Tesla-Taxis am Flughafen Schiphol

Ich war letzte Woche mit einem Tesla Taxi eine gute Stunde lang vom Flughafen Schiphol unterwegs und habe mit dem Fahrer geplaudert. (Liebe Moderatoren, hier kommen ein paar unterschiedliche Themen in einen Beitrag… sorry).
In der Tat, der „SuC“ Schiphol ist auf „250km/h“ (=60kW?) limitiert. Die Fahrer bekommen automatisch eine Abrechnung basiert auf geladenen kWh. Die kWh kostet, wenn ich mich recht entsinne, 0,13€ + MwSt - ein fairer Preis für Mitteleuropa. Die Tesla Taxi Fahrer sind gleichzeitig angehalten, den normalen SuC in Amsterdam nicht zu benutzen. Andere SuC in Europa sind frei.

Die Begrenzung auf „250km/h“ Ladeleistung rührt daher, dass Tesla anscheinend bei häufiger Benutzung der SuC eine zu starke Degradadition der Batterie erkannt hat. Gleichzeitig jedoch hat Tesla für die offiziellen Taxen des Flughafens Schiphol per SW Update, ohne gesondert auf die Auswirkung der Installation vorher hinzuweisen, vor ca. 2 Monaten die Batteriekapazität limitiert. In dem Fall meines Fahrers war es so: Typical Range vor genau 2 Jahren bei Auslieferung, natürlich 85kWh Version: ca. 405km. Typical Range nach ca. 22 Monaten und ca. 200 000km: 370km. Typical Range direkt danach nach SW Update: 330km. Dieser Fahrer hatte also ohne weiteres per SW Update 11% Kapazität verloren. Das schränkt den Bewegungsspielraum natürlich ein. Ein paar wenige Fahrer haben das SW Update nicht installiert und weigern sich, es zu tun, bekommen deswegen jedoch keine weiteren Updates von Tesla. Der Tesla Taxi Fahrer gab an, zur Schonung der Batterie fast nie auf 100% geladen zu haben oder die Batterie leergefahren zu haben. Einige Fahrer haben ausserplanmässig neue Akkus erhalten, und wie ich verstanden habe, nicht wegen des „contactor“ Problems wie ich z.B.

Zusätzlich war das Auto über zehnmal ausserplanmässig in der Werkstatt, Türdichtungen, Türgriffe, Klappern, falsche Spureinstellung, Kratzer in der Scheibe vom Türgriff etc… Anfangs wurden die Taxen deutlich bevorzugt behandlt im SeC, jedoch hat die Bearbeitungszeit deutlich zugenommen - einmal war in dem Fall das Auto 48h in der Werkstatt, bevor die Reparatur eines Türgriffs fertig war. Hierzu sollte man wissen, dass das SeC auch für die lukrativen Reifenwechsel und regelmässigen Inspektionen kassiert.
Anfangs wurde den Tesla Fahrern mündlich eine Erweiterung der Garantiezeit gegen Zuzahlung versprochen, das Angebot wurde jedoch zurückgezogen. Das hat für Unmut gesorgt.

Der Flughafen Schiphol hat sich für die Dauer von 8 Jahren für elektrische Taxen entschieden, wovon jetzt wohl 2 Jahre um sind. Der/die Betreiber der Taxen bzw. die Taxenfirma (die genauen Zusammenhänge sind mir nicht ganz klar, die Fahrer sind wohl Subunternehmer) sind frei, auf andere Marken auszuweichen. Ich bin mal gespannt, was in 1-2 Jahren passiert, wenn die Taxen „fertig“ sind und durch neue ersetzt werden. Ein Ersatz der Autos, durch Tesla wieder oder andere, ist nach max. 3-4 Jahren geplant und wohl auch nötig. Ich bin gespannt, wie sich die Betreiber entscheiden.

Karlchen, danke für den informativen Bericht.
Eventuell sollte man für das Thema einen neuen Faden a la „Flughafen Schiphol Tesla-Taxis“ eröffnen?

Häh ?

Wieso reduziert das Softwareupdate die typical range um 40 km ?

:astonished:

Ganz einfach, wenn per Update der typische Verbrauch einfach neu gesetzt wird! Das ändert aber nichts an der tatsächlichen Reichweite.

Dachte der Verbrauch laut Computer wurde neulich geringer also müsste die Range eigentlich höher werden.

Mein Tesla Taxler hatte nach 150.000 km rund 10% Verlust. (Typical range)

Einige interessante Beiträge von Supercharger in Europa sind in diesen neuen Thread gewandert

Tesla scheint immer mehr Allmachtsphantasien zu bekommen. Einem Kunden gekaufte Leistungsmerkmale mit einem Softwareupdate wieder wegzunehmen, geht gar nicht. Das ganze ohne Vorwarnung zu tun, ist noch eine Stufe schärfer. Dass der SuC Amsterdam nicht genutzt werden soll, war wohl vorher auch nicht abgesprochen. Dass die angebotene Alternative kostenpflichtig und langsamer ist - hey, ist doch klar. Tesla Motors eben, der Kunde ist König. Die mündliche Zusage einer Garantieverlängerung bekam ich auch am Abholtag des Autos, das käme ganz sicher, bevor ich die 80.000km voll habe. Tolle Sache - ich hab nichtmal was zum Poabwischen bekommen und eine Garantieverlängerung gibts natürlich bis heute nicht, wo ich kurz vor 80.000 stehe.

Vor einigen Tagen, das ständige Knacken im schon einmal „reparierten“ Dachhimmel im Ohr, das Sitzwackeln des Beifahrersitzes im Hinterkopf habend, das Rubbeln des Lenkrades bei Vollgas merkend, die ständige Hinhaltetaktik von Tesla Motors genervt hinnehmend, habe ich erstmals daran gedacht, das Model S gegen einen i3 mit REX zu tauschen, solange das Model S noch einen einigermaßen hohen Restwert hat. Und die Story hier mit den Taxen zeigt, was Tesla alles gern noch mit seinen Kunden abziehen wird, sobald sich aus Teslas Sicht die Notwendigkeit dazu ergibt.

Das ist erst einmal eine Behauptung eines Taxifahrers, mehr nicht. Wir alle hier wissen, dass Tesla die Berechnung der Reichweiten fast in jedem Update ändert.

Der SuC in Schiphol ist kein offizieller SuC, sondern ein privater, ähnlich dem in Jordanien. Damit kann der Betreiber machen, was er will - auch Geld verlangen oder nur 60 kW Leistung liefern.

Deine Probleme mit Tesla und dein Frust in Ehren, aber die Schiphol-Story hat damit nicht viel zu tun.

Ruf noch schnell die anderen Mitglieder des „Alles, was Tesla macht ist geil“-Clubs zusammen, dann könnt ihr mir alle zusammen erklären, womit was zusammenhängt und wie zufrieden eigentlich alle sein dürfen. Schade, dass mit euch kaum ein Unzufriedener mehr redet, unter denen sprach sich nämlich schon herum, dass Kritik oder auch nur die Vorstellung negativer Erlebnisse hier im Forum nicht grad Freunde macht.

Nirgends habe auch nur ansatzweise behauptet, dass bei Tesla alles „geil“ sei. Deine Probleme kann ich allesamt nachvollziehen, ich hatte selbst auch schon ähnliche. Ich wollte bloss zum Ausdruck bringen, dass die Schiphol-Situation nichts damit zu tun hat und dass dein Rundumschlag hier fehl am Platz ist.

Finde den Schritt von Tesla OK.
Tesla hat immer gesagt, dass SuC für längere Reisen gedacht sind und die kostenfrei genutzt werden können.
Von Homecharging hat Tesla nichts geschrieben :wink:

Tesla wird sich mit dem Flughafen zusammengesetzt haben und die jetzige Lösung in beidseitigen Einverständnis gebaut haben.

Warum jetzt gegen Tesla wettern??!!

Gruss

Mario

Gerade du als Fahrer der ersten Stunde weißt aber auch, wie die Tesla Verkäufer 2013, 2014 und 2015 die Autos verkauften. Die wurden gar nicht müde zu betonen, dass man jederzeit immer kostenlos soviel laden kann, wie man will. Und so wurden sicher auch die Tesla Taxen an den Mann gebracht, als man sie 2014 bestellte. Die Aufforderung, den SuC Amsterdam nicht mehr zu nutzen, sondern den kostenpflichtigen am Flughafen zu nutzen, ist das eine. Dazu kommt dann aber noch der Punkt Leistungsreduktion und Einschränkung des nutzbaren Kapazitätsfensters. Und das ist ja beileibe nicht das erste Mal, dass sich Tesla hinterher entscheidet, manche Features lieber doch nicht zu liefern (ACCP, Festplatte für 3000 Lieder, Garantieerweiterung).

wie zufrieden oder unzufrieden sind denn die Tesla-Taxi-Fahrer in Amsterdam?

Eine Klarstellung zu zwei Dingen:
-Die nutzbare Batteriekapazität dieser „Schiphol-Tesla-Taxis“ hat sich durch das Upgrade verringert. Es ist nicht etwa die Berechnungsmethode des typical range verändert worden. Dieses Upgrade betrifft nur die Taxis der -zwei glaube ich - „Schiphol-Tesla-Taxi-Firmen“. Eine dieser Firmen hat weisse Teslas, die andere blaue.
-Soweit ich das verstanden habe, war mit den „Schiphol-Tesla-Taxi-Firmen“ im Vorfeld schon abgesprochen gewesen, dass die Stromkosten für diesen „privaten“ SuC nicht von Tesla gezahlt werden. Das war also keine negative Überraschung für die Beteiligten. Umgekehrt, wir „normalen“ Tesla Fahrer können den SuC ja auch nicht nutzen. Das gilt auch für andere Taxiunternehmen, die Teslas nutzen und nicht zu den zwei „Schiphol-Tesla-Taxi-Firmen“ gehören.

Irgendwie kann ich die Story kaum glauben, da ich es Tesla so nicht zutraue. Daher wäre es nützlich, auch die andere Seite hören zu können.
Die Beschränkung auf 60 kW könnte auch daran liegen, dass an dieser Stelle keine höhere Anschlussleistung zur Verfügung gestellt werden konnte (wie bei einigen SeC-SuCs). Alles was ich bisher zur Akkudegradation am SuC gelesen und selbst erfahren habe (lade 90% an SuC) widerspricht dem was Dir erzählt wurde.

Wenn das mit dem SW-Update tatsächlich so lief, wären das wohl die letzten Taxis, die ich anstelle der betroffenen Firmen von Tesla erworben hätte.

Wer fragt bei Tesla nach?

Was traust Du Tesla nicht zu? Spezielle Vereinbarungen mit Flottenkunden zu treffen?

Lt. diesem Artikel sind die 60 kW wohl Standard für die privaten SuCs: electrek.co/2016/10/03/tesla-to … -montreal/

Ich habe aber nirgendwo gelesen, dass die 60 kW für die Taxifahrer ein Problem sind!? Kann man als Taxifahrer nicht gut damit leben?

Für mich sieht das so aus, als wurde die 100%-Ladung unterbunden und nun 90% das Maximum ist. Meine Vermutung: es wurde festgestellt, dass der Großteil der Fahrer mehrmals täglich(!) auf 100% geladen hat - und das über fast 2 Jahre lang. Da hat Tesla Angst bekommen, da die Wagen ja in 8 Jahren 800.000 - 1.000.000 km fahren werden und 100% Garantiefälle auf die Akkus wahrscheinlich sind.
Ob das Update in Absprache mit den Taxiunternehmen geschehen ist und nur die Fahrer nicht über die Details informiert wurden, kann ich nicht rauslesen.

Wenn Dich das so brennend interessiert: Du :wink:
Ich glaube aber kaum, dass Tesla einem Fremden auf Nachfrage Details verrät, die mit einem Flottenkunden ausgehandelt wurden.

Macht doch bitte nicht so ein Fass auf wegen den Erzählungen eines einzelnen Taxifahrers! Das ist in etwa so, als wenn ein einzelner Journalist (nennen wir ihn „Herrn B.“) sagen würde „ein Model S kommt bei 120 km/h nur 184 km weit“ :smiley:

Es hat sich alles schlüssig angehört. Ich hatte ja über eine Stunde Zeit, mit dem Fahrer zu sprechen. Er hat auch insbesondere über die gleich negative Reaktion seiner vielen Kollegen berichtet, was das SW update angeht. Die Fahrer tauschen sich ja aus. Ich vermute, dass Tesla doch etwas kalte Füsse bekommen hat, da diese Autos, wie an dem Beispiel zu sehen, über 100 000km pro Jahr fahren. Das Auto, in dem ich gefahren bin, war jetzt genau zwei Jahre alt und hatte gut 220 000 km drauf. Der Fahrer fand auch die Beschränkung auf „250km/h“ nicht negativ, da er nachts an einer 11kW Ladestation wieder voll lädt und den SuC nur zwischendurch nutzt.

OK, also ich vermute weiterhin, dass das Ladelimit auf 90% beschränkt wurde.

Tja … eine schwierige Situation für Tesla. Wir würdet ihr das machen, wenn ihr prinzipiell eine 100%-Ladung zulasst (, was bei keinem anderen E-Auto geht!) und nur einen Hinweis einblendet, diese bitte nicht so oft zu nutzen?
Und dann gibt es eine Horde von 400 Taxifahrern, die sich dafür nicht interessieren, weil sie selbst kein Geld für das Auto bezahlt haben und den Regler immer schön auf 100% stehen lassen?
Damit ist Ärger vorprogrammiert und irgendwann wird es zu zahlreichen Akkuausfällen kommen.
„Allmachtsphantasien“ würde ich jedenfalls nicht unterstellen :laughing:

Wie würdet ihr dieses Problem angehen?

400? Ich hatte immer die Zahl 167 gelesen … :confused:

Ich habe gelesen, dass es inzwischen 200 Autos mit jeweils 2 Fahrern sind. Kann mich aber auch täuschen. Ändert aber auch nicht wirklich was, oder?

Edit: habe die Zahl hier her: electrek.co/2016/10/03/tesla-to … -montreal/

Ich gebe zu, dass die Quelle nicht sehr zuverlässig ist und ich mich davon verleiten lassen habe, dass zu einem Taxi immer 2 Fahrer gehören, wie in Montreal.

Also lassen wir es bei 167 Taxis und 167 Fahrer in Amsterdam.