Hinteres Fenster vom Model 3

Ich versuche gerade zu verstehen, warum beim Model 3 die Fensterscheibe der hinteren Türen nur halb heruntergefahren werden kann.

Bei einem vom Fahrzeugtyp her ähnlichen Auto, dem Mazda Lantis, da konnte man die rahmenlosen Fenster auch hinten komplett herunter fahren.

Ich sehe da jetzt als Laie von außen keinen wirklichen Grund, warum es beim Model 3 nicht gehen soll.
Die Scheibe vom Model 3 ist eher noch kleiner:


Habt ihr eine Ahnung warum das so gemacht wurde und geht es wirklich technisch nicht besser oder war das ein irgendwie gearteter Kompromiss?
Ich höre jedenfalls schon die Kinder auf dem Rücksitz meckern, warum das Fenster bei so einem modernen Auto nicht aufgeht :laughing:

Das hatten wir vor Monaten schonmal. Jemand hat auch eine erklärende Skizze dazu angefertigt. Kann es leider nicht finden.

Kurz: Doe Scheibe ist der kleinste zu ertragende Fehler, wenn man Design (sieh dir die schöne Silhouette von der Seite an), Windschlüpfrigkeit (siehe Dachform) und Funktion (Stauraum, Sitzfreiheit vorne) in Einklang bringen möchte.

Eigentlich erklären sich die Bilder die Du zeigst auch von selbst.

Und Luft bekommt man hinten auch mit halb heruntergelassener Scheibe.

Blöd nur, wenn man die Queen ist und winken will.

Ich verstehe es anhand der Bilder absolut nicht, da wirkt das Fenster des Lantis noch wesentlich größer und die Tür im Verhältnis kleiner.

Da liegt eben der Wahrnehmungsfehler: Die hinteren Türen beim Model 3 können die Scheibe nicht so grossflächig aufnehmen, wie man das von aussen vielleicht einschätzen könnte. Das sieht man relativ gut, wenn die Türen geöffnet sind.

Hier ist ein gutes Beispiel mit der Scheibe voll runtergefahren im offenen Zustand, das dies sehr gut demonstriert (Man vergleiche die Höhe der hinteren Scheibenkante mit der Höhe der verlängerten Kante runter bis zu diesem Knick in der Karrossiere und dann mit der tatsächlichen, maximalen Versenkungstiefe der Scheibe):

Passt doch :bulb: Sie geht so weit runter wie es eben runter geht…! :wink:

Hab da mal kurz mit Photoshop ein wenig gebastelt. Geht nicht tiefer, würde ich sagen.

@Fritz! Danke für die Skizze, da die Mechanik und Führung des Fensters ja auch irgendwo Platz finden muss, immerhalb der Türe, kann man gut erkennen, wie die Neigung der Türhinterkante den Bauraum begrentz. Im Gegensatz zum Mazda Lantis, welcher eine vergleichsweise vertikale Türhinterkante hat.
Aerodynamisch ist das hintere Fenster im geöffneten Zustand auch nicht gerade toll und dadurch, dass es zumindest noch etwas über der Bordkante stehen bleibt, kann man von einem kleinen Vorteil sprechen - aus der Not eine Tugend machen, sozusagen.

Alles Gute!

Danke euch für die anschauliche Darstellung!

Meint ihr trotz allem nicht, dass man das ggf. besser hinbekommen hätte bei nur leicht modifizierter Karosserie?
Beim Lantis ist das recht pfiffig gelöst, indem die Scheibe im hinteren, unteren Teil einfach abgeschnitten ist und vermutlich ist auch eine aufwändigere Technik eingebaut.

Meiner Meinung nach hat hier Tesla das Motto der einfachen Produktion voll durchgezogen und dieses Detail nicht perfektioniert. Das ist wahrscheinlich auch die richtige Entscheidung, so sehr es vermutlich der Design-Abteilung weh getan hat :slight_smile:

Wenn ich jetzt mal überlege, wann ich das letzte Mal eines der hinteren Fenster geöffnet habe?
Also von mir aus könnten die auch Festverglast sein.
Das Öffnen der hinteren Fenster während der Fahrt erzeugt doch so einen unangenehmen Unterdruck und „Wummern“.
Die Kinder dürfen sowieso nicht mit den Fensterhebern spielen und die Kindersicherung ist immer drin.
Einfach da keine Begehrlichkeiten wecken…

Ich weiß nicht wie es bei Dir ist, aber ich nutze das hintere Fenster des Tesla etwa ein Mal im Jahr, nämlich um den oberen Rand der Scheibe zu putzen. Das Detail ist meiner Meinung nach so dermaßen unwichtig, dass ich völlig nachvollziehen kann, wenn man da keinen Ing. mit einer besseren Lösung beauftragt. Das Fenster lässt sich öffnen, das reicht.

Ich bin gespannt ob mal jemand meckert, aber es stimmt schon, wahrscheinlich ist dieses Detail recht unwichtig.
Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass mal in einem meiner Autos hinten die Mitfahrer das Bedürfnis hatten den Arm lässig auf die Tür zu legen. Das bleibt dann den privilegierten Plätzen vorbehalten :smiley:

Also mich stört das auch überhaupt nicht, das da ein kleines Stück Scheibe „stehen“ bleibt.
Nehme ja auch meistens die Türe um ein oder aus zu steigen :wink:

Somit fallen die hinteren Passagiere auch nicht leicht aus dem Fenster :slight_smile:
Vielleicht ist es sogar NCAP relevant?

Also im Frühling und Herbst nutze ich die hinteren Fenster doch tatsächlich ab & zu dazu, einen kleinen Durchzug zwischen vorne rechts und hinten links zu erzeugen (geht wg. Geräusche nur bis Tempo 80). Dann zieht es nicht direkt an mir vorbei und ich habe schnell viel frische Luft im Auto.

Aber, da haben Sie Recht, ist ziemlich selten. Hatte mal einen Peugeot 205, der hatte hinten (2-Türer) Ausstellfenster. Die waren in Zeiten vor Klima-Anlage wirklich sinnvoll.

Und selbst wenn es oft gemacht würde, wäre das mit dem Model 3 kein Problem.

Das würde schon gehen und wurde auch bei einigen (seltenen) PKW so gemacht: dazu fährt die Scheibe auf einer Kurvenbahn nach unten, so daß sie in Endstellung mit der vorderen Ecke tiefer in der Tür sitzt als mit der hinteren Ecke. Der ganz alte CE hatte das glaube ich bei den hinteren Teilscheiben:

Gruß SLAM

Das Thema ist so alt wie die Limousine. Wenn man nicht einen extrem langen Radstand hat, dann ist in der hinteren Türe einfach nicht genug Platz, um die ganze Scheibe aufzunehmen.

Prinzipiell gibt es zwei Lösungsansätze:

a) Man teilt die Scheibe im hinteren Teil ab. Entweder ist dann die dritte Scheibe noch in der Tür (was die Tür wiederum recht lang und die C-Säule fett macht – Paradebeispiel ist der Mercedes W124), oder man kriegt eine vierte Scheibe (Ingolstädter Butzenscheiben beim Audi 100 C2), oder man macht irgendwelche Käseecken-Blenden wie beim genannten Mazda, die auch keinen Designer / Ingenieur begeistern können.

Diese Lösung funktioniert beim Model 3 aber ohnehin nicht, weil man sich ja für die rahmenlosen Scheiben entschieden hat. Da verbietet sich eine Teilung in der Tür fast von selbst.

b) Man lässt die Scheibe nicht ganz verschwinden. Das ist bei vielen Autos so, und VW schafft es sogar, die Nachteile von Lösung a) und b) in einem Fahrzeug zu kombinieren.

Für mich hat Tesla das optimal hinkompromisselt, weil die Scheibe immerhin genau so weit verschwindet, dass die vertikale Hinterkante vollständig unsichtbar wird und die verschobene Dachbogenline schön parallel in die Fensterunterkante rein läuft.

Technisch sauber ist das Ganze deswegen, weil die Vorder- und Hinterkante der Scheibe parallel zueinander und zur Bewegungsrichtung der Scheibe verlaufen, d.h. es gibt beim Runter- und Hochfahren der Schiebe keine schrägen Scherbewegungen an den Dichtungen, und die Scheibe kann in der Tür auf ganzer Höhe sowohl vorn als auch hinten geführt werden.

Edit @SLAM: Du siehst aber schon, dass der Mercedes hinten keine Tür hat?