage haben und bei Stromausfall soll dann das Haus über die Batterie laufen. Sie ist auch direkt dreiphasig mit dem Hausnetz verbunden.

Notstrom nicht mit USV verwechseln. E3DC, Fronius, Tesla bieten wohl Notstromlösungen an, die ist aber nicht unterbruchsfrei. Man muss bei einem Stromausfall mit zwei Unterbrüchen bis 1 minute rechnen (einmal Netzstrom weg und einmal wenn das Netz wieder verfügbar ist.
Mit einer kleinen USV für die wichtigsten Geräte kann man diesen Teil noch abfangen

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Ich habe für Netz, Server / NAS, etc. schon kleine USVs, mir geht es wirklich um den Ersatz dieser durch eine für alle Verbraucher, nicht eine Notstromlösung mit Unterbruch.

Das ist meines Wissens heute nicht verfügbar. Der Strom müsste konstant und nur über die Batterie laufen. Heute wird es so gelöst, dass nach Lastabwurf der Wechselrichter quasi neu startet. Nachdem das Netz wieder verfügbar ist, müssten die 50 Hz Netzfrequenz synchronisiert werden. Dies wird mit einem nem erneuten starten des WR umgangen.

Man nehme mehrere solche 10 kW Geräte und schalte sie parallel. Das Gerät kommt von MPP Solar und wird in D von verschiedenen Anbietern vermarktet.

Hier ist das Manual des Herstellers MPP Solar zu finden.

Und eine wartungsfreie OPzV Batterie mit 48 V und mindestes 500 Ah, oder AGM.

Lithium würde ich wegen des ständig hohen SOC nicht empfehlen, außer man lädt nur bis maximal 80 %. Dann könnte man diese verwenden.

Ähnliches könnte man natürlich auch mit Komponenten anderer Hersteller wie Victron, Studer, usw. zusammenstellen.

Gemäss Dku stellt diese Lösung ebenfalls nur Notstrom zur Verfügung.
Wie gesagt, der Begriff Notstrom beinhaltet keine unterbrechungsfreie Funktionalität

Sie stellt keinen Notstrom zur Verfügung sondern schaltet beim Ausfall des Netzanschlusses innerhalb von 15 ms auf Batterieversorgung um. Dadurch gibt es keine Unterbrechung.

Diese Angabe habe ich nirgends gefunden. Kannst du helfen?

Schau bitte ins verlinkte Manual und suche nach „15ms“.

Danke, sehr hilfreich. Ich glaube da wird allerdings beschrieben wie in 15ms auf das Netz umgeschaltet werden kann wenn PV nicht reicht, aber muss alle Modi noch einmal genauer anschauen. Es müsste ja ohne PV immer das Netz Quelle sein und nur wenn das wegen Ausfall nicht ausreicht auf den Wechselrichter geschaltet werden. Vermutlich geht das auch…

Kennst Du jemanden der sowas installiert?

Die Powerwall 1 darf bei einem
Netzausfall nicht als Insellösung arbeiten. Wird auch nicht später erfolgen, also keine Zertifizierung. Bei der PW2 ist es meines Wissens nach auch (noch) nicht zertifiziert.

Nein, leider nicht. Aber es gibt eine ganze Reihe von Anbietern für das Gerät. Suche bitte mal nach „hybrid wechselrichter 10kw“. Vielleicht hat einer der Anbieter Installationspartner an der Hand.

Normalerweise sollte so was auch jeder fähige Solateur, der Inselanlagen installiert können.

Ich habe eine Halbinsel in meinem Wohnmobil mit zwei 6 kW Wechselrichtern installiert. Wobei bei mir alles über eine 20 kWh LiFePO4 Batterie läuft, und damit wirklich völlig unterbrechungsfrei ist. Der Strom aus dem Netz oder dem Generator kommt niemals direkt ins interne AC Netz, sondern nur über weitbereichs Ladegeräte die mit 80 - 260 V funktionieren. So was hat aber für Deine Anwendung einen zu hohen Verlust.

Wie ich schon schrieb, gibt es auch noch andere Hersteller wie Victron, die Netzparallele Wechselrichter mit unterbrechungsfreier Umschaltung bei Netzausfall anbieten. Hier kann ich Victron empfehlen. Ich hatte früher einen Multiplus Inverter in ein Wohnmobil eingebaut, der die automatische ebenfalls vornimmt. Man konnte jederzeit den Netzstecker ziehen, ohne dass es zu einer Unterbrechung kommt. Man kann sogar einfach den Strom vom Netz auf einen bestimmten Wert begrenzen. Ist der Verbrauch höher dann liefert der Inverter den Rest aus der Batterie zu. So ist es bei längeren Stromausfällen sogar möglich den kompletten Verbrauch eines Haushalts mit einem mobilen 2KW Generator decken, selbst wenn die Haushaltsgeräte eine weit höhere Spitzenleistung haben. Selbst das Laden des Tesla wäre im Notfall möglich.

Man kann wie beim obigen Gerät für höhere Leistung mehrere Inverter parallel schalten und dann auch ein 3-phasen Netz bilden. Die Geräte waren ursprünglich hauptsächlich für den Yacht und Wohnmobilbereich, werden aber mittlerweile auch für autarke Hauslösungen, insbesondere Halbinseln eingesetzt.

Wende Dich dazu bitte mal an die Firma Transwatt. Ich hatte vor etwa 10 Jahren, als ich zwei 6 kW Wechselrichter bei Transwatt kaufte, mit einem Herrn Salzmann zu tun. Die machen so weit ich weiß auch Konzeption und Installation.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort :exclamation: :bulb:

Electrek hat ein paar mehr Infos zu dem Thema:

electrek.co/2017/08/25/tesla-po … xperience/

Ich weiss allerdings nicht wie viel dazu nur fuer Australien gilt…

Meines Wissens kann die PW2 nur einphasig wechselrichten. Da das höchstwahrscheinlich auch für den Backup-Fall gilt, würde nur eine Phase mit Notstrom versorgt werden. Gut, man kann alle „wichtigen“ Abnehmer auf diese Phase klemmen. Aber eine komplette Versorgung ist die PW2 meiner Meinung nach nicht geeignet.

Die Powerwall kann laut Tesla Website und Powerwall Anleitung nur in bestimmten Ländern als Backup bei Stromausfall eingesetzt werden. In Deutschland gibt es dieses Feature nicht:

Quelle: Powerwall FAQ auf der deutschen Tesla Website

Man kann auch einen Blick in die Bedienungsanleitung der Powerwall 2 werfen. Dort ist ebenfalls im deutschen Abschnitt keine Rede von Stromausfall-Backup, die Grafik für den entsprechenden Systemaufbau findet sich nur im englischen Teil:
:arrow_right: tesla.com/sites/default/fil … manual.pdf

Hier steht:
Unterstützte Anwendungen
Eigenverbrauch von Solarstrom
Ein Einsatz als Reservestromquelle oder als netzunabhängige Stromquelle erfordert zusätzliche Hardware, die gegenwärtig in Deutschland nicht verfügbar ist.“

Schade!

Moin!
Die Hardware für den Inselbetrieb ist auch nicht ganz ohne. Es sind im Prinzip zur einige Schütze die angesteuert werden. Aber das Ganze muß natürlich zertifiziert und geprüfte werden. Das macht es für den Hersteller umständlich und für den Kunden teuer.
Bei SMA kostet so eine Switchbox knapp vierstellig.