In diesen Thema:
Entwurf VDE-AR-N 4100
kam eine Diskussion auf, ob Haus-Speicher gut oder schlecht für die Energiewende sind.
Hier mal ein paar Zitate:
Franko30 hat geschrieben:Und wo werden die kundeneigenen Batteriespeicher berücksichtigt die netzentlastend wirken?
Ralf Wagner hat geschrieben:Hallo Frank, wenn Du Speicher betreibst will der Netzbetreiber das wissen. Ein PV in Verbindung mit einem Speicher darf im Heimbereich max 50% Leistung einspeisen. Der Speicher soll ja die Einspeisespitze kappen udn lässt sich auch i.d.R. so programmieren. Auch größere Lasten wie ein Durchlauferhitzer, z.B. 18 kW muss der Netzbetreiber wissen. Die Netzführung wird zunehmend aufwändiger, insofern finde ich es i.O. das man sich Gedanken macht.
Eberhard hat geschrieben:In 10 Jahren wird jeder PV-Anlagenbesitzer min.100kWh Speicher im Keller haben, viele werden gleich mit ihrer aus der Förderung gefallenen PV gleich ganz offgrid gehen.
OS Electric Drive hat geschrieben:100kWh Speicher? Da bin ich mir nicht sicher, da wird es ganz andere Möglichkeiten geben. Denn wer eine 10kWp Anlage hat erzeugt mal locker 1.500kWh in einem einzigen Monat, da bringt der 100kWh Speicher REIN GAR NICHTS
Ralf Wagner hat geschrieben:Für dreiphasige Anschlüsse gelten 3 x 4,6 kVA, auch für den Hausspeicher.
Sucseeker hat geschrieben:Wir haben durch Zufall drei Batteriewechselrichter mit SU-6.0 mit 4,6kW pro Phase.
Wenn ich jetzt diese gegen gleich große SI-8.0 tausche mit je 6.0kW pro Phase, wen soll ich da fragen ? Und warum ?
Kann SMA die SI-8.0 dann einstampfen ?
KaJu74 hat geschrieben:Grundsätzlich dürften Speicher doch keine Probleme machen, oder?
Mit einem Speicher reduziert man ja die Einspeisung.
Und Nachts reduziert man den Strombedarf.
Und wenn man 3 phasig arbeitet, gibt es ja auch keine Schieflast.
Oder habe ich einen Gedankenfehler?
KaJu74 hat geschrieben:Also ist doch der Netzübergabepunkt entscheidend.
Wenn man also einen Speicher oder eine PV-Anlage hat, die lokal Mehr Leistung erzeugt/speichert, spielt das keine Rolle.Richtig?Die in Abschnitt 5.5.1 beschriebenen Anforderungen müssen, nicht erfüllt werden, wenn vom Kunden (Anschlussnehmer und Anschlussnutzer sind identisch) sichergestellt wird, dass am netzseitigen Anschlussraum des Zählerplatzes die Unsymmetrie von 4,6 kVA nicht überschritten wird.
Franko30 hat geschrieben:Habe mir schon im Oktober eine 5 kW peak Nulleinspeisungs-PV-Anlage mit 15 kWh Batteriespeicher und dreiphasiger Anbindung ans Hausnetz zugelegt. Bei Gelegenheit (sprich nach ihrem EEG Einspeisungsende) werde ich dann auch noch die andere 5 kw peak PV Anlage meines Hauses dort anschließen die bisher voll einspeist.
Hier ging dann die Diskussion eigentlich erst los:
OS Electric Drive hat geschrieben:Das Problem bei lokal geregelte Speicher kann man kaum noch Analysen erstellen wann und wie der Verbrauch sich entwickelt.
Eberhard hat geschrieben:Doch, wenn ich Abends nach Hause komme, kann ich den Speicher in das Model S entladen, bleiben dann noch 20kWh für die Nacht übrig.OS Electric Drive hat geschrieben:100kWh Speicher? Da bin ich mir nicht sicher, da wird es ganz andere Möglichkeiten geben. Denn wer eine 10kWp Anlage hat erzeugt mal locker 1.500kWh in einem einzigen Monat, da bringt der 100kWh Speicher REIN GAR NICHTS
egn hat geschrieben:Das finde ich jetzt wieder überhaupt nicht sinnvoll da wertvoller regenerativer Strom unnütz durch den Speicher geschoben wird. Den Strom hätte jemand anders zum Zeitpunkt der Erzeugung ohne Verluste auch direkt verbrauchen können. Eine Speicherung macht nur für den Teil Sinn wo die PV-Leistung über der Abregelungsgrenze liegt.Eberhard hat geschrieben:Doch, wenn ich Abends nach Hause komme, kann ich den Speicher in das Model S entladen, bleiben dann noch 20kWh für die Nacht übrig.
Irgendwie ist die Energiewende konzeptionell hinsichtlich Gesamteffizienz nicht wirklich durchdacht.
Da werden Regeln geschaffen die dazu führen dass Leute in völlig unrentable Speicher investieren, die dazu führen dass zwar das lokale Verteilnetz nicht mehr überlastet wird, aber gleichzeitig hohe Speicherverluste entstehen, und damit ein Teil der wertvollen regenerativen Energie nicht mehr zur Verfügung steht. Im Bemühen die eigene Autarkie zu erhöhen, was in einem Land mit Stromnetz eigentlich nicht nötig ist, merken die Betreiber dieser Speicher gar nicht, dass sie damit langfristig den Bestand der Braunkohlekraftwerke sichern. Denn dadurch können die Braunkohlekraftwerke konstant unter Volllast weiter laufen und ihren schmutzigen Strom verkaufen. Die von den PV-Speicherbetreibern teuer bezahlten Speicher übernehmen damit einen Teil der Aufgabe die sonst teure Spitzenlastkraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke übernehmen hätten müssen. So werden Kosten die sonst über die Stromkosten von allen nicht-priviligierten Stromkunden bezahlt wurden, freiwillig von den PV-Speicherbetreibern übernommen. Da können sich nicht nur die Stromkonzerne bedanken, sondern auch alle die ihren Strom noch aus dem Netz beziehen.
Würden alle weiterhin ihren Strom unterhalb der Abregelungsgrenze einspeisen, dann würde bei weiterem Ausbau auch weiterhin Druck auf die Strompreise ausgeübt, so dass die Braunkohlekraftwerke ihre Fixkosten nicht mehr vollständig decken können, und würden dann irgendwann wegen fehlender Rentabilität vom Netz gehen.
So behindern genau diejenigen die Energiewende, die sie glauben mit ihren Speichern zu befördern.
Eberhard hat geschrieben:On ich meine Auto aus dem Haus-Speicher lade oder aus dem Netz macht schon einen Unterschied. Wenn ich mein Auto laden muss, obwohl das Ortsnetz überlastet ist, der Strompreis an der Börse auf dem Tageshöchststand notiert, ist das Laden aus dem Speicher sinnvoller (dafür sind Speicher prinzipiell da).
....
Nicht Umsonst möchte Tesla die SuC mit Speicher in MWh-Größe ausrüsten um die Netzbelastung zu minimieren.
Eberhard hat geschrieben:Ich habe gerade meine Wallbox von Schletter mit dem smartPVcharge auf die E3DC Wallbox umgestellt. Mein E3DC hat 13,8kWh Kapazität. Ich werde im Sommer den Speicher in das Auto schon deswegen entladen müssen, damit für die mittägliche Überschussleistung wieder genügend Platz im Speicher ist.
KaJu74 hat geschrieben:Das kann man nicht so schwarz/weiß sehen, glaube ich.egn hat geschrieben:Das finde ich jetzt wieder überhaupt nicht sinnvoll da wertvoller regenerativer Strom unnütz durch den Speicher geschoben wird. Den Strom hätte jemand anders zum Zeitpunkt der Erzeugung ohne Verluste auch direkt verbrauchen können. Eine Speicherung macht nur für den Teil Sinn wo die PV-Leistung über der Abregelungsgrenze liegt.
1. Was ist, wenn so viel EE vorhanden ist, dass sogar EE-Quellen (Windkraft oder PV) gedrosselt/abgeschaltet werden?
2. Die EE aus dem Speicher wird dann ja Nachts oder im Auto auch genutzt. Dann spart man ja auch fossile Energie.Auch hier widerspreche ich dir.Da werden Regeln geschaffen die dazu führen dass Leute in völlig unrentable Speicher investieren, die dazu führen dass zwar das lokale Verteilnetz nicht mehr überlastet wird, aber gleichzeitig hohe Speicherverluste entstehen, und damit ein Teil der wertvollen regenerativen Energie nicht mehr zur Verfügung steht. Im Bemühen die eigene Autarkie zu erhöhen, was in einem Land mit Stromnetz eigentlich nicht nötig ist, merken die Betreiber dieser Speicher gar nicht, dass sie damit langfristig den Bestand der Braunkohlekraftwerke sichern. Denn dadurch können die Braunkohlekraftwerke konstant unter Volllast weiter laufen und ihren schmutzigen Strom verkaufen. Die von den PV-Speicherbetreibern teuer bezahlten Speicher übernehmen damit einen Teil der Aufgabe die sonst teure Spitzenlastkraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke übernehmen hätten müssen.
Durch meine PV-Anlage konnte ich meinen Verbrauch von 12.000kWh halbieren.
Durch den Speicher konnte ich diesen noch mal halbieren.
Durch das BHKW werde ich es fast Richtung 0 bekommen. (Nur bei Großverbrauchern wie der Sauna wird noch Strom gekauft)
Wenn ich noch in zwei Sunny Island investiere, (was aber für mich ein Verlustgeschäft wäre) würde ich wohl komplett autark werden.
Für mich muss dann also kein Kohlekraftwerk mehr laufen und ich verkaufe noch jede Menge EE. (2016 waren es fast 9.000kWh und 2017 wird das durch das BHKW nochmal um rund 10.000kWh steigen, denn den BHKW Strom verbrauch ich selbst, den PV-Strom verkaufe ich dann mehr)So unterschiedlich können die Ansichten sein.So behindern genau diejenigen die Energiewende, die sie glauben mit ihren Speichern zu befördern.
Wenn ich alles umgesetzt habe, bin ich ein Stromlieferant, der selbst keinen Strom mehr kauft.
OS Electric Drive hat geschrieben:@KaJu genau darin liegt der Irrglaube, dass zu viel EEs vorhanden sind. Das Problem ist, dass die Anlagen abgeregelt werden weil die Dell nun in die Grundlast kommt und dort das Regelverhalten sehr sehr langsam ist und der Wille gleich NULL!
Sobald die nächsten Grundlastkraftwerke aus dem Netz verschwinden wird sich das wieder ändern. Zumal im EFH Sektor glaub noch NIE geregelt wurde.
Eberhard hat geschrieben:@OSE aber wir haben keine Kupferplatte ohne beschränkende Übertragungskapazitäten.OS Electric Drive hat geschrieben:@EBA
Du musst zwei Dinge voneinander trennen. Wir haben AKTUELL KEINE überschüssigen EEs von daher sollte das Laden im Optimalfall dann erfolgen wenn keine zusätzlichen Kohlekraftwerke benötigt werden. Wie weiter oben schon beschrieben ist das Speichern von PV Strom für das Netz in aller Regel nicht zielführend, denn wir wollen doch gerade MEHR PV und nicht WENIGER!
Aber was nutzt es, wenn ich mit einer zu Mittagzeit erzeugter kWh PV-Strom eine kWh-Braunkohlestrom mehr exportiert werden muss, aber mit einer kWh im Haushalt verbrauchtem Strom ein Gaskraftwerk/Pumpspeicherkraftwerk ein kWh mehr Spitzenlast erzeugen muss.
Speicher machen Sinn, sonst gäbe es auch keine Pumpspeicherkraftwerke. Alle fossilen und atomaren Kraftwerke basieren auf gespeicherter Energie. Aber die wollen wir ja loswerden, brauchen aber die Speicherfähigkeit deren Brennstoffe.
OS Electric Drive hat geschrieben:Das ist richtig @EBA, jedoch ist der Pumpseicher eben Netzgesteuert und nicht Erzeugungsgesteuert. Wenn der Speicher das auch wäre würde er Sinn machen!
fabbec hat geschrieben:Ich glaube auch das die Speicher zu Hause vergrößert werden müssen um denn Netzbezug auf 0 zu fahren und die Einspeisung auf VDE verträgliche Mengen zu bekommen!
100kWh finde ich für Haus inkl. eAuto als Minimum für Zukunft!
Franko30 hat geschrieben:Und noch zum Thema "PV direkt verbrauchen ist besser als durch den Speicher jagen":
Natürlich ist es besser, funktioniert aber nur wenn das Auto dauernd ladebereit zuhause steht anstatt tagsüber gefahren zu werden bzw. leider ofz aich irgendwo stehen muss wo es keine Wallbox/Ladesäule gibt.
Daher machen Speicher für "tagsüber ernten, abends verbrauchen" durchaus Sinn.
Meine Meinung hatte ich ja weiter oben schon mal genannt:
Durch meine PV-Anlage konnte ich meinen Verbrauch von 12.000kWh (aktuell durch den Tesla eher 16.000kWh) halbieren.
Durch den Speicher konnte ich diesen noch mal halbieren.
Durch das BHKW werde ich es fast Richtung 0 bekommen. (Nur bei Großverbrauchern wie der Sauna wird noch Strom gekauft)
Wenn ich noch in zwei Sunny Island investiere, (was aber für mich ein Verlustgeschäft wäre) würde ich wohl komplett autark werden.
Für mich muss dann also kein Kohlekraftwerk mehr laufen und ich verkaufe noch jede Menge EE. (2016 waren es fast 9.000kWh und 2017 wird das durch das BHKW nochmal um rund 10.000kWh steigen, denn den BHKW Strom verbrauch ich selbst, den PV-Strom verkaufe ich dann mehr)
Wie seht ihr das?