Ich habe schon im alten Thread mitgelesen und fand, dass beide Seiten sehr emotional und ausufernd auf ihrer Sicht der Dinge beharrt haben.
Ich kenne beide Situationen. Total freie Supercharger, die ich über Monate sehr zuverlässig nutzen konnte und Supercharger, die nur so viel Energie wie eine Typ-2-Ladesäule von sich geben und auch vollkommen ausgelastete bei denen alle Stalls belegt waren.
Leto sieht die Situation an sich (aus meiner Perspektive) sehr kritisch, aber es lässt sich nicht (so wie andere argumentieren) völlig ausschließen, dass es Probleme gibt und geben wird.
Denn wenn Tesla wirklich ein so waches Auge auf die Auslastung der Supercharger hat dann frage ich mich, warum in Amerika Teslafahrer teilweise 4 Stunden warten müssen bevor sie laden können.
Das würde ich als Unternehmen unter allen Umständen verhindern.
Denn seien wir mal ehrlich und lassen die ganzen Fanboy-Blicke weg. Tesla ist im Gesamtkonzept das beste Elektroautounternehmen wenn wir Langstrecke fahren wollen in vielen Einzelaspekten ist es nicht mehr up to date und wird sich richtig umschauen müssen, wenn die Mitbewerber endlich aufwachen.
Und das größte Pfund mit dem Tesla wuchern kann ist doch das Ladenetzwerk. Das macht das elektrische Fahren so entspannt und das Laden leichter als einen Verbrenner zu betanken.
Deswegen finde ich es auch so wichtig über die Verfügbarkeit der Supercharger zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen, wie eine Verfügbarkeit sicher gewährleistet werden kann.
Ich weiß was für einen Stress eine schlechte Ladeinfrastruktur bedeutet, ich habe sie z.B. In Schweden bei unserer Nordkapptour mit dem BMW i3 erlebt wo wir 2 x fast gestrandet wären, wenn nicht Menschen vor Ort uns gerettet hätten.
Die 4.000 Kilometer-Tour durch die Alpen inkl. Italien, Frankreich und die Schweiz mit dem Tesla und dem Superchargernetzwerk war deutlich entspannter. Dort war das Fahren im Vordergrund, nicht die Suche nach einer Lademöglichkeit.
Trotzdem haben wir 2 Supercharger erlebt die entweder gesperrt waren (Sisteron, hier ging nur einer von 4 Stalls) oder komplett ausgelastet, so dass gewartet werden musste (in Basel mit 4 Stalls).
Auch hatte ich in Basel plötzlich nur noch 22 kW Ladeleistung, so dass ich erst als alle anderen vom Supercharger weg waren durch einen Neustart die Ladeleistung wieder über 80 kW bringen konnte. Dadurch hat der Ladevorgang dann über 1,5 Stunden gedauert und unsere Zeitplanung gründlich über den Haufen geworfen.
Es gibt also die Beispiele von Leto und es ist durchaus sinnvoll sich über Lösung Gedanken zu machen, insgesamt ist aber noch alles im grünen Bereich, noch muss man sagen und Tesla dringend ans Herz legen hier an den Punkten Verfügbarkeit, Beschilderung, Sicherung der Lademöglichkeit und weiterer Ausbau, z.B. In Städten oder abgelegeneren Gegenden zu arbeiten.
Besonders im Ausland waren die Supercharger teilweise schwierig zu finden, weil sie auf Hotelparkplätzen ganz in der Ecke und nicht explizit ausgeschildert waren.
Auch fehlten an viele Ladestationen die Parkverbotsschilder außerhalb des Ladens oder eine deutliche Beschilderung, z.B. Über Bodenmarkierungen.
Viel schlimmer ist die Situation noch bei den Destinationchargern, die sind noch schlechter gekennzeichnet und nicht immer hat man Glück, dass das Hotel den Gast ausfindig machen und zum Umparken bewegen kann.
Hier noch die Fotos aus Sisteron und Basel: