[Umfrage] Wie Supercharging unser Leben verändert

Hi,
ich bin angehender Wirtschaftsingenieur und würde mich freuen, für meine Projektarbeit ein paar Insights über das Ladeverhalten von Teslas zu erfahren.
Mich beschäftigt nicht so sehr der zeitliche Horizont, in dem wir z.B. super schnelles Laden erwarten können, sondern eher der Punkt, bis zu welchem die Ladeinfrastruktur entwickelt werden muss, um die Wünsche der Nutzer weitestgehend zu erfüllen.

Folgendes würde mich besonders interessieren:

  • Wo ladet ihr euer Auto heute normalerweise?
  • Habt ihr schoneinmal die Tesla Supercharger benutzt? Wenn ja, was habt ihr während der Ladezeit gemacht?
  • Was wäre die ideale Ladezeit für euren Tesla? Ist eine Reduzierung auf 20 Minuten schon super? 10 Minuten? oder wollt ihr eigentlich nicht länger zum Laden anhalten, als derzeit z.B. zum nachtanken eines Diesel/Benziners?
  • Wenn euer Tesla in Zukunft eine größere Batterie erhält und Supercharger flächendeckend verfügbar sind, glaubt ihr das verändert euer Ladeverhalten? (z.B. weniger Home-Charging, mehr on the go)
  • Wieviel wärt ihr bereit für eine super schnelle Ladeoption zu bezahlen? angenommen in 10 Minuten seid ihr von 0 auf 100% aufgetankt.

Vielen Dank dafür, dass ihr ein paar Gedanken da lasst!

Lieber rapfi: lesen bildet! In diesem Forum findest du zu all deinen Fragen ein ausgeprägtes Meinungsspektrum… Stöber einfach mal.

Ok also:

Tipp von mir:

Leih’ Dir ein Wochenende lang ein Model S und probiere es aus. Diese Erfahrung ist sehr viel wert.
Habe ich selbst vor zwei Wochen gemacht und es ist sehr aufschlussreich !
(über 1000 km und 4 verschiedene Supercharger sowie CEE-Ladung ausprobiert)

Grüße

Hallo Rapfi

Hier kurz ein paar Antworten zu deinen Fragen:

F: Wo ladet ihr euer Auto heute normalerweise?
A: In der Tiefgarage

F: Habt ihr schoneinmal die Tesla Supercharger benutzt? Wenn ja, was habt ihr während der Ladezeit gemacht?
A: Gegessen, Telefoniert und was man eben nach einigen Stunden im Auto mal machen muss

F: Was wäre die ideale Ladezeit für euren Tesla? Ist eine Reduzierung auf 20 Minuten schon super? 10 Minuten? oder wollt ihr eigentlich nicht länger zum Laden anhalten, als derzeit z.B. zum nachtanken eines Diesel/Benziners?
A: Die Ladezeit ist im alltäglichen Betrieb bei mir fast komplett egal, da er normalerweise über Nacht lädt. Wenn ich am Supercharger bin, sollte er genau so lang laden, wie ich esse :slight_smile: 20 Minuten für eine 80%-Ladung wäre sicher ein gutes Ziel, dann hat man noch etwas Zeit zum verschnaufen. Wichtiger als eine schnelle Ladung sehe ich fast noch eine gute Verfügbarkeit der Säulen, lieber 20 Minuten sofort laden als 10 Minuten anstehen müssen und dann 10 Minuten laden.

F:Wenn euer Tesla in Zukunft eine größere Batterie erhält und Supercharger flächendeckend verfügbar sind, glaubt ihr das verändert euer Ladeverhalten? (z.B. weniger Home-Charging, mehr on the go)
A: Supercharger sind bereits flächendeckend verfügbar. Wann immer man zuhause laden kann, wird man dies auch tun, weil es effektiv 15 Sekunden dauert (anstecken und abstecken). Je grösser die Batterie, um so weniger muss man auswärts laden, also wird man eher mehr zu Hause laden. Man merkt mit einem Tesla sehr schnell, das 350-400 km pro Tag erst einmal leergefahren werden wollen :slight_smile:

F: Wieviel wärt ihr bereit für eine super schnelle Ladeoption zu bezahlen? angenommen in 10 Minuten seid ihr von 0 auf 100% aufgetankt.
A: In 99% der Fälle gar nichts. In einem absoluten Notfall bestimmt die Art des Notfalls dann die Bereitschaft, etwas zu zahlen. Ich hatte bisher noch keinen Fall, wo ich dafür etwas extra gezahlt hätte.

Was das Laden an SuCs angeht ist es sicherlich abhängig von der Zielsetzung. Geschäftlich genutzt mit wenig Zeit und viel Strecke kann es nicht schnell genug gehen, privat ist es heute schon ideal für entspanntes Reisen.
Ich kann mich dem Tipp, ausprobieren, nur anschliessen. Wirklich verstehen kann man es nur wenn man es erfährt.

Die Ladedauer ist genau richtig. Oder ich habe mich darauf eingestellt. Jedenfalls erledige ich beim Supercharger nicht nur menschliche Bedürfnisse sondern auch geschäftliche. Und wenn ich am Ziel angekommen bin, stehe ich meinem Gastgeber gleich zur Verfügung. Mit dem Verbrenner war das anders. Da musste ich das noch erledigen und hatte das die ganze Zeit im Kopf. So ist der Reisetag für mich viel angenehmer geworden. Und meine Kunden „freuen“ sich, dass ich mich viel früher melde als es noch vor drei Jahren war.

  • Wo ladet ihr euer Auto heute normalerweise?
    Am häufigsten: Zuhause über Nacht in der Garage.
    „Normal“: Zuhause, Tesla Supercharger, Destination Charger (sofern der Preis angemessen ist)
  • Habt ihr schoneinmal die Tesla Supercharger benutzt? Wenn ja, was habt ihr während der Ladezeit gemacht?
    Welcher Tesla Fahrer hat die Supercharger noch nicht genutzt?
    Es kommt darauf an, wie lange ich am SuC laden will/muss. Das geht von einer längeren Zigarettenpause bis hin zu einen gemütlichen Mittagessen.
  • Was wäre die ideale Ladezeit für euren Tesla? Ist eine Reduzierung auf 20 Minuten schon super? 10 Minuten? oder wollt ihr eigentlich nicht länger zum Laden anhalten, als derzeit z.B. zum nachtanken eines Diesel/Benziners?
    Da mein Auto jeden Morgen mit vollem Akku bereitsteht, interessiert mich nur die Ladezeit auf der Langstrecke, bei der die Akkukapazität nicht ausreicht.
    Da ich persönlich schon immer (also auch mit dem Verbrenner) alle 250 bis 300 km eine Pause eingelegt hatte, reicht mir die Ladezeit der heutigen SuC vollkommen.
    Wenn die noch schneller würden, dann müsste ich das Essen ja herunterschlingen, um rechtzeitig wieder am Auto zu sein.
  • Wenn euer Tesla in Zukunft eine größere Batterie erhält und Supercharger flächendeckend verfügbar sind, glaubt ihr das verändert euer Ladeverhalten? (z.B. weniger Home-Charging, mehr on the go)
    Die SuC sind für meine Bedürfnisse schon flächendeckend ausgebaut.
    Selbst wenn ich einen SuC quasi direkt nebenan hätte, wäre es mir zu blöd, für die paar Euro zum Aufladen zu fahren, anstatt den Wagen über Nacht in der Garage aufzuladen.
    Es gibt nichts besseres, als jeden Morgen mit einem vollen Akku losfahren zu können.
  • Wieviel wärt ihr bereit für eine super schnelle Ladeoption zu bezahlen? angenommen in 10 Minuten seid ihr von 0 auf 100% aufgetankt.
    Je schneller, desto teurer darf es natürlich auch sein.
    Es sollte aber niemals(!) teurer werden, als wenn ich die Strecke mit Benzin/Diesel bestritten hätte.
    Und es sollte dann auch günstigere, langsamere Ladelösungen geben. (50 kW, 125 kW, 350 kW)
    Wer es also wirklich eilig hat („Zeit ist Geld“), der ist auch bereit, 0,50 €/kWh zu bezahlen.
    Wer aber in aller Ruhe in den Urlaub fährt, dem reichen auch niedrigere Ladeleistungen, weil er eh mit seiner Familie während der Ladedauer etwas Essen geht. Da sollte der Strom maximal 0,35 €/kWh kosten.

RWE/Innogy Ladesäule mit Flatrate

Ja, gelesen, am Smartphone diverse Netzwerke abgeklappert (ink TFF Forum).

10 Minuten wäre der Kracher, 20 Minuten aber vollkommen ok.

nein. Ich lade NIE zuhause. Meine Innogy Flatrate zusammen mit dem Kostenlosen Supercharging war ein Argument für das Auto um langfristig die Kosten zu senken. Warum sollte ich also zu hause Laden wenn es dort deutlich Teurer ist als Unterwegs.

10€ pro Ladevorgang

ich versteh nur Bahnhof… welches „das“ musstest du mit dem verbrenner noch erledigen? wieso ist reisen entspannter? kannst doch mit dem verbrenner auch so eine lange pause machen?? und wieso meldest du dich nun frueher? hatte dein verbrenner kein handynetz??

F: Wo ladet ihr euer Auto heute normalerweise?
Zu Hause.

F: Habt ihr schoneinmal die Tesla Supercharger benutzt? Wenn ja, was habt ihr während der Ladezeit gemacht?
Menschliche Bedürfnisse, Essen, Trinken, Lesen, Video schauen, Mails checken, Im Internet surfen…

F: Was wäre die ideale Ladezeit für euren Tesla? Ist eine Reduzierung auf 20 Minuten schon super? 10 Minuten? oder wollt ihr eigentlich nicht länger zum Laden anhalten, als derzeit z.B. zum nachtanken eines Diesel/Benziners?
Das ist bei mir sehr differenziert. Ich fahre nicht viel Langstrecke, sondern meistens liegt das am Tag bei maximal 200 km hin und zurück. DA brauche ich mit dem Tesla keinen Gedanken ans Laden irgendwo anders zu verschwenden. Wenn doch Langstrecke, dann bin ich mit den aktuellen Ladezeiten schon jetzt sehr zufrieden. Schneller wäre schön - ist aber nicht notwendig und teilweise sogar kontraproduktiv.
Beispiel: Ich will Mittags etwas essen und der Wagen hängt am SuC. Wenn ich jetzt nur 20 Minuten hätte, dann würde das noch nicht mal fürs Essen reichen. Also zwischendrin raus, abstöpseln, wieder rein und weiter essen… hmmm…
Auch in anderen Fällen wünsche ich mir langsame Ladestationen: Nämlich überall dort, wo ich mich länger aufhalte: Beim abendlichen Essen, Konzertbesuch, vor allem aber beim Bahnhof und Flughafen - wenn ich morgens dort ankomme und abends wieder zurück bin. Da bringt mir das Schnell-Laden gar nichts. Am Hamburger Flughafen gibt es Parkplätze mit Lademöglichkeit mit 3,7 kw. Das ist dafür perfekt. Habe den Wagen morgens angestöpselt und eine Stunde, bevor ich wieder angekommen bin, war er voll. Und ich hatte kein schlechtes Gewissen, dass ich einen Ladeplatz blockiere.

F: Wenn euer Tesla in Zukunft eine größere Batterie erhält und Supercharger flächendeckend verfügbar sind, glaubt ihr das verändert euer Ladeverhalten? (z.B. weniger Home-Charging, mehr on the go)
Nein. Jeden Morgen eine vollgeladenen Wagen vor der Tür zu haben, ist ein Wert an sich.

F: Wieviel wärt ihr bereit für eine super schnelle Ladeoption zu bezahlen? angenommen in 10 Minuten seid ihr von 0 auf 100% aufgetankt.
Derzeit zahle ich am SuC nichts. Wenn man das mal tatsächlich so benötigt, dann wäre es mir vermutlich zwischen 20 und 30 € wert.

Wow, ich bin überwältigt von euren Antworten, das gibt mir doch einen super Einblick! Und lässt mich aber auch gleichzeitig viel weiter in die Zukunft denken.

Ich bin ja der Meinung, dass wir in 10 Jahren ein komplett anderes Leben führen werden und nur noch wenige Dinge, welche wir heutzutage als alltäglich ansehen überleben werden.

Was ist z.B. mit unserer Gewohnheit zum Arbeiten in ein Büro zu fahren. Warum sollten wir das überhaupt noch tun? Geschäftstermine, bei denen man wirklich physisch anwesend sein muss werden dann den Arbeitsalltag bestimmen und der Rest der Zeit wird entweder zu Hause mit arbeiten verbracht, oder auf der Strasse…habt ihr schonmal darüber nachgedacht, an einer Tankstelle ein Büro zu haben, praktisch wie einen Coworking Space, welchen man dann einfach so lange nutzt, bis man zum nächsten Termin fährt? Das Auto läd währenddessen und man bleibt somit mobil. Würdet ihr soetwas annehmen oder unvorstellbar? (zumindest aus heutiger Sicht)

Und hättet ihr euch jemals gewünscht erledigen zu können, während euer Auto läd? Da kommt doch auch bestimmt mal der Gedanke auf, schade dass dies und das gerade nicht angeboten wird hier an der SuC Station…

Ich weiss das ist jetzt etwas weiter weg von der ersten Fragestellung, aber euer Feedback hat mich in die Richtung geschickt :wink:

Dieses Konzept verfolgt Charge Lounge (chargelounge.eu/), daher musste ich nicht selbst auf die Idee kommen:

Was sich die meisten von uns wünschen, wäre ein Dach über dem Kopf beim Supercharging. Einen Bürocontainer mit Espresso-Maschine wäre nett, aber so ein Dach hat auch was.

Das hat Tesla zum Teil umgesetzt. Es gibt z.B. in Graz eine Lounge mit Kaffee und Mineralwasser, sehr oft auch noch Snacks…gratis. WLAN ist vorhanden und man kann rund um die Uhr dort hinein. Das Passwort für den Zugang ist im Navi hinterlegt.
WLAN gibt es öfters und mehr braucht man wohl auch nicht. Da die Klimaanlage und die Heizung auch während des Ladens funktioniert, kann man auch wunderbar im Auto arbeiten.
Es wurde Dir ja schon der Tipp gegeben, es auszuprobieren. Dann bräuchtest Du diese Fragen gar nicht zu stellen.
LGH

Soweit ich das in letzter Zeit erkennen kann, ist dies nicht so sehr die Zukunft, sondern ein Trend der letzten 10 Jahre, der sich gerade wieder umdreht (z.B. bei IBM, siehe [url]http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/radikaler-schritt-ibm-schafft-das-home-office-ab-14938885.html[/url]). Und warum sollte ich dann nicht einfach im Büro laden? Ich hätte keine Lust, meine Arbeitsstation an eine Tankstelle bringen zu müssen :slight_smile:.

Am besten wäre wohl eine gesunde Kombination aus Schnellladern und Langsamladern, auf die man je nach Termindauer zugreifen kann. Und selbst das ist nur dann nötig, wenn ich pro Tag mehr fahre, als ich über Nacht in Ruhe nachladen kann.

Könnte in Einzelfällen interessant sein. Wir haben im Büro auch ein paar Leute, die immer wieder von zu Hause aus arbeiten. Aber im großen Stil sehe ich das gar nicht. Bei uns (viel Programmierung und damit zusammenhängende Projekte) zeigt sich, dass die gemeinsame Anwesenheit auch immens wertvoll für das Team sein kann.

Hinzu kommt, dass nicht alle gut zu Hause arbeiten können oder wollen.

Von daher: Bitte mal eher daran denken, wie man Firmen dazu bekommt, Lademöglichkeiten (da auch gern langsam) zur Verfügung zu stellen. Da würde ich eine viel höhere Priorität drauf setzen.

Da das Auto zu 90% zu Hause geladen wird, habe ich da wenig Wünsche. Ich bedaure am meisten, dass es an einigen SuC nicht 24h eine Toilette gibt (Braak).

Ciao,
Gerhard